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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 400 ff. (engl.)
zerstörende Natur des Formlebens im Stier. Man vergesse nicht, dass in diesem Zusammenhang die Zerstörung oder der Tod der Form und das dadurch verursachte Aufhören des Formeinflusses das Ziel des Vorganges ist, der Verlangen in geistiges Streben umwandelt.

Uranus, der Planet des verborgenen Mysteriums, einer der am meisten okkulten Planeten, «fällt» in diesem Zeichen, womit er [401] die scharfe Trennung zwischen Körper und Seele betont, die ein so charakteristisches Merkmal des Stiertyps ist. Er bereitet den Menschen auf die heftige Wechselbeziehung und den Konflikt im nächsten Zeichen Zwillinge vor. Die Erhöhung des Mondes und der Fall des Uranus geben daher ein wunderbares Bild von der Geschichte des Menschen im Verlauf der Persönlichkeitsentwicklung und -Macht. Die Aufgabe des in den Tiefen verborgenen Uranus besteht darin, die intuitive Empfänglichkeit des Stiers für ein immer mehr zunehmendes Licht so lange zu erwecken und aufzurufen, bis einmal volle Erleuchtung und damit die Entwicklung des spirituellen Bewusstseins erreicht ist - so dass die höheren Seelenaspekte den Vorrang vor den niederen Formreaktionen erhalten. Es ist die Bemerkung interessant, dass Uranus im Skorpion erhöht steht, was darauf hinweist, dass die von den uranischen Kräften unternommene Aufgabe Erfolg hatte. Die Vollendung wird erreicht.

Mars steht in diesem Zeichen in Schwäche. Seine Aktivität trägt ständig zu der natürlicherweise kriegerischen Natur des Stiers bei, doch ist die Wirkungskraft des Stier-Kampfes esoterisch gesprochen so gross, dass die Wirkung des Mars im grösseren Ganzen verloren geht. «Er trägt bei zu der Verblendung und Verwirrung und birgt dennoch in sich Hoffnung für den ringenden Menschen.»

In diesem Zeichen liegt die Betonung ständig auf dem Kampf, ist ein kosmisches, planetarisches und individuelles Ringen, denn Wunsch-Wille liegt den manifestierten Tätigkeiten des Logos, des planetarischen Lebens des Menschen und auch aller Naturformen zugrunde. Es ist das Ringen dessen, was tief in der Dunkelheit verborgen ist, um das Licht des Tages zu erreichen; es ist der Kampf der verborgenen Seele um die Herrschaft und die Kontrolle über die äussere Form; der Kampf, Verlangen in geistiges Streben und Streben in den Willen zur Vollendung umzuwandeln. Es ist das Ringen, um das Ziel zu erreichen, das ein immer stärker werdendes Licht offenbart. Dieser Kampf ist so stark, dass er auf dem gewöhnlichen Rad (vor dem Wiedereintritt der die Inkarnation suchenden Seele in den Widder) in dem festen, stetig stärker [402] werdenden Verlangen gipfelt, dem Rad der Wiedergeburt zu folgen. Beim umgekehrten Gang um den Tierkreis geht der Kampf darum, all das zu überwinden und zu zerstören, was auf dem gewöhnlichen Rad so mühevoll errungen wurde und im Skorpion (durch die dort auferlegten schrecklichen Prüfungen) zu beweisen, dass die Form nicht länger die Herrschaft besitzt, sondern dass der Mensch die Lektionen, die er durch die Anwendung der Form gelernt hat, im Gedächtnis behält. Das Ringen geht darum, die Einweihung im Steinbock zu erreichen und so die Seele von dem sich drehenden Rad freizumachen und die endgültige Befreiung aus der Knechtschaft der Begierde und von jeglicher Formherrschaft zu erreichen.

