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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 529 ff. (engl.) |
Beziehungen zueinander befassen. Das Thema ist an sich schon so schwer
verständlich und kompliziert, dass es nicht angebracht erscheint, es noch weiter
zu erschweren. So gibt es z.B. Energien, die aus planetarischen Quellen in die
Milz und in zwei kleine Zentren strömen, die ganz nahe bei den Nieren liegen. Es
gibt noch verschiedene andere solche Energien. Alle diese Kräfte müssen
verstandesmässig erfasst, umgewandelt, umgeformt und weitergeleitet werden. Es
ist interessant, dass die beiden kleinen Zentren in der Nähe der Nieren eine
Beziehung zu den unteren Schichten der Astralebene haben und viel Furcht und
ähnliche beängstigende Gefühle, die diese Unterebenen charakterisieren, in
unserem Körpergefüge loslassen. Daher liegen diese beiden kleinen Kontaktstellen
so nahe bei jenem Zentrum, das sie im Zaume halten kann. Sogar der Forscher
innersekretorischer Drüsen weiss, dass die stimulierten Nebennieren (als
seelisches Resultat einer Hormonfunktion) eine Anwandlung von Mut und eine Art
zielbewussten Willens hervorrufen, der Leistungen ermöglicht, die zu anderen
Zeiten geradezu unmöglich sind.
Ich möchte hier noch etwas bemerken. Die Behauptung, die so häufig in okkulten Büchern zu finden ist, dass «Kundalini schläft», entspricht nur teilweise der Wahrheit. Das Zentrum am Ende der [530] Wirbelsäule ist demselben rhythmischen Leben, wie alle anderen Zentren unterworfen. Die besondere Zeit, in der die «Kundalini erwacht», bezieht sich auf jene Zeitspanne, in welcher der «Pol im Zentrum» zu vibrieren beginnt, an Kraft zunimmt und aktiver wird: seine Kräfte können dann den ganzen Bereich des Rückgrats durchdringen, bis sie das höchste Kopfzentrum erreicht haben. Dies wäre jedoch nicht möglich, wenn nicht vorher drei «Eruptionen der latenten Willenskraft» stattgefunden hätten. Diese Eruptionen dienen dazu, den Durchgangsweg längs der Wirbelsäule zu säubern, indem sie das ätherische Isoliergewebe durchdringen und zerstören. Dieses Isoliergewebe trennt jedes Zentrum und dessen Wirkungsbereich von dem nächst höheren ab. All diese Übertragungen und inneren Vorgänge rufen normaler- und begreiflicherweise Unruhe und Konflikte im Leben des Mystikers hervor. Sie bringen Schwierigkeiten mit sich, die ausgesprochen psychologischer Natur sind, aber häufig auch zu pathologischen Störungen führen. Man muss daher drei Vorgänge auseinanderhalten: Übertragung, psychische Reaktion, pathologische Folgeerscheinung. Diese Zusammenhänge können klarer werden, wenn ich zum Beispiel auf gewisse Tatsachen hinweise, die mit dem Sakralzentrum zu tun haben, das während einer so langen Zeit das animalische und physische Zeugungsleben des Menschen beherrscht. Während der Evolutionsprozesse geht das Sakralzentrum durch Stadien automatischer unbewusster Tätigkeit hindurch, wie es beim reinen Tiermenschen der Fall ist. Dann betätigt es sich unter dem Drang der Sinnenlust und körperlicher Befriedigung, wobei die Vorstellungskraft ihren Einfluss geltend zu machen beginnt. Dann kommt der Zeitraum, in welchem das Leben dem sexuellen Impuls bewusst untergeordnet wird. Das ist eine ganz andere Situation als die zuerst erwähnte. Die Sexualvorgänge erlangen im Bewusstsein eine überragende Bedeutung. Viele Menschen gehen heute durch dieses Stadium, wie ja ein jeder zu einer gewissen Zeit oder in einer bestimmten Inkarnation das durchmachen muss. Hierauf folgt eine Übertragungsperiode, in welcher der physische Geschlechtstrieb und der körperliche Zeugungsdrang nicht mehr so stark vorherrschen und die Kräfte anfangen, sich im [531] Sonnengeflecht zu sammeln. Dort werden sie mehr von dem phantasiereichen astralen Leben, und weniger von dem unbewussten tierischen Trieb- oder dem bewussten Wunschleben beherrscht. Sie vereinigen sich dort mit den Eigenkräften des Sonnengeflechts und werden allmählich aufwärts zum Kehlzentrum, doch stets über das Herzzentrum geleitet. Hier liegt eine Hauptschwierigkeit für den Mystiker, der heute rasch in Erscheinung tritt und aktiv wird. Schmerzlich wird er sich der grossen Gegensätze bewusst: der Anziehungskraft der Welt und der Anziehungskraft der mystischen Schau, der Möglichkeiten der Gottnatur und der Chancen der Persönlichkeitskräfte, der Äusserung von Liebe anstelle von Verlangen und Anhangen, der Verbundenheit mit Gott anstelle der Verbindung mit Menschen. Aber all dies wird noch immer vom Standpunkt der Dualität ausgelegt. Sexualität drängt sich noch immer in die Vorstellungswelt des Mystikers und ist noch immer nicht auf den Platz verwiesen, wo sie mit den anderen Instinkten der menschlichen Natur im Gleichgewicht gehalten würde. Die Folge davon ist eine fast krankhafte Vorliebe für Sexualsymbole und für ein sozusagen vergeistigtes Geschlechtsleben. Für diese Neigung finden sich zahlreiche Beispiele in den Schriften und Erfahrungen vieler Mystiker des Mittelalters. Wir finden Ausdrücke wie «die Braut Christi», die «Hochzeit im Himmel», die Vorstellung von Christus als dem «himmlischen Bräutigam» und ähnliche Symbole und Redewendungen. Im Hohelied Salomons finden wir eine maskuline Wiedergabe derselben, grundsätzlich sexuellen Annäherung an die Seele mit ihrem allesumfassenden Leben. Neben diesen gibt es noch viele andere unerfreuliche Beispiele aus der Sexualpsychologie, vermengt mit echtem und ausgesprochen mystischem Streben und Sehnen, und mit einer tiefempfundenen Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Göttlichen. Die Ursache all dieser Phänomene liegt in dem Stadium der Übertragung. Die niederen Energien werden, wie ersichtlich, zwei Übertragungsstadien unterworfen: zuerst sammeln sie sich im Sonnengeflecht, und von da werden sie ins Kehlzentrum geleitet. Das letztere ist zu dieser Zeit noch nicht genug aktiv oder noch nicht genügend erwacht, um die Sakralenergien zu absorbieren und nutzbar zu machen. Diese werden in manchen Fällen auf ihrem Weg nach oben aufgehalten und eine Zeitlang im Herzzentrum zurückgehalten; das [532] ruft geschlechtliches Verlangen hervor, das mitunter von starken geschlechtlichen Erregungen begleitet ist; ferner tritt religiöse Erotik mit all ihren ungesunden Einstellungen auf, vom unbeschränkten Geschlechtsverkehr bis zum fanatischen Zölibat. Letzteres ist ein ebenso unerwünschtes Extrem wie das erste und zeitigt höchst unerwünschte Resultate. Im Fall eines männlichen Mystikers kann es leicht zu sexuellen Ausschweifungen, zu Perversitäten verschiedener Art oder zu ausgesprochener Homosexualität kommen. Im Fall einer Frau mag das Sonnengeflecht (und nicht das Sakralzentrum) Störungen erleiden und so stellen sich Magenleiden ein, verbunden mit ungesunden Vorstellungen, angefangen mit schwachem Sinnenkitzel bis zu ausgesprochenen Formen sexuellen Wahns, der häufig mit einem starken religiösen Hang verbunden ist. Ich möchte noch bemerken, dass es sich hier um ausgesprochen abnorme Fälle handelt, und dass ich daher unerfreuliche Themen berühren muss. Wenn in den Anfangsstadien der mystischen Entwicklung eine richtige Führung des gedanklichen Lebens bestünde und wenn all das, was diese Übertragungsprozesse mit sich bringen, mutig erklärt würde, dann könnten viele spätere Schwierigkeiten vermieden werden. Diese Anfangsstadien haben viel Ähnlichkeit mit dem Interesse, das die heranwachsende Jugend für Sexualität und Religion zeigt. Beide Fragen sind in dieser besonderen Entwicklungsperiode eng miteinander verbunden. Wenn Erzieher, Eltern und Lehrer, denen die Heranbildung der Jugend anvertraut ist, zur rechten Zeit entsprechende Aufklärung geben würden, dann würden sich gewisse unerfreuliche Tendenzen, die jetzt so überhand nehmen, gar nicht zu Gewohnheiten und fixierten Gedankenbildern entwickeln, wie es heute der Fall ist. Die nächste ganz berechtigte Frage, die sich im Bewusstsein des Studierenden erheben könnte, liesse sich folgendermassen formulieren: Wie kommt es, dass dieser ganze Vorgang - das Erwecken der Zentren, deren Benützung als Kraftleitungen (anfänglich unbewusst, später mit wachsender Bewusstheit) und schliesslich die Übertragung von Energie in die höheren Zentren - Probleme, Krankheiten und so viele und vielartige Schwierigkeiten sichtbarer Art schaffen kann, [533] deren Erbe die Menschheit zu sein scheint, sobald die mystische Erfahrung zum höchst erwünschten Ziele wird? Ich möchte wieder daran erinnern, dass das ganze Problem von der Seite her gesehen und beurteilt werden muss, dass der Bewusstseinsbereich zunimmt und dass in stufenweisem Fortschreiten verschiedenartige Energien miteinander in Berührung kommen. Der menschliche Körper ist letzten Endes ein Aggregat von Energie-Einheiten. Im Vitalkörper (der den Zustand des endokrinen und lymphatischen Systems bestimmt) gibt es gewisse Brennpunkte, durch die Energie in den physischen Körper einströmt; dadurch werden die Atome des Körpers beeinflusst und stimuliert, und auf diese Weise wird auf das ganze Nervensystem eine sehr starke Wirkung ausgeübt. Der Vital- oder Ätherkörper ist das feinstoffliche Gegenstück zum Nervensystem im physischen Körper, und die Energiezentren bedingen und beherrschen das Drüsensystem. So strömen Energien, Strahleinflüsse, Kraftfelder und Kraftströme aus den drei Welten, in denen der Mensch wirkt und arbeitet, in und durch den physischen Körper; in manchen Fällen ist der Mensch sich dessen bewusst, in den meisten Fällen jedoch nicht. Sobald das Herzzentrum und die Kopfzentren erwacht sind und von den inneren und äusseren Kräften benützt werden, dann beginnt das mystische und okkulte Leben. Es gibt zwei Gründe, warum diese Periode so aussergewöhnlich schwierig ist: 1. Der Bewusstseinsfaden ist im Kopf, in der Nähe der Zirbeldrüse verankert. Der Lebensfaden ist im Herzen verankert. Die Verlagerung der unterhalb des Zwerchfells befindlichen Kräfte in das Sonnengeflecht und von da zum Herzen und Kopf lenkt des Mystikers Aufmerksamkeit auf zwei grosse Energieströme: der eine kommt von der Monade und fliesst über den Seelenkörper ins Herzzentrum, der andere fliesst direkt von der Seele zum höchsten Kopfzentrum. Der Mystiker wird sich bewusst, welche Möglichkeiten das Leben bietet, er sieht den weiten Bereich, in dem sich das Bewusstsein betätigen [534] kann, und er erkennt, welcher Erweiterung und Fassungskraft dieses Bewusstsein fähig ist. Das ist die Periode des inneren Bewusstwerdens. 2. Planetarische und solare Wirkungskräfte strömen durch das Kopfzentrum zum Herzen und von hier aus zu den anderen Zentren. Dieses Einströmen bewirkt: a) Die Stimulierung sämtlicher Haupt- und Nebenzentren, entsprechend den jeweiligen Strahltendenzen und -einflüssen. b) Die Enthüllung von Gut und Böse, also das Erkennen und Durchschauen der Welten, in denen die Persönlichkeit ihr Wesen äussert, und der Welt, in der sich die Seele manifestiert. Dieser zweifache Vorgang vollzieht sich gleichzeitig. c) Die Erscheinungsform Dualität; wenn diese erkannt ist und wenn die grossen Gegensätze (Seele und Persönlichkeit) verschmolzen und aufgehoben sind, dann kann und wird sie das Eins-Sein zuwege bringen. Wenn diese Erkenntnisse ins Bewusstsein eindringen, rufen sie unweigerlich Kampf, Konflikt und Aspiration hervor und führen zu dauernden Vereitelungen. Dieser Prozess bewirkt jene Anpassungen und Umstellungen, die erfolgen müssen, sobald der Mensch sein Ziel immer deutlicher erkennt und zunehmend «lebendiger» wird. Die Lebensäusserung des dreifachen niederen Menschen muss sich erst an die neuen Bewusstseinsbereiche und an die sich ihm öffnenden Gewahrseins-Dimensionen gewöhnen; er muss erst mit den neuauftauchenden Kräften vertraut werden, die ihn befähigen, in grössere Dienstbereiche, die er jetzt entdeckt, leichter hineinzukommen. Ganz allgemein könnte man hier folgendes sagen: 1. Stimulierung bewirkt das Erwachen der niederen psychischen Kräfte, wenn die einströmende Energie zum Sonnengeflecht oder ins Kehlzentrum geleitet wird. Das verursacht in den [535] Zentren eine starke Aktivität, was in den Frühstadien zu deutlichen psychischen Störungen führen kann. Zur Erläuterung dessen möchte ich die generellen physischen Krankheits-Symptome andeuten, die beim Mystiker mit Vorliebe auftreten: a) Das Erwecken des Kopfzentrums kann, wenn es verfrüht geschieht, zu ernsten Gehirnstörungen, manchmal sogar zu Geisteskrankheiten führen. Regionäre Gehirnentzündung und gewisse Arten von Gehirntumoren können durch zu rasches Einströmen der höchsten Energieform entstehen, die ein Mensch vor einer Einweihung in sich aufnehmen kann. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn es sich um einen hoch entwickelten Menschen des mentalen Typus handelt. In anderen Fällen vorzeitigen Einfliessens von Seelen-Energie strömt die Energie durch die Öffnung am Scheitel des Kopfes ein und sucht sich den Weg zu einem der Zentren und zwar entsprechend dem Strahltyp oder dem jeweiligen Entwicklungsstadium. Die hereinströmende Energie strömt fast automatisch dorthin, wo sich die stärkste Bewusstseinskonzentration und die grösste Lebenskraft befinden. b) Das Erwachen des Ajnazentrums ist, wie wir gesehen haben, hauptsächlich eine Folge der Entwicklung der Persönlichkeit bis zur Stufe der Integration; falls die in Frage kommenden Energien nicht richtig im Zaum gehalten werden, kann es zu ernsten Augenstörungen, zu Ohrerkrankungen, zu verschiedenen Arten von Neuritis, Kopfschmerz, Migräne und Nervenleiden in verschiedenen Körperregionen kommen. Auch kann es zahlreiche Erkrankungen der Hypophyse mit nachfolgenden psychischen Störungen hervorrufen, die mit dieser wichtigen, regulierenden Hirnanhangdrüse zusammenhängen; es können auch ausgesprochen physische Störungen auftreten. c) Das Erwecken des Herzzentrums (ein Vorgang, der zurzeit rasche |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |