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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 318 ff. (engl.)

Wenn wir uns mit der Menschenfamilie befassen, müssen wir daher bestrebt sein, in umfassenderen Begriffen zu denken als vom Standpunkt des einzelnen Menschen, wie wir ihn kennen. Wir müssen die Menschheit als ein geschlossenes Ganzes, als ein Einzelwesen, als eine grosse Existenz ansehen, die in einer Form lebt. In dieser vereinheitlichten grossen Lebensform ist jeder Einzelmensch eine Zelle, und die sieben Rassen stellen sieben grosse Zentren dar; der Schwerpunkt dieser Zentren verlagert sich in das jeweils nächsthöhere Zentrum, während die unteren abklingen und ihre Schwingungen einstellen, bis am Ende des Zeitalters alle sieben zusammenarbeiten und energiegeladen sind. Wir möchten hier die folgenden mutmasslichen Andeutungen geben (man beachte das gewählte Wort), wie die Rassen und die Zentren im Körper der Menschheit [319] sich zueinanderstellen:

Rassen #Zentren #Auswirkung

7. (und letzte) Wurzelrasse #Kopfzentrum #Wille, Plan.

6. (nächste) Wurzelrasse #Das Zentrum zwischen den Augenbrauen #Intuitiver Zusammenschluss (in der Gemeinschaft).

5. gegenwärtige Wurzelrasse #Das Kehlzentrum #schöpferische Kraft, Okkulte Einstellung.

4. vergangene Wurzelrasse #Das Zentrum des Sonnengeflechts #psychische Empfänglichkeit, Mystische Haltung.

3. erste menschliche Rasse #das Kreuzbeinzentrum #physische Gestalt, Generationsfähigkeit.

2. ätherische Rasse #Das Herz- oder vitales Zentrum #Gleichschaltung der Lebenskräfte.

1. Rasse #Das Zentrum am Ende der Wirbelsäule #der Wille zu sein, zu existieren.

Wir wollen uns nur mit vier Rassen beschäftigen (den ersten vier in der obigen Tabelle). Die drei Rassen, die als erste auftraten, sind für jeden Leser, der kein Eingeweihter ist, unerklärbar; er würde den Modus ihrer Entwicklung, den Typus ihres Bewusstseins und ihren Werdegang nicht begreifen. Ich möchte nachdrücklich betonen, dass wir das Bild als Ganzes und nicht im Hinblick auf einen Einzelmenschen sehen müssen.

Es wird das Verständnis erleichtern, wenn wir die einzelnen Punkte über das Menschenreich übersichtlich ordnen, wie wir es bereits mit den drei Naturreichen taten, die unterhalb des Menschen liegen.

Das Menschenreich.

Strahleneinflüsse:

Zwei Strahlen göttlicher Energie sind hier besonders am Werk, [320] um dieses Naturreich zu entfalten; es sind dies:

1. Der vierte Strahl der Harmonie, Schönheit und Einheit, - Eigenschaften, die sich durch Konflikte entwickeln.

2. Der fünfte Strahl des konkreten Wissens oder die Macht, Wissen zu erlangen.

Der vierte Strahl ist par excellence der Strahl, der die Menschheit leitet und lenkt. Hier ist eine Zahlenbeziehung beachtenswert: die vierte schöpferische Hierarchie menschlicher Monaden, der vierte Strahl in dieser vierten Runde, auf dem vierten Globus, also auf unserer Erde, - alle diese Faktoren sind ausserordentlich wirksam. Diesen engen Beziehungen und Wechselwirkungen ist es zuzuschreiben, dass die Menschheit in die vorderste Linie trat. In anderen Runden war die Menschheit nicht Gegenstand der vorherrschenden oder wichtigsten Entwicklung. In dieser Runde ist das der Fall. In der nächsten Runde werden die Seelen auf der Astralebene und das Devareich Gegenstand einer dominierenden Entwicklung sein. Die Menschheit wandert nun, symbolisch gesprochen, auf dieser Erde im Licht des Tages, und diese zwei Strahlen sind die Ursachen dafür, dass der Prozess der menschlichen Evolution in diesem grösseren Zyklus eingeleitet wurde. Unser Ziel ist der harmonische Zusammenschluss der höheren und niederen Aspekte oder Prinzipien; das gilt sowohl für den Einzelmenschen wie für die Gesamtheit. Dies bringt Konflikte und Kämpfe mit sich, aber am Ende wird Schönheit und schöpferisches Kunstschaffen geboren und alles, was getrennt war, verbindet sich zur Synthese. Dieses Resultat würde ohne die machtvolle Tätigkeit des fünften Strahls des konkreten Wissens nicht möglich sein, der - in Verbindung mit dem vierten Strahl - jenes Ebenbild der Gottheit schuf, das wir «Mensch» nennen.

Der Mensch stellt in seiner inneren Natur eine seltsame Synthese dar, eine Verschmelzung von Leben, Kraft, harmonischen Absichten und geistiger Tätigkeit. Die folgenden Punkte sollten wohl beachtet werden, da sie von tiefstem psychologischen Interesse und grösster Wichtigkeit [321] sind:

Die Strahlen I, IV und V sind die Hauptstrahlen, da sie mit zunehmender Intensität das gedankliche Leben und den Mentalkörper des Menschen bestimmen.

Die Strahlen II und VI beeinflussen machtvoll das Gefühlsleben und bestimmen den Typus seines astralen Körpers.

Die Strahlen III und VII beherrschen das vitale physische Leben und den physischen Körper.

Hier sind, wenn man aufmerksam hinschaut, die Strahlen zusammengefasst, welche die Wesensglieder der Persönlichkeit beeinflussen und differenzieren; damit treten weitere Faktoren auf, welche die Psychologen im Lauf der Zeit zu berücksichtigen haben werden. Man kann somit klar ersehen:

1. dass die menschliche Seele oder das Ego zu einem der sieben Strahlen, also zu einer der sieben Strahlengruppen gehört.

2. dass die Verstandesnatur (oder der mentale Körper) vom Strahl des Zweckes, vom Strahl der Harmonie oder Synthese und vom Strahl des Wissens gelenkt wird.

3. Dass die Gefühlsnatur (oder der astrale Körper) unter dem Einfluss der Strahlen der Liebe-Weisheit und der idealistischen Hingabe steht.

4. Dass das vitale Leben (oder der physische Körper) vom Strahl der in der Materie ruhenden Intelligenz und vom Strahl der organisierenden Kräfte beherrscht wird.

Im Rahmen dieser Vielfalt von Strahlen und Kräften nehmen der dritte und fünfte Strahl einen besonderen Platz ein, da sie die grösseren Zyklen eines Individuums überschatten. Jeder einzelne Mensch wird nicht nur von seinen eigenen Strahlzyklen beherrscht (die von seinem egoischen Strahl bestimmt werden) und von den kleineren Zyklen, die seine Persönlichkeit lenken, sondern er kommt auch unter den Einfluss der grossen und kleinen Zyklen, die im Leben der Menschheit - als Gesamtheit gesehen - eine Rolle spielen.

Resultate.

In dem Wirken der zwei oben genannten Strahlen bringt der vierte Strahl allmählich im Menschen das Phänomen der Intuition hervor, während der fünfte Strahl für die Ausbildung des menschlichen Intellektes verantwortlich ist. Hier sehen wir wieder, dass der [322] Mensch mit der grossen Gabe der Synthese beschenkt wurde und das Privileg besitzt, Qualitäten zu einem grossen Ganzen zu vereinen; wie früher erwähnt, trägt der Mensch die Qualitäten dreier Naturreiche in sich.

1. Das Reich der Seelen: #Intuition.

2. Das Menschenreich: #Intellekt.

3. Das Tierreich: #Instinkt.

So erklärt sich sein Problem und seine ruhmvolle Grösse. Wir könnten es auch so ausdrücken: Durch die Vereinigung der positiven Intuition und des negativen Instinkts tritt der Intellekt auf, denn der Mensch wiederholt in seinem eigenen Werdegang den grossen Schöpfungsprozess, wie er sich im Universum abspielt. Das ist der innere schöpferische Aspekt des Bewusstseins, so, wie die Erschaffung von Formen der äussere ist.

Vorgang:

Da im menschlichen Körper eine denkende Wesenheit lebt, die von uns «Seele» genannt wird, wird in der menschlichen Familie bewusste Kontrolle durch Anpassung zustandegebracht. Alle Formen der drei Reiche unterhalb des Menschen sind gleichfalls Gegenstand desselben Prozesses, aber hier handelt es sich um die kollektive Anpassung einer ganzen Gattung an eine Umgebung, während in der Menschheit die Anpassung eines jeden Einzelnen an seine Umgebung erfolgt. Ein Mensch, der bewusst und mit Verstand daran arbeitet, sich der gegebenen Situation und den besonderen Lebensbedingungen anzupassen, ist verhältnismässig selten zu finden. Sich bewusst an Lebensumstände anzupassen, ist eine Folge der Höherentwicklung. Wir können die Stufen, die zu dieser Fähigkeit führen, wie folgt aufzählen:

1. Die unterste Stufe ist die unbewusste Umgebungsanpassung jenes Menschentypus, der im Grunde genommen nur ein Tier ohne Intelligenz ist. Primitive Wilde gehören zu dieser Kategorie und viele Bauern, die sich nur mit Feldarbeit befassen und keine moderne Erziehung genossen haben. Der Mensch dieses Stadiums ist nur wenig besser daran als ein Tier, da er völlig vom Instinkt geleitet wird.

2. Die nächste [323] unbewusste Anpassung an die Umgebung betrifft den Menschen, der einen schwachen Schimmer gedanklichen Erfassens zu zeigen beginnt. Dies erfolgt zum Teil instinktiv und beruht auf zunehmender Selbstsucht. Hier ist mehr «Ich»-Bewusstsein als instinktives Gruppenbewusstsein festzustellen. Man findet dieses keimende Selbstgefühl z.B. bei primitiven Bewohnern der Armeleuteviertel und beim kleinen Verbrecher, der genügend instinktbegabt und helle ist, um sich mit seinen Streichen durchs Leben zu schlagen, schnell zu reagieren und seine manuelle Geschicklichkeit auszunützen. Dies ist das Stadium der Tierschläue.

3. Es folgt das bewusste und völlig egoistische Anpassen des Einzelnen an die Umgebung. In diesen Fällen ist der Mensch sich seiner Motive vollbewusst; er denkt sie bewusst durch und holt dann das Beste aus der Situation heraus. Er zwingt sich dazu, möglichst harmonisch mit seiner Umgebung auszukommen. Darin liegt gewiss ein gutes Motiv, aber im Prinzip wird dieser Mensch so stark von dem Verlangen nach allerlei Genuss und Bequemlichkeit beherrscht, dass er den Biedermann spielt, um überall zu bestehen und mit jedermann auszukommen.

4. Von diesem Stadium an werden die Unterabteilungen so zahlreich, dass es schwer fällt, sie zu verfolgen; in dieser gemischten Gesellschaft finden wir puren Egoismus (oft bis zur x-ten Potenz), ein zunehmendes Verständnis für die Gemeinschaft, die dämmernde Erkenntnis, dass andere Leute dasselbe Anrecht auf Freude und Harmonie haben wie wir sowie das ständige Bestreben, den Charakter und die eigene Lebensführung so anzupassen, dass die rein selbstischen Interessen bei anderen Leuten keinen fühlbaren Schaden anrichten.

5. Damit kommen wir zu dem wirklich guten Durchschnittsmenschen, der sich ernstlich bemüht, sich seiner Umgebung und seinen Gruppenbeziehungen und seinen Verpflichtungen so weit anzupassen, dass man einen Anflug von Liebe feststellen [324] kann. Ich denke hier nicht an die instinktgeleitete Liebe zur Familie, zu Kindern und Anverwandten, welche Liebe der Mensch mit den Tieren gemein hat und die oft zerbricht, wenn diese nächsten Mitmenschen auf ihrem Recht bestehen. Das Band ist nicht stark genug, um zu halten, und das Motiv ist zu selbstsüchtig, um der Versuchung zu widerstehen. Ich denke vielmehr an jene motivierte Liebe, welche die Rechte anderer anerkennt und bewusst danach strebt, sich diesen anerkannten Rechten anzupassen, dabei aber zähe an den Rechten der eigenen Persönlichkeit festhält.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.