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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 116 ff. (engl.)
soll, sollte ein beständiges Erinnern des Zwecks und des Ziels und ein Vorgang sein, der «vorsätzliches Leben» genannt worden ist. Dies umfasst euer Bemühen, bewusst im Zentrum zu leben und dann von dort aus durch ausstrahlende, magnetische Tätigkeit nach aussen hin zu arbeiten. Ich spreche hier nicht symbolisch, sondern wörtlich, denn es ist alles eine Frage des Brennpunkts des Bewusstseins. Wenn diese Haltung bewusst bis zum Vollmond im Mai aufrechterhalten werden kann, werden die einzelnen Samen innerhalb der Gruppenperipherie (könnten wir sie symbolisch die Schote nennen?) zu lebendigen und wirksamen Energieeinheiten werden (Einheiten geistiger Energie), und die darauf folgende Periode der Gruppenwechselbeziehungen und der Gruppentätigkeit wird entsprechend wirksam sein. Um diesen Vorgang, der zu ausstrahlendem und magnetischem Leben führt, zu fördern, ist die von mir vorgeschlagene Methode folgendermassen:

STADIUM I

1. Reflektive Gleichschaltung von Seele und Persönlichkeit unter Benutzung der schöpferischen Vorstellungskraft während des Vorgangs. Dies ist eine «Gefühls-» oder astrale Tätigkeit.

2. Eine Beziehung zwischen Sonnengeflecht, Herz und Kopf wird angenommen, wobei der Brennpunkt des Bewusstseins, das sie annimmt, in der Gegend des Ajnazentrums ist. Dies ist ein mentaler Vorgang.

3. Wenn dies erreicht und klar erkannt worden ist, folgt zunächst die Konzentration der Aspiration und des Denkens im Herzzentrum, das ihr euch zwischen den Schulterblättern befindlich vorstellt. Es muss erkannt werden, dass die Konzentration der Gedankenenergie sich tatsächlich dort befindet.

4. Dann folgt das bewusste und bildliche (oder imaginäre) Zurückziehen der Aspiration, des Lebens und der Hingabe des Herzens in das Zentrum oberhalb des Kopfs (die tausendblättrige Lotosblume) und [117] ihre bewusste Konzentration dort.

5. Wenn dieses Stadium erreicht worden ist und die bewusste Erkenntnis von Ort und Tätigkeit ruhig, jedoch bestimmt aufrecht erhalten wird, lasst dann das heilige Wort OM sehr leise dreimal ertönen, während ihr

a. der Seele,

b. der Hierarchie,

c. der Menschheit

entgegen ausatmet.

Diese drei erkannten Faktoren bilden nun ein definitives und verbundenes Kraftdreieck.

6. Sprecht dann mit tiefempfundener Absicht (bedenkt die Bedeutung dieser beiden Worte) die Invokation, die ich euch in meiner Mitteilung im September 1939 gegeben habe:

Im Wesen eins sind alle Menschensöhne,

und ich bin eins mit ihnen.

Ich möchte allen Liebe schenken, nie mehr hassen;

Ich möchte dienen, nicht schuldigen Dienst verlangen;

Ich möchte heilen, nie schädigen oder verletzen.

Erlittnes Leid mög' als verdienten Lohn

uns Licht und Liebe bringen.

Die Seele soll beherrschen

die äussre Form, das Leben und das Wirken,

und bring' ans Licht der Liebe Kraft,

die allem Zeitgeschehen zugrunde liegt.

Mög' innre Schau und Einsicht kommen

und unverhüllt die Zukunft sein.

Lasst innre Einheit uns bekunden und

ganz vergessen, was uns trennt.

Lasst allenthalben Liebe walten!

O, dass doch alle Menschen lieben würden!

7. Bemüht euch, den ganzen Tag über diese innere Sammlung bedachtsam aufrechtzuerhalten und habt die Morgenmeditation während eurer Arbeit stets in gebührender Erinnerung.

Diese Tätigkeit sollte nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen, doch wenn sie mit voll erwachtem Bewusstsein und mit einer aufs sorgfältigste konzentrierten Aufmerksamkeit ausgeführt wird, [118] mögen die Ergebnisse äusserst mächtig und wirkungsvoll sein, viel mehr als ihr denken mögt. Die Meditation sollte weniger als zehn Minuten in Anspruch nehmen, nachdem es euch gelungen ist, euch mit dem Vorgang vertraut zu machen; auf diese Weise werden feste Grundlagen für die Gruppenarbeit und die Gruppenmeditation gelegt werden, die ich euch im Mai, wenn ich eure persönlichen und Gruppen-Anweisungen zu geben beabsichtige, geben werde.

Jeden Monat zur Zeit des Vollmonds, von der Zeit an, wenn ihr diese Anweisungen erhaltet, und bis auf weiteres, möchte ich euch bitten, folgendermassen zu arbeiten:

1. Gruppiert euch alle vierundzwanzig symbolisch, bildlich und in eurer Vorstellung um euren Lehrer und seht mit ihm gen Osten, indem ihr im Halbkreise ein wenig hinter ihm steht.

2. Streckt dann die Hände segnend aus und sprecht zusammen mit feierlicher, ausgesprochener Absicht die Formel oder das Mantram der Einswerdung, das anfängt: «Im Wesen eins sind alle Menschensöhne», das ihr jeden Morgen in eurer persönlichen Meditation gebraucht habt. Legt die Kraft eures konzentrierten Denkens und Willens in und hinter die Worte.

3. Steht dann zusammen im Licht, das beständig von Osten her strömt, und erkennt, wie es durch den Meister hindurch jedem von euch entgegenströmt, wie es durch das Kopfzentrum eintritt, von dort aus zum Herzzentrum strömt, und lenkt es dann vom Herzen durch einen Akt des konzentrierten Willens - der bewusst ausgedrückt und vorwärtsgetrieben wird - zu dem ruhenden Punkt matten Lichts innerhalb des Sonnengeflechts.

4. Bemüht euch dann, während ihr euch wieder in das Kopfzentrum zurückzieht, bewusst zu erkennen, dass die drei Zentren (Kopf, Herz und Sonnengeflecht) miteinander verbunden sind, so dass die Köpfe aller Gruppenmitglieder einmütig denken, und die Herzen aller Gruppenmitglieder einmütig lieben. Auch eure Aspiration wird dann (durch das geistige Erwachen des Sonnengeflechts) in einmütiger spontaner Regung emporwallen. Dies wird mit der Zeit ein magnetisches Licht- und Lebensfeld erschaffen, innerhalb dessen die Neue Gruppe der Weltdiener leben, reifen und Frucht bringen wird.

Halte den [119] ganzen Vorgang sehr einfach und unkompliziert in deinen Gedanken, mein Bruder. Wenn ihr den obigen Anweisungen mit der Einfalt eines kleinen Kindes folgen werdet, dann werdet ihr eine Situation herbeiführen, innerhalb dieser Arbeit möglich sein wird. Haltet nicht nach Ergebnissen Ausschau. Eine Aufgabe ist es, die umrissene Arbeit zu tun, und wenn sie richtig getan wird, folgen ihr die entsprechenden Resultate ganz unfehlbar. Aber, wie ich euch schon früher gesagt habe, «der Erfolg der notwendigen Gruppenbeziehung und die Wirksamkeit ihrer zukünftigen Arbeit» im Dienst der Menschheit «werden einzig und allein durch das innere reflektive Leben und das äussere Leben zum Ausdruck gebrachter Liebe bestimmt».

ZWEITER TEIL

In der letzten Unterweisung habe ich den ersten Teil der neuen Meditation mit euch angefangen. Die vollständige Meditation umfasst den Vorgang, Herz und Kopf miteinander in Beziehung zu bringen und dann - durch einen Willensakt - beide mit dem im Ruhezustand befindlichen Punkt innerhalb des Sonnengeflechts zu verbinden, - mit jenem Punkt, über den bis jetzt noch nichts gelehrt worden ist (obgleich die Notwendigkeit eines solchen Punkts für die Arbeit der Übertragung von Energie auf der Hand lag) der aber für alle Vorbereitung zur Einweihung von wesentlicher Bedeutung ist.

Soweit brachte ich euch in der letzten Meditation, aber die individuelle Meditation, welche die Gruppenintegrierung und die Entfaltung des einzelnen Jüngers fördern wird, muss noch hinzugefügt werden.

Ihr werdet bemerkt haben, dessen bin ich sicher, dass ich die Meditation, die für den täglichen Gebrauch zugewiesen worden war, nicht bis dahin weitergeführt habe, wo der Wille gebraucht und die Energie im Kopf zu dem ruhigen Punkt im Sonnengeflecht gelenkt wird. Ihr werdet ebenfalls bemerkt haben, dass ihr zur Zeit des Vollmonds und im Gruppenverband sowie in direktem Kontakt mit mir, gemeinsam Herz, Kopf und Sonnengeflecht miteinander verbinden durftet. Einmal im Monat, und dann nur durch das schützende magnetische Feld des Gruppenlebens, könnt ihr die Meditation vollständig durchführen.

