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Esoterisches Heilen (Sieben Strahlen IV), Seite 34 ff. (engl.)

Bei den Menschenmassen in der ganzen Welt und bei denen, die wir die grosse, nicht denkende Öffentlichkeit nennen, sind die beherrschenden Faktoren der Lebensstrom und der Strom der Astral- oder Begierdenenergie. Dieser kann sowohl von niedriger wie von mittlerer Beschaffenheit sein.

Bei der denkenden Allgemeinheit sind die beherrschenden Faktoren zwar auch diese beiden Ströme, dazu kommt aber noch eine stetig einströmende, zunehmende Flut mentaler Energie.

Bei der Welt-Intelligenz und bei den Aspiranten (jenen Menschen, die für den Probepfad bereit sind oder sich schon auf ihm [35] befinden) bemerken wir, dass die genannten drei Ströme ein gewisses Gleichgewicht untereinander erreichen und so eine integrierende oder koordinierende Persönlichkeit schaffen. Zu diesen zählen auch die Mystiker der Welt und die schöpferisch Wirkenden, die sich der Inspiration und jenes geistigen Kontaktes bewusst sind, der ein Zeichen dafür ist, dass Seelenenergie einzuströmen beginnt.

Bei den Jüngern der Welt finden wir eine Gruppe von Männern und Frauen, die sich bereits unter die Herrschaft der Seelenenergie stellen, wobei die anderen drei Energien immer mehr dieser höheren Art von Herrschaft untergeordnet werden.

Man sollte beachten, dass es noch zwei andere Energie-Arten gibt, mit denen man rechnen muss, wenn man den intelligenten Menschen betrachtet:

1. Jene Energie, die aus den vereinten, verschmolzenen Kräften einer integrierten Persönlichkeit besteht.

2. Die Energie der physischen Ebene selbst, die vom Aspiranten und Jünger schliesslich identifiziert und so vollständig unwirksam gemacht wird, dass sie zuletzt einen der Hauptfaktoren bei der Befreiung der Zentren darstellt.

Es wird einmal die Zeit kommen, da der Eingeweihte nur noch mit drei Energie-Arten wirkt, solange er sich in Inkarnation befindet: Mit der Energie des Lebens selbst, mit der negativen Energie der Persönlichkeit und mit der positiven Energie der Seele. So wird er zu einer bewussten, sichtbaren Ausdrucksform der drei Aspekte der göttlichen Trinität. Gewisse Realitäten sollten im Bewusstsein des Heilers als okkulte Tatsachen festgestellt und verankert sein, bevor er wirklich sinnvoll arbeiten kann.

1. Vor allem: Es gibt nichts als Energie, und diese Energie offenbart sich in vielen verschiedenen, von einander abweichenden [36] Energieformen. Aus diesen vielen Energien besteht das Universum. Ebenso bestehen die Körper (oder die Manifestationsträger) des Menschen ohne Ausnahme aus Energie-Einheiten. Diese nennen wir Atome; und diese atomischen Einheiten werden in der Körperform zusammengehalten durch die Bindekraft von noch mächtigeren Energien.

2. Der wichtigste Energie-Brennpunkt, den man im Menschen findet, ist die Seele, aber ihre Kohäsions- und Integrationskraft ist bis jetzt noch grösser als ihre qualitative Wirkungskraft. In den Anfangsstadien der menschlichen Evolution manifestiert sich der Kohäsions-Aspekt. Später, wenn der «Reaktionsapparat» des Menschen, d.h. seine Körper, höher entwickelt sind, beginnt der Qualitätsaspekt der Seele immer mehr in Erscheinung zu treten.

3. Von der inneren Seite aus gesehen, wo es keine Zeit gibt, stellt sich die menschliche Kreatur als ein höchst erstaunliches, kaleidoskopartig sich veränderndes Phänomen dar. Die sogenannten Körper oder besser die Aggregate von Atomeinheiten, verblassen und verschwinden oder sie treten plötzlich wieder in Erscheinung. Farbströme fliessen hin und her; sie schlingen sich ineinander oder verflechten sich. Bestimmte Stellen verstärken dann plötzlich ihre Helligkeit und leuchten in strahlendem Glanz auf. Oder man kann sehen, wie sie wieder vergehen; die Erscheinung wird an gewissen Stellen farblos und ist scheinbar nicht mehr vorhanden. Aber immer ist da ein dauerndes, sich über alles ausbreitendes Licht, aus dem ein Lichtstrom in den Menschen der Erscheinungswelt herabfliesst; man kann erkennen, dass sich dieser Strom an zwei Hauptpunkten im dichten inneren Kern des Menschen anheftet und festsetzt: Diese beiden Verankerungspunkte liegen im Kopf und im Herzen. Ausserdem kann man - zuerst nur dunkel, dann aber mit zunehmender Helligkeit - sieben weitere blasse Lichtscheiben erkennen, die ersten Anzeichen der sieben Zentren. (Siehe Zeichnung).

[Grafik, Buch Seite 49]

4. Diese [37] Zentren, Qualitäts- und Bewusstseinsaspekte, deren Funktion es ist, die äussere Erscheinung oder Ausdrucksform des Menschen zu prägen und sie als Reaktionswerkzeug zu verwenden, sind während der Evolution drei verschiedenen Entfaltungsprozessen unterworfen:

a. Jene Entfaltung, die stattfindet, wenn ein Kind zum Erwachsenen heranreift. Wenn der Mensch 21 Jahre alt geworden ist, sollten seine Zentren normalerweise dieselbe Ausdrucksqualität erreicht haben, wie sie bestand, als er in einer vorangehenden Inkarnation aus dem Leben schied. Der Mensch nimmt dann das Leben an der Stelle wieder auf, wo er es vorher verlassen hatte.

b. Es erwachen die Zentren durch die Lebenserfahrung. Gelegentlich mag es sich in einem Leben nur um ein einziges Zentrum handeln; manchmal werden mehrere zu verstärkter Bewusstseinsfunktion gebracht.

c. Schliesslich erwachen diese Zentren durch die Einweihung. Dies geschieht natürlich erst dann, wenn der Mensch bewusst auf dem Pfad ist.

5. Die Zentren bestimmen die Evolutionsstufe des Menschen, soweit es sich um seine sichtbare Erscheinungsform handelt. Sie wirken vermittels des endokrinen Drüsensystems direkt auf [38] den physischen Körper ein. Dieser Faktor sollte wohlweislich beachtet werden, denn der okkulte Heiler der Zukunft wird mit diesem Wissen an seinen Patienten herantreten. Er wird dann durch jene Zentren und Drüsen wirken, die für die betreffende Körperstelle massgebend sind, an der die Krankheit oder Beschwerde ihren Sitz hat. Doch ist die Zeit dafür noch nicht gekommen, denn die Unkenntnis des Menschen ist gross. Es könnte leicht eine Überreizung der Zentren und damit der Drüsen eintreten; und dadurch würde auch der Krankheitszustand aktiviert und verstärkt, anstatt vertrieben und geheilt werden.

A. Unbeherrschte und schlecht gelenkte Gefühlsregungen.

Nun, da diese Grundtatsachen gegeben sind, kann man verstehen, dass falsche Gefühlsreaktionen und ein allgemein ungesunder Zustand des Astralkörpers mächtige Faktoren sind, die Beschwerden und Krankheit verursachen. Dies kommt daher, dass der Äther- oder Lebenskörper der Menschenmassen vor allem durch die Tätigkeit des Astralkörpers beherrscht und aktiviert wird. Jede Aufregung in diesem Körper, jede heftige, unbeherrschte Aktivität unter dem Einfluss des Temperaments, jeder quälende Kummer oder lange dauernder Ärger ergiesst einen Strom astraler Energie in und durch das Solarplexus-Zentrum und bringt dieses in einen Zustand ausserordentlicher Unruhe. Davon wird zunächst der Magen, die Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Gallengang und die Blase betroffen. Nur wenige Menschen (und ich möchte wirklich fragen, wer in dieser Zeit ganz davon ausgenommen ist) sind frei von Verdauungsstörungen, von unangenehmen Magenzuständen oder von Beschwerden, die mit der Gallenblase zusammenhängen.

Die Neigung zu Kritik, zu heftiger Abneigung und zu Hass, der auf Kritiksucht oder einem Überlegenheitskomplex beruht, ist in hohem Grade schuld an der Säurebildung, an der die meisten Menschen leiden. Ich möchte nebenbei hinzufügen, dass ich hier verallgemeinere. So viele Menschen neigen in bezug auf sich selbst zu [39] einem Minderwertigkeitskomplex, jedoch zu einem Selbstüberschätzungskomplex dort, wo es sich um ihre Beziehungen zu anderen Menschen handelt! Wirkungen auf den physischen Magen hängen eng zusammen mit dem Begierdenaspekt des physischen Körpers, was seinen Ausdruck darin findet, dass man das isst und trinkt, wonach man Verlangen hat; das führt natürlich zu jenen Anfällen von Gallenerkrankungen, die bei so vielen Menschen vorkommen.

Ich bringe die oben genannten Beispiele, um zu zeigen, wie die jetzt vorherrschenden falschen Einstellungen zum Leben und zu den Menschen wirken, denn sie kennzeichnen die heutige Menschheit und führen die oben erwähnten Zustände herbei.

Die Übel, die auf Kritiksucht, auf Hass und der Neigung beruhen, einander (für gewöhnlich unfreundlich) zu beurteilen, wirken vom Kehlzentrum aus auf den Solarplexus. Diese zwischen den Zentren bestehende Beziehung ist bisher noch niemals entsprechend gewürdigt worden. Die Zentren im Ätherkörper übermitteln einander verschiedene Arten von Energie; ein grosser Teil der von einem Zentrum zum anderen übertragenen Energie ist unerwünscht, wenn sie nämlich von den Zentren unterhalb des Zwerchfells zu denen über ihm fliesst.

Den physischen (ätherischen und grobstofflichen) Körper kann man sich als ein Haus mit zwei Telefonanlagen vorstellen; die eine bringt Energien von ausserhalb des Hauses heran, die andere versieht den Dienst eines Haustelefons von Zimmer zu Zimmer. Die Analogie ist viel genauer, als es bei oberflächlichem Denken erscheinen mag. In jedem modernen Haus werden Licht-, Wasser-, Gas

-- und Telefonleitungen angelegt. Licht, das Symbol der Seele; Wasser, das Symbol der Gefühle. Telefonische Vermittlung, das Symbol des Denkvermögens mit seinen Leitungen für Wissensübermittlung; und Gas, das Symbol der Äthernatur.

Es ist interessant und betrüblich, dass das, was gegenwärtig aus dem Durchschnittshaus hinausgeht, nur der unerwünschte Abfall oder Müll ist; das entspricht dem, was aus dem Körper an Selbstsüchtigem [40] und Betrüblichem, an Verlangen nach Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und Wünsche hinausgesandt wird.

Daraus wird also ersichtlich, warum ich euch allen so nachdrücklich die Notwendigkeit eingeprägt habe «Harmlosigkeit» [*Q1] zu pflegen, denn dies ist esoterisch gesehen recht eigentlich die wissenschaftliche Methode, um die Behausung zu reinigen und die Zentren zu läutern. Diese Geisteshaltung säubert die verstopften Leitungswege und gibt den höheren Energien den Eintritt frei.

Die emotionellen Krankheitsursachen und die gedanklichen Einstellungen, die physische Beschwerden schaffen, herrschen gerade in der heutigen Zeit am stärksten vor. Wenn sie lange Zeit andauern und von einem Leben ins nächste mit übertragen werden, bewirken sie die schlimmeren Aspekte der oben genannten Zustände; daraus können sich ernste, zerstörende Krankheiten entwickeln, die z.B. die Entfernung der Gallenblase oder jene Operationen notwendig machen, die beim Auftreten chronischer Magengeschwüre fällig sind. Andere Krankheiten erwachsen aus einem dauernden Nachgeben der Begierdennatur gegenüber, obwohl Geschlechtskrankheiten unter eine andere Kategorie fallen. Aus all dem kann man ersehen, wie wünschenswert es ist, dass der wahre Heiler nicht nur ein gewisses Mass an esoterischem Wissen, sondern auch - solange er noch kein Eingeweihter ist - etwas Psychologie in sich vereinigt, etwas über das Wirken eines magnetischen Heilers weiss und dazu auch noch ein geschulter Mediziner oder Chirurg ist. Vieles von dem, was heute unter dem Namen Heilung geschieht, ist schlimmer als nutzlos, da es an den drei oben genannten Bedingungen mangelt. Die meisten Ärzte, besonders jene, die man allgemein praktische Ärzte nennt, sind gute Psychologen; sie haben ausserdem gediegene Kenntnisse von Symptomen, von der Anatomie und den Heilmassnahmen, die dem durchschnittlichen metaphysischen Heiler für gewöhnlich fehlen. Aber sie sind völlig unwissend auf einem grossen Wissensgebiet: auf dem Gebiet der Energien, die im Menschen aufeinanderstossen und sich bekämpfen 41 und der Wirkungskräfte, die in Bewegung gesetzt werden können, wenn man am rechten Ort bestimmte esoterische Wahrheiten anerkennt. Solange sie nicht auf den Ätherkörper einzuwirken suchen und die Wissenschaft von den Zentren studieren, können sie kaum weitere Fortschritte machen. Der esoterische Heiler weiss viel über die inneren Kräfte und Energien und versteht einigermassen die grundlegenden Ursachen der exoterischen Krankheiten, aber es ist beklagenswert, dass er so wenig vom Organismus des Menschen weiss. Er erkennt nämlich zweierlei nicht:

Erstens, dass Krankheit manchmal eine Auswirkung unerwünschter subjektiver Zustände ist. Wenn dann diese Zustände äusserlich sichtbar werden und an die Oberfläche des menschlichen Körpers gelangen, können sie erkannt, behandelt und beseitigt werden. Man muss aber auch daran denken, dass dieses Hervortreten und Beseitigen auch zum Tod des betreffenden Körpers führen kann. Aber die Seele geht weiter. Ein einziges, kurzes Leben zählt sehr wenig in dem langen Kreislauf

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.