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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 469 ff. (engl.) |
August 1946 MEIN GELIEBTER BRUDER! Du wirst mittlerweile die Schriftstücke und Mitteilungen, die für dich bis zum Ende des Krieges und der Erlangung physischer [470] Sicherheit für dich aufbewahrt worden sind, gelesen und aufgenommen haben. Es gab keine grosse Notwendigkeit, mich über die Lage, die bestanden hat, zu äussern, denn die enge Verbindung zwischen dem Meister K. H., mir und dir gewährleistet Verständnis und macht Zeitverschwendung unnötig. Du bist, ohne deinen geistigen Halt über die wesentliche Wirklichkeit oder deine geistige Vision zu verlieren, durch eine Periode von grosser Schwierigkeit und Gefahr gekommen; deine Kraft ist derart gewesen, dass du deine Familie mit dir emporgehoben und auch sie die ganze Zeit über geschützt hast. Nachdem du einen Gipfel geistigen Erfolgs erreicht hast, kann ein weiterer erblickt werden, und zwischen den beiden Gipfeln liegt ein Dienstfeld, eine Gefahrenzone, ein Land der Verblendung und tiefer Wirrnisse, durch die du dich hindurchkämpfen musst, bis du den Punkt erreicht hast, den zu erreichen deine Seele für dieses Leben geplant hat. Du kannst das Ziel erreichen, und ich und A. A. B. stehen zu deiner Hilfe bereit. Eine Debatte erhob sich zwischen deinem Meister (K. H.) und mir. Du warst gesandt worden (oder geliehen, wenn ich es so nennen darf), um in meinem Ashram zu helfen. Wir besprachen das Thema, ob die Leiden der vergangenen paar Jahre nicht deine Rückkehr in den Ashram von K. H. rechtfertigten; die Arbeit dort würde schwer sein, aber nicht von derselben Art, und sie würde nicht soviel Kontakt auf der physischen Ebene erfordern. Ich behauptete, dass du stark genug für die doppelte Prüfung seiest; K. H. hatte das Gefühl, dass dies wahrscheinlich der Fall sei, dass aber keine Notwendigkeit bestände, stets von einem Jünger zu verlangen, den Opferkelch bis zum letzten Tropfen zu leeren - wenigstens nicht solange, bis du einen rechtmässigen Anspruch auf die Einweihung der Kreuzigung hast. Die Aufgabe, welche dir heute angeboten wird, und die damit verbundenen Anforderungen und Leiden werden andersartig sein, und der Schmerz, der erduldet wird, wird grösstenteils mentaler Natur sein, aber du kannst es ertragen. Es wurde entschieden, dich die geforderte Aufgabe drei oder sieben Jahre lang (je nach deiner eigenen Wahl) versuchen zu lassen, und dann, wenn du entscheidest, nichts weiter in dieser angedeuteten Richtung zu tun, kannst du von der Aufgabe abstehen, ohne das Gefühl, versagt zu haben. Diese Arbeit kann nur von solchen Menschen unternommen werden, die, so wie du, ohne irgendwelche Schwierigkeiten alle trennenden Haltungen zurückweisen, und die stets im Sinn der einen Menschheit und mit all-umfassender Liebe handeln und denken. Du, mein Bruder, erfüllst alle diese Erfordernisse. ... Diese Arbeit ist ganz entschieden ein Teil meiner Arbeit ... und ich werde in häufigen [471] Zwischenräumen mit dir Fühlung nehmen. Auf diese Versicherung kannst du dich ganz entschieden verlassen. Deine Meditationsarbeit muss mit deiner Vision Schritt halten. Ich schlage vor, dass du den einfachen Umriss verfolgst, den ich «Die Gipfel» nenne, und viel Zeit für ruhiges Denken und Beeindruckung widmest. Erkenne, dass Führung gegeben werden wird - und zwar Schritt für Schritt, nach Bedarf. Meine Liebe umschliesst dich, und der Weg in meinen Ashram steht dir weit offen. November 1948 MEIN BRUDER UND MEIN FREUND! Es ist zwei Jahre her, seit ich zum letzten Mal mit dir über A. A. B. in Verbindung getreten bin, und es sind Jahre grössten Drucks und höchster Anspannung für dich gewesen. Jeder Jünger ist in diesen unruhigen Zeiten einem dreifachen Druck ausgesetzt; nein, mein Bruder, ich sollte sagen, es gibt vielerlei Arten von starkem Druck: 1. Der Druck, der mit dem Familienleben des Jüngers oder seinen unmittelbaren täglichen Beziehungen verbunden ist, und davon hast du deinen vollen Teil zu tragen gehabt. 2. Der Druck, der auf den tiefen inneren Beziehungen des Lebens der Seelenbeziehungen beruht; diese bringen ihre eigenen einzigartigen Schwierigkeiten mit sich, die mit niemand geteilt werden können (mit Ausnahme des Meisters, wenn der Jünger den Entfaltungspunkt erlangt hat, den du jetzt erreicht hast) und der doch ein Leben innerer Spannung herbeiführt, das unfehlbar zum nächsten Offenbarungspunkt führen kann. 3. Die Probleme und Umstände, die aus der Periode hervorgehen, in der unsere moderne Menschheit lebt; diese sind heute einzigartig und von beunruhigender Wichtigkeit; sie hängen mit dem Abwägen von Werten zusammen, das heute auf jedem Gebiet menschlichen Lebens stattfindet und das im Jünger fast unerträglichen Schmerz und grosse Besorgnis hervorruft. 4. Dazu kommen eigenartige Verwicklungen und Prüfungen, die ihren Ursprung in ashramischen Beziehungen haben, die der Jünger durch Fühlung mit dem Ashram erkennt. Diese sind [472] das Ergebnis seines Versuchs, im Einklang mit der ganzen Hierarchie die Last der Menschheit zu heben, und des Masses seines Verständnisses für den Plan. Dies ruft eine unvermeidliche Krise hervor und stellt eine Last dar, die - wenn sie zu den anderen drei Gebieten von Schwierigkeiten hinzugefügt wird - oft das Gefühl gibt, dass sein Kreuz (sein senkrechtes und sein waagrechtes Leben) mehr ist, als er ertragen kann. Das Fixe Kreuz wird zur Wirklichkeit, und er fängt an, seine wahre Bedeutung zu erkennen. Alle diese vier Arten von Schwierigkeiten werden noch weiter vergrössert, wenn du die Tatsache bedenkst, dass sie in allen drei Aspekten der Persönlichkeit des Jüngers gleichzeitig empfunden werden. Er reagiert in seinem Ätherkörper, in seinem Gefühlskörper und in seinem Mentalkörper. Dies verursacht das, was manchmal die «sieben göttlichen Leiden» genannt wird; diese sind symbolisch und höchst ungenau in der christlichen Kirchendisziplin als die sieben Stationen des Kreuzes anschaulich dargestellt. Wie ich euch in «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» Band III, S. 494 gesagt habe, «Vom Standpunkt des christlichen Symbolismus (selbst wenn die Ausdeutung bis jetzt unzulänglich ist) entsprechen diese sieben Krisen den sieben Stationen des Kreuzes, die den Weg eines vorwärtsschreitenden Welterlösers kennzeichnen». Hier findest du wieder, wie die vier und die drei zu einer Synthese des Dienstes, der Disziplin und der Entfaltung zusammengebracht worden sind. Alle diese Faktoren sind in deinem Leben tätig gewesen, mein Bruder und Mitjünger. Ich möchte dich in bezug auf einen Punkt loben. Du hast trotz allem, was vor sich gegangen ist, deine ashramische Arbeit, dein Denken und deinen Dienst fortgesetzt. Dies ist von uns beachtet worden, und gerade nach diesen Qualitäten geistiger Stabilität halten wir Ausschau. Dein Arbeitsgebiet bleibt dasselbe; es ist ein Teil deiner karmischen Verpflichtung, die nicht vermieden werden darf, aber die Art der Arbeit und die Natur der Arbeit, die geleistet werden sollte, wird aus Gründen, von denen ich überzeugt bin, dass du sie verstehen wirst, geändert werden müssen. ... Ich habe, wie du bemerkt haben wirst, wenig zu dir über dich selbst und deine eigene geistige Entwicklung gesagt. Der Krieg hat viele Jünger gelehrt, dass wahre Weisheit durch Dienen und Durchdenken kommt; es wurde ihnen klar, dass der Glanz der Herrlichkeit [473] Gottes durch das Erleuchten anderer offenbart werden kann. Dies hast du gelernt, und von nun an trittst du in ein neues Stadium der Jüngerschaft ein und kannst als jemand angesehen werden, der sich selbst lehren kann. Die Arbeit, die für dich umrissen worden ist, wird nur eine Disziplin von dir erfordern, und sie ist schwer. Es handelt sich um die drastische Organisation deiner Zeit, ohne Rücksicht auf Persönlichkeitsansprüche oder die Hindernisse eines Ätherkörpers, der zu lose verbunden ist, und eine Empfindungsfähigkeit, die das Leben sehr schwer für dich macht. Die grosse Notwendigkeit des Dienstes, den du leisten kannst, und die ungeheure Aufgabe, welche die Neuorganisation deiner Zeit und Pläne notwendig macht, werden viel dazu beitragen, die obigen Schwierigkeiten auszugleichen und sie - mit der Zeit - zu heilen. Mein Bruder, du gehörst deiner Familie nicht mehr. Du gehörst der Menschheit - eine Lehre, die zu lernen A. A. B. viele Schwierigkeiten bereitet hat. Ich gebe dir keine Meditation zu befolgen. Du magst es notwendig finden, in derjenigen, die du jetzt befolgst, gewisse Änderungen zu treffen; fühle dich frei, sie zu ändern, wo du es als wünschenswert erachtest, und suche beständig und täglich einen engeren Kontakt mit deinem Meister und dem meinen - dem Meister K. H. Täglich schaue ich nach dir aus, mein Bruder, und dies ist kein eitler Ausspruch meinerseits. Vertraue auf mein Verständnis, und im Notfall rufe mich. Entwickle telepathische Empfindungsfähigkeit für meine Stimme - so wie ich sie für die deine entwickelt habe. An R. A. J. August 1940 MEIN BRUDER UND MEIN FREUND! Für dich, wie für alle Jünger in dieser Zeit der Weltkrise, ist das Leben ausserordentlich schwer gewesen. Dies ist keine nichtssagende Binsenweisheit - obwohl A. A. B. durch die Blume bemerkt, dass es eine ist. Sie kennt mich so gut, dass ihre kritischen Bemerkungen sich seit Jahren als eine Quelle der Belustigung für mich erwiesen und mir zuweilen geholfen haben, den westlichen Gedankengang zu verstehen. Ich bin Orientale der vierten Wurzelrasse, und obgleich ich zwei europäische Verkörperungen gehabt habe, gelingt es mir zuweilen immer noch nicht, die westliche Reaktion zu begreifen oder zu verstehen. Aber die obige Bemerkung ist nicht einfach [474] sinnlos, sondern enthält den Schlüssel für deine Zukunft. Deine jetzigen Schwierigkeiten stammen grösstenteils mehr von anderen als von dir selbst; sie sind mehr belehrender Art als karmisch bedingt. Du hast ein nützliches und fruchtbares Leben geführt; es gibt noch viel für dich zu tun, was dir ermöglichen wird, den Finger der Liebe auf die Herzen und Leben anderer zu legen; wenn du dies tust, dann bringst du sie in Beziehung zu dir und unter «die Lenkung des Auges». Die grössere weitere Arbeit eines Jüngers ist dir jedoch in diesem Leben nicht zuteil geworden. Deine Aufgabe hat dich dafür vorbereitet, und - wenn du diese Verwirklichung während des Rests dieser Verkörperung in Gedanken behältst - dann wirst du in einen Lebenszyklus hineingehen, der dir den Pfad offenbaren wird, den du, als Eingeweihter, zu betreten erwählst. Vergiss in diesem Zusammenhang nicht, mein Bruder, dass der Strahl des Lehrenden dich bedingt und dass ein grösserer Unterschied dazwischen besteht, ob du als Mensch lehrst, ganz gleich wie gut, oder als Eingeweihter; als verpflichteter Jünger wirst du diesen grundsätzlichen Unterschied erfassen. Es wird auch eine entschiedene Wirkung auf dein Leben haben. Dieser Gedanke gibt mir die Gelegenheit, dich (und nebenbei deine Gruppenbrüder) darauf hinzuweisen, dass heute viele Jünger - die, wie du selbst, nicht mit irgendeiner augenfälligen Weltarbeit beschäftigt sind - damit in Anspruch genommen sind, hier, dort und überall solche Beziehungen herzustellen, die den Kern jener Gruppe von Aspiranten und jüngerer Jünger bilden werden, die jeder ältere Jünger und Eingeweihte automatisch um sich sammelt. Er geht nicht in irgendeiner besonderen Verkörperung in die Welt hinaus und sagt: «Ich will eine Gruppe sammeln, die meinen zukünftigen Ashram bilden wird». Wenn er dies tut, dann misslingt es ihm; wenn er jedoch denjenigen, denen er in seiner täglichen Runde der Pflichterfüllung begegnet, geistig zu helfen und sie göttlich anzuregen sucht, dann ist es eine andere Sache Niemand ist dann unwichtig. Bewusst zieht er Menschen zu sich heran weil er beständig liebt und hilft. Einige von diesen mögen nur eben anderen Zielen entgegen an ihm vorübergehen, und mit ihnen hat er keine dauernde Verbindung; andere senden ihm einen empfänglichen Faden des Verständnisses und einer Bitte entgegen und, wenn seine Intuition sich entwickelt, dann erkennt er sie als die seinen; er «verknüpft seinen Lebensfaden esoterisch mit ihren», [475] wobei er Verantwortung übernimmt und eine dauerhaftere Verbindung herstellt, sowohl als Reaktion als auch infolge karmischer Beziehung. Beide werden unauflösbar miteinander verbunden. Du hast während deiner Lebensarbeit als Lehrer viele Leben berührt und kennst und verstehst bis zu einem gewissen Grad diejenigen, welche für dich empfänglich gewesen sind, für dich als einzelnen und auch als jemand, vom sie ein gewisses Mass von Verständnis erwarten können. Ich möchte dich bitten, diese Gedanken während des Rests deines Lebens im Sinn zu behalten und anzufangen, eine geplante Grundlage für die Zukunft zu legen. Dies ist diesmal meine definitive Arbeitsunterweisung für dich. Sie wird eine Aufgabe wachsamer Beobachtung, entschlossenen Herausgehens, um zu helfen, wo immer diese Hilfe benötigt sein |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |