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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 233 ff. (engl.) |
Entscheidung bringen werden. Derzeit werden die am weitesten fortgeschrittenen
Menschen des Zeitalters - Jünger, Aspiranten und die Intelligenz - unter der
Skorpionerfahrung geprüft, die Massen jedoch befinden sich auf der Waagschale;
das Gewicht des Massen-Verlangens wird sie entweder hinauftragen zur
spirituellen Entscheidung oder hinunter zu materiellen und egoistischen Zielen.
Infolge dieser ausgleichenden Eigenschaft in der Waage lässt sich dieses Sternbild viel spezifischer als alle anderen mit dem Geschlechtsproblem verbinden. Das Geschlecht ist in den Gedanken des durchschnittlichen astrologischen Studierenden für gewöhnlich mit den Zeichen Stier und Skorpion verknüpft. Das liegt wahrscheinlich an der Tatsache, dass der Stier so häufig als das Symbol der wilden Triebe des unbeherrschten Geschlechtsprinzips betrachtet wird und weil im Skorpion grundlegende Prüfungen stattfinden. Für die meisten Aspiranten bildet das Geschlecht in den Frühstadien ein fundamentales Problem. Esoterisch jedoch tritt die ganze Frage in der Waage auf den Plan und sie wird hier immer stärker eine Antwort verlangen; in diesem Zeichen müssen sich die Gegensatzpaare ausgleichen und zur Lösung gelangen; erstens durch die Wirksamkeit des kritischen Denkvermögens und zweitens dadurch, dass zwischen dem männlichen und dem weiblichen Prinzip ein Gleichgewicht hergestellt wird. Dies ist (da die Symbolik immer wiederkehrt) das Problem, das grundsätzlich zwischen den Schafen und Böcken besteht, zwischen negativ und positiv, zwischen denen, die blindlings entweder dem Instinkt oder der Gewohnheit folgen und denen, die frei dorthin klettern, wohin sie wollen und die sich in ihrem Verhalten und ihrer Einstellung selbst leiten. Diese Selbstlenkung kann sie in jeder Richtung auf dem Lebensrad führen, entweder zu egoistischem Verlangen oder zu spirituellem Streben, aber man muss dabei beachten, dass sie dann mit kritischer Überlegung, vorsätzlich und nach gebührendem Nachdenken und [234] Abwägen der verschiedenen Wege nach ihrem Willen handeln - so, wie es ihnen richtig und wünschenswert erscheint. Das ist an sich von grundlegendem Wert und sie lernen dadurch; denn jede Tätigkeit hat ihre Folgen, und das kritische Denkvermögen wägt genauer als irgendetwas anderes Ursache und Wirkung ab. Ich beabsichtige hier nicht, die Lösung des Geschlechtsproblems aufzuzeigen. Die Menschheit wird sie zwangsläufig im Lauf der Äonen und in dem Mass erreichen, wie der Herdeninstinkt der vorbedachten und eigenbewussten Haltung des Aspiranten und der Intelligenz weicht. Ich möchte euch jedoch daran erinnern, dass der Herdeninstinkt in bezug auf das Geschlecht seine Grundlage entweder im normalen, natürlichen, tierischen und instinktiven Verlangen hat oder in gefühlsmässigen Einstellungen; und diese letzteren sind bei weitem die schlimmsten und bringen die viel tiefer liegenden Keime der Leiden mit sich. Sie umfassen die ganze Skala vom Stadium der freien Liebe und des «zwanglosen» Geschlechtsverkehrs bis zu dem orthodoxen, engstirnigen und bigotten christlichen Standpunkt, wie man ihn normalerweise versteht; allerdings ist das nicht die Art, wie Christus das Leben anschaute. Dieser enge Blickpunkt und die normale angelsächsische Einstellung (ein Ergebnis der Lehren des Mittelalters) betrachten das Geschlecht als ungewöhnlich sündhaft, immer unerwünscht und als etwas, das überwunden werden soll; es wird stets