Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 342 ff. (engl.)
Erfolge der Achsenmächte.

Der einzige Faktor, der dem Verlangen mit Erfolg entgegentreten kann, ist der Wille; wobei ich dieses Wort in seiner geistigen Bedeutung und als Manifestation des ersten grossen göttlichen Aspektes gebrauche. Von den alliierten Nationen wurde dieser organisierte geistige Wille nur in geringem Masse zum Ausdruck gebracht. Die Alliierten sind natürlich von dem Wunsch beseelt, zu siegen und dieser Weltkatastrophe ein Ende zu machen, zum Frieden und zu stabilen Verhältnissen zurückzukommen und die regelmässige Wiederkehr von Kriegen ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Die Alliierten sind in steigendem Masse bestrebt, diesen schrecklichen Leiden, Grausamkeiten und Ängsten, diesem Sterben und Hungern, das die Menschheit zu erwürgen droht, ein Ende zu machen.

Aber all diese Entschlossenheit ist meistens nur der Ausdruck eines ständigen und gemeinsamen Verlangens; es ist nicht organisierter Willenseinsatz. Das Geheimnis des Willens liegt im Erkennen und Bejahen der göttlichen Natur des Menschen. Nur dies kann den Willen wirklich zum Durchbruch bringen. Er muss tatsächlich von der Seele hervorgerufen werden, insofern sie das [343] menschliche Denken und die Persönlichkeit beherrscht. Das Geheimnis des Willens ist auch eng mit der Erkenntnis verbunden, dass das Wesen der Güte unbesiegbar und der schliessliche Triumph des Guten unausbleiblich ist. Das ist nicht Entschlossenheit, auch kein Aufpeitschen des Begehrens, so dass es in Willen umgewandelt werden könnte; es ist auch nicht ein unerschütterliches Konzentrieren aller Energien auf die Notwendigkeit zu triumphieren. (Die dunklen Kräfte verstehen das gut). Der Sieg der Alliierten hängt nicht von ihrem Bemühen ab, dieses Konzentrieren mit einem grösseren Erfolg oder Nutzen zustande zu bringen. Der Wille kommt nicht durch die eiserne Entschlossenheit zum Ausdruck, unerschütterlich standzuhalten und vor den bösen Kräften nicht zurückzuweichen. Entschlossenheit, Energie-Konzentration und alle sichtbaren Anstrengungen für den Sieg sind (bei den Alliierten) nur die Bekundungen eines zielstrebigen Verlangens nach Frieden und nach Beendigung aller Drangsal. Diese Art von Anstrengung ist etwas, was die Massen hergeben können, und das geschieht auch auf beiden Seiten in diesem Kampf.

Es gibt indes noch ein Plus, das den Alliierten zum Sieg verhelfen wird. Es wird sich durch das Bestreben einstellen, die Qualität des geistigen Willens zu verstehen und zum Ausdruck zu bringen; es wird die sichtbare Auswirkung jener Energie sein, die den ersten göttlichen Willensaspekt zu dem macht, was er ist; es ist das charakteristische Merkmal der Shamballa-Kraft; es ist jene besondere, ganz anders geartete Qualität des Göttlichen, die sogar von Christus selbst nur schwer verstanden und zum Ausdruck gebracht werden konnte; daher das Geschehen in Gethsemane. Es ist nicht leicht, den Sinngehalt dieser Qualität in Worte zu fassen. Fast zweitausend Jahre sind vergangen, seit Christus in Gethsemane zum erstenmal mit der Shamballa-Kraft in Berührung kam. Damals bahnte er zum Wohl der Menschheit eine Verbindung an, die auch heute noch bloss eine dünne, schwache Energieleitung ist.

