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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 150 ff. (engl.)
als die folgenden, da ich hier den Grundstein für das gelegt habe, was ich zu unserem fünften Punkt zu sagen habe: Die drei Kreuze. Wir werden dann in diesem Zusammenhang bestimmte Überlegungen angestellt haben, die wertvoll sind; die Fische sind ein Teil des Veränderlichen Kreuzes, Wassermann gehört zum Fixen Kreuz und Steinbock zum Kardinalkreuz; wenn wir uns dann mit den anderen Zeichen befassen, wird es daher nicht mehr nötig sein, das, was ich hier gesagt habe, so ausführlich zu wiederholen. Diese drei Zeichen sind Anfangs- oder Endzeichen, je nach dem Zustand des Lebensrades. Sie fassen ausserdem die Tätigkeiten der anderen neun Zeichen zusammen oder leiten sie ein; diese sind im wesentlichen ausgesprochen menschliche Zeichen und fassen die Erfahrungen auf den drei Kreuzen zusammen.

Wir werden jetzt in der Lage sein, die gegenwärtige These über die philosophischen Folgerungen des grossen Tierkreisrades viel rascher zu behandeln, da ich das, was noch über die drei Kreuze zu sagen bleibt, beiseite lassen kann, bis ich zum Teil des Abschnitts V komme. Dort werde ich noch auf manches Interessante hinweisen können. Ich habe mich mit den drei Kreuzen etwas ausführlicher beschäftigt, während wir diese ersten drei Zeichen des Tierkreisrades behandelten, insofern es sich vom Widder über die Fische zum Stier dreht. Jedes von diesen drei Zeichen befindet sich auf [151] einem der drei Kreuze und so bilden sie in sich selbst und in ihrer Beziehung zueinander eine vollständige Einheit. Es ist interessant, dass diese drei Zeichen entweder solche des Beginns (auf dem Veränderlichen Kreuz) oder der Vollendung (auf dem Fixen Kreuz) sind. Wenn sie mit dem Anfang zu tun haben, so gilt folgendes:

1. Widder #1. Aspekt verborgen#Bewegung nach aussen zur Inkarnation. Der Wille zur Manifestation, Erfahrung auf dem Kardinalkreuz.

2. Fische #2. Aspekt verborgen #Verlangen nach Formdasein. Liebe oder Verlangen nach materiellen Dingen. Ständige Veränderung. Erfahrung auf dem Veränderlichen oder Gewöhnliches Kreuz.

3. Wassermann #3. Aspekt verborgen #Hinwendung zum Dienst am niederen Selbst. Selbstsucht. Erfahrung auf dem Fixen Kreuz.

Wenn diese drei Zeichen das Ende des Inkarnationszyklus auf dem umgedrehten Rade bilden, dann gilt:

1. Wassermann #3. Aspekt offenbar #Hinwendung zum Dienst am Ganzen. Tod oder Verleugnung aller persönlichen Selbstsucht. Höhepunkt der Erfahrung auf dem Fixen Kreuz.

2. Fische #2. Aspekt offenbar #Auftreten eines Welterlösers. Tod aller trennenden Begierde und Liebe, sogar des geistigen Sehnen und Strebens. Höhepunkt der Erfahrung auf dem Veränderlichen Kreuz.

3. Widder #1. Aspekt offenbar #Erscheinen des Willens zur Mitarbeit am Plan. Tod des Eigenwillens. Höhepunkt der Erfahrung auf dem Kardinalkreuz.

Dieselbe grundlegende Betrachtungsweise der drei Kreuze kann man bei Zwillinge, Stier und Widder oder der Umkehrung: Widder, Stier, Zwillingen anwenden; man muss nur stets berücksichtigen, dass das Veränderliche Kreuz das Rad beim gewöhnlichen Fortschreiten beherrscht, während das Fixe Kreuz es in umgekehrter Richtung während der Jüngerschaft regiert. Das Kardinalkreuz [152] beherrscht in Wirklichkeit beide Vorgänge, aber das kann man erst dann verstehen, wenn eine Einweihung stattgefunden hat.

1. Widder - beherrscht den Pfad der Jüngerschaft. Der Wille, zur Urquelle zurückzukehren. Entschlossenheit, die Befreiung zu erreichen. Die eigentliche Ursache für die Veränderungen auf dem Veränderlichen und Fixen Kreuz.

2. Stier - Das Verlangen, die Begierde zu überwinden. Das Sehnen nach Befreiung. Umwandlung des Verlangens in Liebe.

3. Zwillinge - Die Verschmelzung der Gegensätze. Das intelligente Werk der Einswerdung. Synthese.

Auf dem gewöhnlichen Rad bewirken diese Zeichen:

1. Zwillinge - Erfahrung der Gegensatzpaare. Klar hervortretende und separatistische Dualität. Das Wechselwirken zwischen den Zwillingen: Seele und Formnatur.

2. Stier - Die Neukonzentration der niederen Begierden vor einer neuen Umrundung des Grossen Rades, auf der Suche nach Befriedigung der Persönlichkeit. Der verlorene Sohn zieht ins ferne Land.

3. Widder - Wiederum der Anfang wie auch das Ende.

Man sollte berücksichtigen, dass Widder ganz klar jene göttliche Manifestation ist, die Christus meinte, als er sagte: «Ich bin Alpha und Omega, Anfang und Ende.» Man kann die Bedeutung dieses Wortes jedoch erst dann erfassen, wenn man die Erfahrungen des Veränderlichen und des Fixen Kreuzes bereits durchgemacht und nach der dritten Einweihung das Kardinalkreuz bewusst bestiegen hat. Dieses ist das «Rad, das sich um sich selbst dreht und bei seinem Fortschreiten von Nord nach Süd und dann von Ost nach West rollt und dies tut es in einem einzigen Zeitaugenblick.» Dies ist eine symbolische Ausdrucksweise für die vereinigte Tätigkeit aller Bewusstseinszustände, die der Eingeweihte auf den ersten beiden [153] Rädern errungen und durch Lebenserfahrung in vielen Runden des Tierkreises erworben hat. Das bedeutet auch jene Art des Gewahrseins, welches sogar dasjenige des Christus übersteigt und auf das sich er und der Buddha vorbereiten. Die Erfahrung des Kardinalkreuzes (das ja die kosmische Entfaltung betrifft) geht über den gesamten möglichen Gewahrseinsbereich hinaus, den man auf den beiden anderen Kreuzen erlangt hat und auf den sie den Eingeweihten vorbereitet haben. Man könnte folgendes sagen:

1. Das Veränderliche Kreuz bringt zur gegebenen Zeit und wenn man dessen Lehren in sich aufgenommen hat, planetarisches Gewahrsein.

2. Das Fixe Kreuz bringt ein Gewahrsein des Sonnensystems.

3. Das Kardinalkreuz führt zum kosmischen Gewahrsein.

DER STEINBOCK

Dieses Zeichen gehört zu denen, über die sich am schwersten schreiben lässt, denn es ist - wie ihr wisst - das geheimnisvollste von allen zwölfen. Es ist das Zeichen des Steinbocks, der seinen Unterhalt an den steinigsten und ödesten Orten der Welt sucht und es verbindet daher den Menschen mit dem Mineralreich; dazu ist es das Zeichen der Krokodile, die halb im Wasser und zur Hälfte auf dem trockenen Land leben. Geistig gesehen ist es das Zeichen des Einhorns, der «kämpfenden und siegreichen Kreatur» der alten Sagen. In der Symbolsprache der oben genannten Lebewesen gibt uns dieses Zeichen ein ziemlich vollständiges Bild des Menschen, der zwar mit den Füssen auf der Erde steht, jedoch frei umher läuft; er erklimmt die Höhen weltlichen Ehrgeizes oder geistigen Strebens auf der Suche nach dem, was ihm - wie er erkennt - zu irgendeiner Zeit das Hauptbedürfnis ist. Als Steinbock ist er der Mensch, das irdische Menschenwesen, das gierig nach der Befriedigung des Verlangens sucht oder der Mensch, der ebenso egoistische Aspirant, welcher der Befriedigung seines geistigen Strebens nachjagt. Das Zeichen schildert uns den Menschen, ein ehrgeiziges Lebewesen im zweifachen Sinn des Wortes: im Frühstadium auf dem Veränderlichen [154] Kreuz den Menschen als Mischung von Begierde (Wasser) und tierischer Natur (Erde) und auf dem umgekehrten Rad den Menschen als Verschmelzung von Seele und Formgestalt. Es vermittelt uns auch das Bild des siegreichen Eingeweihten, des «Einhorns Gottes», das Symbol des Einhorns, dessen eines Horn wie ein Speer ihm aus der Stirnmitte hervorstösst, statt der zwei Hörner des angreifenden Bockes.

Es ist interessant, die drei Zeichen zu studieren, in denen die Tiere Hörner haben: Widder, mit seinen nach unten gedrehten Hörnern, der das Eintreten in die Erscheinungswelt kennzeichnet, den involutionären Zyklus und die Erfahrung des Kardinalkreuzes, insofern es den Willen Gottes zur Manifestation zum Ausdruck bringt. Stier, mit den nach oben gewendeten Hörnern - mit dem Kreis darunter; das kennzeichnet das Losgehen des Menschen, des Stieres Gottes, auf das Ziel der Erleuchtung sowie das Heraustreten der Seele aus der Knechtschaft, mit den beiden Hörnern (der Dualität), die das «Auge des Lichtes» in der Stirnmitte des Stieres schützen. Dies ist das «einfältige Auge» des Neuen Testaments, das «den ganzen Körper licht werden lässt.» Dann der Steinbock, in besonderer Weise eng mit Widder verbunden, der jedoch (als esoterische Blende) die Symbolik des Einhorns verbirgt, worin die beiden Hörner und das Einzelauge verschmolzen sind, was durch das lange, gerade Horn des Einhorns in der Stirnmitte verbildlicht wird.

Hinter allem oben Gesagten liegt das Geheimnis des Löwen, denn dieser ist - soweit es die Menschheit angeht - der Schlüssel zum gesamten Tierkreis; man findet beim Sternbild Löwe zwei grosse Geheimnisse:

1. Das Mysterium der Sphinx, das mit der Beziehung von Löwe und Jungfrau zu tun hat und mit dem Geheimnis der Sonnenengel verbunden ist. Das ist nicht das Mysterium von Seele und Form, sondern das des höheren und niederen Denkens und ihrer Beziehung zueinander.

2. Das Mysterium [155] des Löwen und des Einhorns. Dieses Geheimnis ist uns in dem alten Kinderlied von «dem Löwen und dem Einhorn, die zur Stadt gingen», erhalten geblieben. Darin liegt in einer besonderen Weise sowohl das Geheimnis der Einweihung und das «Hinaufgehen» des Menschenwesens zum Tor der Zulassung in die Hierarchie als auch die «mystische Erhebung», zu der die Freimaurerei den Schlüssel besitzt. Es hat zu tun mit dem Hervortreten des Bewusstseins des (weissen und auf ein einziges Ziel konzentrierten) Eingeweihten und der Niederlage des Königs der Tiere (der Persönlichkeit), was zum Triumph der Gruppe und des Weltbewusstseins, der Selbstlosigkeit und Erleuchtung über das Selbst-Bewusstsein und die Selbstsucht führt. In der wahren Überlieferung dieser uralten Sage wird der König der Tiere geblendet und getötet, indem ihm Auge und Herz mit dem langen Horn des Einhorns durchbohrt werden.

Das Symbol dieses Zeichens ist unerklärbar und das ist absichtlich so eingerichtet. Es wird manchmal «der Namenszug Gottes» genannt. Ich darf nicht versuchen, es euch zu erklären, teils, weil es noch niemals richtig beschrieben worden ist und teils, weil seine korrekte Darstellung und die Fähigkeit des Eingeweihten, es zu beschreiben, einen Kräfteeinstrom mit sich bringen würden, der erst nach angemessener Vorbereitung und entsprechendem Verständnis wünschenswert wäre. Es ist viel machtvoller als das Fünfeck und lässt den Eingeweihten «ohne Schutz». Es gibt eine alte astrologische Abhandlung, die noch niemals das Licht des Tages gesehen hat, die man jedoch, wenn die rechte Zeit gekommen ist, eines Tages entdecken wird; darin wird die Beziehung zwischen den gehörnten Tieren des Tierkreises folgendermassen beschrieben:

«Der Widder, der Sündenbock (scapegoat) und der heilige Steinbock sind Drei in Einem und Eines in Dreien. Der Widder wird zum zweiten und das zweite ist das dritte. Der Widder, der alles hervorbringt und befruchtet; der (Sünden-)Bock in der [156] Wildnis, sühnt und erlöst; der heilige Bock, der mit dem Einhorn verschmilzt und die bezwungene, auf sein Horn aufgespiesste Form emporhebt - darin liegt das Geheimnis verborgen.

Es wird deutlich, dass in den drei gehörnten Zeichen drei Mysterien verborgen liegen:

1. Das Mysterium Gottes des Vaters #Erschaffung

2. Das Mysterium Gottes des Sohnes #Erlösung

3. Das Mysterium Gottes des Heiligen Geistes #Befreiung

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.