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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 672 ff. (engl.)
Gesetzesbrecher und Despoten falscher Gesetzesauslegung, ignorante Massen und die kleine Intelligenzschicht, samt den Klassenunterschieden, den Rassenverschiedenheiten und den Religionsfehden beider Hemisphären, - sie alle haben die Welt in Aufruhr versetzt, völlig entzweit und geschwächt.

Wie soll aus diesem Zustand die Ordnung wiederhergestellt werden? Wie kann die wirtschaftliche Lage gefestigt werden und die Welt wieder in einen Zustand gelangen, der allen Menschen in gerechter und rechter Weise Genüge tut? Wie können nationale Streitigkeiten beigelegt und wie kann dem Rassenhass ein Ende gemacht werden? Wie können die vielen religiösen Gruppen ihrer Aufgabe nachkommen, einerseits die Menschen - entsprechend ihrer individuellen Erbschaft - so zu führen, dass sie ihre Gottnatur zum Ausdruck bringen, und andererseits dennoch miteinander in Harmonie zu leben und eine vereinte Front zu bilden? Wie können Kriege beendet und Friede auf Erden geschaffen werden? Wie kann wahrer Wohlstand begründet werden, der sich als Folge von Einigkeit, Frieden und Überfluss ergeben soll?

Nur auf eine einzige Art und Weise: Durch vereinte Massnahmen der Männer und Frauen guten Willens und Verstehens in allen Ländern und Nationen. Beharrlich und ruhig, ohne Hast und Eile müssen sie dreierlei tun:

Erstens müssen sie sich gegenseitig ausfindig machen und miteinander in Verbindung kommen. Dadurch erhält das Gefühl der Schwäche und Unzulänglichkeit ein Gegengewicht. Das ist die erste Pflicht und Aufgabe der Neuen Gruppe der Weltdiener.

Zweitens müssen sie jene Grundbegriffe über richtiges Leben, guten Willen und über Harmonie, die von allen recht denkenden Menschen heute anerkannt, aber nicht angewendet [673] werden, klären und aufhellen. Die Prinzipien müssen in einfachster Fassung formuliert und für die praktische Anwendung geeignet gemacht werden.

Drittens muss die Öffentlichkeit zu diesen Prinzipien erzogen werden. Beharrlich, regelmässig und systematisch muss man ihnen die Prinzipien brüderlicher Gesinnung, internationalen Zusammenlebens, das auf gutem Willen und Liebe zu allen Menschen beruht, religiöser Einheit und gegenseitiger Zusammenarbeit beibringen. Der einzelne Mensch in jeder Nation und Gruppe muss gelehrt werden, seinen wichtigen Anteil mit gutem Willen und verständnisvoll beizutragen. Die Menschen guten Willens müssen - als Gruppe - eine Verantwortung für andere Gruppen auf sich nehmen, und sie müssen auch die Verantwortung, die jede Einzelnation allen anderen Nationen gegenüber hat, erklären und nachdrücklich betonen.

Das ist kein unnützes, mystisches oder unpraktisches Programm. Keine Autorität oder Regierung wird hierdurch untergraben oder angegriffen. Es geht nicht darauf aus, regierende Persönlichkeiten zu Fall zu bringen oder irgendeine politische oder nationale Partei zu stürzen. Intelligente und praktische Arbeit ist erforderlich. Es bedarf der Zusammenarbeit von Denkern der verschiedensten Art und von vielen geschulten Ausführungsorganen. Die Menschen guten Willens müssen überall aufgespürt werden, und alle diejenigen, die für diese Ideale Verständnis zeigen, müssen karteimässig erfasst werden. Man muss ihre Zusammenarbeit organisieren. Ein solches Programm wird möglicherweise der Unterstützung vieler Redner und Schriftsteller bedürfen, die im Sinne der gleichen Ideen, aber mit anderen Methoden arbeiten. Da sie die Eigenarten ihres Landes kennen und am besten wissen, wie sie diese fundamentalen Wahrheiten ihren Landsleuten beibringen können, soll man ihnen volle Freiheit lassen, so vorzugehen, wie sie es für ihre Nation am besten halten. Sie und alle Männer und Frauen guten Willens werden die Neue Gruppe der Weltdiener bilden. Eine Kerngruppe, die aus ihren Reihen erwählt wird, soll dieses Werk einheitlich zusammenfassen und in ein System bringen, aber den einzelnen Dienstwilligen und Mitarbeitern soll grösste Bewegungsfreiheit zugestanden werden.

[674] Dieses Programm wird Geduld und viel Zusammenarbeit verlangen. Man kann die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener durch ihre Reaktionen auf diese Ideale herausfinden. Sie müssen in den neuen Funktionen geschult und in der Methode erzogen werden, richtig zu denken, nicht aggressiv vorzugehen und jede Art von Opposition beiseite zu lassen. Sie müssen lernen, wie die grundlegenden Ideale der Welteinheit, des wirtschaftlichen Zusammenschlusses und der religiösen Zusammenarbeit manifestiert und verwirklicht werden sollen. Hinter allen menschlichen Beziehungen muss das Gesetz der Liebe stehen und in verständnisvoller Weise zum Ausdruck kommen.

Die Erziehung von Männern und Frauen guten Willens in der Welt muss so rasch als möglich Fortschritte machen. Diese Aufgabe muss indessen so durchgeführt werden, dass keine Harmonie verletzt wird. Keiner darf sich in nationale Anliegen und Programme einmischen, und keine nationale Regierung, gleich welcher Art, sollte im Wert herabgesetzt werden. Keinerlei politische Tätigkeit sollte im Namen der Neuen Gruppe der Weltdiener unternommen werden. Das hiesse die alten Methoden fortsetzen und alte Hassgefühle verewigen. Keine Partei oder Gruppe sollte angegriffen werden, ebensowenig sollte irgendein Leiter oder eine nationale Massnahme kritisiert werden. Solch veraltete Methoden sind lange erprobt worden und haben keinen Frieden auf Erden gebracht. Die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener und diejenigen, die mit ihnen verbunden sind, setzen sich für keine Partei ein, weder für noch gegen irgendeine Gruppe oder Machtausübung. Das ist ihr Standpunkt, der für sie zwingende Pflicht ist. Für Angriffe oder Gegenangriffe haben sie weder Zeit noch Energie, noch Geld. Ihre Geisteshaltung ist aber nicht so, dass man sie als «passiv, keinen Widerstand leistend» bezeichnen könnte. Sie arbeiten daran, die Weltkräfte ins Gleichgewicht zu bringen und die Entwicklung jener Menschengruppe zu fördern, die sich für guten Willen, gegenseitiges Verstehen und brüderliche Gesinnung einsetzt.

Die heutige Welt kann in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden. Da ist eine Gruppe von Menschen, die für irgendeine politische Partei, für irgendeine nationale Regierungsform, für einen bestimmten [675] religiösen, sozialen oder wirtschaftlichen Standpunkt kämpft. Sie stellen sich gegen alles, was diesen ihren Anschauungen nicht entspricht. Dann haben wir die andere Gruppe derer, welche die Meinungen der ersten nicht teilen und sich dagegen stellen. Parteigängertum, Kampf für oder gegen irgendwelche Ansichten, und Parteigeist kennzeichnen den modernen Menschen. Die Neue Gruppe der Weltdiener hat weder Zeit noch Interesse für solche Dinge, die zu Separatismus, Splitterung und Streit führen. Sie treten für jene Denkweisen ein, aus denen sich schliesslich eine dritte Partei bilden wird, die frei von politischer und religiöser Gehässigkeit ist. Einstweilen ist diese Gruppe noch unbekannt, unverstanden und relativ machtlos, um einen spürbaren Eindruck aufs Weltdenken zu machen. Wenn die Weltdiener jedoch Geschick in ihrer Arbeit zeigen und sich an die Prinzipien harmonischer Zusammenarbeit halten, dann können sie in wenigen Jahren wirklich zu Macht und Einfluss kommen.

Dann kann das Werk in die nächste Phase eintreten, in der es einen ganz entscheidenden Einfluss gewinnt. Das wird indes nur dann der Fall sein, wenn alle diejenigen, die dieses geistige Zukunftsbild erschauen, keine Mühe und keine Opfer an Zeit und Geld scheuen, um es so weit zu bringen. Diese Gruppe wird eine Stellung einnehmen zwischen den Ausgebeuteten und den Ausbeutern, zwischen den kriegerisch Gesinnten und den Pazifisten, zwischen den Massen und den Führern, ohne Partei zu ergreifen, ohne Parteigeist zu bekunden, ohne politische oder religiöse Unruhen zu stiften und ohne Hassgefühle zu nähren, weder einem Einzelmenschen noch Nationen oder Rassen gegenüber. Sie werden als Kommentatoren rechter menschlicher Beziehungen auftreten, sich für die grundlegende Einheit der Menschheit einsetzen, Brüderlichkeit praktisch vorleben, in Sprache und Schrift niemanden verletzen und für jene innere Synthese von Zielen arbeiten, die den Wert des Individuums anerkennt und gleichzeitig die Bedeutung der Gruppenarbeit schätzt. Die Verbreitung dieser Ideen und der Prinzipien des guten Willens wird diese dritte Gruppe zu einem Faktor im Weltgeschehen machen.

In wenigen Jahren, wenn das Werk im Sinne dieser Richtlinien fortschreitet, wird die öffentliche Meinung gezwungen sein, die Durchschlagskraft dieser Bewegung, die für Frieden, internationale Verständigung und gegenseitigen guten Willen arbeitet, anzuerkennen. Schliesslich [676] wird die zahlenmässige Stärke der Männer und Frauen guten Willens so gross sein, dass sie in der Lage sein werden, die Weltereignisse zu beeinflussen. Dann werden genug Menschen für die Bestrebungen des guten Willens gewonnen sein, um auf den Lauf der Dinge in der Welt einen entscheidenden Einfluss auszuüben.

Kein leerer Pazifismus wird gelehrt werden. Es ist kein mystischer Traum, der darauf baut, dass Gott eingreift und die Zukunft alles in Ordnung bringt. Es ist keine unpraktische, unbrauchbare Idee. Der Plan geht dahin, eine Gruppe von Menschen - aus allen Nationen - zu bilden und auszubauen, die im Geiste guten Willens geschult sind und die einen derart klaren Einblick in die Prinzipien besitzen, die für die menschlichen Beziehungen im Weltgeschehen bestimmend sein sollten, dass sie auf dem Gebiet des Friedens und menschlichen Verstehens erfolgreich wirken können. Es handelt sich um einen systematischen Erziehungsprozess, durch den Männer und Frauen in der ganzen Welt als Repräsentanten des guten Willens in allen Lebensbereichen geschult werden sollen. Die Macht guten Willens, gepaart mit Intelligenz, ist unglaublich gross und kann Schwierigkeiten, die in allen Bereichen menschlichen Lebens auftreten, wirksam beheben. Bisher ist aber der zunehmende Geist des guten Willens noch nicht vernünftig und klug entwickelt, angewandt und systematisch organisiert worden. Tausende Männer und Frauen in der ganzen Welt sind bereit, derartig geschult zu werden und miteinander zu arbeiten, so dass schliesslich alle ihre Bemühungen um Frieden und harmonische Beziehungen einheitlich gestaltet werden können. Die Neue Gruppe der Weltdiener sucht diese Menschen zu finden und in eine einheitliche Gruppe zusammenzuschliessen.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass die Neue Gruppe bestrebt ist, die Wiederherstellung des Gleichgewichts und Friedens in der Welt zu fördern, Und zwar durch die harmonische, zielbewusste und hingebungsvolle Tätigkeit dieser jetzt entstehenden Gruppe oder Gemeinschaft, die eine dritte oder «Mittel-Partei» (um einen politischen Ausdruck zu entlehnen) zwischen denen darstellen kann, die für oder gegen eine andere Gruppe, religiöse Organisation, politische Bindung oder Regierungsform kämpfen.

Durch ihre Tätigkeit soll das Bewusstsein der Menschheit für [677] Rechtschaffenheit und Friede ständig geweckt und wachgehalten werden. Rechtschaffenheit wird man als bewusste Herstellung guter Beziehungen von Mensch zu Mensch ansehen. Wenn das Gewissen der Massen aufgerüttelt ist und seine Wirkung ausübt, wird es möglich sein, die öffentliche Meinung zu stabilisieren und so stark zu machen, dass in keinem Lande mehr Akte der Grausamkeit, Unterdrückung, durch Strafen erzwungene Unterwürfigkeit, Selbstverherrlichung auf Kosten der Hilflosen, persönlicher Ehrgeiz und Kriegshetze geduldet werden.

In der Menschheitsgeschichte muss einmal die Zeit kommen, dass eine so grosse Anzahl von Menschen für feinere, rein geistige Kernfragen und Werte interessiert und eingenommen ist, dass die alten Anschauungen, Denkweisen und Aktivitäten in grossem Massstab für ewige Zeiten unmöglich sein werden. Diese kommende Epoche wird im Leben der Menschheit eine Parallele zu dem Stadium im Leben eines Jüngers und Christen sein, in dem er nicht länger ein Opfer seiner falschen Neigungen und Gewohnheiten ist, sondern beginnt, seine niedere Natur kraft seines erleuchteten Willens niederzuhalten und zu beherrschen. Dieses Stadium kann nun in unserer heutigen Menschheit - zum erstenmal in ihrer Geschichte - entwickelt werden. Eine der Hauptaufgaben der Neuen Gruppe der Weltdiener besteht darin, diese Änderung der inneren Einstellung in die Wege zu leiten und - durch Erziehung der denkenden Klasse in den Prinzipien des guten Willens und rechter Beziehungen zueinander - die öffentliche Meinung zu stärken und zu fördern. Die Intelligenzkreise werden dann ihrerseits die Massen erziehen. Auf diese Art wird es möglich sein, aus der stärker werdenden Tendenz zu Rechtschaffenheit und gutem Willen Nutzen zu ziehen - einer Tendenz, die heute ganz deutlich besteht, auch wenn sie noch schwach und wenig erkannt ist.

Die zweite Aufgabe der Neuen Gruppe der Weltdiener besteht darin, die Ideale und Ziele, welche die Menschheit leiten sollten, zu erläutern und die Öffentlichkeit mit den sofortigen Möglichkeiten vertraut zu machen. Dadurch werden sie schliesslich bei den Massen [678] ein verständnisvolles Interesse, ein ernstes Verlangen und richtiges Handeln wachrufen. So wird die Idee einiger weniger zum Ideal von vielen werden und kann am Ende als beeinflussender Faktor im menschlichen Bewusstsein Wurzel fassen. Man muss dem Intellekt des Menschen diesen neuen, zwingenden inneren Impuls lebendig vor Augen halten. Das wachsende Verständnis für Brüderlichkeit, (wofür die modernen philanthropischen Bewegungen ein Beispiel sind), das Ideal des Gruppenwohls anstelle persönlicher,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.