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Erziehung im Neuen Zeitalter, Seite 34 ff. (engl.)

Wir müssen daher das Folgende recht verstehen:

1. Die neue Erziehung wird sich in erster Linie mit der wissenschaftlichen und bewussten Überbrückung der verschiedenen Aspekte des Menschen befassen, um so Koordinierung und Synthese sowie eine grössere Bewusstseins-Erweiterung durch [35] die Eröffnung der rechten Energiekanäle zu schaffen.

2. Die Aufgabe der neuen Erziehung ist deshalb die Koordinierung der Persönlichkeit, die schliesslich zur Einswerdung mit der Seele führt.

3. Die neue Erziehung wird die Gesetze des Denkens erforschen, analysieren und auslegen, da man das Denkvermögen als das Verbindungsglied zwischen der Seele und dem Gehirn betrachten wird. Vermittels dieser Gesetze werden:

a. Ideen innerlich erschaut;

b. Ideale verbreitet;

c. mentale Vorstellungen oder Gedankenformen gebildet, die zur rechten Zeit telepathisch auf die Gedanken der Menschen einwirken werden.

4. Die neue Erziehung wird das niedere konkrete Denkvermögen organisieren und entwickeln.

5. Sie wird den Menschen lehren, beim Denken vom Universellen aus zum Einzelnen vorzugehen, wie auch das Einzelne zu analysieren. Deshalb wird in den künftigen Schulen die Gedächtnisschulung weniger betont werden. Der Wunsch, sich zu erinnern wird durch das Interesse an der Sache stark gefördert werden.

6. Die neue Erziehung wird den Menschen zu einem guten Staatsbürger machen, indem sie die rationalen Aspekte seines Bewusstseins und Lebens entwickelt; man wird ihn lehren, die natürliche Begabung und das erworbene Wissen zur Bezeugung seines Sozialbewusstseins und des rechten Verhaltens seinen Mitmenschen gegenüber anzuwenden.

7. Mehr als alles andere jedoch werden die Erzieher im neuen Zeitalter bestrebt sein, dem Menschen die Wissenschaft zu lehren, wie er die drei Aspekte, allgemein als «Mentalaspekte» bezeichnet, in sich vereinigen kann:

a. das niedere konkrete Denkvermögen;

b. den Sohn des Denkers, die Seele, das Selbst;

c. das höhere, abstrakte oder intuitive Denkvermögen.

Oder:

a. das empfängliche Denkvermögen oder der gesunde Menschenverstand;

b. das individualisierte [36] Denkvermögen;

c. das erleuchtete Denkvermögen.

8. Die Erzieher des neuen Zeitalters werden sich mit den Verfahren oder Methoden befassen, die zur Überbrückung der Bewusstseinslücken zwischen den verschiedenen Aspekten führen. Auf diese Weise wird die allgemeine Aufmerksamkeit endgültig auf die Wissenschaft der Antahkarana gelenkt werden.

9. Diese Grundidee von der Überbrückung wird so erweitert werden, dass sie nicht nur die «innere» Geschichte des Menschen, sondern auch die Überbrückung zwischen ihm und seinen Mitmenschen auf allen Ebenen umfassen wird.

10. Dazu wird auch die Schulung des menschlichen Mechanismus gehören, auf die Lebensimpulse und auf die Seele zu reagieren. Diese Seele ist ihrem Wesen nach Intelligenz, die auf jeder Ebene lebendig in Erscheinung tritt. Sie funktioniert als das unterscheidende Denkvermögen auf der Mentalebene, als das Gefühlsbewusstsein auf der Astralebene und als der aktive Teilnehmer am physischen Leben. Diese intelligente Betätigung geschieht immer vom Standpunkt der Weisheit aus.

11. Die neue Erziehung wird in Betracht ziehen:

a. das Denkvermögen in seiner Beziehung zum Ätherkörper, dem Träger der Energien, auf dem sich das Nervensystem aufbaut und der den physischen Körper zur Tätigkeit anspornt;

b. das Denkvermögen in seiner Beziehung zum Gehirn;

c. das Denkvermögen in seiner Beziehung zu den sieben Kraftzentren im Ätherkörper, deren Manifestation und Anwendung mittels der Hauptnervengeflechte im menschlichen Körper, und deren (immer mehr in Erscheinung tretende) Beziehung zu den Drüsen mit innerer Sekretion;

d. das Gehirn als den koordinierenden Faktor im dichten Körper und seine Fähigkeit, die Handlungen des Menschen vermittels des Nervensystems zu lenken.

Aus dem [37] oben Gesagten lässt sich die Grösse unseres Themas erkennen, und doch will ich versuchen, es so kurz wie möglich zu behandeln, indem ich nur einen Leitfaden schreibe, der als Wegweiser für die Gestaltung der neuen Kultur im Wassermann-Zeitalter dienen soll. Andere Jünger werden später mein Thema weiter ausbauen, doch sind diese Dinge bisher noch so wenig verständlich, dass vieles, was gesagt werden könnte, sogar den Intelligentesten unter euch unbegreiflich sein würde.

Die moderne Erziehung beginnt jetzt der Natur des Denkvermögens und den Gesetzen des Denkens einige Aufmerksamkeit zu zollen. Dafür schulden wir der Psychologie und der Philosophie grossen Dank. Immer grösseres Interesse wird auch der Wissenschaft, die von den Drüsen mit innerer Sekretion handelt, geschenkt; sie findet materielle Mittel und Wege, um Veränderungen hervorzurufen, zumeist bei rückständigen Kindern und Schwachsinnigen. Solange jedoch die modernen Erzieher nicht die Möglichkeit zugeben, dass es Zentralstellen im Menschen gibt, die dem greifbaren und sichtbaren Mechanismus zugrundeliegen, und solange sie auch nicht die Möglichkeit einer zentralen Energiequelle zugeben, die das Denkvermögen speist, wird jeder Fortschritt im Erziehungswesen relativ stillstehen; das Kind wird noch nicht die Anfangsschulung und die Grundideen erhalten, die es ihm möglich machen, ein selbständiger, intelligenter Mensch zu werden. Die Psychologie hat mit ihrer Betonung der drei menschlichen Aspekte - Denken, Fühlen und Körpergefüge - bereits einen wichtigen Beitrag geleistet und tut viel, um grundlegende Veränderungen in unseren Erziehungssystemen einzuführen. Es bleibt aber noch viel zu tun übrig. Die Interpretation des Menschen im Sinn von Energie, und das Verstehen der sieben Energiearten, die ihn und seine Handlungsweisen bestimmen, werden unmittelbare Veränderungen zeitigen.

ZWEITES KAPITEL

Die Kulturentfaltung des Menschengeschlechts

Zivilisation und Kultur

Grosses [38] Gewicht wird heute auf die Erziehung gelegt - auf eine geordnete, Bezug nehmende, psychologische, berufliche und fürs Leben ausstattende Schulung. Hierzu müssen wir die altgebräuchliche Methode der Gedächtnisschulung und den Versuch, entweder die Religion in die Gedankenwelt des Kindes einzuprägen oder sie in geplanter Absicht ganz auszuschalten, hinzuzählen. Moderne Erziehung war bisher in erster Linie auf Konkurrenz aufgebaut, nationalistisch und daher separatistisch. Sie hat das Kind dazu erzogen, materielle Werte als die hauptsächlichsten und wichtigsten anzusehen, zu glauben, dass sein eigenes Volk das hervorragendste, grösste und beste ist und dass jede andere Nation dahinter zurücksteht; sie hat den Stolz grossgezogen und den Glauben genährt, dass der Zögling, seine Gruppe und sein Volkstum unermesslich hoch über anderen Leuten und Völkern steht. Diese Schulung entwickelt ihn daher zwangsläufig zu einer einseitigen Persönlichkeit, so dass seine Lebenswerte eine falsche Einstellung erhalten und seine Lebensauffassung auf Vorurteilen aller Art begründet ist. Die Grundlagen der Künste werden ihm gelehrt, um es ihm möglich zu machen, sich in einer Welt der Konkurrenz im allgemeinen und in seinem Berufsleben im besonderen seinen Platz an der Sonne mit dem nötigen Nachdruck verschaffen zu können. Die Fähigkeiten, lesen, schreiben, zusammenzählen und elementare Rechenaufgaben lösen zu können, gelten als das notwendige Minimum; dazu kommt in vielen Ländern, doch nur für eine gewisse Klasse von Leuten, ein wenig Wissen über Geschichte, Geographie, Literatur, Philosophie und die Wissenschaften der Vergangenheit. Neben der eigensprachlichen wird ihnen auch etwas Weltliteratur geboten.

[39] Das Allgemeinniveau weltlichen Wissens ist ein hohes, es ist aber zumeist voller Vorurteile und vorgefasster Meinungen, die entweder vom nationalen oder vom religiösen Standpunkt aus beeinflusst sind, dazu angetan, aus dem Zögling einen Bürger seines Heimatlandes zu formen, nicht aber einen Menschen mit weltumfassenden Beziehungen. Auf Weltbürgertum wird kein Gewicht gelegt. Die dargebotenen Lehren stimulieren das schlummernde Massenbewusstsein des Kindes und rufen (rassische und persönliche) Erinnerungen wach, und zwar durch das Aufzählen von Tatsachen, die zueinander in keiner Beziehung stehen und die zumeist dem alltäglichen Leben fernstehende Dinge betreffen. Diese Tatsachen könnten dazu dienen (wenn man sie als Saatgedanken zur Meditation benutzen und praktisch auswerten würde), um aus diesem Rassenbewusstsein und den Erinnerungen des Menschengeschlechts heraus nicht nur zur nationalen Geschichte, sondern auch zur weltweiten Geschichte menschlicher Vergangenheit zurückzufinden. Ich erwähne dies, um auf die Gefahr einer solchen falschen Betonung der Vergangenheit hinzuweisen; würde dies nämlich in grossem Mass geschehen, so würden die Folgen verheerend sein; es wäre ein Belohnen rassischer und nationaler Ideen und Ziele und würde - bildlich gesprochen - schnell zu rassischer Kristallisation und Vergreisung führen. Ein Beispiel dafür haben wir in Deutschland und - in kleinerem Massstab - in Italien gesehen; das Resultat war die Achse! Glücklicherweise kann man der in der Jugend eines jeden Volkes strömenden Lebensflut vertrauen, dass sie die Gedanken des Geschlechts in eine bessere Richtung lenkt, als es das Heraufbeschwören einstigen - sogenannten - Ruhmes ist, oder das Betonen von Dingen, die man lieber hinter sich lassen sollte.

Ich möchte hier etwas näher auf die Deutung der so häufig (und leider oft falsch) benutzten Worte Kultur und Zivilisation eingehen. Das Ziel jeder Erziehung ist ja, eine Kulturform hervorzubringen, möge sie nun materiell oder spirituell sein, oder materiell und spirituell. Erziehung ist die grosse Wirkungskraft der Welt.

Zivilisation ist die Reaktion der Menschheit auf den Zweck und das Ziel einer besonderen Epoche der Weltgeschichte. In jedem Zeitalter muss eine Idee durch den zeitgenössischen Idealismus des Menschengeschlechtes zum Ausdruck kommen. Im atlantischen Zeitalter war die vorherrschende und grundlegende Idee ein gefühlsmässiger religiöser Idealismus oder Mystizismus, gleichsam ein Hinstreben zu einer erfühlten aber ungeschauten Gottheit, [40] das dem Gefühl den ersehnten Ausdruck verlieh. Es handelte sich um hochgradig sensitive Rassen, bestehend aus Nationen und Gruppen, die an der Entwicklung der Gefühlsnatur arbeiteten - manchmal bewusst, aber zumeist unbewusst. Ihre Einstellung zueinander, als Individuen oder Nationen, beruhte hauptsächlich auf Gefühlen und Empfindungen - einem Bewusstseins-Zustand (ich kann nicht sagen Zustand des Denkvermögens), den zu erfassen oder gar intuitiv zu erfühlen uns, dem modernen arischen Geschlecht, sehr schwerfällt, da bei uns das Denkvermögen zu wirken begonnen hat. Ihre Einstellung zur Gottheit war auch gefühlsmässig, und ihr religiöses Leben war mystisch und hingebungsvoll, doch ohne jedes gedankliche Verstehen. Sie reagierten ausgesprochen emotionell auf Schönheit, auf die in ihnen von der Gottheit erweckte Furcht und auf die gefühlsmässigen Eigenschaften Gottes, auf Licht und Wunder. Das Geheimnisvolle, das Gefühl tiefinnerer Scheu, die blinde Gefolgschaftstreue zu einem anerkannten «Sensitiven» einer höheren Rangordnung als der des gewöhnlichen Menschen und die Interpretation Gottes und der Natur durch Gefühlswahrnehmung - das waren die Grundlagen dieser einstigen Zivilisation; sie haben die Einstellung und das Verhalten unseres jetzigen Menschengeschlechts weitgehend beeinflusst - wenigstens bis zum Kommen Christi,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.