Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 257 ff. (engl.)
zu denen die Menschheit Zugang hat. Die Schulmedizin ist für eine Zusammenarbeit mit den neueren Richtungen viel eher bereit, als die Neophyten der Wissenschaft von der gedanklichen Krankheitsbeherrschung; sie kann jedoch nicht gestatten, dass ihre Patienten zu «Versuchskaninchen» gemacht werden, um einem bahnbrechenden, forschenden Kultanhänger Genugtuung zu geben und seine Theorien zu beweisen - ganz gleich, wie richtig diese sein mögen, wenn sie zusammen mit dem bereits Erprobten angewandt werden. Der Mittelweg des Kompromisses und der wechselseitigen Zusammenarbeit ist immer der klügste; das ist eine Lehre, die heute auf jedem Gebiet menschlichen Denkens notwendig ist.

Wir wollen [258] nun zum dritten und letzten Abschnitt über die grundlegenden Krankheitsursachen übergehen. Das Thema Karma ist noch wenig erörtert worden, ich werde es daher etwas ausführlicher behandeln als unser spezieller Gegenstand es vielleicht erfordert.

Drittes Kapitel

Unsere karmischen Verbindlichkeiten

Einführende Bemerkungen

Wir kommen [259] nun zum letzten Abschnitt unserer Auseinandersetzung mit dem Problem der Krankheit. Im nächsten Teil werden wir uns mit der Einstellung und Gemütsart des Patienten beschäftigen, wobei wir seinen Strahl sowie die Geistesverfassung des Heilers in Betracht ziehen werden. Alle diese Punkte sind von ausserordentlicher Bedeutung, wenn man über die schöne Kunst des Heilens nachdenkt. Es ist jedoch sehr wesentlich, dass schlechte Gesundheit, akute Krankheit und selbst der Tod den ihnen gemässen Platz in dem Gesamtbild erhalten. Eine spezielle Inkarnation ist kein isoliertes, vereinzelt dastehendes Ereignis im Leben der Seele, sondern ein Teil und Aspekt einer Reihe von Erfahrungen, die dazu bestimmt sind, zu einem klaren, festumrissenen Ziel zu führen - zum Ziel der freien Wahl, der vorsätzlichen Rückkehr aus der Materie zum Geist und zur schliesslichen Erlösung.

Die Esoteriker haben seit jeher (besonders in der im Osten üblichen Darstellung des Pfades zur Wirklichkeit) viel über die Erlösung gesprochen. Das dem Neophyten vorgehaltene Ziel ist Erlösung, Freiwerden, Befreiung; im Ganzen genommen ist dies der Grundton des Lebens selbst. Die Grundidee weist auf einen Übergang hin aus dem Bereich einer rein selbstsüchtigen, persönlichen Befreiung zu etwas viel Umfassenderem und Wichtigerem. Diese Auffassung von Befreiung liegt der modernen Verwendung des Wortes «Freiheit» zugrunde, ist jedoch in seiner Bedeutung viel weiser, besser und tiefer. Viele verstehen unter Freiheit, dass man von keinem anderen Menschen beherrscht wird, dass man tun und [260] lassen könne, was man wünscht, dass man nach eigener Entscheidung denken und nach eigener Wahl leben dürfe. Dagegen ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt, dass die eigenen Wünsche, Gedanken und Wahlmöglichkeiten frei von Selbstsucht sind und dem Allgemeinwohl dienen. Das ist bis jetzt noch ziemlich selten der Fall.

Erlösung oder Befreiung ist viel mehr als all das; sie ist ein Losgelöstsein von der Vergangenheit, ein Freisein, um sich nach den (von der Seele) im voraus bestimmten Richtlinien weiterzuentwickeln, ein Freisein, um die ganze Gottnatur zum Ausdruck zu bringen, deren ein Mensch fähig ist oder die eine Nation der Welt vor Augen führen kann.

In der Geschichte der letzten zweitausend Jahre fanden vier grosse symbolische Ereignisse statt, die nacheinander denen, welche Augen haben zu sehen, Ohren zu hören und Verstand zum Ausdeuten, das Thema der Erlösung oder Befreiung - und nicht bloss der Freiheit - dargestellt haben:

1. Das Leben Christi Selbst. Er hat erstmals die Idee des bewussten, vorbedachten Opfers der Einheit im Dienst am Ganzen dargestellt. Es hat noch andere Welterlöser gegeben, aber sie brachten den wesentlichen Gedanken nicht so klar zum Ausdruck, weil das menschliche Denken noch nicht reif war, um die Tragweite und Bedeutung zu erfassen. Dienst ist der Leitgedanke der Erlösung. Christus war der ideal Dienende.

2. Die Unterzeichnung der Magna Charta. Dieses Dokument wurde zu Runnymede unter der Regierung des Königs Johann am 15.6.1215 n. Chr. unterzeichnet. Hier wurde die Idee von der Befreiung von einer Autorität aufgezeigt, wobei die persönliche Freiheit und die Rechte des Einzelnen betont wurden. Das Anwachsen und die Entwicklung dieser Grundidee, dieser gedanklichen Vorstellung und deren Formulierung gliedert sich in vier Abschnitte oder Kapitel:

a. Die Unterzeichnung der Magna Charta, welche die Freiheit der Persönlichkeit betont.

b. Die Gründung [261] der französischen Republik, welche die Freiheit des Menschen betont.

c. Die Unabhängigkeits-Erklärung der USA und das englische Staatsgrundgesetz (Bill of Rights) von 1689, auf Grund deren die Richtlinien der nationalen Politik festgelegt wurden.

d. Die Atlantik-Charta und die vier Freiheiten, wodurch die Gesamtfrage auf die internationale Ebene erhoben und den Männern und Frauen in aller Welt Freiheit und freie Gelegenheit zugesichert wurde, die göttliche Wirklichkeit in sich selbst zu entfalten.

Das Ideal wurde mit der Zeit immer klarer dargestellt, so dass heute die Menschenmassen allerorten wissen, was die wesentlichen Grundbedingungen des Allgemeinwohls sind.

3. Die Emanzipation der Sklaven. Die geistige Idee menschlicher Freiheit, die zum anerkannten Ideal geworden war, wurde ein dringender Wunsch und so fand ein grosses symbolisches Ereignis statt - die Sklaven wurden befreit. Wie in allem, was Menschen unternehmen, gab es auch hierbei keine Vollkommenheit. Der Neger ist nicht frei im Land der Freien und Amerika muss in dieser Hinsicht einen Hausputz vornehmen; genauer gesagt: die USA müssen zusehen, dass die Verfassung und die Bürgerrechte zur Tatsache werden, anstatt bloss ein Traum zu sein. Nur so kann die unausbleibliche Auswirkung des Gesetzes vom Karma (das jetzt unser Thema ist) abgewendet werden. Die Neger sind genauso Amerikaner wie die Neu-Engländer und alle anderen Volksangehörigen, die nicht zur ursprünglichen Bevölkerung dieses Landes gehören; die Verfassung gilt auch für sie. Bislang werden die Rechte, welche die Verfassung gewährt, von denjenigen hintertrieben, die Sklaven der eigenen Selbstsucht und Furcht sind.

4. Die Befreiung der Menschheit durch die Vereinten Nationen. Wir nehmen an einem grossen Schauspiel und symbolischen Ereignis teil und beobachten dessen Fortgang. Die Befreiung des Einzelmenschen ging weiter über die symbolische Befreiung eines Teiles der Menschheit (der Überreste der ersten beiden [262] Rassen, der lemurischen und der atlantischen) bis zur Befreiung von Millionen von Menschen, die von den Mächten des Bösen versklavt waren, durch Millionen ihrer Mitmenschen. Das Ideal hat sich praktisch in einem weltumfassenden Bestreben auf der physischen Ebene durchgesetzt und hat weltweite Opfer verlangt. Es umfasst alle drei Welten menschlicher Evolution und deshalb kann Christus jetzt seine Streitkräfte anführen und den menschlichen Wesen helfen, die Menschheit zu befreien.

Was ist also wirklich im Leben des Einzelnen, im Leben der Völker und der Menschheit geschehen? Ein ungeheurer Aufbruch und Fortschritt erfolgte, um uraltes Übel gutzumachen und das Gesetz von Ursache und Wirkung bewusst auszugleichen durch ein Erkennen jener Ursachen persönlicher, nationaler und internationaler Art, welche die Wirkungen zeitigten, unter denen die Menschheit heute leidet.

Das Karmagesetz ist heute zur grossen, unumstösslichen Tatsache im Bewusstsein der gesamten Menschheit geworden. Man kennt es vielleicht nicht unter diesem Namen, aber jedermann weiss, dass im heutigen Geschehen die Völker das ernten, was sie gesät haben. Das grosse Gesetz - ehemals eine Theorie - ist heute eine bewiesene Tatsache und ein anerkannter Faktor im menschlichen Denken. Die so häufige Frage nach dem «Warum»? bringt stets und unvermeidlich den Faktor von Ursache und Wirkung zur Sprache. Die Begriffe Vererbung und Umwelt sind ein Versuch, bestehende menschliche Verhältnisse zu erklären; Rassenmerkmale, nationale Charakterzüge und -Ideale beweisen, dass es eine Welt wirkender Ursachen gibt. Geschichtliche Verhältnisse, die Beziehungen zwischen den Völkern, soziale Tabus, religiöse Überzeugungen und Tendenzen lassen sich

alle auf - zum Teil uralte - Verursachungen zurückführen. Alles, was heute in der Welt geschieht und so tiefgreifend auf die Menschheit einwirkt - Schönes und Schreckliches, Lebensgewohnheiten, Zivilisation [263] und Kultur, Vorurteile und Neigungen, wissenschaftliche Errungenschaften und Kunst, kurz alles, was in so mannigfaltiger Weise dem Leben der Menschheit auf unserem Planeten Farbe verleiht, sind Aspekte von Wirkungen, die irgendwann einmal irgendwie von Menschen, sowohl von einzelnen als auch von der Masse, verursacht wurden.

Karma ist daher das, was der Mensch - der Himmlische Mensch, in dem wir leben, die Menschheit als Ganzes, Menschheitsgruppen als Nationen sowie der Einzelmensch - im Lauf der Zeiten bis zum gegenwärtigen Augenblick - ins Werk gesetzt, fortgeführt, gutgeheissen, unterlassen oder recht getan hat. Heute ist die Ernte reif und die Menschheit erntet, was sie gesät hat, als Vorbereitung auf ein neues Pflügen im Frühling des neuen Zeitalters, mit frischer Aussaat, die (so hoffen und beten wir) eine bessere Ernte hervorbringen wird.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung wird uns durch das jüdische Volk ganz besonders sinnfällig vor Augen geführt. Alle Nationen zeugen für dieses Gesetz, aber ich möchte hier gerade auf die hebräischen Völkerschaften hinweisen, weil ihre Geschichte allbekannt und ihre Zukunft und ihr Schicksal Gegenstand weltweiten, universalen Interesses sind. Die Juden hatten immer eine symbolische Bedeutung; als Volk vereinigten sie in sich seit jeher die Tiefen menschlicher Schlechtigkeit wie auch die Höhen menschlicher Gottnatur. Ihre Geschichte, wie sie uns im Alten Testament erzählt wird, ist erfüllt von aggressiven Handlungen und liegt auf derselben Ebene wie das Verhalten der Deutschen in der Gegenwart (geschrieben während des Krieges! d. Übersetzer); und doch war auch Christus ein Jude und es war die hebräische Rasse, die ihn hervorbrachte. Das darf man nie vergessen. Die Juden waren grosse Angreifer; sie beraubten die Ägypter und rissen das Verheissene Land mit dem Schwert an sich; dabei wurde weder Mann noch Frau noch Kind geschont. Ihre religiöse Geschichte baut sich auf der Vorstellung eines materialistischen Jehova auf, der - machtlüstern und habgierig - die Angriffshandlung guthiess und dazu ermunterte. Diese Geschichte ist ein Symbol für die Geschichte aller Aggressoren, die sich einreden, dass sie göttliche Absichten ausführen, wenn sie die Menschen ihres Eigentums berauben; sie taten und tun dies angeblich aus Notwehr oder sie finden sonst einen ihnen passenden [264] Grund, um die Frevelhaftigkeit ihres Handelns zu entschuldigen. Palästina wurde von den Juden erobert, weil es das Land war, «in dem Milch und Honig fliesst» und sie behaupten sogar, dass sie damit nur einen göttlichen Befehl befolgten. In der späteren Zeit wird diese Symbolik höchst interessant. Das Volk spaltete sich in zwei Teile: die Israeliten mit dem Zentrum in Samaria und die Juden (das heisst zwei oder drei bestimmte Stämme aus den zwölfen), die sich in der Gegend von Jerusalem niederliessen. Dieser Dualismus zeigte sich auch in ihren religiösen Überzeugungen; sie wurden auf der einen Seite von den Sadduzäern, auf der anderen von den Pharisäern erzogen und belehrt und diese beiden Gruppen standen in ständigem Konflikt miteinander. Christus kam als Mitglied der ganzen jüdischen Rasse und sie verleugnete ihn.

Heute wirkt sich das Gesetz aus und so zahlen die Juden sowohl symbolisch wie tatsächlich den Preis für alles, was sie in der Vergangenheit getan haben. Sie sind ein lebendiger Beweis für die weitreichende Wirkung dieses Gesetzes. Tatsächlich und in symbolischer Form repräsentieren sie Kultur und Zivilisation, sie sind die Menschheit; tatsächlich und symbolisch repräsentieren sie, wie schon seit jeher, den Geist der Entzweiung. Sie betrachten sich selbst als das auserwählte Volk und sind sich instinktmässig dieser hohen Bestimmung bewusst. Doch vergessen sie dabei, dass sie nur eine symbolische Rolle spielen und dass die Menschheit als Ganzes wahrhaft das auserwählte Volk ist und nicht nur ein kleiner, unbedeutender Teil davon. Tatsächlich und symbolisch sehnen sie sich nach Einheit und Zusammenarbeit, wissen jedoch nicht, wie sie das erreichen sollen; tatsächlich wie symbolisch sind sie der «Ewige Pilger». Sie sind das Symbol der Menschheit, die durch den Irrgarten der drei Welten menschlicher Entwicklung wandert, die Augen voll Sehnsucht auf das verheissene Land

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.