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Telepathie und der Ätherkärper, Seite 192 ff. (engl.)
Die wichtigen Faktoren, um deren Erkenntnis er sich bemühen sollte, und auf denen er den Tempel seines Lebens und seine allgemeine Lebensweise aufbauen kann, sind einfach die folgenden, - und sie sind für jeden Menschen gleich, einerlei, was sein Strahl oder seine Evolutionsstufe sein mag:

1. Der Ätherkörper des Menschen ist ein Bestandteil des planetarischen Ätherkörpers und reagiert auf die freie Verteilung der vielen kreisenden Energien.

2. Jedes der drei periodischen Wesensglieder (die Monade, die Seele und die Persönlichkeit), welche die Mittel zur Ausdrucksverleihung sind und den Menschen zu dem machen, was er ist, hat zu einem der drei planetarischen Zentren Shamballa, Hierarchie und Menschheit eine ursächliche Beziehung und ist daher auch mit jedem der drei Hauptzentren des Einzelmenschen verbunden.

3. Die drei Zentren im Menschen, die sich oberhalb des Zwerchfells befinden (das Kopf-, Herz- und Kehlzentrum), sind die Empfangsorgane für Energien, die von [193] den drei planetarischen Zentren kommen.

4. Die Verteilungsstelle für die über das Kopf-, Herz- und Kehlzentrum empfangenen Energien ist das Ajnazentrum zwischen den Augenbrauen.

5. Die Vermittlungsstelle für die Läuterung, Umwandlung und Übertragung der Energien in allen Zentren unterhalb des Zwerchfells ist das Solarplexuszentrum. Durch dieses Zentrum wirkt heute die grosse Mehrzahl der Menschen. Es ist sowohl für den Empfang als auch für die Verteilung von Energien so lange das wichtigste Kontrollzentrum, bis das Herzzentrum erwacht und beginnt, die Persönlichkeit zu beherrschen.

Es wäre natürlich noch viel mehr zu sagen über dieses Thema der planetarischen und menschlichen Hauptzentren, aber ich habe hier dem Studierenden genug gegeben, worüber er nachdenken kann. (Beinahe hätte ich gesagt: an dem er herumrätseln kann). Der eine wichtige Gedanke, den man sich stets vor Augen halten muss, ist die Beziehung (oder der gegenseitige Zusammenhang) zwischen den Zentren, d.h.:

1. Zwischen den Zentren unterhalb und oberhalb des Zwerchfells.

2. Den drei Hauptzentren untereinander.

3. Zwischen den drei Hauptzentren und den drei planetarischen Zentren.

All dies muss man auffassen als ein Kreisen und freies Strömen von Energien, die sich im ganzen Ätherkörper des Planeten (und damit auch durch den menschlichen Ätherkörper) überall hin verteilen, und zwar nach der wesensgemässen Absicht Shamballas und unter der Leitung der Hierarchie.

Dieses Thema der Beziehungen ist daher der Grundplan im evolutionären Entfaltungsprozess in diesem zweiten der drei Sonnensysteme, in dem des Sohnes, in welchem die Qualität des zweiten göttlichen Aspekts - Liebe - zur Vollkommenheit gebracht wird. Der Mensch nimmt an diesem Vervollkommnungsprozess zuerst nur [194] unbewusst teil, solange er in dem langen Zyklus evolutionärer Entfaltung unter dem Gesetz der Notwendigkeit steht. Sobald er aber ein Aspirant wird, und auf dem Pfad zu geistiger Reife seine ersten Schritte geht, beginnt er eine entscheidende Rolle zu spielen, in der er so lange verbleibt, bis er die geistige Erlösung erlangt und selbst ein Mitglied der Hierarchie (des fünften oder geistigen Reichs) wird; er erreicht dies durch vollkommenen Dienst im vierten oder menschlichen Reich.

Die Beziehung zwischen dem vierten und dem fünften Reich wird jetzt dauernd verstärkt; dadurch werden der Menschheit neue Kräfte und eine stärkere Lebendigkeit zugeführt, die von den am weitesten fortgeschrittenen Menschen bewusst wahrgenommen werden. Die Verteilung von Energien aus der Hierarchie verläuft in einer sehr interessanten Reihenfolge, von der hier einiges kurz angedeutet werden kann. Wie wir wissen, ist die Hierarchie das Ashram des Herrn der Liebe, des Christus; wir wissen ausserdem, dass dieses grössere Ashram aus den Ashrams der sieben Strahlen gebildet wird, deren jedes in seinem Zentrum einen Chohan oder Meister der Weisheit besitzt; jedem dieser sieben Ashrams sind ein oder mehrere Unterashrams angeschlossen.

Ein Ashram ist ein Urquell ausstrahlender, hierarchischer Einwirkung auf die Welt. Seine «Antriebsenergien» und seine anspornenden Kräfte richten sich auf die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins und strömen durch das magnetische Leben der Gruppenmitglieder, während diese ihre Pflichten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der äusseren Welt erfüllen. Dies wird unterstützt durch die stetige Schwingungswirkung jener Mitglieder des Ashrams, die nicht physisch inkarniert sind, und überdies durch das vereinte klare Denken und das überzeugte Gewahrsein des gesamten Ashrams. Anfänger (wie es die meisten Aspiranten, wenn auch nicht alle, sind. wenden für gewöhnlich ihr Hauptaugenmerk auf die Tatsache, dass es überhaupt ein Ashram gibt. Geschulte Jünger gehen völlig in der Arbeit auf, die getan werden muss, und das Ashram [195] spielt - als Ashram - nur eine kleine Rolle in ihrem Denken; sie sind mit der vor ihnen liegenden Aufgabe, mit den Bedürfnissen der Menschheit und mit den Nöten all derer, denen gedient werden soll so sehr beschäftigt, dass sie selten an das Ashram und an den Meister in dessen Mittelpunkt denken. Sie sind ein Bestandteil des Ashram-Bewusstseins, und ihre bewusste Tätigkeit wird in den alten Schriften genannt «die Ausstrahlung dessen, was durch sie strömt, die Unterweisung über die Lehre vom Herzen, das die Kraft der Wahrheit selbst ist, die Strahlung des Lebenslichtes, die auf einem Strom getragen wird, dem der Nichteingeweihte den Namen "das Licht der Liebe" gibt».

Die Mitglieder des Ashrams bilden einen gemeinsamen Kanal für die neuen Energien, die gegenwärtig in die Welt hereinkommen; diese Energien strömen dynamisch durch das Ashram in die Menschenwelt; sie strömen mit Macht durch den Meister im Herzen des Ashrams; sie eilen mit «leuchtender Schnelligkeit» durch den ganzen inneren Kreis; sie werden von jenen, die den äusseren Kreis bilden, auf eine niedrigere Spannung gebracht, und das ist gut und richtig; vom Anfänger und vom neuen Jünger werden sie jedoch davon abgehalten, in die Welt der Menschen einzubrechen, und das ist nicht so gut. Sie werden aufgehalten, weil der neue Jünger der Menschenwelt den Rücken gekehrt und seine Augen auf das innere Ziel, nicht auf den äusseren Dienst gerichtet hat; diese Augen bleiben auf den Meister und seine älteren Jünger und Mitarbeiter gerichtet, anstatt auf die allgemeine menschliche Not.

Es ist ausserordentlich wichtig, dass die Diener in aller Welt, die einsichtsvollen Männer und Frauen guten Willens, eine frische und klare Vorstellung von der zu leistenden Arbeit bekommen, und dass sie den göttlichen Strom verstärken, nicht aber aus eigensüchtigen Interessen hemmen und verzögern. Dazu ist geistige Schau und Mut vonnöten. Es gehört Mut dazu, das Alltagsleben mit all seinen Beziehungen dem Erfordernis der Stunde und dem Dienst an der Menschheit anzupassen. Man braucht Mut, um Lebensprobleme zum Wohl anderer anzupacken, die eigenen persönlichen Wünsche in [196] der Bedrängnis und Not zum Schweigen zu bringen, und dies standhaft und dauernd zu tun. Es gibt jedoch vieles, was den Dienenden ermutigen kann. Die Menschheit hat nun eine Entwicklungsstufe erreicht, auf der sie den Plan der Hierarchie klar erfassen kann - mag man ihn nun Brüderlichkeit, Teilhabe, Internationalismus, Einheit oder sonst irgendwie nennen. Es ist dies ein wachsendes tatsächliches Verstehen und eine allgemeine Erkenntnis der Denker und Esoteriker in der Welt, der religiös eingestellten, erleuchteten Menschen, der weltoffenen Staatsmänner, der Industriellen und Geschäftsleute mit umfassender Schau und humanitärer Einsicht, und heute sogar auch schon des Mannes auf der Strasse. Es besteht auch schon eine klarere Erkenntnis der jetzt sichtbar werdenden geistigen Werte, und eine grössere Bereitschaft, alle Hindernisse zu beseitigen, die sich dem Dienst entgegenstellen. Die Pläne des Christus für die Freimachung der Menschheit sind reifer geworden; sie mussten so lange zurückgestellt werden, bis die Neigung zum geistigen Streben in der Menschheit viel deutlicher und stärker wurde. Und jetzt kann man schon am Horizont das neue Zeitalter mit seinen verborgenen Möglichkeiten erblicken, dem die Schleier der Verblendung und des Wunschdenkens abgestreift sind, die es noch vor zehn Jahren verdunkelten. All dies ist eine Aufforderung an den Jünger. Was hat er also zu tun?

Der Jünger muss sich so nehmen wie er ist, zu jeder Zeit, mit der ihm gegebenen geistigen Ausrüstung und unter welchen Umständen immer er auch leben mag. Er geht dann dazu über, sich selbst, seine Angelegenheiten und seine Zeit dem Erfordernis der Stunde unterzuordnen, - besonders in Zeiten von Gruppen-, Völker- oder Weltkrisen. Wenn er dies bewusst tut und daher sein Denken auf die wahren Werte richtet, wird er entdecken, dass für seine privaten Angelegenheiten gesorgt wird, dass sich seine Fähigkeiten steigern und dass er an die beschränkenden Umstände überhaupt nicht denkt. Er nimmt seinen Platz unter jenen ein, welche die Bedürfnisse der kommenden Epoche wahrnehmen, - einer Epoche, in der die neuen Ideen und Ideale betont werden müssen, und für die gekämpft werden [197] muss; einer Zeit, in der die erweiterten Pläne zum Wohl des Ganzen verstanden, gutgeheissen und gepredigt werden müssen, in der die neue, klarere Schau für das menschliche Leben erfasst und schliesslich verwirklicht werden muss; einer Zeit, in der es das Bemühen aller Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener sein muss, die Last, die auf der Menschheit liegt, zu erleichtern.

Es gibt ein bestimmtes esoterisches Mantram, das diese Geisteshaltung zum Ausdruck bringt - die Einstellung des Jüngers, der in gemeinsamem Bemühen mit anderen danach trachtet, die hierarchische Absicht mit dem menschlichen Streben zu verbinden und dadurch die Menschheit ihrem Ziel näher zu bringen. Die Absicht der Hierarchie besteht darin, die menschliche Fassungskraft für Freiheit zu vergrössern, damit die Menschen erfolgreich mit jenem «Leben in grösserer Fülle» wirken können, das Christus bringen wird, und das verlangt, dass der Geist des Menschen frei sei - frei, um sich der Göttlichkeit zu nähern, und frei auch, um den Weg dieser Annäherung zu wählen. Das Mantram trägt den Namen «Das Bekenntnis des Jüngers». Es setzt bestimmte innere Erkenntnisse und Anerkenntnisse voraus, die von jenen wahrgenommen werden, deren Intuition genügend wach ist; aber der Sinn des Mantrams sollte wohl jedem aufrichtigen Studierenden und Denker klar sein, und er sollte es beherzigen, wenn es ihn als bedeutsam anspricht und als Rechtfertigung seines Bemühens wirkt.

Das Bekenntnis des Jüngers

Ich bin ein kleines Licht [197] in einem grösseren Licht.

Ich bin ein Tropfen Liebeskraft im Strom der Gottesliebe.

Ich bin ein Funken Opferglut im Feuerwillen Gottes.

Und so stehe ich.

Ich bin ein Weg, der Menschen weiterführen kann.

Ich bin ein Quell der Stärke, der ihnen Stand verleiht.

Ich bin ein Strahl des Lichts, das ihren Weg erhellt.

Und so stehe ich.

Und also stehend, wirkend,

helf' ich den Menschen auf dem Weg,

im Wissen um die Wege Gottes.

Und so stehe ich.

ERZIEHUNG IM NEUEN ZEITALTER

VON ALICE A. BAILEY

VORWORT VON OLIVER L. REISER

Titel der englischen Originalausgabe:

EDUCATION IN THE NEW AGE

Copyright 1954 by Lucis Trust

Ins Deutsche übertragen von

Dr. Paul von Lilienfeld-Toel, New York

Alle Rechte vorbehalten

VORWORT

Erziehungstendenzen in einer Weltkrise

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.