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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 4 ff. (engl.)
Materie und Substanz Formen, durch welche die Qualität zum Ausdruck kommen und so in der körperlichen Welt das Wesen der Göttlichkeit sichtbar werden kann.

2. Das Bewusstsein des Ego ist das Bewusstsein des zweiten Aspekts der Göttlichkeit, des Seelenaspekts. Die Seele bekundet sich als Qualität und bestimmt die innere «Färbung» der äusseren Erscheinung. Letztere ist begreiflicherweise verschieden, je nachdem wie die Seele in der jeweiligen Form ihr materielles Gefäss zu meistern versteht und imstande ist, mitgegebene Qualität durch ein äusseres Formgebilde zu dokumentieren.

3. Das Bewusstsein der Monade ist das des ersten Aspekts der Göttlichkeit. Es verkörpert die zielbewusste Absicht des göttlichen Lebens und bedient sich der Seele als Mittel, um die essentielle Absicht Gottes zutage treten zu lassen. Eben das bestimmt die Qualität. Die Seele verkörpert die Absicht und den Willen Gottes, indem sie sich durch sieben Aspekte manifestiert. Die Monade dient demselben Ziel, jedoch ist es hier das harmonische Endziel, wie es in Gottes Denken lebt. Das ist eine Wortfolge, die dem Durchschnittsdenker praktisch gar nichts besagt.

Wenn der Mensch hier auf Erden diese drei Ausdrucksmittel der [5] Einen Grossen Lebensquelle erkennt, beginnt er sich auf den sichtbar werdenden Plan der Gottheit bewusst einzustellen, und so erweist sich der ganze Schöpfungsprozess als die Verwirklichung der Absicht Gottes.

Wenn der Mensch den dritten Aspekt bewusst erfasst hat, erlangt er zuerst Kenntnisse über Materie, Substanz und schöpferische Tätigkeit in der Aussenwelt. Sodann erkennt er nach und nach die zugrundeliegenden Qualitäten, die durch die Form offenbar werden sollen und er identifiziert sich mit dem Ego, der Seele oder dem Sonnenengel, den er als sein wahres Selbst, den wahrhaft spirituellen Menschen erkennt. Später lernt er den Zweck verstehen, der sich durch das Medium der Qualitäten auswirkt, welche die Form als Ausdrucksmittel benützen. Die obigen Ausführungen sind nur eine Zusammenfassung des früher Gesagten; der Gegenstand verlangt jedoch eine völlige gedankliche Klärung. Beim Studium dieses Themas wird uns klar werden, dass dieser stufenweise Erkenntnisweg ursächlich mit der Manifestierung durch das Mittel von Formen zusammenhängt, und dass dahinter die Qualitäten und Absichten aus Gottes Gedankenwelt wirken. Wer die «Abhandlung über Kosmisches Feuer», die als spezielles Thema den Schöpfungsprozess und das Erscheinen von Formen behandelt, studiert hat, wird diesen Hinweis gewiss verstehen. Es dreht sich demnach alles um die Frage, wie jenes grosse Leben, das wir in Ermangelung eines besseren Wortes «Gott» nennen, seinem Wesen in der äusseren Welt sichtbaren Ausdruck verleiht. Was unser Universum angeht, so müssen wir uns darüber klar sein (so weit dies ein Mensch höchsten Bewusstseinsgrades bis jetzt zu fassen vermag), dass es sich auf den sieben Unterebenen der kosmisch-physischen Ebene befindet und dass daher die höchste Energieart, die für uns Geist in reinster Potenz bedeutet, nur jene Kraft ist, wie sie sich auf der ersten Unterebene der kosmisch-physischen Ebene manifestiert. Wir befassen uns also - vom Standpunkt des Bewusstseins aus gesehen - mit einer Art von Gehirnreaktion und einem Eingehen auf kosmische Absichten, - einer Gehirnreaktion (wenn [6] man es symbolisch so ausdrücken darf) von Gott selbst.

Was den Menschen als Mikrokosmos anbetrifft, so ist der Zweck der Entwicklung des vierten Naturreiches der, ihn zu befähigen, in Zeit und Raum als Seele zu wirken und sich auf die Absicht der Seele und den Plan des Schöpfers einzustellen, den die sieben planetarischen Logoi, die «Sieben Geister vor seinem Thron» kennen und enthüllen. Wir können hier nur ein grosses Mysterium andeuten. Was die grössten Gottessöhne in unserem Planetenkreis davon erfassen mögen, ist nur eine Teilerkenntnis der Absicht und des Planes des Sonnen-Logos, soweit nämlich ein einzelner Planeten-Logos es begreifen, fassen und zum Ausdruck bringen kann. Denn auch ein Planeten-Logos ist an dem Platz seines Wirkens und für die Dauer seiner Amtszeit - gemäss seiner besonderen Entwicklungsstufe - gewissen Bedingungen und Begrenzungen unterworfen. Nur ein Siebtel des sich entwickelnden Gesamtplanes wirkt sich durch den Logos unseres Planeten aus. Weil aber dieses grosse Wesen nicht zu den sieben geheiligten Lebensträgern zählt und sich deshalb nicht durch einen der sieben geheiligten Planeten auswirken kann, stellt der Plan, wie er sich auf diesem unserem Planeten entfaltet, nur die eine Seite einer doppelten Zweckerfüllung dar. Erst wenn ein anderer, nicht-geheiligter Planet seine Vollendung erreicht hat, kann der ganze Plan, wie er für die Erde festgelegt ist, verwirklicht werden. Das mag nicht leicht zu verstehen. sein. Nur Eingeweihte, so sagt man, sind imstande, einen Bruchteil der Behauptung zu erfassen, dass «Die zwei eins werden und gemeinsam Göttlichkeit zum Ausdruck bringen sollen».

Für die heutige Menschheit ist es wichtig und notwendig, sich bewusst und immer stärker auf das Evolutionsgeschehen einzustellen und den Plan der Entwicklung Stück um Stück zu erfassen. Das wird den Menschen instand setzen

a. bewusst und mit vollen Verstandeskräften tätig zu sein;

b. die Beziehung von Form und Qualität zum Urkern des Lebens zu erfassen;

c. jene innere Umwandlung zu vollziehen, die das Erscheinen des fünften Naturreiches, des Reiches der Seelen, bewirken wird.

All dies muss durch bewusstes Erfassen oder innere Resonanz bewerkstelligt werden. Die sich ständig verfeinernden Bewusstseinsträger oder Resonanzapparate bilden das Gerüst hierfür und geistiges Verstehen und richtige Auslegung tun das übrige.

Fragen von grösserem Umfang, z.B. wie Gottes Bewusstsein sich in den drei untermenschlichen Reichen am Werk zeigt, wollen wir in unser Thema nicht hineinziehen. Wir werden uns lediglich mit drei Gesichtspunkten beschäftigen:

1. Mit dem ausgesprochen menschlichen Bewusstsein, das mit der Individuation (Übergang aus dem Tierreich ins Menschenreich) seinen Anfang nimmt und seinen Höhepunkt in der Vollaktion der Persönlichkeit findet.

2. Mit dem Bewusstsein des Ego - dem Bewusstsein des Sonnenengels. Die Vorbereitung zur Einweihung und Jüngerschaft ist die Anfangsstufe, der vollendete Meister das Endstadium.

3. Mit der Erkenntnis des Bewusstseins der Monade. Dieser Satz ist für uns völlig nichtssagend, denn er bezieht sich auf das Bewusstsein des Logos unseres Planeten. Erst bei der dritten Einweihung beginnt diese Erkenntnis zu dämmern. Dann beherrscht das monadische Bewusstsein die Seele und betätigt sich durch die Persönlichkeit.

Der Mensch, als Durchschnittsgeschöpf, besteht aus einer Unsumme separatistischer Tendenzen, aus unbeherrschten Kräften und ungeeinten Energien. Langsam und stufenweise beginnen diese sich im Gefüge der uneinigen Persönlichkeit zu ordnen, einander zu nähern und ineinander aufzugehen.

Der Mensch, gesehen als Sonnenengel, besteht aus geeinten, harmonisch verbundenen Energien und Kräften, die von dem «Streben nach Harmonie» gesteuert sind. Letzteres ist die Wirkung des Liebesprinzips und die höchste Qualität der Gottnatur.

Der Mensch, gesehen als lebende Monade, personifiziert die verhüllte [8] Wirklichkeit. Er stellt das dar, was der «Engel der göttlichen Gegenwart» als sein Geheimnis in sich trägt. Er vereint in sich Gottes Absichten und Ziele, wie sie durch enthüllte göttliche Qualitäten symbolisch aufgezeigt und durch Formen manifestiert werden. Hier tritt erneut die uralte Dreiheit: Erscheinung, Qualität, Leben vor uns, die wir bildlich so betrachten können:

1. Der Mensch der Engel, die göttliche Gegenwart.

2. Die Wurzel, die Lotosblume, der Duft.

3. Der Busch, das Feuer, die Flamme.

Die Evolution - ein Teil des göttlichen Entschlusses, durch Erscheinungsformen Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen - hat notwendigerweise die Aufgabe, zu enthüllen; und dieses Offenbarwerden, das sich beim Menschen als seelische Entfaltung auswirkt, umfasst drei Stufen:

1. Individuation: (Menschwerdung), Persönlichkeit.

2. Initiation: (Einweihung), Ego.

3. Identifikation: (Einswerdung), Monade.

1. Die drei Stadien, in denen der Einfluss der Seele zunimmt.

Wir müssen die folgenden Feststellungen gut im Gedächtnis behalten. Was wir «Persönlichkeit» nennen, ist eine Kombination von drei Kräften, die den vierten Aspekt der Persönlichkeit - den physischen Körper - beeindrucken und absolut beherrschen. Die drei Energiearten der Persönlichkeit sind der Ätherkörper (der Träger der Lebensenergie), der Astralkörper (der Träger des Empfindungsvermögens und der Gefühlskräfte) und der Mentalkörper (der Träger der Denk- und Willenskraft); letzterer soll der beherrschende, schöpferische Aspekt werden. Auf diese Tatsache, die der Wahrheit entspricht, hat die Christliche Wissenschaft («Christian-Science») besonderes Gewicht gelegt. Die genannten Kraftgruppen machen den niederen Menschen aus. Der Sonnenengel besteht aus zwei vereinten Energien, nämlich aus der Energie der Liebe und der des Willens oder der zielbewussten Absicht; und das sind die beiden Qualitäten des Lebensfadens. Wenn diese beiden die dritte Energie - die des Denkvermögens - beherrschen, dann bringen sie den vollkommenen Menschen hervor. Diese Qualitäten geben die Erklärung für die [9] Probleme des Menschseins; sie zeigen das Ziel, das dem Menschen gestellt ist; sie sind die Ursache und Erklärung für die Macht der Illusion und sie weisen auf den Weg seelischer Entfaltung hin, der den Menschen (aus der Dreiheit und Differenzierung) über die Zweiheit zur Einheit führt.

Diese Wahrheiten haben praktische Bedeutung, und daher wird heute von Esoterikern so viel Gewicht darauf gelegt, dass man den Plan Gottes erfassen müsse; aus dem gleichen Grunde arbeiten Psychologen und Seelenforscher daran, den Menschen besser zu verstehen, und hieraus erklärt sich auch die Aufstellung verschiedener Grundstrukturen der menschlichen Natur, wonach der Mensch gewissermassen in seine Bestandteile zerlegt wird. Die Erkenntnis bricht sich immer mehr Bahn, dass gerade die Qualität des Menschen seinen äusseren Standort auf dem Entwicklungsweg bestimmt. Die krass-materialistische Richtung der modernen Psychologie ist der irrtümlichen Ansicht, dass des Menschen Seelenqualität von seinem Körpersystem abhänge. In Wirklichkeit ist genau das Gegenteil der Fall.

Jünger haben das Problem zu lösen, die Zweiheit «Liebe und Willen» durch ihre Persönlichkeit zu bekunden. Diese Behauptung ist wahr und zeigt dem Jünger sein Ziel. Ein Eingeweihter verfolgt das Ziel, den Willen Gottes durch hochentwickelte Liebe und weise Intelligenz zu erfüllen. Diese einleitenden Bemerkungen bilden die Grundlage für die Definition der drei Stadien des zunehmenden egoischen Einflusses.

Was ist nun Individuation vom Standpunkt seelischer Entwicklung eines Menschen? Individuation oder Menschwerdung ist die Zusammenziehung oder Zentralisierung des untersten Seelenaspekts, nämlich der schöpferischen Intelligenz, damit sie sich durch die Formnatur zum Ausdruck bringen kann. Am Ende der Entwicklung wird dieser Aspekt als erster Aspekt der Göttlichkeit voll zur Auswirkung kommen. Menschwerdung heisst, dass die spezifische Qualität des Sonnenengels dadurch in Erscheinung tritt, dass er sich [10] Körperhüllen aneignet, die also seine Erscheinungsform ausmachen. Menschwerdung ist das erste, zwangsweise Hereinbringen einer nutzbar gemachten, gelenkten Energie in das dreifache Kraftaggregat, das wir des Menschen Formnatur nennen. So erscheint der Einzelmensch auf der Lebensbühne und tritt seinen Weg an, auf dem er seine Natur zu harmonischer Zusammenarbeit und zu voller Wesensäusserung bringen soll. Die ihrer selbst bewusste Wesenheit kommt in physische Inkarnation. Der Schauspieler tritt auf und macht sich bereit, seine Rolle zu studieren; es ist sein erstes Auftreten, und er bereitet sich für den Tag vor, an dem er seine Persönlichkeit in voller Entwicklung aufzeigen kann. Die Seele schlüpft auf der untersten Ebene in einen dichten Formkörper. Das niedere, persönliche Selbst beginnt nun jenen Abschnitt seiner Laufbahn, der durch Selbstsucht gekennzeichnet ist; das Endresultat wird aber äusserste Selbstlosigkeit sein. Dann beginnt der Mensch - dieses separatistische Wesen - sich für den

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