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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 361 ff. (engl.)
besonderer Weise verbunden mit dem «Bruder, dessen Licht schwindet, denn sie ist bekanntlich kein heiliger Planet; und sie hat auch mit jenem Aspekt der Göttlichkeit zu tun, der materiell oder substantiell ist. Venus ist eng verbunden mit dem «Bruder, dessen Licht mit jeder Zeitenrunde immer stärker wird», also mit der Seele, deren Wesen Liebe ist. Eben diese Zwillinge-Venus-Situation steht hinter der Tatsache, dass unsere Erde in einzigartiger Weise der «Planet der erlösenden Betrübnis und des läuternden Schmerzes» ist, wobei die Energie, welche diese befreienden Mächte hervorbringt, durch Merkur und Venus auf unserer Erde konzentriert wird. Ihr werdet daher erkennen, wie bedeutsam [362] dieses Planetendreieck ist, (auf das ich schon in «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» hingewiesen habe): Erde-Venus-Merkur. Von bestimmten Gesichtspunkten aus sind diese mit der Persönlichkeit unseres planetarischen Logos verbunden:

1. Die Erde - planetarischer Lebenskörper.

2. Venus - planetarische Astralhülle oder Kama-Manas.

3. Merkur - planetarisches Denkvermögen.

Die Erde selbst ist in kleinem Massstab auch ein vermittelnder oder verbindender Planet, da sie sowohl Zwillinge wie Schütze beherrscht und daher nur im Rahmen dieser zweifachen Beziehung mächtig ist, die zwischen diesem Gegensatzpaar besteht. In der Erde findet ein grosser Ausgleichsprozess statt zwischen zwei grossen kosmischen Energieströmen, von denen der eine vom Schützen, der andere von den Zwillingen ausgeht. Dieser Prozess, der von Merkur unterstützt und beeinflusst wird, bringt die etwas ungewöhnliche Lage in unserem Planeten hervor.

Venus stellt ausserdem eine wechselseitige Einwirkung zwischen Stier, Zwillinge, Waage und Steinbock her, die wiederum (da die Erde einer der Herrscher der Zwillinge ist) jenen «verzweifelten Konflikt der eingekerkerten Seele auf der Astralebene» hervorbringt, der unser planetarisches Leben kennzeichnet. Diese vierfachen Einflüsse und Beziehungen führen zu den kleineren Einweihungen der Astralebene, die stets den grossen Einweihungen im Steinbock vorausgehen, auf die der Mensch wiederum im Skorpion vorbereitet wird. Stier lässt die Energie, die das Verlangen stimuliert, über Venus auf unsere Erde ausströmen; die Zwillinge erwecken - über Venus - in der Menschheit (dem Brennpunkt unseres planetarischen Bemühens) das Gefühl der Dualität, das der grundlegende Faktor im Konflikt zwischen Verlangen und geistigem Willen ist; in der Waage erreicht dieser einen Gleichgewichtspunkt, an dem der Kämpfende die Ergebnisse klar erkennt und eine wünschenswerte Ausgewogenheit durch weises Merkur-Venus-Denken erreicht; damit wird der Erfolg seiner abschliessenden [363] Bemühungen im Steinbock gesichert. Ihr seht also, wie notwendig es ist, die Entwicklungsstufe der Seele genau zu erkennen.

Die drei Planeten, welche die Zwillinge beherrschen und bestimmen (durch die aus ihnen gezogene Aktivität, wenn auch nicht durch ihren eigenen Einfluss), wirken hier dahin, dieses zweifache Zeichen zu einer wirksamen Dreiheit zu machen; mit der Hilfe, die sie unserer Erde geben, können die zweifachen Energien der Seele und die subjektive psychische Persönlichkeit in der Form in Erscheinung treten. Denkt darüber nach. Es sind die Energien des fünften, vierten und dritten Strahls, die durch Venus, Merkur und die Erde strömen und die ewig wiederkehrende, göttliche Dreiheit hervorbringen und deren Werk fördern, nämlich die Befreiung der Seele vom Einfluss der äusseren Form.

Wir haben hier die Strahlen besprochen, die - durch die drei herrschenden Planeten verdichtet - unsere Erde direkt beeinflussen und von bestimmten Sternbildern ausgehen. Im letzten Grunde ist unser Planet das Ergebnis oder die Wirkung (sollte ich sagen, die sich ergebende Wirkung?) der Strahleinflüsse, genau wie beim Menschen der physische Körper die Wirkung der beherrschenden Strahlen ist. Durch die Planeten manifestieren sich bestimmte Wirkungskräfte. Diese sind dreifach, und ich könnte hier darauf hinweisen, dass die - sogenannten - heiligen Planeten jene Strahlkräfte darstellen, die Seele und Geist zum Ausdruck bringen; dabei ist der Persönlichkeitsstrahl des grossen, ihnen innewohnenden Lebens, des planetarischen Logos, den beiden höheren Strahlen untergeordnet, so, wie es beim Menschen nach der dritten Einweihung der Fall ist. Ein nicht-heiliger Planet, wie unsere Erde, ist noch dem Persönlichkeitsstrahl des innewohnenden Lebens untertan und die Entsprechung zum esoterischen, monadischen Strahl ist nicht wirksam.

Indirekt werden die Zwillinge von den Strahlen beherrscht, von denen jene Wirkungskräfte kommen, die zusammen mit den Zwillingen das Veränderliche Kreuz bilden. Es sind dies der Mond, Jupiter, Mars und Pluto. Sie übermitteln Energien, die den vierten, zweiten, sechsten und ersten Strahl zum Ausdruck [364] bringen. Nur ein einziger Strahl fehlt, soweit es die Zwillinge angeht und zwar der siebente Strahl der Organisation, der Zeremoniellen Ordnung und des Rituals. Das liegt an dem unbeständigen, schwankenden Einfluss der Zwillinge; daraus erklären sich auch weitgehend die häufigen Misserfolge des Zwillingsmenschen bei dem Versuch, erahnte Schönheit, Ideale usw. zum Ausdruck zu bringen und auf der physischen Ebene zu verwirklichen. Der siebente Strahl bewirkt eine Festlegung auf der exoterischen Erfahrungsebene und «verankert» (wenn ich einen solchen Ausdruck gebrauchen darf) die Strahlkräfte in der Form; dadurch finden die subjektiven Realitäten oder Anlagen konkreten Ausdruck. Sechs Kräfte begegnen sich in den Zwillingen und aus diesem Grunde ist das Doppeldreieck oder König Salomos Siegel eines der subjektiven Symbole dieses Zeichens, das es wiederum mit der Freimaurertradition verbindet und auch den wesensgemässen Dualismus des Zeichens anzeigt.

So sind also alle inneren Wirkungskräfte vorhanden, und nur der festigende siebente Strahl fehlt in der Mitgift des Menschen, der in den Zwillingen geboren ist. Daher können wir uns die Beweglichkeit des Zwillingsmenschen leicht erklären. Die Wirksamkeit des Merkur wird auch in ihrem ausdeutenden Aspekt verstärkt, da der Zwillinge-Mensch stets Kontakte zu Leuten auf beinahe jedem Strahl finden kann. Es ist eine interessante Überlegung, wenn ihr euch folgendes klarmachen wollt: Das grosse Freimaurerritual wurde unter dem Einfluss dieses Zeichens eingeführt und dennoch blieb der Strahl des Rituals ausgeschlossen. Das liegt an der eintretenden Reaktion, die zu Opposition und damit zu Wechselwirken und Kampf führt. Daher auch die Prüfungen und Proben des freimaurerischen Einweihungsvorganges.

Der indirekte Einfluss des Mondes, der ja symbolisch den vierten Strahl der Harmonie durch Konflikt verkörpert, verleiht dem Merkur die zweifache Tendenz zum Kämpfen - ein Merkmal dieses Zeichens - aber auch die zweifache Tendenz zur Harmonie, welche die zwangsläufige Folge jedes geistigen Kampfes ist. [365] In Zusammenhang mit der Dualität des Konfliktes sollte man daran denken, dass es einen Konflikt im Evolutionsprozess gibt, der schliesslich zum Konflikt auf dem Pfad führt. Das sind die beiden Aspekte des Kampfes: der unbewusste unter der Leitung der Form; und der bewusste unter der Leitung der Seele. Dann kommt es dazu, dass die Persönlichkeit harmonisiert und integriert wird; dies ist eine Folge oder das Ziel des ersten Konfliktes und dann wird die Harmonie zwischen Seele und äusserer Form erlangt durch den Kampf auf den Endstufen des Pfades.

So wird der wesensgemässe Dualismus dieses Zeichens wiederum sichtbar. Wenn der Jupitereinfluss hier stark und mächtig wird, zeigt dies den Eingeweihten an und weist darauf hin, dass «der Dualismus im Verbundensein» von Seele und Geist rasch erreicht wird. Durch die Wirksamkeit Merkurs bekommt der Mensch, dessen Sonne in den Zwillingen steht, Hilfe, um Seele und Form zu vereinigen; durch die Aktivität Jupiters wird der Mensch, dessen aufsteigendes Zeichen die Zwillinge sind, fähig, die bewusste Integration von Seele und Geist zu erreichen. Man beachte diese beiden Punkte, denn sie sind wirklich bedeutsam. Der Konflikt, der diese Bewusstseinsstadien hervorbringt, wird durch den indirekten Einfluss des Planeten Mars genährt. Mars bringt den Krieg hinab bis in die Tiefen von Umständen, Umwelt und Dasein und verleiht gleichzeitig eine solche Hingabe an das jeweils auf dem Pfad erschaute Ziel, dass zuletzt ein Misslingen unmöglich wird. Gegen Ende der Evolution beginnt der Jünger bewusst auf den vierten indirekten Einfluss zu reagieren - den des Pluto, der alle Hindernisse und all das endgültig beseitigt, was die Synthese verhindert. Pluto bringt - insoweit er die Zwillinge beeinflusst - den Tod oder die Beendigung der separatistischen Instinktnatur, denn diese ist es, die allem Dualismus zugrunde liegt; sie wurzelt in dem, was die «Geheimlehre» das Ahamkara-Prinzip oder das Gewahrsein des separatistischen, isolierten Ich's [366] nennt; sie steht seit Äonen dem Streben der eingekerkerten Seele feindlich gegenüber, die sich in einem Aspekt der Persönlichkeit konzentriert oder mit diesem identifiziert - und in einem späteren Stadium mit der Gesamtpersönlichkeit.

In dieser Untersuchung habe ich nicht viel Zeit darauf verwandt, die Wirkung der Tierkreiszeichen auf den physischen Körper zu besprechen. Das ist eine Wissenschaft für sich und eng verbunden mit der gesamten Theorie des geistigen Heilens. Ich möchte jedoch kurz auf die Beziehung der Zwillinge zur physischen Formgestalt eingehen, denn sie ist so recht das Symbol für die Vorgänge der göttlichen Entfaltung und daher durchaus aktuell.

Zwillinge beherrschen die Arme und Hände und zeigen damit den Dienst an, den die beiden Brüder einander leisten müssen, um (unter Pluto) die trennende Beziehung aufzulösen, die so lange Zeit zwischen ihnen besteht. Es ist die Gesundheit zum Leben, die hier betrachtet werden soll und aus diesem Grunde beherrschen die Zwillinge auch die Aufladung des Blutes mit Sauerstoff; dies führt zur Lebenstätigkeit und zum freien Kräftespiel und Kreislauf des Geist-Seele-Aspektes durch alle die vielseitigen Organverkettungen innerhalb der Körperform. Wo die Lebenskraft frei strömen kann und der Kreislauf des Lebensfluidums (über das Blut) nicht behindert wird, dort stellt sich als Folge und normalerweise vollkommene Gesundheit ein. Weil der Eingeweihte dieses Gesetz versteht, bringt es ihm jenen Zustand beherrschter Gesundheit und selbstgewählter Unsterblichkeit, der das erklärte Ziel vieler Schulen mentalen Heilens ist. Diese sind bekanntlich (ohne Ausnahme) so rein mystisch und so unwissenschaftlich, dass das, was sie erreichen, praktisch gleich Null ist. Sie halten zwar das Ideal hoch, doch gelingt es ihnen nicht, es auch durchzuführen.

Zwillinge beherrschen auch das Nervensystem und die flutenden Reaktionen des gesamten Nervenorganismus. Daher sehen wir in diesem Zeichen und seiner Tätigkeit die Tendenz [367] zur schliesslichen Beherrschung der beiden Seelenaspekte, auf die ich in meinen Büchern so beharrlich hingewiesen habe: den im Herzen wohnenden Lebensaspekt, der den Blutstrom zum Kräfteaustausch und lebensspendenden Ausdrucksmittel benutzt und den Bewusstseinsaspekt, der sich im Kopf befindet und das Nervensystem als Methode, Mittel oder Prozess der Wesensäusserung verwendet. Zu diesen muss man sowohl die direkte wie die indirekte Wirkung der Strahlen hinzufügen, die das Zeichen regieren. Nur dadurch, dass man das von den Zwillingen beherrschte Leben und Bewusstsein richtig versteht, kann man mental die endgültige Befreiung erreichen. Denkt über diese Aussage nach, denn in den Zwillingen kann der Jünger bis zu einem gewissen Grade das richtig verstehen lernen, was wir den Bewusstseinsmechanismus nennen könnten und ausserdem auch jene Lebensvorgänge, die den Menschen befähigen, schliesslich das zu sein, was er ist. Die Zwillinge beherrschen auch die Thymusdrüse, die gegenwärtig beim Erwachsenen nicht arbeitet, da ja das Herzzentrum bei den meisten noch nicht erweckt ist. Sie wird jedoch dann aktiv werden, wenn «der unsterbliche Bruder den sterblichen mit Licht und Leben Gottes überflutet.» Dann wird das Herzzentrum mit seiner bedingenden Bewusstseinstätigkeit (Gruppenverständnis und Gruppenliebe) unbehindert wirksam sein. Das Geheimnis des Zeichens liegt in Wirklichkeit in dem Geheimnis der Reaktion, die zwischen den beiden Brüdern bestehen sollte und schliesslich einmal bestehen wird, zwischen den beiden Polen - Seele und Form - zwischen dem sterblichen Selbst oder der Persönlichkeit und dem unsterblichen Selbst oder der Seele. Feinfühligkeit und rasche Reaktion sind charakteristische Merkmale jener Menschen, die mit der Sonne in diesem Zeichen oder mit den Zwillingen als aufsteigendem Zeichen geboren sind. Dies führt in den Anfangsstadien und beim unentwickelten Menschen zu einer schwankenden Beweglichkeit, in den späteren, weiter fortgeschrittenen Stadien führt es zu einem gleichermassen unbeständigen, jedoch analysierenden Verständnis für Menschen und Umstände. Dies entsteht durch die beständige Aktivität, die unaufhörliche Bewegung und die nie endenden, stets wechselnden Zustände, welche dem Zeichen selbst innewohnen; sie «pulsieren zwischen den [368] beiden Aspekten» dieses zweifachen Zeichens und werden dadurch verstärkt, dass die Zwillinge der wichtigste Aspekt des Veränderlichen Kreuzes sind, welche die Wandlungen sowie das Tempo ihres Fortschreitens festsetzen oder bestimmen.

In dem polaren Gegenstück zu diesem Zeichen, dem Schützen, konzentriert oder verstärkt sich das Kräftespiel zwischen den beiden Brüdern (zwischen dem niederen und höheren Selbst) zu einer gemeinsamen gelenkten Anstrengung. Der unbeständige, wandelbare Mensch wird zum selbstgelenkten, zielstrebigen Jünger, der sich die früher entwickelte Beweglichkeit bewahrt hat, aber die Neigung zur

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.