Die Vollmondarbeit wird für den Rest des Jahres so bleiben, wie sie euch bereits zugewiesen worden ist, aber wir wollen die Meditation zum Abschluss bringen, und ich will jetzt das zweite Stadium der Gruppenmeditation für euch umreissen. Ihr solltet jetzt mit der ersten Hälfte so vertraut sein, dass ihre Ausführung automatisch erfolgt und nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Sie ist ihrer [120] Natur nach eine Einleitung für diejenige, welche ich euch jetzt zuweisen will. Sie sollte jeden von euch (wenn ihr sie zu ihrem rechten Abschluss führt) mit dem Bewusstsein und der Energie des Herzens im Kopf konzentriert belassen. Die Tätigkeit des wahren geistigen Menschen ist nicht erweckt worden, und wenn das geschieht, dann wird die Wirkung auf das Herniederströmen von Energie vom Kopfzentrum dreifach sein:

1. Der erwachte Punkt im Sonnengeflecht wird äusserst tätig werden und, wenn die Arbeit richtig getan wird, wird sie jenen Punkt gleichfalls überaus magnetisch machen und alle Energien von allen Zentren unterhalb des Zwerchfells (mit Ausnahme des einen am Ende der Wirbelsäule) im Sonnengeflecht sammeln. Dies betrifft das Kreuzbeinzentrum und andere kleine Energiebrennpunkte. Dort müssen sie beständig gehalten werden, bis zu der Zeit, da der Mensch fähig ist, sie okkult zu handhaben.

2. Der unerwachte oder ruhende Lichtpunkt im Sonnengeflecht erwacht langsam zum Leben und zu einem Zustand einer neuen vibrierenden Tätigkeit. Sein magnetisches Feld nimmt beständig zu und dehnt sich aus, bis es mit der Peripherie des magnetischen Feldes, welches das Herzzentrum umgibt, in Berührung kommt.

3. Wenn die beiden obigen Stadien abgeschlossen sind, folgt ein längerer Übertragungsvorgang. Das Sonnengeflecht ist die Übertragungsstelle zwischen den unteren und den oberen Energien. Dieser Vorgang ist in sich zweifach:

a. Die beiden Punkte innerhalb des Tätigkeitsfeldes des Sonnengeflechts werden endgültig miteinander in Verbindung gebracht, und die unteren Kreuzbein- und materiellen Energien werden in den bisher ruhenden Lichtpunkt übertragen, der jetzt erwacht ist und dessen Qualität und Macht immer intensiver werden.

b. Die konzentrierten Energien im neuen Zentrum innerhalb der Peripherie des Sonnengeflechts werden dann durch einen Willensakt ins Herzzentrum und von dort zum Kopf emporgehoben.

In dieser dreifachen Übertragung der niedrigeren Kräfte bis in das Sonnengeflecht, in das Herz und schliesslich in den Kopf haben wir eine bildliche und symbolische Darstellung innerhalb der [121] Lebenserfahrung des Jüngers von der Wechselbeziehung und schliesslichen Übertragung von Energie von der Persönlichkeit (symbolisiert durch das Sonnengeflecht) zur Seele (symbolisiert durch das Herzzentrum) und von der Seele zur Monade (symbolisiert durch das Kopfzentrum). Diese Entsprechungen sind wertvoll, da sie ein Beweisgrund für die tatsächliche Natur des Vorgangs sind und sie den Aspiranten auch befähigen, das Wesen des Unternehmens einigermassen zu begreifen, zu dem er sich verpflichtet hat. Gewisse Beziehungsaspekte erscheinen daher im Bewusstsein des Jüngers, und an diesem Punkt seiner Ausbildung sind die folgenden vier Beziehungen von grösserer Bedeutung:

1. Die Beziehung zwischen den Energien, die sich unterhalb des Zwerchfells befinden, und die dem Persönlichkeitsleben (das von Verlangen motiviert ist) entsprechen, und den höheren Energien, die sich oberhalb des Zwerchfells befinden und die von der Seele motiviert sind. Diese befinden sich, soweit es sich um den Durchschnittsaspiranten handelt, noch so gut wie gänzlich im Ruhezustand, und ihre Tätigkeit wird erst dann bewusst erkannt, wenn die Seele

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.