Diese Willenskraft steht dessenungeachtet zum rechten Gebrauch zur Verfügung; aber die Fähigkeit, sie zum Ausdruck zu bringen, hängt davon ab, inwieweit man sie versteht (soweit dies der Menschheit auf ihrer derzeitigen Entwicklungsstufe möglich ist) und dass sie von einer Gruppe angewandt wird. Es ist eine einigende [344] synthetische Kraft, die aber auch zu totalitärer Gleichschaltung eingesetzt werden kann. Ich möchte die beiden Stichworte für die Anwendung dieser Shamballa-Energie wiederholen: Benutzung durch eine Gruppe und richtiges Verstehen.

Die Menschheit hatte grosse Schwierigkeiten, um den Sinngehalt der Liebe zu verstehen. Infolgedessen wird es noch viel schwieriger sein, den Sinn und die Bedeutung des Willens zu erfassen. Für die meisten Menschen ist wahre Liebe immer noch eine blosse Theorie. Liebe im üblichen Sinn wirkt sich als Freundlichkeit oder Güte aus, die sich nur auf die Formseite des Lebens, auf die Personen unserer Umwelt bezieht; sie bekundet sich gewöhnlich in dem Wunsch, unsere Pflichten zu erfüllen und in keiner Weise jene Aktivitäten und Beziehungen zu beeinträchtigen, die dem Wohlbefinden unserer Mitmenschen dienen. Diese Liebe äussert sich in dem Verlangen, Missbräuche abzustellen und glücklichere materielle Lebensbedingungen zu schaffen; sie äussert sich als Mutterliebe oder als Freundesliebe, aber bis jetzt nur selten als Liebe zwischen Gruppen und Nationen. Liebe ist das Thema der christlichen Lehre, und genauso wird der göttlich manifestierte Wille das Thema der künftigen Weltreligion sein; diese christliche Liebe gab den Impuls zu vielen Guttaten für die menschliche Wohlfahrt und für philanthropische Institutionen, aber wahre Liebe ist bis jetzt nur durch Christus zum Ausdruck gekommen.

Der Leser mag vielleicht fragen, warum ich unter diesen Umständen jetzt schon diesen höchsten Aspekt herausstelle; es wäre doch besser, damit zu warten, bis wir mehr über die Liebe und darüber wissen, wie wir sie in unserer Umwelt manifestieren sollen. Der Grund dafür ist folgender: Wille, richtig zum Ausdruck gebrachter Wille, wird heute als vorwärtstreibende, fortstossende Kraft benötigt, auch als ein Mittel zur Klärung und Reinigung.

Die Shamballa-Energie ist demnach das, was (durch Bewusstsein und Form) zur dynamischen Lebenskraft der Menschheit eine Beziehung hat; wir wollen hier die Beziehung zur sonstigen manifestierten Welt ausser acht lassen. Diese Energie hat mit der Schaffung rechter menschlicher Beziehungen zu tun und ist jener Seinszustand, der schliesslich die Macht des Todes unwirksam macht. Sie ist daher ein Antrieb, nicht bloss ein Impuls; sie ist erkannte Absicht, nicht die Äusserung eines Wunsches. Die Wunschkraft kommt aus der materiellen Form und wirkt durch diese aufwärts; Wille wirkt nach unten in die Form hinein und unterwirft diese der göttlichen Absicht. Die Wunschkraft ist invokativ, die Willensenergie evokativ. Massenhafte und konzentrierte Wunschkraft kann Willen erflehen (oder anrufen); der hervorgerufene Wille [345] beendet das Verlangen und wird zu einer treibenden Kraft, die stabilisiert, klärt und schliesslich zerstört. Wille ist noch viel mehr als das, aber dem Menschen fehlt derzeit die Fassungskraft, um davon mehr zu verstehen. Dieser durch Invokation erweckte Wille muss im Licht der Seele konzentriert und den Absichten des Lichtes zur Verfügung gestellt werden; er muss für die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen eingesetzt werden; er muss (in Liebe) dazu benutzt werden, um all das zu zerstören, was den freien Lebensstrom behindert und der Menschheit den (geistigen und körperlichen) Tod bringt. Dieser Wille muss angerufen und hervorgerufen werden.

