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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 7 ff. (engl.)
verbunden ist. Dies wird die Gruppe als ganzes dazu führen, richtig zu funktionieren, weil die einzelnen Gruppeneinheiten gleichgeschaltet und richtig angepasst sind.

Warum ist es notwendig, dass der Jünger seine innere Verbindung mit seinem Lehrer verstärkt? Nicht, weil der Lehrer sein Meister ist, nicht, weil der Jünger der Auferlegung irgendeiner subjektiven [8] Kontrolle seitens des Meisters unterworfen wird, nicht wegen irgendeines besonderen Vorrechts in dieser Hinsicht, sondern, weil dieser Schüler selbst eine Quelle der Erleuchtung für seine Mitschüler werden kann, wenn sein Denken in wirklicher Verbindung mit dem Lehrer steht; wenn er mit Klarheit in der Richtung seines erwählten Stoffes denkt (beachtet das Wort «erwählt»), dann kann er auch lehren. Ein Meister betrachtet jedes Mitglied seiner Gruppe vom Gesichtspunkt seiner Brauchbarkeit im allgemeinen Gruppendienst. Der Beitrag eines jeden mag verschieden sein; ein Jünger mag viel in der Richtung des klaren Denkens und einer unpersönlichen Haltung erreicht haben; dies kann seine Brauchbarkeit für die Gruppe darstellen, und der Meister wird ihn noch weiter in diesen beiden Richtungen auszubilden suchen.

Was hindert einen Jünger als Einzelwesen daher daran, direkten Zugang zu einem Meister und direkte Verbindung mit ihm zu haben, ohne von der Vermittlung eines älteren Jüngers abhängig zu sein? Was hindert euch daran, eine solche direkte Beziehung mit mir zu haben? Einer oder zwei in dieser Gruppe haben direkten Zugang, und noch einer von euch hat ihn und weiss es nicht; mehrere andere sind wohlmeinende und ernsthaft strebende Jünger, aber auch nicht einen Augenblick lang vergessen sie sich selbst; das Problem der Verblendung und die Voreingenommenheit mit geistigem Ehrgeiz beeinflussen einige Aspiranten; ein geistiger Ehrgeiz, der durch eine sehr kleine Persönlichkeit arbeitet; einige könnten schnellere Fortschritte machen, aber neigen zur Trägheit; vielleicht nehmen sie es einfach nicht wichtig genug. Alle haben den Wunsch weiterzukommen, alle besitzen ein starkes inneres geistiges Leben, aber die Gruppenantahkarana ist gewöhnlich noch unvollständig, und der Aspekt der reinen Vernunft, der vom Herzen kommt, dominiert nicht. Daher ist die evokative Kraft der geistigen Triade nicht hinreichend, um die Persönlichkeit standhaft zu halten; die invokative Kraft der Persönlichkeit existiert überhaupt nicht, vom Standpunkt der Gruppenpersönlichkeiten aus gesehen, aus denen sich der Persönlichkeitsaspekt eines Ashrams zusammensetzt. Dies ist ein Faktor, der nur dann wirkungsvoll werden kann, wenn gewisse persönliche Beziehungen ausgeglichen worden sind und Trägheit überwunden ist. Nur dann kann die «Gruppe stehen».

Ich beabsichtige, euch nur einmal im Jahr, zur Zeit des Vollmonds im Mai, persönliche Anweisungen zu geben. Ich werde dann auf etwaige nötige Änderungen in eurer persönlichen Meditation [9] oder in der Gruppenmeditation hinweisen. Diesmal will ich dieser Neuen Saatgruppe eine Meditation geben, die einheitliche Beziehungen und eine bewusste Gruppenwechselwirkung hervorrufen soll. Ich will auch jedem Mitglied eine Meditation geben, die dazu dienen wird, seine Persönlichkeit vollständiger zu integrieren, die aber vor allem auch dazu dienen wird, sie mit der Seele zu verschmelzen. Ich werde mich später ausführlich darüber äussern, wenn ich jedem von euch seine persönlichen Anweisungen gebe. Da ich euch einzeln nur einmal im Jahr unterweisen will, werde ich offen und ehrlich mit euch verfahren und wenig Rücksicht auf eure persönlichen Reaktionen nehmen. Diese sind im wesentlichen eure eigene Angelegenheit und nicht meine.

Einige von euch haben meine vorhergehenden Anweisungen wirklich studiert; andere haben sie entschieden flüchtig und oberflächlich durchgelesen und letzten Endes über das, was ich gesagt habe, gar nicht richtig nachgedacht. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, euch an die hauptsächlichen Punkte zu erinnern, ehe ich mit der nächsten Phase der Unterweisung fortfahre. Ich möchte, dass ihr eure Beherrschung des Stoffes und auch eure Reaktion auf die Bemühungen zeigt, die ich mache, um euch zu unterweisen. Die beste Arbeit, die eingereicht worden ist, war die von W. D. S., weil sie am esoterischsten war und die geistigen Techniken der Annäherung, der Einsicht und der Vision berührte.

Nebenbei gesagt, in eurem Denken erhebt sich die Frage in bezug auf die Methode, die ich anwende, um den Inhalt eurer Arbeiten zu ermitteln. Lese ich sie? Liest A. A. B. sie und übermittelt mir dann ihre Eindrücke? Psychometrisiere ich sie? Nichts von all diesem drückt meine Methode aus oder deutet die wirkliche Art der Ermittlung an. Ich lese sie nicht, offen gestanden, sie rechtfertigen es nicht, ihnen meine Zeit zu widmen. Liest A. A. B. sie und übermittelt mir dann ihre Bedeutung? Nein, denn während sie ihren Denkaspekt und ihr Gehirn durchlaufen, würden sie die starke Färbung ihrer Gedanken annehmen, und davor hat sie die Gruppe und alle Arbeit, die sie als Vermittlerin zwischen euch und mir unternimmt, von jeher sorgsam bewahrt. Ich psychometrisiere sie nicht. Lasst mich versuchen, es zu erklären.

Alle einzelnen äusseren Formen sind Ausdrücke irgendeiner subjektiven Bedeutung, welche die Ursache ihrer Erscheinung ist, und die von denen, die in der Welt der Bedeutung wirken können, entdeckt [10] werden kann. Diese «Brennpunkte der Bedeutung» nehmen eine Note, eine Schwingung und einen symbolischen Aspekt an, der dem geschulten Denken des Esoterikers viel mehr übermittelt als der Eindruck, den die äussere Wortform in dem geschulten Denken des exoterischen Lesers erwecken kann. Ein flüchtiger Blick in der Richtung des Jüngers mit dem Gedanken, den Wert seines Beitrages in Worten zu erfassen, genügt, um das Symbol, welches das Ergebnis seines geschriebenen Gedankens ist, in mein Gesichtsfeld zu bringen. Dieses Symbol mag entstellt sein, und wahrscheinlich ist dies der Fall, ein Symbol ohne wahres Gleichgewicht; es wird seinen Platz auf der einen oder anderen Bewusstseinsebene der astralen, mentalen oder geistigen finden, und seine Schwingungsnote wird von seiner «okkulten Ortung» abhängig sein. Vergesst nicht, dass die Welt der Bedeutung und die Welt der äusseren Formen im wesentlichen die Welt ausdrücken, in der Vielfältigkeit zur Einfachheit reduziert wird, obgleich dies nicht Synthese mit einbezieht.

Ich frage mich, ob einige unter euch wirklich den Umfang der Anstrengung begreifen, die ich unternehmen muss, um euren Denkaspekt zu erreichen und euch zu lehren. Wenn ich z.B. diese Unterweisungen auszusenden versuche, muss ich die folgenden Vorbereitungen treffen. Zunächst suche ich die Geistesverfassung und die Bereitschaft des Sekretärs, A. A. B., festzustellen und zu sehen, ob der Druck der anderen Aufgaben, mit denen sie im Zusammenhang mit dem Plan der geistigen Hierarchie beschäftigt ist, ihren richtigen Empfang erlaubt, denn wenn die Arbeit ausserordentlichen Druck auferlegt und wenn sie mit dringenden Problemen beschäftigt ist, mag es nötig sein, dass ich bis zu einer solchen Zeit warte, da die Umstände ihr die nötige Freiheit sowohl an Zeit und Kraft als auch an mentaler Loslösung geben. Mein eigenes okkultes Aufgabengebiet muss auch berücksichtigt werden. Nachdem ich eine Verbindung mit ihr hergestellt habe, muss ich dreierlei tun:

Zuerst muss ich die Jüngergruppe als Ganzes in meine Aura hineinziehen, um den allgemeinen Zustand ihrer Empfangsbereitschaft zu beurteilen, denn diese muss das Ausmass der beabsichtigten Mitteilung bestimmen. Seid ihr euch darüber klar, meine Brüder, dass ihr, wenn ihr eure Fähigkeit, die erforderlichen Lehren zu begreifen, erweitert und euren Denkaspekt darin übt, auf immer weitere und abstraktere Weise zu denken, von mir eine entsprechende angemessene Unterweisung heranzieht? Die Begrenzung [11] der mitgeteilten Wahrheit liegt bei euch und nicht bei mir.

Zweitens muss ich den Umfang der Anweisung in meinem eigenen Bewusstsein isolieren, indem ich mich von allen anderen Angelegenheiten loslöse und das nötige Material in eine Gedankenform bringe, die umfassend und klar ist und in logischer Folge in Beziehung zu dem steht, was schon gegeben worden ist und zu gegebener Zeit den Grund für die nächste Unterweisung legen wird.

Drittens muss ich in jenen meditativen Zustand und jene nach aussen gerichtete Haltung eintreten, die mir ermöglichen, in einem ständigen Strom konstruktiver Sätze in den Denkaspekt des Sekretärs das auszugiessen, was die Gedankenform ausdrücken wird, wie ich sie sehe und bilde.

Um es anders auszudrücken: Ich werde bewusst schöpferisch und bemühe mich, der Vision, dem Denkaspekt und der intellektuellen Wahrnehmung von A. A. B. eine geordnete Darstellung der Gedankenform zu übermitteln, welche die Lektion verkörpert, von der ich möchte, dass die Schüler sie lernen.

Dies alles erfordert eine Verausgabung von Kraft und Zeit meinerseits, die ich für gänzlich gerechtfertigt halte, wenn die Schüler ihrerseits ihr Denkvermögen vorbereiten, die nötige Zeit hergeben, den wenigen Anforderungen nachkommen, die ich stelle, und schliesslich in der Arbeit helfen, die Aspiranten und Jünger überall in der Welt und später das grössere Publikum auf die herausgegebenen Unterweisungen aufmerksam zu machen.

Lasst mich hier auch die Frage klären, die euer Denken in bezug auf die Grundlage der Verbindung zwischen A. A. B. und mir beschäftigt. Früher habe ich erklärt, dass ein Neophyt in einem Ashram unter der Leitung eines weiter fortgeschrittenen Chelas steht und dass «der Meister von dem älteren Jünger, der mit der Leitung des Neophyten beauftragt ist, regelmässig Berichte erhält (die auf gewissen Tabellen beruhen). Auf diese Weise werden hierarchische Beziehungen hergestellt» (Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, Band I, Seite 951). Vor mehreren Leben war ich auf diese Weise für A. A. B. verantwortlich und daher die enge Beziehung und das grundlegende Einvernehmen zwischen uns, daher die Arbeit, die wir gemeinsam tun konnten, obgleich ich nicht ihr Meister bin. Ich erkläre dies, damit ihr etwas Verständnis für die Wechselbeziehungen innerhalb der ashramischen Arbeit bekommt. Wir gehören [12] beide zum Ashram des Meisters K. H.. Ich möchte noch einen weiteren Punkt hinzufügen; Empfang, wie A. A. B. ihn hat, ist tatsächlich sehr selten, nicht nur hinsichtlich des Stoffes, sondern auch in bezug auf die feinfühlige Ideenfolge und die gute Wahl der Worte; dadurch hat sie meine Bücher einzigartig gemacht. Sie erreicht ein Niveau, das konkurrenzlos ist.

Ich habe euch dessen versichert, dass ich offen und ehrlich mit euch verfahren würde, wenn ich diese Gruppe unterweise, weil die Zeit drängt und die intelligente Arbeit des geschulten Jüngers nötig ist. Wollt ihr euch daran erinnern und meine Vorschläge auf euch selbst und nicht auf eure Gruppenbrüder beziehen? Was alle Jünger am meisten nötig haben, ist, das, was ich sie lehren mag, auf die Idee anzuwenden, ihren Weltdienst zu fördern und zu erweitern, um auf diese Weise die empfangene Lehre und die Anregung, die ihnen zuteil geworden ist, der Welt praktisch und wirkungsvoll darzustellen.

In euren persönlichen Unterweisungen werde ich euch Auskunft über das Wesen eurer vorherrschenden Verblendung geben. Ihr mögt euch fragen, was ich eigentlich mit diesem Begriff meine? Ich meine jenen Aspekt des Denkens, jene Eigenschaft des Fühlens oder jene angeborene Neigung, die zwischen euch und dem Licht des Lebens und der Wahrheit steht. Im Leben jedes Aspiranten ist irgendeine hervorstehende Neigung, die als Begrenzung wirkt. Dieser Neigung sollte gebührende Beachtung geschenkt werden, was schliesslich zu ihrer Ausrottung führen wird. Die meisten Jünger und Aspiranten handhaben sich und ihren eigenen Charakter zu allgemein. Weniger weitschweifige Aufmerksamkeit für die Menge der ererbten Gewohnheiten und eine konzentriertere Beachtung eines grundlegenden oder wenigstens vorwiegenden Zuges würde viel schnellere Fortschritte zur Folge haben. Dasjenige, von dem ich euch offenbaren werde, dass es der Berichtigung, Anpassung oder Ausrottung bedarf, sollte eure Aufmerksamkeit beschäftigen, und damit solltet ihr euch während des kommenden Jahres bewusst befassen. Weniger wichtigen Fehlern und Irrtümern braucht ihr kaum Beachtung zu schenken; so oft sind Fehler, die euch von ausschlaggebender Bedeutung erscheinen, in den Augen der Meister belanglos. Das Gedankenleben eines Jüngers befasst sich so viel mit einer unaufhörlichen Selbstbefragung und mit Selbstbetrachtung. Was ich sagen werde, mag sehr kurz und knapp sein. Ich suche nur anzudeuten und nicht anzuordnen; ich beabsichtige, Hinweise zu [13] geben, euch jedoch keine Ausrottungsmethoden vorzuschreiben.

Die Zeiten sind ernst, und die Weltjünger sind hart bedrängt.

Die Hierarchie und die ihr angeschlossenen Gruppen suchen aktive Hilfe und Mitarbeit in der Rettungsarbeit. Alle Aspiranten und Jünger werden gebraucht, und alle können viel geben, wenn das Verlangen, das liebende Herz und das geweihte Denken vereint dienen. Ich bitte um eure geweihte Hilfe. Ich bitte euch, euch aufs neue zu disziplinieren, nichts zurückzuhalten, weder objektiv noch subjektiv. Ich bitte euch, beim Werk der Welterrettung aus ganzem Herzen mitzuhelfen.

GRUPPENUNTERWEISUNG

Dezember 1941

MEINE BRÜDER!

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.