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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 287 ff. (engl.)
Botschaft der [287] Weisheit, des Lichts und der Liebe zu bringen - dass dieses jährliche Wiederkommen des Buddha der äussere Beweis und die Bürgschaft für eine innere Führung und Offenbarung im derzeitigen Weltzyklus von 2500 Jahren sind. Jahr um Jahr kommt er wieder. Eine kleine Weile lang erinnert er uns daran, dass Gott existiert und seine Liebe ewig währt; dass er seines Volkes eingedenk ist; dass das Herz des Universums unwandelbares Erbarmen und dass der Mensch nicht verlassen ist. Um dieser Erkenntnis den Weg zu bahnen und um dieses Erscheinen zu ermöglichen, wird ein lebendiges Energiedreieck aus drei grossen geistigen Individualitäten geschaffen, die im Osten und Westen gleichermassen Anerkennung finden. Sie sind den Anhängern jeder Glaubensrichtung und allen Völkern bekannt. Es sind dies:

1. Der Herr der Welt, der Alte der Tage, Sanat Kumara, der planetarische Logos, Melchisedek, er, den Christus meinte als er sagte: «Ich und mein Vater sind eins.»

2. Buddha, der Erleuchtete, der uns Licht und Weisheit offenbart, die aus weit grösseren Quellen stammen als es unser planetarisches Lebenszentrum ist. Ein Götterbote.

3. Christus, der Sohn des Vaters, der Welterretter, der Erlöser. Er, der bei uns geblieben ist und seine Schäflein um sich schart. Der Herr der Liebe.

In diesen drei Grossen, deren Natur strahlende Liebe und Licht sind, kann die Menschheit einigermassen das Wesen der Gottnatur erfassen. Sie sind grösser als das, was man von ihnen weiss oder sich vorstellen kann. Menschliche Intelligenz und Aspiration können ihre wesentliche Natur nur erahnen. Die geistige Kraftfülle dieser Grossen muss abgeschwächt werden, denn sonst könnte die Menschheit die Stosswirkung der von ihnen gehandhabten Energie, die sie übermitteln wollen, nicht ertragen. Diese Spannungsverminderung (oder -abschwächung) zwecks Weiterleitung von Energien erfolgt zum Mai-Vollmond; dieser Akt wird durch die geballte Absicht der Hierarchie und durch das geballte Verlangen der Weltaspiranten und Jünger (das selbst wieder der Notlage der Massen in der Welt entspringt) veranlasst und herbeigeführt.

[288] Das, meine Brüder, ist die einfache Feststellung von Tatsachen. Wenn ihr das Bestreben habt, in verständnisvoller Weise am Wesak-Fest teilzunehmen und als Übermittler geistiger Energie, die an diesem Tag in die Menschheit einströmt, zu fungieren, dann müsst ihr diese Tatsachen erfassen. Wenn jeder geistig eingestellte Mensch den erforderlichen Grad von Selbstlosigkeit, disziplinierter Reinheit und der daraus resultierenden Empfänglichkeit aufbrächte, dann könnte dieses Wesak-Fest 1941 die derzeitigen Zustände ändern und zu einem Wendepunkt im Leben der Menschheit werden.

Es gibt bestimmte fundamentale Wahrheiten, die allen offenbarten Religionen zugrunde liegen. Diese Wahrheiten sind für das geistige Wachstum und für die progressive Verwirklichung der Göttlichkeit durch den Menschen von wesentlicher Bedeutung. Alles andere, was sich sonst noch mit dem Begriff «Doktrin» oder ähnlichen Stichworten verbindet, ist lediglich eine Erweiterung dieser Grundwahrheiten; es handelt sich dabei im wesentlichen um menschliche Erläuterungen und Auslegungen sowie um Formulierungen evolutionärer Erkenntnisse. Es sind hauptsächlich Zusätze, die ihrem Wesen nach Ausschmückungen, Spekulationen und Voraussagen enthalten; sie unterliegen einem ständigen Wechsel, sie werden verworfen oder weiterentwickelt in dem Mass, in dem sich der menschliche Intellekt und die intuitive Erkenntnis entfalten. Die unwandelbaren Wahrheiten müssen entdeckt und anerkannt werden, wenn die neue Weltreligion auf Erden Gestalt annehmen und im kommenden Zeitalter das menschliche Denken und Bewusstsein bestimmen soll.

