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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 206 ff. (engl.) |
beiden Ergebnisse sind das Ziel aller Prüfungen im Skorpion.
Die Leitgedanken für dieses Zeichen sind daher Prüfung, Erprobung und Triumph. Man kann sie auch Kampf, Stärke und Schütze-Einstellung nennen. Einen anderen Gesichtspunkt der Erfahrung im Skorpion kann man in zwei Worten kennzeichnen: Wiederholung und Neu-Orientierung. Im Skorpion tauchen zwei höchst okkulte Faktoren aus der Vergangenheit auf und beginnen, die Aufmerksamkeit des Jüngers auf sich zu ziehen. Die eine heisst Erinnerung und die andere, als Folge davon, der Hüter der Schwelle. Erinnerung oder Gedächtnis im hier verwendeten Sinne ist nicht [207] einfach nur eine Fähigkeit des Verstandes, wie so oft angenommen wird, sondern dem Wesen nach eine schöpferische Macht. Es ist im Grunde ein Aspekt des Denkens und - verbunden mit Imagination - eine Schöpferkraft, denn Gedanken sind Dinge, wie ihr wisst. Aus uralten Tiefen der Erinnerung, aus einer tiefverwurzelten Vergangenheit, die in deutlicher Weise zurückgerufen wird und aus dem menschheitlichen oder individuellen Unterbewusstsein (oder aus fest begründeten und tief verwurzelten Gedanken-Sammelbecken oder ererbten und innewohnenden Wünschen) taucht - aus den vergangenen Leben und der Erfahrung des Einzelmenschen - das auf, was die Gesamtheit aller instinktiven Neigungen, aller ererbten Trugbilder und aller Arten falscher gedanklicher Einstellung ist; all dem, das ein vermischtes Ganzes bildet, geben wir den Namen des Hüters der Schwelle. Dieser Hüter ist die Gesamtheit aller Merkmale der Persönlichkeit, die nicht bezwungen und unterjocht wurden und die schliesslich überwunden werden müssen, bevor der Mensch die Einweihung erleben kann. In jedem Leben wird ein gewisses Mass an Fortschritt erreicht, einige Mängel in der Persönlichkeit werden berichtigt und der Mensch kommt wirklich um ein Stück weiter. Aber der unbewältigte Rest und die alten Verpflichtungen sind zahlreich und ausserordentlich mächtig; und wenn der Kontakt mit der Seele in angemessener Weise hergestellt ist, kommt einmal ein Leben, in welchem die hochentwickelte und machtvolle Persönlichkeit selbst zum Hüter der Schwelle wird. Dann stehen sich der Engel der Gegenwart und der Hüter der Schwelle von Angesicht zu Angesicht gegenüber und es muss nun etwas geschehen. Schliesslich verblasst das Licht des persönlichen Selbstes und nimmt ab im auflodernden Schein der Herrlichkeit, die von dem Engel ausgeht. Dann löscht der grössere Glanz den kleineren aus. Das ist jedoch nur dann möglich, wenn die Persönlichkeit begierig in diese Beziehung mit dem Engel eintritt, sich selbst als Hüter der Schwelle erkennt und - als Jünger - den Kampf zwischen den Gegensatzpaaren beginnt und sich den Prüfungen des Skorpions unterzieht. Diese Prüfungen und Erprobungen werden stets von sich aus veranlasst; der Jünger stellt sich selbst in die positive und bestimmende [208] Umgebung, in der die Prüfungen und die Disziplinierung unvermeidlich und unausweichlich sind. Wenn der Verstand eine relativ hohe Entwicklungsstufe erreicht hat, wird der Erinnerungs-Aspekt in einer neuen und bewussten Weise wachgerufen. Dann kommt jede verborgene Veranlagung, jeder rassische und nationale Instinkt, jede unbewältigte Situation und jeder beherrschende Fehler an die Oberfläche des Bewusstseins und dann ist der Kampf im Gange. Der Leitgedanke des Skorpions ist jedoch Triumph. Dies ist seine wichtigste Äusserung auf der physischen Ebene. Als Folge von Kampf und Sieg