Dies wird seltsamerweise durch die Herrscher über die Dekanate dieses Zeichens betont. Beide Astrologen, Alan Leo wie Sepharial, stimmen praktisch und für alle Zwecke und Absichten in der Zuordnung der Planeten, welche die drei Aspekte des Zeichens regieren, überein. Sie weichen lediglich exoterisch in einem Punkt von einander ab, denn Sepharial gibt den Mond als Herrscher des zweiten (ersten?) Dekanats, während Leo die Venus als Herrscher des ersten Dekanats angibt. Venus und Mond werden jedoch oft als untereinander vertauschbar verwendet, denn beide bringen dieselbe Grundenergie aktiver Intelligenz in ihren höheren und niederen Aspekten zum Ausdruck oder senden sie aus. Der eine Planet bringt intelligente Liebe, der andere die Intelligenz der Materie zum Ausdruck; diese zweifache Betonung hat zu tun mit der Herrschaft der Formnatur beim Stiertypus und seiner Befreiung durch den Venus-Sohn des Denkens. Mond und Venus, Merkur und Saturn beherrschen die Dekanate, und unsere Betrachtung dieser Planeten in den anderen Zeichen wird euch deren richtige Ausdeutung hier und anderswo angezeigt haben. Formleben, intelligente Aktivität und intensiver Kampf: darin besteht das Problem des Stiermenschen, während Merkur, der Götterbote, den ringenden Menschen daran erinnert, dass er immer das werden muss, was er seinem Wesen nach ist, denn damit entgeht er der Illusion und tritt in das Licht ein.

Die Leitgedanken dieses Zeichens sind in ihren Folgerungen [403] wie immer klar. Der eine gibt den Grundton des Formaspektes an: «Der Kampf sei unerschrocken». Das Wort der Form bedeutet, dass man das Verlangte nehmen, erfassen und ihm mutig nachgehen solle. Das Wort der Seele lautet: «Ich sehe und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet.» Das Auge des kosmischen Stieres Gottes ist offen und aus ihm strömt strahlendes Licht auf die Menschensöhne. Das Auge der geistigen Schau muss sich beim individuellen Menschen als Rückwirkung auf dieses kosmische Licht ebenfalls öffnen. So kommt der Sieg unvermeidlich, denn die Wirkungskraft der kosmischen Energie wird unfehlbar und zur rechten Zeit die Energie der Menschheit bezwingen und neu orientieren.

Wir haben nun kurz und doch, glaube ich, lehrreich bestimmte subjektive Einflüsse und Bedeutungen der zwölf Tierkreiszeichen besprochen. Wir haben auf ihre gegenseitige Beziehung und ihr planetarisches Wechselwirken hingewiesen und haben versucht, die Reaktion der Menschheit auf diese vielfachen Energien und Kräfte zu schildern. Diese von kosmischen Quellen ausströmenden Kräfte finden den Weg in unser Sonnensystem; sie werden herangezogen durch eine ähnliche Qualität, oder sie finden - nach dem Gesetz der Widersprüche oder dem Gesetz der Gegensätze - ihren Weg zu bestimmten Planeten. Auf diese Weise bestimmen und beeinflussen sie die Lebensformen auf jedem dieser Empfangsplaneten. Wir haben gesehen, wie der Mensch durch das Wesen der Kräfte göttlicher Anziehung zum Fortschreiten angespornt wird, und wir haben die verschiedenen göttlichen Qualitäten zur Kenntnis genommen, welche durch dieses Einwirken von Energien sowohl in der Menschheit als auch in allen anderen Lebensformen erweckt wurden. Wir haben in einem vielleicht beinahe verwirrenden Mass die ungeheure Zusammenballung antreibender Energien hervorgehoben, die durch unseren Kosmos wirken; der einzelne Mensch mag wohl betäubt werden durch ein Gefühl seiner Hilflosigkeit und seiner einzigartigen Nichtigkeit. Doch liegt dies nur an dem verhältnismässig unentwickelten Zustand seines «Empfangsapparates». Wenn er derart verwirrt ist, sollte er daran denken, dass er potentiell die schöpferische Fähigkeit besitzt, um einen besseren Empfangsmechanismus zu erbauen und [404] ihn allmählich zu entwickeln. Dieser wird es ihm schliesslich ermöglichen, für alle Impulse und jede Art göttlicher Energie empfänglich zu sein. Diese Fähigkeit ist unzerstörbar und sie ist selbst ein göttlicher Energiebrennpunkt, der unfehlbar das Gute fördern muss und wird, das unter der Inspiration des Grossen Architekten des Weltalls unternommen wird. Er gestaltet alle Dinge zu einem göttlichen, vorhergesehenen Ziel und Zweck und er wird in diesem Zeichen - durch seine Werkzeuge Venus und Vulkan, welche Form und Seele darstellen - den Menschen vom Unwirklichen zur Wirklichkeit führen.

III. DIE WISSENSCHAFT von [405] DEN DREIECKEN

Einführende Bemerkungen

1. Energiedreiecke #Sternbilder

2. Kräftedreiecke #Planeten

3. Die Dreiecke und die Zentren

4. Schlussfolgerungen

KAPITEL III [407]

DIE WISSENSCHAFT von DEN

D R E I E C K E N

EINFÜHRENDE BEMERKUNGEN

Wir haben jetzt einige Zeit am dritten Teil unseres Studienkurses über den Tierkreis und die Strahlen gearbeitet. Dieser ganze Abschnitt befasst sich mit dem Wesen der esoterischen Astrologie und wir besprachen in den einleitenden Bemerkungen ganz kurz die Bedeutung der Esoterik als Ganzem, insofern sie auf die neuzeitliche Astrologie angewandt wird. Wir besprachen die drei Kreuze und wiesen - wiederum sehr kurz - auf die Beziehung der Zeichen zu den Zentren hin. Den grössten Teil der Zeit widmeten wir jedoch der Untersuchung über die Bedeutung und wechselseitige Beziehung der zwölf Tierkreiszeichen zueinander, zu den Planeten und zur Erde. Wir besprachen ihre Wirkung auf den Einzelmenschen fast überhaupt nicht ausser in einem ganz allgemeinen Sinne. Jetzt wollen wir daran gehen, den vierten und wichtigsten Teil dieser astrologischen Studie zu behandeln, deren Titel lautet: «Die Wissenschaft von den Dreiecken». Dieser Studienabschnitt wird sich in drei Teile gliedern, worauf ich schon früher hingewiesen habe:

1. Die Energiedreiecke - Sternbilder.

2. Die Kraftdreiecke - planetarische Dreiheiten.

3. Die Dreiecke und die Zentren - planetarische und menschliche.

Ich habe euch hier dargelegt, wie weit wir in unseren Studien gekommen sind, denn es liegt mir sehr daran, dass ihr euch so weit wie möglich darüber klar seid, wo wir stehen bei unserem Versuch, das Licht esoterischen Verstehens auf das gegenwärtige, [408] völlig exoterische Studium der Astrologie zu werfen.

Bevor ich jedoch mit unserem etwas schwierigen Thema fortfahre, möchte ich noch ein paar Worte zu unserer allgemeinen Einstellung sagen; es gibt bestimmte Dinge, an die ich euch erinnern möchte.

Nirgends habe ich versucht, etwas von den mathematischen Berechnungen anzugeben, die mit meinen Aussagen in dieser Reihe astrologischer Studien zusammenhängen. Es finden jetzt bestimmte grundlegende Veränderungen in der Ausrichtung der Erdachse statt und diese werden viel Verwirrung in die Berechnungen der Astrologen hineintragen. Diese Wandlungen gehen langsam, schrittweise und in Übereinstimmung mit dem kosmischen Gesetz vor sich. Solange sie im Gange sind, lässt sich Genauigkeit in der Berechnung und Ableitung nicht erreichen. Wenn sich einmal die Orientierung und genaue Ausrichtung des Erdpoles wieder stabilisiert hat, wird man die neuen, massgebenden mathematischen Zahlen wieder ermitteln können. Seit den Tagen der Ägypter hat es tatsächlich keine echte Genauigkeit mehr gegeben. Alles, was jetzt diesbezüglich möglich ist, kann nur als Annäherung betrachtet werden und deshalb ist eine Gewissheit in der Analyse, Voraussage und Ausdeutung nicht möglich. Das ganze Thema ist ausserordentlich dunkel und für den durchschnittlichen Astrologen, gewiss auch für den durchschnittlichen Studierenden völlig unverständlich. Ich möchte euch jedoch daran erinnern, dass in dem grossen Lebenszyklus der Erde die «Polarsterne» mehrmals gewechselt haben, und dass unser gegenwärtiger Polarstern nicht immer diese Stellung eingenommen hat. Dies erkennt selbst die Naturwissenschaft an.

Jedesmal, wenn eine solche grosse Verschiebung der Erdachse eintrat, gab es Aufruhr, Verwirrung und Katastrophen, denen Neuaufbau, Festigung und verhältnismässige Ruhe folgten. Zu diesen makrokosmischen Ereignissen gibt es ähnliche mikrokosmische Entsprechungen im Leben sowohl der Menschheit wie des Einzelmenschen. Daher ist auch die gegenwärtige Weltkrise grundsätzlich ein Ergebnis viel grösserer und [409] umfassenderer Kräftekombinationen und -Strömungen in makrokosmischer Hinsicht, auch, wenn diese Krise ausgelöst wurde

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.