Die grundsätzlichen Wahrheiten

Diese Grundwahrheiten ändern sich niemals, weil sie mit dem Wesen der Gottheit zusammenhängen; sie werden der Menschheit durch Offenbarungen erkennbar, und zwar in dem Mass, in dem der Mensch im Lauf der Evolution das erforderliche Wahrnehmungsvermögen, die Beharrlichkeit des Forschens und Suchens sowie das innere Licht der Seele entfaltet hat. Diese der Gottnatur eingeborenen Wahrheiten offenbaren die Seele Gottes. Es sind dies:

1. Das Gesetz des Erbarmens. Das ist die Wahrheit der rechten Beziehung zueinander, die Wahrheit liebenden Verstehens und werktätiger Liebe. Es ist die Grundlage der Brüderlichkeit und der Ausdruck innerer Einheit.

2. Gott ist [289] eine Tatsache. Das ist die Wahrheit, dass das Sein der immanente (innewohnende) Gott und der transzendente (jenseitige) Gott ist. Das bedingt die Anerkenntnis des grossen Ganzen und der zugehörigen Teile; es ist das Wissen um die Gottnatur, das durch ein richtiges Grundverhältnis und durch Wesensgleichheit des Ursprunges gewonnen wurde. Die Offenbarung des göttlichen Lebens, das alles Seiende durchdringt (der immanente Gott) und desselben Lebens, das jene noch viel grössere kosmische Beziehung (den transzendenten Gott) begründet, ist die sichere und endgültige Garantie für jeden Fortschritt und für weitere Offenbarungen. «Nach dem Ich dieses ganze Universum mit einem Bruchteil von Mir durchdrungen habe, verbleibe Ich»; das ist die Herausforderung der Gottheit und die ewige Hoffnung der Menschheit. Das ist die Antwort des Lebens selbst auf die Forderungen und Wünsche der Menschheit, auf das Fragen und Forschen der Wissenschaft und auf das gesamte Weltproblem. Gott ist hier, gegenwärtig unter uns und in allen Ausdrucksformen; er umfasst und durchdringt alles und bleibt darüber hinaus. Er ist grösser als der Anschein und die Erscheinungswelt. Er offenbart sich stufenweise fortschreitend und in zyklischer Folge entsprechend der menschlichen Fähigkeit, weiteres Wissen zu empfangen.

3. Die Tatsache, dass immer wieder Offenbarungen gegeben werden. In Zeiten menschlicher Krisen und Nöte, an der Wiege einer neuen Rasse oder um einer dafür bereiten Menschheit ein neues und umfassendes Zukunftsbild aufzuzeigen - immer wieder sandte das Herz Gottes, angetrieben durch das Gesetz des Erbarmens, einen Lehrer, einen Welterlöser, einen Lichtbringer, einen Avatar. Er verkündet die neue Botschaft, die Heilung bringt und den nächsten Schritt aufzeigt, den die Menschheit tun muss, die ein dunkles Weltproblem aufhellen und einem von der Menschheit bisher noch nicht erkannten Aspekt der Gottnatur Ausdruck verleihen wird. Auf der Tatsache dieser immer wiederkehrenden Offenbarungen und der stufenweisen Manifestationen der Gottnatur beruht die Doktrin von den Avataren, göttlichen Sendboten, göttlichen Erscheinungen und inspirierten Propheten. All das ist historisch ganz klar bezeugt.

4. Die unausbleibliche Resonanz in der Menschheit. Mit diesen einfachen Worten meine ich die instinktive geistige Reaktion des Menschen und seines unsterblichen Geistes auf die obigen Grundwahrheiten. Dieser göttliche Geist in der Menschheit muss [290] stets auf das göttliche Erscheinen reagieren, und er reagiert auch ganz gewiss. Das ist bestätigt und bewiesen. Da ist etwas in der Menschheit, das mit Gott verwandt oder ihm ähnlich ist und das von der Menschheit als ihr Besitz anerkannt wird, wenn es erscheint. Das ist die unerschütterliche Wirklichkeit im menschlichen Herzen, und Anerkenntnis ist die unausbleibliche Belohnung und Folge von Offenbarungen.

5. Fortschritt. Es kann nicht abgeleugnet werden, dass sowohl Einzelmenschen als auch die grossen Massen auf die immer wiederkehrenden Offenbarungen, die historisch bewiesen sind, reagiert haben. Das ist die Grundlage jeder Religion. Die Art dieser Offenbarungen mag verschieden sein, aber jede neue Offenbarung, die durch die Notlage und Bitten der Menschheit ausgelöst wurde, hat stets die Menschheit weitergeführt zu einem immer klarer werdenden Ziel und zu grösserer Herrlichkeit. Die Offenbarung kann auf verschiedenen Gebieten des menschlichen Bewusstseins erfolgen. Es mag sich um die Entdeckung und Eroberung von Neuland handeln, sei es irdisch oder mental. Jemand wies den Weg. Es kann die Erkenntnis neuer Naturgesetze und -tatsachen sein, die wissenschaftlich verstanden und nutzbar gemacht werden. Es mag sein, dass ein intelligenter Mensch aufgrund seines höheren Wissens eine neuartige Zivilisation ins Leben ruft; irgendein befreiter Geist wies den Weg. Es mag sich um den Widerhall handeln, der im Menschenherzen durch das göttliche Herz ausgelöst wurde; diese Reaktion führte zu mystischer Glückseligkeit und zur Erkenntnis geistigen Seins. Es kann die Reaktion eines Menschen auf eine neue Lehre oder Entwicklung sein, die zu einem neuen und stärkeren religiösen Hinstreben zum Lebenszentrum führt. Ein Sendbote wies den Weg. Aber stets folgten Fortschritt und Weiterentwicklung, die bestehende Begrenzungen verwarfen und die das Unerwünschte und Üble zurückwiesen. Stets ist damit die Erkenntnis des Möglichen, des Idealen und des Göttlichen verbunden.

6. Transzendenz. Das bedeutet die Fähigkeit, über die sogenannten Naturgesetze hinauszuwachsen. Dieses Überwinden von Begrenztheiten findet fortwährend statt, und dieser Vorgang wird eine immer stärkere Beachtung finden. Es ist das nächste grosse Entwicklungsstadium des Menschen, um seine Gottnatur zu manifestieren. Es bedeutet die Herrschaft über die physischen Gesetze und den baldigen Triumph der Menschheit über Kräfte, die den Menschen so lange an die Erde gefesselt gehalten haben. Das Symbol dafür ist die jetzige Beherrschung der Luft. Der Mensch ist im Begriff, die vier Elemente zu beherrschen. Er kultiviert den Erdboden; er [291] fährt über die Meere; er beherrscht die elektrischen Feuer des Planeten und fliegt erfolgreich durch die Luft. Da erhebt sich die Frage: Was kommt jetzt, meine Brüder? Wir stehen vor einer neuen Transzendenz, die uns vom kommenden Avatar (neben anderen Dingen) geoffenbart werden wird.

Mit den kleineren Führern, die der menschliche Geist zu Hilfe ruft, will ich mich nicht befassen. Ich möchte bis zu einem gewissen Grad die Doktrin von den göttlichen Sendboten, den Avatars, entwickeln. Woher kommen sie? Von welcher Art ist ihr Wesen? Wer sind sie? In welcher Beziehung stehen sie zur Menschheit, zur Hierarchie und zu noch viel grösseren Lebensgruppen? Das sind Fragen, die normalerweise gestellt werden und die einer klaren Antwort bedürfen.

Ein Avatar ist ein grosses Wesen, das die eigene (menschliche und göttliche) Natur voll entfaltet hat und dann darüber hinausgewachsen ist. Er ist imstande, ein kosmisches Prinzip oder eine göttliche Qualität und Energie widerzuspiegeln, die in der Menschheit die gewünschte Wirkung hervorrufen. Diese Qualitäten und Energien lösen eine Reaktion aus, bringen den notwendigen Ansporn und bewirken, dass (esoterisch ausgedrückt) «ein Schleier zerrissen wird und ein Licht eindringt». Diese Energie wurde vielleicht in der menschlichen Familie (durch Invokation) hervorgerufen und hat sich in einem dafür empfänglichen Sendboten konzentriert; sie kann vielleicht innerhalb des Planeten selbst erzeugt worden sein und einen planetarischen Avatar hervorbringen; sie kann die Manifestation der Lebensimpulse und der Energie des Sonnensystems sein, ja sogar kosmischen Ursprung haben. Aber immer verdichtet sich diese Energie in einem manifestierten Wesen, wird durch ein starkes Verlangen hervorgerufen, weckt einen Widerhall und bewirkt infolgedessen Veränderungen im Leben, in der Kultur und in der Zivilisation der Menschheit.

Die Resonanz oder Reaktion der Menschheit auf göttliche Sendboten bewirkt zur gegebenen Zeit die Erkenntnis eines transzendenten Etwas, das erwünscht und erstrebenswert ist, das ein Zukunftsbild aufzeigt, zunächst nur als eine Möglichkeit, die später verwirklicht und zur Errungenschaft wird. Das ist der geschichtliche Werdegang und schliessliche Beweis für eine Tatsache. Wenn diese neue Tatsache zu anderen, von früheren Avatars geschaffenen Tatsachen hinzukommt, bereichert sie den geistigen Inhalt des menschlichen Bewusstseins, steigert das Geistesleben der Menschheit und spornt den Menschen dazu an, sich aus der Welt der [292] Illusion herauszuwagen und einen Schritt vorwärts in die Welt der Realität zu tun. Jede Offenbarung bringt ihn der Ursachenwelt näher.

Die derzeit bestbekannten und als solche anerkannten Avatars sind Buddha und Christus, denn ihre Botschaften sind allen wohlbekannt. Das Leben und die Worte dieser Grossen haben das Denken und die Zivilisationen beider Hemisphären bestimmend beeinflusst. Beide sind göttlich-menschliche Avatars, die etwas verkörperten und vor Augen führten, was von der Menschheit leicht verstanden werden konnte; ihr Wesen ist von derselben Art wie das der Menschheit, «Fleisch von unserem Fleisch, Geist von unserem Geist». Sie bedeuten daher für uns mehr als andere göttliche Sendboten. Sie sind Millionen von Menschen bekannt, die ihnen nachfolgen und sie lieben. Ich möchte euch bitten, darüber nachzudenken, welches Kraftfeld sie aus einem Atomkern geschaffen haben. Solch einen geistig-positiven Atomkern zu schaffen ist die ständige Aufgabe eines Avatars. Er konzentriert oder verankert eine dynamische Wahrheit, eine kraftvolle Gedankenform oder einen Wirbel magnetischer Energie in den drei Welten. Im Lauf der Jahrhunderte beeinflussen dann diese Wahrheit und die Wirkung ihres Lebens und ihrer Worte ständig und nachhaltig das menschliche Denken. Die geschaffene Gedankenform wirkt immer stärker als Übermittler göttlicher Energie, die ja eine göttliche Idee zum Ausdruck bringt. All das bringt mit der Zeit eine

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.