ist der ganze göttliche Mensch - der sich noch nicht vollkommen zum Ausdruck bringt, wenn ich die Situation so beschreiben darf - mit solcher Genauigkeit und Klarheit auf der physischen Ebene verankert, dass es kein Entrinnen gibt vor den ihn umgebenden Schlussfolgerungen seiner Familie, Freunde und Gruppe, dass er ein Jünger ist. Von diesem Gesichtspunkt aus wird er auf das sorgfältigste beobachtet; er erfährt die Bedeutung des Wortes «Beispiel»; er wird von den Zuschauenden an den Pranger gestellt, und die ersten bewussten Stufen auf dem Weg zu Gruppen-Gewahrsein, Gruppenreaktion und Gruppendienst werden nun gegangen. Das ist die Belohnung und das Ergebnis der Erfahrung im Skorpion. In diesem Zeichen kommt der verlorene Sohn zu sich selbst; und nachdem er die Hülsen oder Schalen des Lebens gegessen und die Mittel weltlichen Verlangens und Ehrgeizes erschöpft hat, sagt er: «Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.» Es gibt zwei solcher Hauptkrisen im Leben des Aspiranten: 1. Wenn der intelligente Mensch der Welt zu sich selbst kommt und sich nach der Seele und ihren Forderungen hin orientiert. Das führt zu den Prüfungen im Skorpion. 2. Wenn der Eingeweihte dritten Grades - auf einer höheren Windung der Spirale - sich auf die Monade hin orientiert und durch ausserordentlich subtile Prüfungen zu [209] bestimmten unerklärbaren, spirituellen Erkenntnissen kommt. Auf diese brauchen wir hier nicht einzugehen. Es gibt wenig, das ich hier noch zu der Tatsache hinzufügen könnte, dass Skorpion sich auf einem der vier Arme des Fixen Kreuzes befindet. Beim Studium der vorhergehenden Zeichen ist bereits viel über das Fixe Kreuz gesagt worden, so dass ich meine Mitteilungen hier nicht zu wiederholen brauche. Das Begehren im Stier wird zum geistigen Streben im Skorpion. Die Dunkelheit der Erfahrung im Skorpion wird zur Erleuchtung im Stier, denn man darf nie vergessen, dass dort, wo es sich um die Gegensatzpaare handelt, sie voneinander gewinnen und Nutzen ziehen, da es ja eine direkte Kraft- und Kontaktlinie zwischen beiden gibt. Dies ist eine Tatsache, die selten erkannt wird. Wir kommen nun zu einer Betrachtung der Regenten, die das Zeichen Skorpion beherrschen. Ihr Einfluss ist mächtig im Leben des durchschnittlichen oder unentwickelten Menschen, der leichter auf planetarische Einflüsse in den zwölf Häusern seines Persönlichkeits-Horoskops reagiert als der weiter vorgeschrittene, der unter den direkten Einfluss der Tierkreiszeichen kommt. Durch diese Regenten kommen zwei Strahlen in eine starke, beherrschende Stellung im Skorpion: Der sechste Strahl der Devotion (oder idealistischen Hingabe) und der vierte Strahl der Harmonie durch Konflikt, wobei der letztere eine besondere Beziehung zu der Art und Weise der menschlichen Entwicklung und der erstere eine Beziehung zu den Methoden des gerade zu Ende gehenden Fische-Zeitalters hat. So herrschen Mars und Merkur. Mars ist besonders aktiv, infolge der Tatsache, dass er sowohl der orthodoxe, die Persönlichkeit beherrschende Planet, wie auch der esoterische Planet im Skorpion ist, der die Entfaltung des Jüngers bestimmt. Mars ist der beherrschende Faktor in den Prüfungen und Erprobungen des Jüngers vor der Erfahrung im Schützen und der Einweihung im Steinbock und das aus folgenden Gründen: 1. Mars ist [210] ausgesprochen der Planet, der den physischen Körper beherrscht und kontrolliert. Er erscheint zu allererst als exoterischer Herrscher im Widder, dem Zeichen, in dem der erste Schritt getan wird, um die objektive Erscheinung oder die physische Inkarnation hervorzubringen. Im