heimlich im Hintergrund des christlichen Bewusstseins gehalten, wo es als ein lüsternes Mysterium verborgen liegt. Das wiederum geht auf den Einfluss des Apostels Paulus zurück, nicht aber auf die Lehre Christi. Diesen Einstellungen ist eine heftige Reaktion gefolgt, die heute ihren Höhepunkt erreicht hat; und diese ist ihrerseits unerwünscht und gefährlich, wie alle heftigen Reaktionen, denn das eine ist so unwahr wie das andere; der Mittelpunkt der Waage oder die Nabe des Rades ist der Ort, von dem aus die wahre Perspektive und die angezeigte Massnahme richtig gesehen werden können. Wenn einmal die grundlegende «Geschlechts»-Beziehung endgültig hergestellt ist und Seele und Körper (positiv und negativ) im Leben des Weltaspiranten dauerhaft verbunden sind, dann werden wir [235] erleben, dass die Weltlehren über das Problem des physischen Geschlechts richtig beherzigt werden. Diese Lehre wird sich aus der Vereinigung und Verschmelzung der besten Gedanken aller spirituell gesinnten Lehrer beider Hemisphären ergeben und wird die Erfahrungen des Ostens und des Westens vereinigen, sie wird auch die mystische und wissenschaftliche Annäherung an ein Geheimnis umfassen, das sowohl physischer wie mystischer Art ist (so dass es sowohl wissenschaftlichen Verständnisses als auch geistiger Auslegung bedarf). Dazu werden sowohl die Hilfen und Schlussfolgerungen der Medizin gehören, welche die notwendigen, vernünftigen physischen Anweisungen geben, als auch die Hilfe des kulturellen Wissens der indischen Yogis über die Energie, die durch die Zentren strömt - in diesem Fall durch das Sakralzentrum. Schliesslich wird durch die einsichtsvolle Wirksamkeit der vernünftig und gesetzmässig denkenden Menschen in der Welt die Suche nach einer ausgeglichenen und wünschenswerten Anschauung ans Ziel gelangen. Aus den vielen heutigen Sexualexperimenten wird die kommende Generation einen Gleichgewichtspunkt erreichen und wird infolgedessen die Waage in der gewünschten und wünschenswerten Richtung anstossen. Daran besteht kein Zweifel, es ist nur eine Zeitfrage und diese wird astrologisch bestimmt werden. Durch gesetzmässiges Denken und rechte Gesetzgebung wird man das Geschlecht schliesslich als eine zweckmässige göttliche Funktion erkennen und man wird es schützen durch rechte Erziehung der jungen und unwissenden Menschen sowie durch das rechte Handeln der jungen, hoch intelligenten, kommenden Generation - der Kinder und Kleinkinder von heute. Die Praxis falscher Sexualgewohnheiten, das Beispiel der weitverbreiteten Prostitution (ich benutze dieses Wort sowohl in bezug auf Männer wie auf Frauen), das Anwachsen der Homosexualität (nicht in ihren seltenen physiologischen Formen und Veranlagungen, sondern vom Blickpunkt einer pervertierten Einstellung und einer ungesunden Phantasie, die heute hinter einem so grossen Teil ihrer Erscheinungsformen stehen), die engstirnige christliche[ [236] Erbschaft eines «Schuldkomplexes» in bezug auf das Geschlechtsleben und das Erbe erkrankter und geschlechtlich über- oder unterentwickelter physischer Körper haben die Menschheit zu der heutigen chaotischen und uneinsichtigen Behandlung dieses wichtigen Problems geführt. Die Lösung wird nicht gefunden werden durch religiöse Verkündigungen, die auf einer überlebten Theorie beruhen oder durch physiologische Verbote oder legalisierte Ausschweifung; sie wird sich auch nicht einstellen durch Gesetzgebung, die von verschiedenen Geistesrichtungen in einer Gemeinde oder einem Volk inspiriert ist. Sie wird sich vielmehr ergeben aus der vereinten Wirksamkeit eines spirituell gesinnten Bewusstseins, einer kritischen Einstellung, einer intellektuellen Wahrnehmung und dem stetigen Drang der Evolution. Nichts kann verhindern, dass die Lösung und jene erwünschten Einstellungen und Bedingungen eintreten, durch welche das Geschlecht seine rechtmässige Äusserung finden kann. Wie ihr wisst, beherrscht die Waage die Gesetzgebung und hält das Gleichgewicht zwischen dem sogenannten Rechten und Falschen, zwischen Negativ und Positiv und ebenso zwischen Ost und West. Diese letzte Zuordnung mag euch nur als bedeutungsloser Ausdruck erscheinen; aber wenn einmal die wahre, richtige Beziehung zwischen Orient und Okzident hergestellt ist (was heute noch nicht der Fall ist), dann wird sich dies aus dem Wirken der Waage und der Gesetzgebung einstellen. Waage ist der «Bürge oder Förderer des Gesetzes». Die Gesetzgebung hat sich bisher mit dem Durchsetzen jener negativen und furchteinflössenden Denkweise befasst, die uns in dem mosaischen Gesetzwerk erhalten ist, das Strafen für Übertretungen auferlegt. Das ist ein wahrscheinlich notwendiges Stadium für junge Rassen und für die Erhaltung einer «Fürsorgeherrschaft» für Menschen gewesen. Heute jedoch erreicht die Menschheit ihre Reife und so ist jetzt eine andere Auslegung der Absichten und Ziele der Waage durch das Gesetz notwendig. Das Gesetz muss zum Sachwalter einer positiven Rechtschaffenheit werden und darf nicht einfach das [237] Werkzeug des Zwanges sein. So, wie wir versuchen, die Gewaltanwendung aus unseren nationalen Beziehungen zu verbannen und so, wie es heute offensichtlich ist, dass es durch drastische Strafen nicht gelungen ist, Verbrechen zu verhindern oder die Menschen von gewalttätiger Selbstsucht abzuschrecken, (denn genau das ist jedes Verbrechen) und wie die soziale Einstellung (im Gegensatz zum antisozialen Verhalten aller Gesetzesbrecher) als wünschenswert angesehen und in unseren Schulen gelehrt wird, genau so beginnt es im allgemeinen Bewusstsein zu dämmern, dass man heute an die Jugend herantreten muss, indem man sie rechte Beziehungen lehrt und Selbstbeherrschung und Selbstlosigkeit fördert und zur Entfaltung bringt; denn diese sind sicherlich das subjektive und meist unerkannte Ziel aller gesetzlichen Verfahren. Der Einfluss der Waage sollte schon in der Kindheit im spirituellen Sinne ausgeübt werden. Das Verbrechen wird ausgerottet werden, wenn einmal die Umweltsbedingungen, in denen die Kinder leben, sich bessern, wenn man in den frühen Bildungsjahren die Drüsenfunktionen im Gleichgewicht hält, wenn man den Zähnen, Augen und Ohren Aufmerksamkeit schenkt, auf richtige Körperhaltung und Ernährung achtet, wenn auch die Zeit besser eingeteilt wird und wenn ausserdem die esoterische Psychologie und Astrologie ihren Wissensbeitrag zur Erziehung junger Menschen leisten. Die alten Methoden müssen den neuen weichen, und die konservative Einstellung muss aufgegeben werden zugunsten religiöser, psychischer und physischer Erziehung und Forschung, die wissenschaftlich vorgenommen wird und esoterisch motiviert ist. Wenn ich sage religiös, so meine ich nicht die doktrinäre oder theologische Lehre, sondern die Kultivierung jener Geisteshaltung und Vorbedingungen, welche die Wirklichkeit im Menschen erwecken, den inneren, geistigen Menschen in den Vordergrund des Bewusstseins rücken und so die Erkenntnis des Innewohnenden Gottes bringen. Ich brauche in dieser Hinsicht nicht mehr zu schreiben. Ich bin etwas ausführlicher auf das Geschlecht und das Gerichtswesen eingegangen, weil [238] beide von der Waage beherrscht und bedingt werden und dies wird immer mehr der Fall sein. Das Thema ist zu umfassend und zu bedeutsam, als dass ich mehr andeuten könnte als Richtlinien zur Annäherung. Eine nur flüchtige Behandlung des Problems hat keinen wirklichen Wert. In dieser Übergangsepoche, durch welche die Welt heute geht, und in dieser Pause zwischen zwei Wirksamkeiten - der des ausgehenden Fische-Zeitalters und der des kommenden Wassermann-Zeitalters - wird schliesslich Waage herrschen; am Ende dieses Jahrhunderts wird man erleben, dass der Einfluss der Waage eine immer deutlichere Herrschaft und eine Machtstellung im Horoskop unseres Planeten gewinnt. Es besteht also kein Grund zu wirklicher Angst. Eine bestimmte Verbindung oder Stellung von Sternen - deren einer der Stern Regulus im Löwen ist - wird eine Situation schaffen, in der es zur Neuorientierung des gesetzgebenden Berufs kommt; seine Funktionen und Pflichten werden zusammengefasst werden, damit sie weltweiten Nutzen bringen können, und in diesem Prozess wird die Gesetzgebung für Kinder grosse Bedeutung erlangen und die bewegende Kraft sein. Dieser gesetzliche Schritt wird vor allem von Russland befürwortet und von den Vereinigten Staaten von Amerika gutgeheissen werden. Noch vor dem Jahre 2035 n. Chr. wird diese Gesetzgebung universale Wirkung und Macht haben. Alles dies wird eintreten, weil Waage die gegenwärtige Zwischenepoche beherrscht und als «der Meister des Niemandslandes» angesehen werden könnte, wie es einer der Meister der Weisheit kürzlich ausdrückte. Man wird viel Aufschluss gewinnen über die Waage, wenn man die «Bhagavad Gita» und Arjunas Problem studiert, als er sich in Verzweiflung zwischen den beiden einander gegenüberstehenden Heeren niedersetzte. Die grosse Schlacht, von der in dieser alten indischen Schrift berichtet wird, fand das erste Mal tatsächlich in der Mitte der atlantischen Epoche und im Zeichen Waage statt. Der Hauptkonflikt unserer gegenwärtigen arischen Epoche wird auf einer höheren Runde der Spirale unter dem Einfluss Skorpions [239] ausgetragen. Die Schlacht der Vergangenheit bereitete den Welt-Probejünger, die Menschheit, auf den Pfad der wahren Jüngerschaft vor, die der Gegenwart bereitet den Weltjünger auf eine Einweihung vor. Im Verlauf der ungeheuren Zeitspanne zwischen dem entscheidenden atlantischen Ereignis und der Gegenwart ist eine grosse Neuorientierung auf dem Lebensrad eingetreten; seit damals sind mehrere Millionen Menschen vom Skorpion in die Waage übergegangen (symbolisch gesprochen); dort sind sie «in den Waagschalen gewogen worden» und haben danach ihr Wunschleben auf das geistige Streben gerichtet und ihre Entschlossenheit bekräftigt, vorwärts zu streben; so sind sie auf dem umgekehrten Rad in den Skorpion zurückgekehrt. Denkt über diesen Gedanken nach; denn er bildet das wirkliche Problem für die Masse intelligenter Menschen in unserer Zeit. Wie ihr schon wisst, ist Waage einer der vier Arme des Kardinalkreuzes. Daraus ergeben sich die Schwierigkeiten für uns, die wahre Natur ihres Einflusses zu verstehen. Die Bedeutung der Energien, die durch die vier Arme dieses Kreuzes oder von den vier Sternbildern Widder, Krebs, Waage und Steinbock in unser Sonnensystem hineinwirken, kann in den folgenden Worten zusammengefasst werden: Schöpfung, Manifestation, Gesetzgebung und Einweihung. Auch mit Hilfe dieser Worte wird es euch noch schwer fallen, deren Tragweite und Bedeutung richtig zu verstehen. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |