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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 23 ff. (engl.)
ebenso nahe, wie der geliebte Jünger dem Herzen des Christus aus Galiläa. Dieses Gottwesen träufelt in alle Formen die Kraft der Liebe ein, die in der mehr materiellen Form des Verlangens oder Begehrens zutage tritt. Es stellt das Naturprinzip der Anziehung dar und ist Wächter des Gesetzes der Attraktion, das die Lebensäusserung des reinen Seins ist. Dieser Herr der Liebe ist die machtvollste Energiequelle im Bund der sieben Strahlen, da er auf demselben kosmischen Strahl ist wie die solare Gottheit. Er gibt sich in erster Linie durch den Planeten Jupiter kund, der sein Manifestationskörper ist.

3. Der Herr der aktiven Intelligenz. Sein Arbeitsfeld ist am stärksten mit der Materie verknüpft und er betätigt sich zusammen mit dem Herrn des zweiten Strahles. Er ist der verursachende schöpferische Impuls. Der Planet Saturn ist im Sonnensystem sein Ausdruckskörper und er verschafft der Menschheit mittels der Materie (mit der guten Eigenschaft, zu verlangsamen und zu hemmen) ein weites Feld für Versuche und Erfahrungen.

Ich muss hier einstreuen, dass, wenn ich von einer «Person» spreche und das persönliche Fürwort benutze, man mich [24] nicht anklagen soll, grosse Kraftströme als Personen im irdischen Sinne hinzustellen. Ich spreche in Ausdrücken, die eine Wesenheit, kosmisches reines Sein bedeuten und nicht im Sinne menschlicher Persönlichkeiten. Wir entbehren noch immer rechter Bezeichnungen; da ich hier Leser unterrichte, die rein verstandesmässig denken und noch keine Intuition haben oder nur gelegentlich einen Lichtblick bekommen, bin ich gezwungen, in Vergleichen zu sprechen und Wortsymbole anzuwenden. Ich möchte ferner erwähnen, dass alle meine Feststellungen sich nur auf unseren Planeten beziehen und so gehalten sind, dass sie von der Menschheit verstanden werden können, die auf diesem Planeten grosswuchs. Das wissenschaftliche Thema, das ich behandle, umfasst nur einen Bruchteil der Leistungen dieser Strahlenwesen; sie alle haben ihr eigenes Wirkungsfeld, entsprechend dem Zweck ihres Daseins und der Reichweite ihres Einflusses. Da unsere Erde nicht zu den sieben heiligen Planeten zählt (und keinem der sieben Strahlen als Manifestationsfeld dient), sind die Vorhaben und Tätigkeiten der Strahlenwesen nur in einem bescheidenen Umfange mit unserer Erde verknüpft.

4. Der Herr der Harmonie, Schönheit und Kunst. Dieses Wesen beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Schöpfung von Schönheit (als einem Ausdruck der wahren Natur der Schöpfung) durch das ungehemmte Wechselspiel von Leben und Form, wie es als Schönheitsideal in der Vorstellung des Sonnenlogos lebt. Durch welchen Planeten sich dieses grosse Leben manifestiert, wird nicht bekannt gegeben; aber das sei gesagt, dass sich seine Tätigkeit in Klängen, Farben und in der Sprache der Musik auswirkt - dem Idealbild folgend - das der ursprünglichen Schönheitsidee entspricht. Dieser vierte Herr schöpferischer Wesensäusserung wird seine volle Tätigkeit erst in etwa 600 Jahren aufnehmen, obwohl der erste schwache Schimmer seines Einflusses bereits heute wahrnehmbar ist; im nächsten Jahrhundert werden wir das Wiedererwachen schöpferischer Kunst in all ihren Zweigen und Abarten erleben.

5. Der Herr des konkreten Wissens und der Wissenschaft. Dieser [25] ist ein grosses Wesen, das mit der Gedankenwelt der schöpferischen Gottheit in enger Verbindung steht, in ähnlicher Weise wie der Herr des zweiten Strahles mit dem Herzen derselben Gottheit tief verbunden ist. Sein Einfluss ist zurzeit ein starker, doch nicht so machtvoll, als es später der Fall sein wird. Durch den Einfluss dieses Strahles entwickelt der Mensch wissenschaftliche Befähigung; es sind erst Anfänge seiner vollen Tätigkeit zu verspüren. Sein Einfluss nimmt an Stärke zu, während der des sechsten Wesens jetzt verblasst.

6. Der Herr des Idealismus und der Hingabe. Diese Sonnengottheit ist ein markanter und charakteristischer Ausdruck der Qualität des Sonnenlogos. Man vergesse nicht, dass in dem Gesamtplan des vollständigen Universums (nicht nur des einen Universums, das wir kennen) unser Sonnenlogos qualitativ genau so verschieden und ausgeprägt ist, wie es die Menschensöhne unter sich sind. Die Kräfte dieses und des zweiten Strahles sind eine getreue und äusserst wichtige Offenbarung der Gottesnatur. Diese Strahlkraft kämpft zielbewusst für ein Ideal und widmet sich ausschliesslich den Vorhaben des inneren Lebensimpulses; dies im Verein mit göttlicher Aufrichtigkeit sind die Qualitäten, die den ganzen Ausdruckskörper dieser Wesenheit beeindrucken. Fortgeschrittene Esoteriker debattieren darüber, ob der Planet Mars der Manifestationskörper ist oder nicht. Man denke stets daran, dass nur einige wenige Planeten als Manifestationsformen den Strahlenwesen dienen. Es gibt zehn «Planeten der Wesensäusserung» (um eine Redewendung der alten Rishis zu benützen), aber nur sieben Strahlenwesen werden als Architekten unseres Universums erachtet. Erst in den höheren Einweihungen wird das Mysterium der Beziehung eines Strahles zu einem Planeten enthüllt. Daher soll derzeit niemand versuchen, volle Information zu erhalten. Der Einfluss des sechsten Strahles verschwindet jetzt mehr und mehr.

7. Der Herr der zeremoniellen Ordnung oder Magie kommt jetzt zur Herrschaft und lässt seinen Druck langsam, aber sicher fühlen. Sein Einfluss auf die physische Ebene [26] ist ausserordentlich stark, da eine zahlenmässige Beziehung besteht (zum Beispiel) zwischen dem Herrn des siebten Strahles und der siebten Ebene, der physischen, ebenso wird die siebte Wurzelrasse eine völlige Harmonie und vollendete Ausdrucksverleihung von Gesetz und Ordnung erleben. Das Hereinkommen dieses Strahles ist bis zu einem gewissen Grad für die derzeitige Tendenz in der politischen Welt verantwortlich, die Gewaltherrschaft eines Diktators oder einer Machtgruppe zu begünstigen.

Es mag hier von Nutzen sein, über die Strahlen in und ausser Tätigkeit eine kurze Aufstellung zu geben, wobei ich zu beachten bitte, dass diese Angabe nur diese Erde und ihre Evolutionszyklen betrifft;

Erster Strahl: nicht tätig.

Zweiter Strahl: in Funktion seit 1575 n. Chr.

Dritter Strahl: in Funktion seit 1425 n. Chr.

Vierter Strahl: kommt nach 2025 n. Chr. langsam in Erscheinung.

Fünfter Strahl: in Tätigkeit seit 1775 n. Chr.

Sechster Strahl: verschwindet rasch. Das Nachlassen setzte im Jahre 1625 n. Chr. ein.

Siebter Strahl: trat 1675 n. Chr. in Aktion.

Dies sind natürlich nur kleinere Zyklen innerhalb des Fischezeichens. Vier Strahlen sind derzeit in Wirksamkeit - der zweite, dritte, fünfte und siebte.

Es erhebt sich hier die Frage: Wie kommt es, dass zur selben Zeit Menschen aller sieben Strahlen inkarniert sind? Der Grund ist einleuchtend. Der vierte Strahl ist im Kommen und der sechste im Gehen, wodurch sechs Strahlen eine Gelegenheit haben, ihre Egos inkarnieren zu lassen. Vom vierten Strahl sind derzeit jedoch nur wenige Egos auf Erden, während Egos des sechsten Strahles noch in grosser Zahl existieren; es wird noch etwa 200 Jahre dauern, bis alle Egos des sechsten Strahles ihren Inkarnationszyklus beendet haben. Was die Egos des ersten Strahles anbelangt, so sind keine reinen Typen des ersten Strahles auf diesem Planeten inkarniert; alle sogenannten Egos des ersten Strahles befinden sich auf dem [27] ersten Unterstrahl des zweiten Hauptstrahles, der in voller Tätigkeit ist. Ein echtes Ego des ersten Strahles in Inkarnation wäre heutzutage ein Unglück. Die Welt besitzt noch nicht die notwendige Intelligenz und Liebe, um den energiegeladenen Willen eines Egos vom Zerstörerstrahl im Gleichgewicht zu halten.

So wie die menschliche Familie eine Beziehung zum Logos unseres Planeten hat, was man am besten so ausdrückt, dass wir Menschen sein Herz und Gehirn sind, ebenso bilden sämtliche analogen Evolutionsprozesse im ganzen Sonnensystem das Herz und Gehirn des Sonnenlogos. Intelligente Tätigkeit und Liebe sind die leuchtenden Merkmale eines hochentwickelten Gottessohnes, während die niedere Sphäre - Geschlechtstrieb und Begierde - den Durchschnittsmenschen und unentwickelten Gottessohn kennzeichnet.

Die sieben Strahlenkräfte, aus dem zentralen Kraftwirbel geboren, mit Leben und Qualität begabt, setzen sich aus ungezählten Myriaden von Energieeinheiten zusammen, denen allen die Aspekte des Lebens eingepflanzt und eingeboren sind, die mit Qualität ausgestattet und imstande sind, nach aussen in Erscheinung zu treten. In den Lebensbereichen unterhalb des Menschen erzeugt das Zusammenwirken von Leben, Qualität und Erscheinung bewusste Reaktion auf die Umgebung, wobei wir mit dem Worte «Umgebung» alle Lebensimpulse, Eigenschaften und Formen meinen, die in den sieben Strahlen als Synthese aller Emanationen der Gottheit inbegriffen sind. Im Menschenreich rufen sie bewusste Wahrnehmung und in der Welt des Übermenschen eine harmonische, alles umfassende Synthese hervor. Alle menschlichen Monaden, die durch den Willen und Wunsch eines Strahlenherrn ins Dasein kommen, sind ein Teil seines Manifestationskörpers. Der Anlage nach bringen sie seine Eigenschaften zum Ausdruck und treten in die Aussenwelt in Anpassung an den jeweils erreichten Grad der Weltentwicklung. «Wie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt», doch das ist noch nicht erreicht, sondern eine Möglichkeit, - denn das Ziel der Entwicklung besteht darin, das Mögliche zur Wirklichkeit zu machen und das Schlummernde wachzurufen. Das ist es gerade, was vom Esoteriker erwartet wird: die verborgene Qualität aus dem embryonalen Ruhezustand hervorzuholen.

4. Die Rolle des Christentums.

Ich habe nun [28] die grundlegenden Voraussetzungen festgelegt und dargetan, dass jegliches Schöpfungsdetail Ausfluss der göttlichen Urnatur ist, die sich durch drei Aspekte kundtut, die ich (für die Belange dieser Abhandlung in Anlehnung an die moderne Terminologie) in die Worte: Leben - Qualität - Erscheinung verdichtet habe. Dies sind nur andere Namen für den Dreieinigkeitsglauben aller grossen Religionen und sind sinnverwandt mit der christlichen Wortprägung: Vater, Sohn und Heiliger Geist (alte, vermenschlichte Bezeichnungen!); mit Geist, Seele, Körper - der derzeit bevorzugten Ausdrucksweise; und mit Leben, Bewusstsein und Form der indischen Philosophie.

Ich möchte hier die Bemerkung einflechten, dass moderne Denker gut daran tun, wenn sie sich darüber klar werden, dass das Christentum eine überbrückende Religion ist. Dies kommt für uns in der Tatsache zum Ausdruck, dass der Meister aller Meister in Palästina inkarnierte, in jenem Stückchen Land, das mitten zwischen Asien und Europa liegt und an der Eigenart beider Erdteile teil hat. Das Christentum ist die Religion einer Übergangsperiode, welche die Epoche der selbstbewussten Existenz mit der Epoche einer gruppenbewussten Welt verbindet. Es wird bis in jenes Zeitalter aktuell bleiben, in dem jene Denkart vorherrschen wird, die (bei richtiger Anwendung) als Bindeglied zwischen konkretem und abstraktem Denken (Verstand und Vernunft) dienen wird. Der alte Kommentar drückt dies folgendermassen aus:

«Wenn die Stunde kommt, in der das Licht der Seele die Antahkarana (die Brücke zwischen dem Bewusstsein der Persönlichkeit und dem der Seele, A. A. B.) enthüllt, dann werden die Menschen an ihrem Wissen erkannt werden und ob ihrer ungestillten Wünsche hoffnungslos sein; sie werden in die Gruppe derer geteilt werden, die ihr Dharma erkennen, (die alle ihre Verpflichtungen und Verantwortungen erfüllen wollen) und in jene andere Gruppe, die nur sieht wie das Karma-Gesetz sich auswirkt; und gerade aus der Art und Beschaffenheit ihrer Bedrängnis werden sie am Ende Licht und Frieden finden.»

Das Christentum ist im Prinzip eine Religion, die des Menschen [29] Spaltung zum Gegenstand hat, die ihm seine Zweiheit vor Augen führt und dadurch die Grundlage für eine spätere Einheit legt. Das [29] ist ein Übergangswerk, das einem dringenden Bedürfnis dient und der Menschheit gute Dienste geleistet hat; der Zweck und die Absichten des Christentums waren bestimmt hohe und es hat sein gottgewolltes Werk erfüllt. Heute ist es im Begriff abgelöst zu werden, doch ist es noch nicht offenbar, welche neuere Wahrheitsformulierung die christliche ersetzen wird. Langsam strömt mehr Licht in des Menschen Leben und in diesem Lichtglanz wird er die neue Religion aufbauen und die alte Wahrheit in neuem Gewande verkünden. Durch zielstrebiges, lichtvolles Denken wird er in kurzem Aspekte der Gottheit gewahren, die bisher nicht bekannt waren. Ist dem Leser jemals der Gedanke aufgestiegen, dass tief in der Form vielleicht noch viele Qualitäten und Eigenschaften Gottes schlummern, die bisher völlig unbekannt blieben, ja nicht einmal dunkel geahnt wurden? Eigenschaften, die buchstäblich unerhört sind, für die uns weder Worte noch sonstige angemessene Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen? Das ist der wahre Sachverhalt. So wie die Bezeichnung «Gruppenbewusstsein» für den primitiven Menschen in grauer Vorzeit nichts anderes bedeutet hätte, als eine Folge von sinnlosen Buchstaben, so liegen (knapp unter der Oberfläche unserer manifestierten Welt) göttliche Eigenschaften und Absichten bereit, die dem Bewusstsein der heutigen Menschheit ebenso fern liegen, wie dem Vorstellungsvermögen der prähistorischen Menschheit die Idee eines kollektiven Bewusstseins fern lag. Dieser Gedanke soll uns Mut geben! Die Vergangenheit ist ein Garant für die unbegrenzte Wissenszunahme in der Zukunft.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.