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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 362 ff. (engl.)

2. Die Natur selbst, die Mutter aller Formen.

3. Ebenso den Mond, als das Symbol des zeugenden, schöpferischen Lebens, das die Formen hervorbringt und darum das Symbol für die Formnatur ist.

4. Die Konzentration der weiblichen Naturkraft in einem Einzelwesen in weiblicher Form, das die «Weltenmutter» genannt wird. Ein solches Wesen hat es in unserem speziellen planetarischen Leben niemals gegeben, wenn auch die Avatare eines vorhergehenden Sonnensystems, das sich durch das planetarische Leben [263] zum Ausdruck brachte, immer diese Form angenommen haben. In diesem Sonnensystem ist es jedoch nicht so. Die Überlieferung solcher Erscheinungen ist rein symbolischer Art und ist ererbt aus dem vorigen Sonnensystem, von dem wir die Materie übernahmen, aus der alle manifestierten Formen gebildet sind. Diese Symbolik hat sich aus den weit zurückliegenden Zeiten des Matriarchats erhalten, als eine Religion bestand, welche die alten Gebräuche des früheren Systems wiederbelebte; in jener Zeit war Lilith das Symbol der Weltenmutter, bis Eva ihre Stelle einnahm.

Über das Gefühl der Nichtigkeit.

Wenn sich ein Heiler um einen todkranken Patienten bemüht, mag ihn ein Gefühl der Nutzlosigkeit oder Unzulänglichkeit überkommen. Ist es ihm denn möglich, genau zu wissen, was er tun kann? Soll er seine Bemühungen fortsetzen, um der neuerlich befreiten Seele zu helfen, in das Licht weiterzuschreiten? Angesichts all seines Wissens (und er mag viel davon besitzen) und trotz seines sehnlichen Wunsches, dem Abscheidenden zu helfen, scheint nichts übrigzubleiben, als beiseitezutreten, mit einem Gefühl äusserster Nichtigkeit, während der geliebte Mensch durch das Tor schreitet, das . . . ja, wohin führt, mein Bruder? Wir können bis an das Tor herangehen, aber es scheint bis jetzt, dass wir nicht weiterschreiten können. Sogar der tiefverwurzelte Glaube an die unsterbliche Seele erweist sich als unzulänglich und dient nur dazu, den dienenden Heiler persönlich zu trösten, reicht aber nicht aus, um ihm zu zeigen, welche Hilfe er geben kann.

Es gibt nur wenig, was ich jetzt sagen kann, da wir zu dieser bedeutsamen Zeit auf die kommende Offenbarung warten. Diese Offenbarung ist unvermeidlich und sicher und in zweihundert Jahren werden solche Fragen nicht mehr gestellt werden. Für diese Tatsache sind die zunehmende Empfindungsfähigkeit der Menschheit gegenüber den subtileren Gesichtspunkten des Lebens sowie die ungeheuren Forschungsergebnisse auf allen Gebieten die Garantien in der physischen Welt. Diese grosse Wahrheit und die Garantie dafür wird uns ständig in der Geschichte von der «glorreichen Auferstehung Christi» und von seinem Erscheinen nach dem Tod vor Augen [364] gehalten sowie in dem machtvollen, aber wenig verstandenen Ritual des höchsten Grades der Freimaurerei, mit welchem der Meister erhoben wird.

Eine Hilfe im Zeitpunkt des «Hinübergehens in das Licht» hängt hauptsächlich von zweierlei ab: Erstens davon, wie eng der Kontakt zwischen dem Sterbenden und dem Beobachter ist und auf welcher Ebene der Kontakt am stärksten ist. Zweitens davon, ob der Beobachter fähig ist, sich von seinen eigenen Gefühlen zu lösen, Abstand zu halten und sich durch einen Akt reinen, selbstlosen Willens mit dem Sterbenden zu identifizieren. Nichts davon ist wirklich möglich, wenn das Band zwischen beiden rein emotioneller Art ist oder auf einer rein physischen Beziehung beruht. Der Kontakt muss tiefer und stärker sein als dies, nämlich eine persönliche Verbundenheit auf allen Ebenen. Wenn ein echter Seelen- und Persönlichkeitskontakt besteht, dann gibt es kaum ein Problem. Aber das kommt nur selten vor. Dennoch habe ich euch hier einen Hinweis gegeben.

Ferner sollte der Beobachter bestimmte Gedankengänge nach Möglichkeit vermeiden. Alles Erforderliche und Mögliche besteht in diesem Zeitpunkt lediglich darin, den Sterbenden auf einem immer mehr sich vertiefenden Strom der Liebe weiterzutragen. Durch die Macht der schöpferischen Imagination, nicht durch intellektuelle Vorstellungen (gleichgültig, wie hoch diese sein mögen), muss man dem Sterbenden helfen, das äussere Gewand abzulegen, in dem er eingeschlossen war und sich während des Lebens abgemüht hat. Dies erfordert einen Akt reinen Selbstvergessens, zu dem bis jetzt nur wenige fähig sind. Die meisten Menschen werden von Furcht oder dem starken Verlangen übermannt, den geliebten Menschen zurückzuhalten oder sie werden in ihrer Absicht abgelenkt durch die Dienstleistungen, die zur Linderung der Schmerzen und zur Abschwächung des Todeskampfes beitragen; sie sind auch bestürzt über ihre grosse Unwissenheit über die «Technik des Sterbens», wenn sie einem unerwarteten Fall gegenüberstehen. Sie fühlen sich unfähig zu erkennen, was jenseits der Todespforte liegt und sie werden von einer gedanklichen Unsicherheit ergriffen, die ein Teil [365] der grossen Illusion ist. Es gibt, wie wir wissen, keine Klarheit in diesem Sterbevorgang. Alles ist Ungewissheit und Verwirrung. Aber dies wird bald zu Ende sein, denn der Mensch wird wissen und auch sehen.

Wenn ihr denen, die in das Licht eingegangen sind, helfen wollt, so begleitet sie mit eurer Liebe und denkt daran, dass sie noch dieselben Menschen sind, denen lediglich die äussere begrenzende Körperhülle fehlt. Dient ihnen, aber begehrt nicht, dass sie euer Verlangen nach ihnen stillen sollen. Geht hin zu ihnen, aber versucht nicht, sie zu euch zurückzubringen.

Gerade das Leben auf der physischen Ebene ist das Fegefeuer, und die Lebenserfahrung ist die Schule drastischer Disziplinierung. Wir wollen weder den Tod noch das fürchten, was darauf folgt. Der weise Jünger müht sich auf dem Feld des Dienstes, erwartet aber ständig und freudig das Aufdämmern des «klaren, kalten Lichtes», in das er eines Tages eintreten wird, womit er dann das Kapitel des Fiebers, der Reibung und des Schmerzes der Erdenerfahrung für eine Zeitlang beschliesst. Aber es gibt noch andere Phasen der Lebenserfahrung, in denen den Diener in der heutigen Welt das Gefühl der Nutzlosigkeit und Vereitelung allen Bemühens überkommt.

Vom Blickpunkt eines Jüngers aus könnten wir die intelligenten Menschen in drei Gruppen einteilen, wobei wir gleichzeitig in unserem Gedanken den toten Ballast der gedankenlosen Massen beiseiteschieben, die zwar Verlangen zeigen, bis jetzt aber noch kein Gefühl der Nichtigkeit oder Nutzlosigkeit empfinden. Sie verlangen etwas und erhalten es; oder sie begehren etwas, was ihnen versagt bleibt und dann sind sie eifersüchtig oder ärgerlich auf jene, die anscheinend das haben, was sie selbst wollen und verlangen und was dem sinnlichen Leben zusagt. Diese drei Gruppen sind:

1. Jene integrierten und intelligenten Persönlichkeiten, die ehrgeizig sind und bewusst vorwärtsdrängen, denen jedoch ihr Streben vereitelt wird. Diese Vereitelung liegt entweder an den Weltzuständen, die zu stark für sie sind oder daran, dass sie die Macht ihrer eigenen, wachsamen Seele zu spüren [366] bekommen, die ihnen Hindernisse in den Weg legt, um sie in das Licht zu führen.

2. Jene mystisch veranlagten Menschen und jene richtig eingestellten Idealisten mit geistiger Schau, die aber noch nicht das mentale Gerüst aufgebaut haben, um das erschaute Bild durch rechte Gedankengänge realisieren zu können. Es gibt heute sehr viele solche Menschen und sie sind in keiner leichten Lage.

3. Jene Jünger und Aspiranten, die versuchen, in der Welt zu wirken, die jedoch durch karmische Beschränkung, durch falsche Anwendung des Gesetzes oder irgendeine grundlegende Schwäche in ihrer Persönlichkeit in diesem Leben ihr Ziel niemals erreichen; und so werden sie von einem überwältigenden Gefühl der Nichtigkeit überflutet.

Über diesen drei Klassen, die als Gegenpol zu den ringenden Massen fungieren, stehen jene integriert arbeitenden Jünger der Welt, die ihr Ziel erreichen; sie sind viel zu beschäftigt und zu zielbewusst als dass sie ihre Zeit damit verschwenden würden, sich minderwertig zu fühlen oder über Fehler und Misserfolge zu klagen.

Ihr werdet daher einen Menschen, der mit der Bitte um Hilfe zu euch kommt, mit mehr Einsicht helfen können, wenn ihr sie verständig in die eine oder andere dieser fünf Kategorien einreiht (wobei ihr in euren Gedanken die Möglichkeit offen lassen müsst, dass sie in eine andere, höhere übergehen könnten).

Ein grosser Teil der Minderwertigkeitskomplexe, unter denen heute so viele Menschen leiden, beruht ganz deutlich auf ihrer Reaktion gegenüber den einströmenden geistigen Einflüssen. Sie wissen, dass sie selbst grösser sind als das, was sie erreicht haben; sie erkennen unbewusst und ohne es in Worten ausdrücken zu können ihr göttliches Wesen, aber die beschränkenden Umstände und die Hindernisse der Körpernatur sind noch zu gross, als dass sie in der richtigen Weise günstige Gelegenheiten wahrnehmen und den realen Gegebenheiten entsprechen könnten. Haltet Ausschau nach diesen Seelen und helft ihnen durch wahres Verständnis, durch Anerkennung [367] und Mitarbeit und vertreibt so die Illusion des Nicht-Zustandebringens, das sie auf ihren Wegen verfolgt.

Aber Exhibitionismus und neurasthenische Halluzinationen müssen in erster Linie durch eigene Anstrengungen des Betreffenden geheilt werden - durch Dezentralisierung, Änderung der Interessen und Selbstlosigkeit. Neurasthenische Tendenzen werden jedoch wahrscheinlich noch eine Zeitlang eher zu- statt abnehmen, denn die Belastungen und Spannungen, unter denen ein Mensch heute lebt, sind ja sehr gross. Die gegenwärtige Weltsituation zwingt ihn, Wege des Entkommens zu suchen und bei der heilenden Kraft seiner eigenen schöpferischen Imagination Zuflucht zu finden. Er wird frei und erleichtert, wenn er das Drama des Ganzen und nicht des Teiles akzeptiert und sich beharrlich mit schöpferischer Arbeit auf der physischen Ebene beschäftigt.

Spezifische Schulungsmethoden werden später angewendet werden; die Grundlagen hierfür wurden durch die Arbeit der Psychologen in aller Welt bereits geschaffen.

Über wissenschaftliche Parallelen.

Die Studierenden scheinen zu denken, dass wir - die Lehrer auf der inneren Seite - alle Bücher gelesen haben, die geschrieben wurden, besonders aber jene, welche die neuen, fortgeschrittenen Wahrheiten enthalten, und dass wir auch einen persönlichen Kontakt mit jenen Menschen haben, welche die wachsende Fülle neuen Wissens in der Welt verteilen. Das ist nicht der Fall. Wie kann ich euch die wahre Sachlage erklären? Ich glaube, nur in symbolischer Form.

Wenn wir über die Welt des Intellekts hinblicken und unsere Gedanken zu den Punkten lebendigen Wissens, die wir dort finden, hinwandern lassen, nehmen wir Lichtbereiche wahr (wie wir sie verstehen), die auf der physischen Ebene aufleuchten. Solche Stellen zeigen das schimmernde Licht eines Menschen an, der in der äusseren Welt arbeitet, eines Jüngers oder eines Mitgliedes der Neuen Gruppe der Weltdiener. Ich weiss zum Beispiel, dass (in den Vereinigten Staaten) solche lichte Stellen in Baltimore, Chicago, Cleveland und Rochester zu finden sind. Durch eine besondere Art des Leuchtens zeigt mir dies an, dass sich dort ein Zentrum neuen Wissens über den menschlichen Körper befindet. Ich weiss, dass es [368] auch noch andere Lichtfelder in der ganzen Welt verstreut gibt. Meine Aufgabe und die aller Lehrer besteht in dieser Übergangszeit darin, diese Menschen anzuspornen und ihr Denken mit Ideen zu befruchten. Nicht jede Theorie, die sie auf ihrer Wahrheitssuche aufstellen, nicht jedes Buch, das sie schreiben und nicht jede Schlussfolgerung, zu der sie kommen, ist uns bekannt. Sie müssen, wenn sie durch ihre selbstveranlassten Bemühungen zur Wahrheit gelangen wollen, auch die Verantwortung tragen, ob sie nun Erfolg haben oder nicht.

H. P. B. prophezeite vor vielen Jahren die Art von Arbeit, die jetzt getan wird, als sie davon sprach, dass die Wissenschaft schliesslich eine universale, allgegenwärtige Gottheit anerkennen wird (auch der Äther des Raumes ist eine Wesenheit, sagt sie uns); ferner, dass die Enthüllung des Mysteriums der Elektrizität uns auch die Lösung der meisten Probleme liefern wird. Viele Theorien der modernen Wissenschaft sind in «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» niedergelegt, obwohl die Wissenschaftler noch nicht weit genug gekommen sind, um diese Tatsache zu erkennen; in diesem Buch ist die elektrische Natur oder Wesensart des Menschen dargestellt. Ihr würdet es interessant und hilfreich finden, solche Stellen herauszusuchen. Die Wissenschaft schenkt jedoch der Idee, dass es eine elektrische Kraft der Seele gibt, deren Stärke ständig zunimmt, keine Beachtung. Einige wenige Wissenschaftler unter den am weitesten vorgeschrittenen beginnen jetzt damit. Als nächster Fortschritt steht der Wissenschaft die Entdeckung der Seele bevor, einer Entdeckung, welche die meisten ihrer Theorien umwälzen, wenn auch nicht ausser Kraft setzen wird.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.