Skorpion werden alle Kämpfe, die während der scheinbar endlosen Pilgerfahrt rund um den Tierkreis oder das Lebensrad ausgefochten wurden, zu einem Höhepunkt geführt und zwar wieder durch die Aktivität des Mars, der in den Zeichen zwischen Widder und Skorpion nicht in Erscheinung getreten ist, soweit es sich um das umgekehrte Rad handelt. Der Jünger muss nun die Stärke, den Charakter und die Qualität beweisen, die er während der langen Pilgerfahrt in sich entfaltet und entwickelt hat. Er begann seinen Weg im Widder unter der Herrschaft des Mars, und der grosse Kampf zwischen den Dualitäten, aus denen der Mensch besteht, begann. So wurden die Gegensatzpaare miteinander in Beziehung gebracht. Im Skorpion, wo derselbe Planet das innere Leben beherrscht, ist der Kampf im Gange und in diesem Fall regiert Mars nicht nur den physischen Körper, sondern das ganze Formgehäuse, welches wir die Persönlichkeit in den drei Welten nennen. Alle Aspekte der niederen Natur sind in diese Krise mit einbezogen, denn Mars ist der esoterische Herrscher über Skorpion, und die Prüfungen umfassen die Formnatur - die grobe und feine, die integrierte und mächtige. Mars regiert daher den Widder vom exoterischen und den Skorpion vom esoterischen Gesichtspunkt aus; er erscheint nicht wieder im Leben des Einzelmenschen, ausser wenn dieser auf eine Massenschwingung im Schützen reagiert, wo Mars als Herrscher über die sechste Hierarchie auftritt, die Lunarherren der Formnatur; diese müssen schliesslich dem höheren spirituellen Aspekt geopfert und unter die Herrschaft des Sonnenengels gebracht werden. Die Wirkung des Mars ist daher weitgehend eine Massenwirkung und zielt auf Gruppenergebnisse; sie bringt grosse Kämpfe, führt aber schliesslich zu einer grossen Offenbarung. Im Widder ist es die endgültige Offenbarung über die Art des Wissens [211] und die Zielsetzung der Inkarnation; im Skorpion wird das geistige Bild der Befreiung und des Dienstes enthüllt. Im Schützen offenbart sich das Ziel der Seelenherrschaft über die niederen Naturreiche durch das menschliche Energiezentrum. Folglich darf nie vergessen werden, dass Mars Beziehungen zwischen den Gegensätzen herstellt, also ein wohltätiger und nicht, wie oft angenommen, ein böser Machtfaktor ist. Wenn wir zum Studium der Hierarchien und ihrer Beziehung zu den Zeichen kommen, werden sich bestimmte Punkte klären, die gegenwärtig noch dunkel sind. Darauf kommen wir zurück, wenn wir den letzten Punkt in diesem Abschnitt über die Astrologie und die Strahlen behandeln. Wir werden dann feststellen, dass Skorpion die vierte Schöpferische Hierarchie beherrscht und regiert - die menschliche, vom Gesichtspunkt der Seele und nicht von dem der niederen Natur aus. Der Endkampf im Skorpion findet erst dann statt, wenn das Gleichgewicht zwischen Seele und Körper in der Waage erreicht wurde; und eben im Skorpion gewinnt die geistige Energie die Oberhand über die niederen persönlichen Kräfte. Skorpion beherrscht die «Eingeweihten» (das ist der wahre esoterische Name der Menschen) und durch seinen hierarchischen, planetarischen Regenten werden die Söhne des Denkens, die Boten der Gottheit, offenbart. Aber diese Offenbarung geschieht durch den Mars und seine Wirksamkeit. 2. Mars ist eng mit dem Geschlecht, als einem Aspekt der Gegensatzpaare verbunden; seine Wirkung, den Blutstrom zu beleben, ist deutlich erkennbar. Er belebt, reinigt und stimuliert alle Aspekte und Organe im Körper über den Blutstrom. Es wird euch daher klar sein, wie die Prüfungen im Skorpion und die Aktivität des Mars machtvoll dahin wirken, die ganze niedere Natur in Erregung zu versetzen und ihre letzte Rebellion und sozusagen den letzten Widerstand der Persönlichkeit gegen die Seele herbeizuführen. Mars ist es, der den Welten-Arjuna zum aktiven Kampf veranlasst. Der ganze Mensch wird davon betroffen, und der «Streit der Geschlechter» wird dann in seinem höchsten Aspekt abgelöst [212] durch den Kampf zwischen der hoch entwickelten Persönlichkeit oder Formnatur und der Seele, welche die oberste herrschende Triebfeder sein will. Wie ihr wisst, wird dem Mars die Farbe rot zugeordnet. Das entspricht der Farbe des Blutstromes, und daher verknüpft sich mit Mars die Vorstellung von Leidenschaft, Zorn und einem Gefühl allgemeiner Opposition. Das Gefühl der Zwiespältigkeit oder Dualität ist ausserordentlich stark. Daraus resultiert auch die Notwendigkeit, das gesamte Leben des Menschen (denn Blut ist in diesem Sinne das Leben) in den Widerstreit zu bringen, so dass keine Seite des menschlichen Wesens unbeachtet bleibt; daher ist es wiederum notwendig, dass der Jünger seine physische Natur, seine emotionelle oder Begierdennatur und sein Gedankenleben in den Himmel hinauf trägt. Dies tritt ein, wenn er «die Schlange des Bösen» (die Formnatur mit ihren Einflüsterungen und Begehren) mit Hilfe der «Schlange der Weisheit» - der oft gebrauchte esoterische Name für die Seele - überwunden hat. Im Hinblick auf den symbolischen Zusammenhang zwischen Mars und dem Blut, durch den der Kampf zwischen Leben und Tod entsteht, (denn Skorpion ist eines der Todeszeichen), ist es interessant, dass die Christenheit vom Mars regiert wird. Man kann leicht erkennen, dass der sechste Strahl, der durch Mars wirkt, die Christenheit beherrscht. Das Christentum ist eine Religion der Verehrung, des Fanatismus, des hohen Mutes, des Idealismus, der geistigen Betonung des Einzelwesens und seines Wertes und seiner Probleme, des Kampfes und Todes. Alle diese Kennzeichen sind uns aus der Darlegung der christlichen Theologie vertraut. Sie ist indes vor allem eine Religion, die einen grausamen und oft unlogischen Krieg gegen das Geschlecht und alles damit Zusammenhängende geführt hat. Sie hat ein kämpferisches Zölibat betont (kämpferisch insofern es die Frauen, ihr Recht und ihre Natur betrifft); sie hat die Geschlechtsbeziehung als eines der Hauptübel in der Welt betrachtet und den Nachdruck auf die Unverletzlichkeit des durch die [213] Kirche sanktionierten Ehebundes gelegt. Dies alles war das Ergebnis der wohltätigen oder üblen Wirkung, welche die Kraft des sechsten Strahles auf die Formnatur ausübte. Trotzdem ist dem Einfluss des Mars auf die Christenheit wenig Bedeutung beigemessen worden, obwohl er sie zu einer ausgesprochen streitbaren Religion machte, die oft grausam und sadistisch war (wie es die Morde und Folterungen bezeugen, die im Namen Christi ausgeführt wurden, der doch der hervorragende Repräsentant der Gottesliebe war). Durch die ganze Lehre der christlichen Theologie zieht sich unaufhörlich das Thema des Blutes; und die Quelle des Heils wird in die Blutbeziehung gelegt und nicht in den Lebensaspekt, der durch das Blut verhüllt und symbolisiert wird. Der Glaube an den gekreuzigten und toten Christus beherrscht die Christenheit, nicht der an den auferstandenen Meister. Einer der Gründe für diese Verzerrung der Wahrheit ist der, dass Paulus, der grosse Eingeweihte, vor seiner dritten Einweihung, (in der Zeit seines Wirkens laut «Apostelgeschichte»), stark unter dem Einfluss des Mars stand und im Skorpion geboren war. Ein Studium seines Horoskops würde euch |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |