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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 298 ff. (engl.)
unbedingt in physischer Hinsicht) lässt [298] die zukünftige Wesensart einer Nation ahnen. Ein solcher Mann war Abraham Lincoln. Er kam aus der Seele des Volkes hervor und stellte in seiner Person eine neue nationale Qualität dar, die sich später in der Nation entfalten sollte. Ein Gegenstück dazu war Bismarck, der aus dem Bereich des kosmisch Bösen kam und dem es zuzuschreiben ist, dass der Materialismus auf unserer Erde so stark werden konnte. Beide Männer erschienen im gleichen Jahrhundert und demonstrierten also den Ausgleich in der Natur und das ständige Wechselspiel der Gegensatzpaare. Beide Männer sind typisch für die mächtigsten Avatars, welche die Menschheit bis jetzt hervorgebracht hat. Sie treten in der Staatsführung hervor, stehen unter der Einwirkung des ersten Strahls, gehören in die Abteilung des Manu und sind für Shamballa-Kraft sehr empfänglich. Solche Avatars treten häufig bei der Gründung einer Nation in Erscheinung. Das gilt sowohl für Bismarck als auch für Lincoln.

2. Lehrer-Avatars.

Diese Erscheinungen bringen in den Denk- und Bewusstseinsbereich eine neue Note oder Grundtendenz; sie offenbaren die nächste notwendige Wahrheit; sie verkünden und formulieren jene Wahrheiten, die auf die geistige Entfaltung der Menschheit Licht werfen. Solche Avatars waren Plato, der erste Patanjali und Shankaracharya; sie gehören zum zweiten Strahl, in die «Abteilung Christi», und sie sind Manifestationen hierarchischer Kraft. Ich möchte daran erinnern, dass die Bezeichnung «Abteilung Christi» der Name für ein hohes Amt ist, das schon immer einen Hochmeister gehabt hat. In diese Gruppe gehört nicht Christus oder Buddha, denn diese beiden haben einen viel höheren Rang und eine unendlich grössere Machtfülle.

3. Strahl-Avatars.

Diese grossen Wesen treten nur in verhältnismässig langen Zeitabständen hervor, wenn ein Strahl zur Wirksamkeit kommt. Sie verkörpern die Qualität und die Kraft eines bestimmten Strahls. Wenn im nächsten Jahrhundert der siebente Strahl zur vollen Wirksamkeit gekommen und der Fische-Einfluss völlig verschwunden sein wird, wird der Avatar des siebenten Strahles erscheinen. Sein Wirken wird ein sichtbarer Beweis dafür sein, wie sich das Gesetz, die Ordnung und der Rhythmus des schöpferischen Gestaltens auf der physischen Ebene auswirken, wenn sich Geist und Materie harmonisch verbinden. Da dieser Strahl der Strahl der zeremoniellen Ordnung und des Rituals ist, wird dieser Avatar hauptsächlich [299] bestrebt sein, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Einweihungsmysterien, deren Hüter die Hierarchie ist, wieder auf Erden erscheinen können. Er steht natürlich mit der Grossen Weissen Loge auf dem Sirius in Verbindung. Aber diese Tatsache berührt uns jetzt nicht, denn wir erwarten einen viel grösseren Avatar.

4. Überbringer-Avatars.

Diese Inkarnationen des Göttlichen erscheinen in jenen grossen Zeitenwenden, wenn die Menschheit die Darstellung einer neuen Wahrheit oder die Erweiterung einer alten Wahrheit dringend braucht, um eine höhere Entwicklungsstufe zu erreichen. Diese Avatars erscheinen auf dringendes Verlangen hin; sie befassen sich weniger mit nationaler Entwicklung, vielmehr mit der subjektiven Bewusstseinsentfaltung und Stimulierung der Gesamtmenschheit. Markante Beispiele solcher Avatars sind Buddha und Christus. Sie waren nicht nur göttliche Avatars in einem menschlichen Körper und daher imstande, zwischen der Menschheit und der Hierarchie eine Verbindung herzustellen, sondern sie waren noch viel erhabener und wichtiger. Sie hatten den Punkt erreicht, an dem sie als Übermittler kosmischer Prinzipien fungieren konnten. Diese in ihnen (in einem ausserplanetarischen Sinn) konzentrierten Prinzipien konnten das tief verborgen ruhende analoge Prinzip in der Menschheit stimulieren. Sie brachten und übermittelten etwas von ausserhalb des planetarischen Lebens - direkt aus dem Herzen Gottes zu den Menschen. Da der Buddha die Erleuchtung erlangt hatte, fachte er das Licht in der Welt, in der Menschheit und in allen Erscheinungsformen an; er diente der menschlichen Seele. Christus, der im Bereich geistigen Verstehens eine aussergewöhnliche Vollendung erreicht hatte, überbrachte der Menschheit - zum erstenmal in der menschlichen Geschichte einen Aspekt und eine Wirkkraft der Gottnatur selbst, nämlich das Liebesprinzip der Gottheit. Vor dem Erscheinen Buddhas kamen Licht, Aspiration und das Erkennen eines transzendenten Gottes in der menschlichen Einstellung zu Gott nur in unbestimmter unbeständiger Weise zum Ausdruck. Dann kam Buddha und manifestierte durch sein Leben die Tatsache eines immanenten und transzendenten Gottes. Es entfaltete sich das Gedankenbild eines Gottes im Universum [300] und eines Gottes in der Menschheit. Im menschlichen Bewusstsein wurden die Individualität einer Gottheit und das höhere Selbst in jedem einzelnen Menschen bedeutsame Faktoren. Es war eine verhältnismässig neue Wahrheit, die von der Menschheit erfasst werden sollte; Jüngern und Eingeweihten war sie seit jeher bekannt.

Bis zu der Zeit, da Christus kam, ein Leben der Liebe und des Dienstes vorlebte und der Menschheit das neue Gebot der Liebe verkündete, war in den Heiligen Schriften der Welt Gott als Liebe kaum betont worden. Als er als der Avatar der Liebe erschien, wurde Gott bekannt als überirdische Liebe, Liebe als das Ziel der Schöpfung, Liebe als das Grundprinzip gegenseitigen Verbundenseins und als das, was in der ganzen sichtbaren Schöpfung auf einen Plan hinarbeitete, dessen Antrieb Liebe ist. Christus offenbarte diese göttliche Qualität und änderte dadurch die Lebensweise und die Ziele der Menschen. Gleichzeitig erhielt durch ihn auch die Hierarchie einen starken Impuls, so dass sie grösser wurde und ihr Wirken zunahm; im geringeren Grade war das beim Erscheinen des Buddha der Fall gewesen. Viele Eingeweihte wurden Meister, viele Meister übernahmen einen höheren Wirkungsbereich, und viele Jünger rückten in die Reihen der Eingeweihten auf. Eine grosse Anzahl von Aspiranten erlangte den Rang angenommener Jünger.

Ich habe in meinen früheren Schriften einige dieser Avatars unter verschiedenen Namen und Kategorien besprochen. Hier möchte ich lediglich einen grösseren Leserkreis mit der Doktrin von den Avatars (oder göttlichen Erscheinungen) bekannt machen. In der Bibel finden wir eine Fülle solcher Phänomene, aber ihre wahre Natur und Bedeutung sind nur wenig verstanden worden. Die oben angegebene Gruppierung ist besser bekannt.

Im September 1940 erklärte und besprach ich eine neue Strophe der Grossen Invokation. In dieser Mitteilung sprach ich von göttlichen Verkörperungen als dem höchsten Typ eines Avatars, den die Menschheit auf ihrer jetzigen Entwicklungsstufe erwarten könnte. Ich sprach auch von der Aktivität der Hierarchie und Shamballas und von der Möglichkeit, dass diese beiden Zentren vielleicht es für notwendig erachten würden, in Form einer weltweiten Katastrophe, die alle Völker treffen würde, einzugreifen. Ich wies auch auf die Möglichkeit hin, dass sich die göttliche Führung und Anteilnahme auf einer niedrigeren Ebene in der Form manifestieren könnten, dass inspirierte Führer hervortreten.

Die Menschheit erhält [301] jetzt eine solche Führung durch Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt, im Gegensatz zur konzentrierten Führerschaft der materialistischen Kräfte durch Hitler und einen Mann in seiner Gruppe. Aber nicht mit dieser Art von Führerschaft - als Ausdruck des Avatar-Prinzips - will ich mich hier befassen. Eine solche Führerschaft wird durch wesentliche Faktoren hervorgebracht, die in der Menschheit selbst liegen. Ich möchte jetzt von einem fünften Avatar-Typ sprechen, der grösser ist als die anderen vier. Diese Avatars sind in diesem Weltzyklus durch keine menschliche Inkarnation gegangen.

5. Göttliche Verkörperungen.

Diese Avatars erscheinen selten; und wenn sie erscheinen, dann sind die Folgen ihres Wirkens sehr gross und nachhaltig. Sie treten über Shamballa in Manifestation, denn sie bringen die Willensnatur der Gottheit zum Ausdruck; sie verkörpern göttliche Absicht. Die durch sie strömende und von ihnen übermittelte Energie konzentriert sich im Herrn der Welt. Sie können nur durch die vereinte und gleichzeitige Invokation der Hierarchie und der Menschheit erreicht werden; ihr Dienst kann nur dann aufgerufen werden, wenn die Notlage absolut klar ist, und wenn die Anrufenden nicht bloss auf die Hilfe vertrauen, sondern selbst in unermüdlichen Anstrengungen ihr Äusserstes getan haben, um das Übel zu überwinden.

Sie kommen niemals tiefer als bis zur Mentalebene herab. Der Schwerpunkt ihres Wirkens liegt bei der Hierarchie, die als Mittler zur Weiterleitung von Energien und Kräften fungiert. Die Avatars erreichen gelegentlich auf der Mentalebene jene konzentrierten Denker, die eine klare Vision und zielstrebigen Willen besitzen, die entschlossen und vorurteilsfrei sind und deren Körperhüllen durch und durch rein sind. Diese Avatars bringen den Willen Gottes zum Ausdruck, die Energie Shamballas, und den Impuls, welcher der göttlichen Absicht zugrunde liegt. Wenn sie wirklich hervortreten, dann manifestieren sie den Zerstörer-Aspekt des ersten Strahls der Macht: sie bringen den Tod für alles, was veraltet und verbraucht ist, was das Formleben beengt und das Böse in sich trägt. Sie bewirken also zweierlei:

a. Sie werden vermittels der Lichtkräfte die Kräfte des Bösen vernichten.

b. Sie werden [302] von der göttlichen Absicht so viel offenbaren, wie die besten Denker und hingebungsvollsten Aspiranten davon erfassen können. Die Weltjünger und alle jene Menschen, die einen disziplinierten Willen zu wissen besitzen und sich kraftvoll und aktiv für den Willen zum Guten einsetzen, werden das geistige Zukunftsbild klarer und deutlicher erschauen. Dieses Wissen und dieser Wille sind für die kommende Zeit der Neuordnung notwendig.

Auf welche Weise sie die jetzigen üblen Zustände beenden und die materialistische Aggression zunichte machen werden, kann und darf ich nicht sagen. Ausserdem ist es gar nicht sicher, ob die Intelligenz, der geballte Wille und das erforderliche Verlangen der Menschheit ausreichen, um sie hervorzurufen. Die Zeit allein wird das beantworten. Gebe Gott, dass sich die Aspiranten und Weltjünger dessen bewusst werden, welche Chance und Möglichkeit sich ihnen jetzt bietet. Die missliche Lage riesiger Völkergruppen dieses Planeten lastet schwer auf dem Herzen der Hierarchie. Aber für die Befreiung und für das Erscheinen der befreienden Mächte ist die Mitarbeit der Menschheit unbedingt erforderlich. Nirgends ist das dringender notwendig als unter den Deutschen in ihrem unglücklichen Land. Gebe Gott, dass alle die Deutschen, die den geistigen Weitblick haben, sich jenen Kräften anschliessen, die Deutschland und das deutsche Volk von der Tyrannei des Übels (repräsentiert durch sieben Männer) zu befreien suchen. Wenn einmal die in Freiheit lebenden Auslandsdeutschen im Sinn der Gesamtmenschheit denken und sich nicht von nationaler Verblendung, Rachsucht oder Selbstbemitleidung leiten lassen, dann werden sie die Stimmen der freien Völker und der Aspiranten und Jünger aller Nationen verstärken.

Wenn der Avatar kommt, wird er der Menschheit etwas überbringen, wofür wir bis jetzt noch keine richtige Bezeichnung haben. Es ist weder Liebe noch Wille, wie wir sie verstehen. Nur eine Wortfolge kann den Sinn einigermassen andeuten: das Prinzip zielgerichteter Absicht.

Dieses Prinzip umfasst drei Faktoren:

a. Intuitives [303] und instinktives, aber vernunftgemässes Erkennen des Planes und dessen Verwirklichung in unmittelbarer Zukunft.

b. Konzentrierte, zielstrebige Absicht, die auf Punkt a) basiert und den Willensaspekt betont, der im Menschen bis jetzt noch nicht entwickelt ist.

c. Die Fähigkeit, durch Klarsicht und Willenskraft Energie zu einem erkannten und erwünschten Ziel hinzuleiten, die alle Hindernisse überwindet und all das zerstört, was im Weg steht. Das bedeutet nicht die gewaltsame Zerstörung von Formen, wie das heute unter Zwang geschieht, sondern eine Vernichtung, die durch das ausserordentlich erstarkte Leben in der Form zustande kommt. Erst die nächsten hundert Jahre werden die Bedeutsamkeit dieser Behauptung offenbaren, und auch nur in dem Fall, wenn der geballte Wille der Völker diesen Avatar der Synthese im Lauf der nächsten zwölf Monate hervorruft. Ich gebe diesem grossen Wesen diesen Namen, weil er die Qualität und das Ziel der Kraft, die er bringt und lenkt, zum Ausdruck bringt.

Auch ein anderer, rangniedrigerer Avatar erwartet jetzt den Ruf der Menschheit. Er ist esoterisch mit dem Avatar der Synthese verbunden, und er wird von diesem überschattet. Dieser kleinere Avatar kann bis zur physischen Ebene herunterkommen und in sichtbarer Gestalt erscheinen; so kann er die Stimulierung und Qualität der Kraft des grösseren Avatars, der nur bis zur Mentalebene kommen kann, abschwächen und übermitteln. Wer dieser Kommende sein mag, ist bis jetzt nicht bekannt. Er kann vielleicht Christus sein, wenn es ihm seine andere

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.