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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 654 ff. (engl.)
retten. Gleichzeitig muss man berücksichtigen, dass er gar nicht das Verlangen hatte, ihn zu retten, da er nun (wie es sich später im Evangelium erweist) die Fähigkeit besass, sich willentlich einen Körper zu schaffen, wie es seinen Bedürfnissen entsprach. Die eigentliche subjektive Sünde der Apostel bestand darin, dass sie nicht daran interessiert waren, die lebendige Aktivität des Meisters zu seinen Gunsten hervorzurufen (selbst wenn er dies nicht tun wollte, was sie aber nicht wussten), sondern dass sie völlig von ihrem eigenen Kummer in Anspruch genommen waren. Hätten sie die Evokation (Hervorrufung) versucht, wäre sie nutzlos gewesen; aber das, was ihnen daraus an Gutem erwachsen wäre und die Offenbarung, die ihnen über die Unsterblichkeit der Seele zuteil geworden wäre, hätte sie ausserordentlich erleuchtet; und es hätte eine Christenheit hervorbringen können, die sich um einen lebendigen und nicht um einen toten Christus schart.

Beim Strahlungsheilen wird uns gesagt: «Der Heiler muss bestrebt sein, seine Seele, sein Gehirn, sein Herz und seine aurische Ausstrahlung in Verbindung zu halten.» In dieser Unterweisung sind, wie ihr bemerken könnt, zwei Punkte anders als jene, die beim magnetischen Heilen angegeben wurden:

1. Die Anordnung des geschaffenen Energiedreiecks ist anders.

2. Die Kontaktmittel sind feinstofflich und nicht greifbar.

Die freigelassene [655] Energie kommt unmittelbar mit dem Gehirn in Kontakt; der Heiler beginnt mit einem geschlossenen Dreieck, und mit einem offenen, wie beim magnetischen Heilen. Das geschaffene Dreieck ist einfach, und es besteht kein physischer Kontakt und Abfluss wie beim magnetischen Vorgang:

[Grafik, Buch Seite 710]

Seele

Gehirn

Herz

Das Gehirn des Heilers ist beteiligt, aber es besteht keinerlei physischer Kontakt mit dem Patienten. Die Folge davon ist ein ständiger Kräftekreislauf von der Seele aus und wieder zurück zur Seele. Dies führt notwendigerweise zu einer Anreicherung und Durchkraftung der dreifachen Persönlichkeit des Heilers und damit seiner aurischen Ausstrahlung. Seine Aura würde einem Hellseher als stark ausgedehnt, in rascher Bewegung und vom Licht der Seele erfüllt erscheinen, wobei aber die gesamte Strahlung zum Patienten hingelenkt ist. Auf diese Weise stimuliert die Heilkraft des Heilers alle drei Persönlichkeitsträger des Patienten; dessen Seele wird dadurch in der Arbeit, die sie zu leisten hat, unterstützt. Der Heiler wird folglich daraufkommen, dass er auf jener Seite des Patienten stehen muss, wo sich die Störung befindet, damit die Strahlung seiner Aura leichter hinüberdringen kann Dies ist die leichteste Methode, aber nicht die wirksamste. Wenn die Lebenskraft des Patienten stark ist, sollte er auf der [656] Seite liegen; der Heiler sollte hinter ihm stehen, damit die hindurchströmende Energie, die der Heiler verwendet und die seine Aura so stark mit Seelenenergie auflädt, auf die Aura des Patienten einwirken und so den Eintritt der heilenden Strahlung erleichtern kann, die der Heiler dem benötigten Zentrum - es können auch mehrere sein - zuführt. Ist der Patient sehr hoch entwickelt, so sollte der Heiler am Kopfende stehen. Seine persönliche Wirkung ist dann nicht so gross, aber das spielt keine Rolle, denn darauf kommt es nicht an; die Seele des Patienten wird der Aufgabe gewachsen sein. Es ist lediglich nötig, dass die Aura des Heilers - verschmolzen mit der des Patienten - eine Zone ruhiger, rhythmischer Tätigkeit um das Kopfzentrum herum schafft. Jetzt ist kein physischer Kontakt über die Hände erforderlich, ja der Heiler darf auf keinen Fall den Patienten berühren.

Diese Situation wird uns in den Worten geschildert: «So kann seine Gegenwart das Seelenleben des Patienten stärken. Dies ist das Werk der Ausstrahlung. Die Hände sind nicht nötig.»

Symbolisch gesprochen, ist es beinahe so, als wäre durch den Kontakt zwischen den beiden Auren und durch deren hohe Schwingung ein grosser Kräftewirbel entstanden, mit dessen Hilfe die Seele des Patienten leichter wirken kann. Wäre ein Eingeweihter dabei, so würde er einen goldenen Energiestrom sehen, der geradewegs durch die energiegeladenen Körper der Persönlichkeit des Kranken in das Zentrum hinunterströmt, das der Störung am nächsten liegt. Die Stromzufuhr erfolgt über das Kopfzentrum direkt zu dem Ort der Beschwerde und auf diesen Punkt hin ist auch die Aura des Heilers gerichtet. Die mentale Einstellung des Patienten wird gestärkt und geklärt durch die mentale Ausströmung aus der Aura des Heilers; seine emotionellen Reaktionen, die oft sehr stark sind, werden ebenfalls besänftigt und beruhigt, und auch die ätherische und die Gesundheitsaura haben eine deutliche Wirkung auf die entsprechenden Aspekte in der Aura des Kranken.

Die Strahlungsheilung [657] kommt durch die Vermischung der Auren zustande, die beide auf den Seelenkontakt reagieren; der Seelenaspekt beider Personen wird dann (unter der Leitung der Seele) auf ein Gebiet im physischen Körper des Patienten gerichtet. Dies übt eine erstaunliche Wirkung auf die erkrankte Region aus und besonders das Zentrum dieser Region wird ausserordentlich stark aufgeladen. Die Arbeit des Heilers während dieses Vorgangs besteht darin, äusserst ruhig und still zu sein. Nachdem er den Kontakt hergestellt hat, wartet er einfach und hat nichts weiter zu tun, als sich stetig mit seiner Seele verbunden zu halten und dafür zu sorgen, dass nichts die Träger seiner Persönlichkeit stören kann. Seine Aufgabe war erfüllt, als er den Kontakt mit der eigenen Seele hergestellt hatte und dann mit der Seele des Patienten Fühlung suchte und in Verbindung kam. Dies konnte er tun, da er weiss, dass alle Seelen eins sind; die Heilkunst wird einmal eines der Beweismittel für die Einheit aller Seelen sein. Daher schliesst diese Regel mit den Worten: «Des Patienten Seele reagiert, wenn seine Aura auf die aus der Aura des Heilers kommende, von Seelenenergie durchflutete Strahlung reagiert.» Folglich handelt es sich darum, dass sich die Seelenenergie beider Seiten auf allen drei Ebenen menschlichen Gewahrseins begegnet. Der Ausdruck «die Seelenenergie» steht hier in der Einzahl, weil die Einheit erreicht wurde (wenn es auch nur für einen Augenblick war). Die Seele des Patienten erkennt diese Einheit dadurch an, dass sie seine Aura «okkult belebt» und für die aus der Aura des Heilers eintretenden Strahlungen empfänglich wird. Diese Flut von Seelenenergie, welche durch die verbundenen Auren strömt, wird als vereinigte Bemühung gänzlich zum Sitz der Krankheit im Körper des Patienten hin gelenkt. Ihr könnt daraus ersehen, dass die Arbeit - bewusst oder unbewusst - vor sich gehen und entweder die Heilung oder jene «Belebung der Atome» bewirken kann, «die unter der Leitung der Seele zur Befreiung führt», wie es der «Alte Kommentar» ausdrückt.

Wenn ganz offensichtlich dem Patienten der Tod bestimmt ist, ändert sich die Methode des Heilers ein wenig. Er stellt sich dann [658] am Kopfende auf und lenkt von diesem Punkt aus alle seine Strahlungen zum Sitz der Krankheit, wodurch er zwangsläufig die Schwingungstätigkeit stark beschleunigt. Der Patient beginnt inzwischen - entweder bewusst durch Gehirnerkenntnis oder unbewusst unter der Leitung der Seele - das gesamte Bewusstsein aus dem Körper zurückzuziehen. Daher befinden sich so viele Menschen vor dem Tod in einem Koma (Dämmerzustand, Bewusstlosigkeit). Hat diese Zurückziehung des Bewusstseins einmal begonnen, so endet das Werk des Heilers. Er «schaltet seinen Seelenkontakt ab» und übernimmt wieder die Kontrolle über seine Aura als Werkzeug seiner eigenen Wesensäusserung; sie ist nicht länger ein Werkzeug zum Heilen durch Strahlwirksamkeit und überlässt es dem Patienten allein, automatisch den Bewusstseins- und den Lebensfaden aus dem Kopf- und Herzzentrum endgültig zurückzuziehen.

Das ist in grossen Zügen ein allgemeiner Überblick über die Vorgänge, die sich beim magnetischen und strahlenden Heilen abspielen. Ich habe euch hier den Rohbau der Idee gegeben, aber nicht die Einzelheiten; mehr kann dann gefolgert und mitgeteilt werden, wenn wir die sieben Heilmethoden mit ihren Strahlbeziehungen studieren.

Diese Lehren sind so gegeben worden, dass der Studierende die Seiten überfliegen und sich die benötigten Tatsachen zusammenstellen muss; auf diese Weise erarbeitet er sich das Programm für das erste Stadium geistigen Heilens. Solange er nicht selbst ein geistiger Heiler und fähig ist, zwischen den Zeilen zu lesen sowie zwischen Symbolik und Tatsache zu unterscheiden, wird er irregeführt und seine Arbeit bleibt nutzlos. Dies ist beabsichtigt; denn wenn die Heilkunst nach den richtigen Formeln fehlerlos angewendet wird, kann sie gefährlich sein. Man muss berücksichtigen: obwohl die Energie Denken ist, so ist sie doch vom höheren Gesichtspunkt aus auch Feuer. Man muss sämtliche Methoden, Verfahrensweisen und Formeln entdecken, damit Versuche anstellen und die Ergebnisse aufzeichnen, bevor echtes geistiges Heilen stattfinden kann; ist diese Forschungsarbeit einmal bewältigt, dann wird das Heilen gefahrloser als es heute ist.

Inzwischen [659] kann viel Gutes geleistet und eine Menge gelernt werden, wenn die daran Interessierten lesen, studieren, meditieren, sorgfältige Versuche anstellen und so allmählich diese dringend benötigte Wissenschaft als Partner für die Medizin unserer Neuzeit aufbauen.

Wir wollen jetzt das IX. Gesetz besprechen.

Im IX. Gesetz und in der VI. Regel werden wir uns mit derart grundlegenden Tatsachen beschäftigen, dass wir vor folgendem Problem stehen: Wie kann man die Lehre so präzise formulieren, dass umfassende Themen in Kürze abgehandelt werden und gleichzeitig doch klar und einfach erscheinen können? Dieses Gesetz ist eigentlich eine Definition des Evolutionsgesetzes, aber vom geistigen Blickpunkt aus. Das Gesetz der Evolution betrifft - so wie man es gewöhnlich versteht - die Evolution des Formaspekts, der allmählich so weit vorangebracht wird, dass er ein Exponent oder eine Ausdrucksform der Seelenenergie und später der monadischen Energie sein kann.

Man könnte dieses Gesetz das Gesetz der Vollkommenheit nennen. Es befasst sich mit den inneren Energien, welche die Ursachen für die Wirksamkeit des Evolutionsgesetzes sind. Es ist der höhere Aspekt oder die bestimmende Ursache des niederen; die dem Gesetz der Vervollkommnung untergeordneten Gesetze werden (vom Anfänger) etwas unbestimmt die geistigen Gesetze genannt, aber er weiss von diesen nur wenig und vereinigt sie alle in seinen Gedanken unter der allgemeinen Vorstellung, dass sie Äusserungen des Liebesaspektes der Gottheit seien. Dies ist vom qualitativen Gesichtspunkt aus im wesentlichen richtig, wenn man gleichzeitig erkennt, dass der Liebesaspekt seinem innersten Wesen nach reine Vernunft und nicht eine emotionelle Gefühlsregung ist, die in freundlichen Handlungen zum Ausdruck kommt.

Die dieses Gesetz begleitende Regel hat mit der Beziehung von Liebe und Willen zu tun und ist folglich für den Eingeweihten von grosser Bedeutung. Ich möchte euch hier daran erinnern, dass [660] der Eingeweihte der einzig echte Heiler ist; daher können die beiden letzten Gesetze (IX und X) nur vom eingeweihten Jünger wirklich verstanden werden. Sie sind jedoch auch für den Anfänger, den Forscher und Aspiranten verstandesmässig ausserordentlich interessant, da er (zumindest theoretisch) einiges von ihrer Bedeutung erfassen kann, obwohl er noch völlig unfähig ist, das «Gesetz zu befolgen» - im geistigen Sinne.

IX. Gesetz.

Vollkommenheit ruft Unvollkommenheit ans Tageslicht hervor. Das Gute treibt stets das Böse aus der Form des Menschen in Zeit und Raum aus. Die Methode, die sowohl vom Guten und Gerechten angewendet wird, ist Harmlosigkeit. Das ist keine negative, passive Geisteshaltung, sondern vollkommenes Ausgeglichensein, eine endgültige Weltanschauung und ein göttliches Erkennen und Verstehen.

Dieses Gesetz ist ausserordentlich einfach und bedeutet genau das, was es aussagt. Man kann es auf zweierlei Art auslegen:

1. Es betrifft die geistige Entwicklung des Menschen mittels der Form und die Art und Weise oder das Gesetz, wie und wodurch die latente Macht der Materie - die von Selbstsucht und all dem durchtränkt ist, was man als das Böse erkennt - beseitigt und der Mensch frei wird.

2. Man kann es auch im Sinn von Heiler und Patient auslegen. Oft bewirkt die

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.