Für die freie Auswirkung der Willenskraft in ihrer wahren Natur bestehen zwei grosse Hindernisse. Das eine ist die Empfänglichkeit der niederen Natur für die Einwirkung dieser Kraft, so dass sie zu egoistischen materiellen Zwecken missbraucht wird; das ist beim sensitiven negativen deutschen Volk und bei den anderen Achsenmächten der Fall. Das zweite Hindernis, das entgegenwirkt, ist die konfuse Einstellung sehr vieler wohlmeinender Leute in der Welt, die zwar schön und unbestimmt über Liebe reden, aber sich weigern, die Methoden des wirkenden göttlichen Willens in Betracht zu ziehen. Nach Ansicht dieser Leute ist der göttliche Wille etwas, mit dem sie persönlich nichts zu tun haben; sie wollen es nicht wahrhaben, dass Gott seinen Willen durch die Menschen verwirklicht, genauso, wie er seine Liebe stets durch Menschen zum Ausdruck zu bringen sucht. Diese Leute wollen nicht glauben, dass sich Gottes Wille auch als Vernichtung des Bösen (mit allen materiellen Folgen) auswirken kann. Sie können nicht glauben, dass ein Gott der Liebe möglicherweise den ersten göttlichen Aspekt zur Zerstörung jener Formen anwenden könnte, die das freie Wirken des göttlichen Geistes verhindern; dieser Wille darf ihre Auslegung der Liebe nicht beeinträchtigen. Als einzelne haben solche Leute kein Gewicht, aber in Massen ist diese negative Denkweise höchst nachteilig für die Beendigung des Krieges. Ein Beispiel dafür ist die Negativität des deutschen Volkes und dessen Unfähigkeit, die richtigen Massstäbe zu ergreifen, als Hitlers wahre Absichten bekannt wurden; diese negative Haltung ermöglichte den Zustrom uralten konzentrierten Übels, das die jetzige Katastrophe über die Menschheit gebracht hat. Solche Leute sind wie ein Mühlstein am Hals der Menschheit, denn sie lähmen echte Anstrengungen; sie sagen: «Lasst uns Gott und einander lieben», murmeln Gebete und [346] ergehen sich in banalen Redensarten - während inzwischen die Menschheit stirbt.

Ihr könnt euch leicht vorstellen, dass die hervorgerufene Willensenergie und deren Einfluss auf unvorbereitete materialistisch eingestellte Personen sich katastrophal auswirken würden. Diese Energie würde nur dazu beitragen, den niederen Eigenwillen zu stärken. (Damit meine ich das klar bewusste und entschlossene Begehren). diese Energie könnte dann eine derartige, auf egoistische Ziele gerichtete Antriebskraft hervorbringen, dass der betreffende Mensch eine Ausgeburt von Verruchtheit und Schlechtigkeit werden könnte. In der menschlichen Geschichte gibt es solche Fälle, mit schrecklichen Folgen für den Betreffenden und für das Volk. Einer davon war im Altertum Nero, in der jetzigen Zeit ist es Hitler. Was jedoch den letzteren zu einem so gefährlichen Feind der menschlichen Familie machte, ist der Umstand, dass die Menschheit im Lauf der letzten zweitausend Jahre soweit fortgeschritten ist, dass sie auch für gewisse Aspekte der ersten Strahlkraft empfänglich sein kann. Hitler fand also Gefährten und Mitarbeiter, die seine Empfänglichkeit verstärkten, so dass die ganze Gruppe zu einem Werkzeug dieser zerstörenden Energie wurde, die sich in ihrem niedersten Aspekt auswirkte. Eben dieser Umstand hat es ihnen ermöglicht, rücksichtslos, gewaltsam, egoistisch, grausam und erfolgreich all das zu vernichten, was sich ihren Plänen und Wünschen entgegenzustellen suchte.

Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen konzentrierten bösen Willen, der für die Shamballa-Kraft empfänglich ist, zu überwinden, nämlich die, dass ihm ein gleich starker geistiger Wille von den Menschen guten Willens entgegengestellt wird. Diese Menschen können ihre Sensitivität für diese neue Energieart durch Übung steigern und lernen, wie man sie anruft und hervorruft. Ihr könnt daraus ersehen, dass die von mir öfters gebrauchten Worte «guter Wille» und «Wille zum Guten» einen tieferen Sinn haben. Während der ganzen Zeit dachte ich nicht einfach an Freundlichkeit und gute Absicht, sondern an den konzentrierten Willen zum Guten, der die Shamballa-Energie hervorrufen kann und muss, damit den bösen Kräften Einhalt geboten werden kann.

Die Bedeutung des Wesak-Festes

Mai 1942

Wir haben [347] nun den wichtigsten Zeitpunkt des Jahres erreicht. In diesem Jahr treffen zwei wichtige Momente zusammen, die einander verstärken: der Mai-Vollmond und der Juni-Vollmond. Ihr dürft nicht vergessen, dass auf den inneren Ebenen Zeit und Energie austauschbare Begriffe sind. Zeit ist ein Geschehen, und dieses ist die konzentrierte Manifestation irgendeiner Kraftart. Zwei grosse Energieströme - der eine in Buddha, der andere in Christus polarisiert - sollen vereint und verschmolzen werden. Es ist nun die Aufgabe der Weltjünger, der Eingeweihten und der angenommenen Jünger, diese vereinte Energie für die wartende Welt herunterzubringen. Die wirksame Nutzanwendung dieser Energie hängt weitgehend davon ab, inwieweit die Weltaspiranten fähig sind, darauf zu reagieren. Diese Weltaspiranten sind in jedem Land zu finden, und sie haben nun die Aufgabe, für diesen Strom gelenkter Energie empfänglich und aufnahmebereit zu sein. Daran solltet ihr denken, die ihr bestrebt seid, durch das Ashram und im Ashram zu wirken; dort sind alle Arten von Jüngern anzutreffen, mit verschiedenen Graden von Empfänglichkeit.

Bei den Esoterikern des Westens gewinnt der Mai-Vollmond eine immer grössere Bedeutung; er ist das Fest des Buddha und der Zeitpunkt, an dem alljährlich der Kontakt mit der Menschheit erfolgt. Die steigende Beachtung und Wertschätzung dieses Festes, die im Lauf der Jahre noch zunehmen werden, beruhen nicht auf dem Bestreben, dem Westen die Anerkennung Buddhas aufzudrängen. Es sind vielmehr die folgenden beiden Gründe massgebend:

Erstens hatte die Hierarchie den Wunsch, die Öffentlichkeit auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass es zwei Avatare - den Buddha und den Christus - gibt, die sich beide auf dem zweiten Strahl der Liebe-Weisheit befinden. Diese beiden waren die ersten menschlich-göttlichen Avatare, die hervorgetreten sind, um kosmische Prinzipien zu verkörpern. Der Buddha verkörperte das Prinzip des Lichtes, so dass die Menschheit erleuchtet und fähig wurde, den Christus zu erkennen, der das noch grössere Prinzip [348] der Liebe verkörperte. Man muss beachten, dass Licht Substanz ist, und Buddha demonstrierte die Vollendung von Substanzmaterie als das Medium (oder Lebenselement) des Lichtes. Daher sein Titel «der Erleuchtete». Christus verkörperte die zugrunde liegende Energie des Bewusstseins. Der eine zeigte uns die hohe Errungenschaft des dritten göttlichen Aspektes, der andere die des zweiten Aspektes; und diese beiden bilden zusammen ein vollendetes Ganzes.

Der zweite Grund war (wie schon erwähnt) der, das Thema der neuen Weltreligion einzuführen. Dieses Thema wird einmal allen religiösen Riten zugrunde liegen, alle Annäherungen an das göttliche Zentrum geistigen Lebens beeinflussen, der

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.