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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 561 ff. (engl.)

«Ich gelobe meinen Teil mit ernster Entschlossenheit, mit ernsthafter Aspiration beizutragen; nach oben zu blicken, nach unten zu helfen; nicht Träumereien nachzuhängen, noch zu ruhen; mich abzumühen, zu dienen, zu ernten, zu beten, das Kreuz zu besteigen, den Weg zu beschreiten, die Arbeit, die ich tue, für nichts zu halten, mein erschlagenes niederes Selbst zu übersteigen, auf Bequemlichkeit und Ruhe zu verzichten und unter dem Druck des Schmerzes, mich selbst zu verlieren und mein Selbst zu finden und so in den Frieden einzugehen.

Willst du die folgenden Sätze als Saatgedanken für die nächsten paar Monate gebrauchen?

1. Monat Der Denkaspekt offenbart das Wirkliche.

2. Monat Das Licht ist zweifach. Es tut das kund, was unsichtbar ist. Es erhellt den täglichen Weg mit seinen Strahlen.

3. Monat Alles, was ist, tut irgendeinen Saatgedanken kund.

4. Monat Ein Gedanke Gottes, irgendeine wirkliche Idee, muss sich in meinem Herzen offenbaren.

5. Monat Die Welt muss durch Ideen errettet werden.

Du wirst bemerken, was mein Zweck in dieser anfänglichen Ausbildung ist, der zu unterwerfen ich dich bitte, mein Bruder. Lass [562] mich es dir klarmachen. Ich möchte erreichen, dass du entschiedener auf der Mentalebene polarisiert bist. Ich möchte es erleben, dass du weniger an die Haltung des fanatischen Verehrers gebunden und unpersönlicher bist, freier um des Dienstes willen zu dienen, und nicht weil du einen Lehrer verehrst, oder einem guten Zweck oder Glauben anhängst. Stimmt dies nicht mit deiner tiefsten und höchsten Idee überein?

März 1937

MEIN BRUDER UND MEIN FREUND!

Die Lehren einer wahren Demut und Zurückhaltung sind nicht so leicht zu erlernen, wie es scheinen möchte, besonders wenn das Minderwertigkeitsgefühl so stark ist, wie es bei dir der Fall ist. Es ist so leicht, eine natürliche Selbstunterschätzung mit wahrer geistiger Demut zu verwechseln, aber du lernst schnell.

Auf eine Sache möchte ich dich hinweisen. Demut muss stets mit einer geistigen Selbstachtung verbunden sein, die es dem Jünger verbietet, irgendwo anders auf dem Pfad zu stehen, als auf seinem rechtmässigen Platz. Tatsache ist, dass Jüngerschaft Erkenntnis gewährleistet. Es ist kein falscher Stolz zu wissen, dass man ein Jünger ist. Hierauf weise ich dich und alle Jünger hin. Das Erkennen des Status ist jedoch eine rein persönliche Angelegenheit; sie sollte als Tatsache hingenommen und angenommen werden und danach sollte Schweigen beobachtet werden. Welches ist daher die Lehre, die ich dir heute geben will, und der ich die obigen Worte vorausgehen lasse?

Einfach diese: Deine Verbindung zu erkennen und zu wissen, dass dein altes Streben Frucht trägt und tragen wird. Verliere dich selbst aus den Augen, verliere die Persönlichkeiten deiner Mitjünger aus den Augen und auch mich, deinen Freund und Lehrer in mehreren Leben; vergiss alles, abgesehen von den Bedürfnissen derer, denen du täglich begegnest. Dann diene. Verschliesse jedem Gedanken an dich selbst und den Reaktionen, die durch deine Gruppenbrüder hervorgerufen werden mögen, die Tür; verschliesse sie auch vor jenem hingebungsvollen Streben, das du so oft auf mich richtest und wirf es ab. Diene allen, denen du begegnest mit einem weichen Herzen voller Liebe und Mitleid, weil du weisst, dass «jedes Herz seine eigene Bitterkeit verbirgt». Dies stellt augenblicklich deine hauptsächliche Aufgabe auf dem Pfad dar, mein Bruder die Aufgabe gänzlichen Selbstvergessens. Vergiss die Vergangenheit und alles, was sie dir an Schmerz und Freude gebracht hat; vergiss das persönliche Ich und alles, was es dir geben kann oder was es zurückhält; vergiss das, was du gesagt hast oder was über dich und deine Art gesagt worden ist und trachte einfach [563] danach, zu dienen. Diene mit freudigem Herzen und bewahre dein Gleichgewicht.

Eine deiner grossen Begrenzungen ist deine Überempfindlichkeit. Deine äussere Hülle muss unempfindlicher werden; du musst lernen, das was störend auf dein Leben und deinen Dienst einwirken könnte, auszuschalten und es nicht anzuerkennen. Das Sprichwort lautet: «Sie reden. Was reden Sie? Lass sie reden». Für dich enthält es viel Wahrheit. Jünger verschwenden so viel Zeit damit, sich über Worte, Gedanken und Taten anderer Jünger zu beunruhigen; auf diese Weise geht viel Zeit verloren, die konstruktiver angewandt werden könnte. Weisst du nicht, dass die Minuten zu Stunden anwachsen, wenn der Jünger mit sich selbst ringt, um sein Gleichgewicht wieder herzustellen? Frage A. A. B. Sie kennt die Bedeutung dieser verlorenen Stunden und kann dir dabei helfen. Erinnere dich auch daran, Bruder aus alten Zeiten, dass alles Leid, das mit Überempfindlichkeit zusammenhängt, andeutet, dass der Mensch mit sich selbst beschäftigt ist, und dies wirkt sich wiederum gegen die notwendige Einschliesslichkeit aus, die dieser Gruppenarbeit zuletzt Erfolg im Dienst bringen wird. Ich weise hierauf hin, weil du während der vergangenen sechs Monate auf diese Weise ringen musstest; deine hauptsächliche Schwäche ist diese Empfindlichkeit, die zu einer ungebührlichen Konzentration auf das kleine Ich führt.

Ich möchte dich bitten, dein Studium auf die Weise, die ich in meiner letzten Mitteilung angedeutet habe, fortzusetzen und während der nächsten sechs Monate das Thema der Erleuchtung durch Ideen zu behandeln. Du fängst an, die Bedeutung von Ideen etwas zu begreifen. Bedenke nun, was die Ideen für dich tun können, wenn sie deinen Denkaspekt erleuchten und daher deinen Dienst beeinflussen. Alles, was du lernst, muss in Beziehung zum Dienst stehen. Hierin liegt deine besondere Aufgabe. Du hast die Ausrüstung; du hast einen hinreichenden Ausblick; du hast einen Denkaspekt, der erleuchtet werden kann; du kannst lehren und du kannst dienen. Damit hast du noch nicht hinreichend begonnen. Du musst lernen, als Seele zu dienen, und nicht als hochwertige Persönlichkeit. Hiermit gebe ich dir einen Fingerzeig; ich weiss, dass dir genug daran liegt, ihn anzunehmen. Was deine Meditation anbelangt, so fahre damit fort wie bisher. Ich nehme keinerlei Änderungen vor.

September 1937

MEIN BRUDER!

Nur ein kurzes Wort diesmal, aber es wird genügen. Setze die verborgene Schönheit frei, die in wirklicher Selbstvergessenheit liegt, und lass [564] deine Hingabe (die erprobt und bewiesen ist) und deine Aufrichtigkeit die Gruppe stabilisieren. Sei nicht mit dem Unwesentlichen des persönlichen Lebens beschäftigt. Stelle freigebig dich und deine Zeit zur Verfügung und gib deinen Gruppenbrüdern mit einer ausgesprochenen Unpersönlichkeit, die nichts für das abgesonderte Ich verlangt. Dies ist noch nicht der Fall.

Januar 1938

LANGJÄHRIGER BRUDER!

Während der nächsten paar Monate ruhigen Studiums und stiller Vorbereitung möchte ich dich bitten, die unten angeführten Ideen in deine Meditation zu nehmen, tief über sie nachzudenken und sie auf diese Weise zu spezifisch charakteristischen Eigenschaften in deinem Leben zu machen. Ich gebe sie dir zu einem bestimmten Zweck.

1. Monat Die Gegenwart verkörpert die ganze Vergangenheit. Die Zukunft hängt von dem klaren Erkennen der unmittelbaren Vision ab.

2. Monat Vergiss die Vergangenheit und dringe aufs neue in die Herrlichkeit dessen, der kommt, ein.

3. Monat Lass Schweigen als Resultat eines Herzens, das sich von Fragen über sich selbst freigemacht hat herrschen, und nicht als Ergebnis des Schliessens einer Tür.

4. Monat Lass Demut und Stärke deine Gabe für andere sein.

5. Monat Gewisse Schätze sind zu wertvoll und zu zerbrechlich, um dem Blick von anderen ausgesetzt zu werden. Behalte sie innerhalb der gesicherten Verschwiegenheit deines Herzens.

6. Monat Gib dein äusserstes auf jeder Ebene und gib nochmals. Und gewinne auf diese Weise durch Geben.

Juni 1938

MEIN BRUDER!

Man kann sehr wenig tun, wenn Prüfungen und tiefe Trübsal und Sorge einen Jünger übermannen, abgesehen davon, dass man ihm voller Liebe zur Seite steht, heilende Gedanken aussendet und die innere Kraft der Seele hervorruft, damit die Körper gebraucht werden können. Du hast einige Wochen und Monate selbstlosen Dienstes vor dir. Gib diesen Dienst ohne jeglichen Gedanken an [565] dich selbst und in einem Geist der Freude; gib von deiner Kraft und Liebe ohne jegliche Bezugnahme auf dich selbst im Herzen oder in Worten und lass keinen Gedanken an das kleine Ich aufkommen. Ich gebe dir diesmal keine festgelegte Studienarbeit, will dir jedoch einige neue Saatgedanken geben und möchte dich bitten, dich gedanklich in sie zu vertiefen. Willst du jeden Monat die Ergebnisse dieser Erwägungen in einem Aufsatz darlegen, der ganz kurz sein kann, der aber deine Erklärung der beabsichtigten Idee darstellen wird? Hast du den Wert und die Bedeutung des Saatgedankens, den ich dir für den sechsten Monat gegeben habe, beachtet, mein Bruder? Ich habe dir den Schlüssel für deinen unmittelbaren Dienst gegeben.

Erster Monat Möge ich den Gesang der Seele erklingen lassen und mögen die klaren, hohen Töne anderen Frieden und Freude bringen. Mein heutiges Wort ist Freude.

Zweiter Monat Möge die Qualität der Seele in mir zu sehen sein, die Eigenschaft der Liebe. Es ist eine Liebe, die nicht die kleinen Formen des Ich's erschaut, sondern das Eine Ich in allen. Meine heutige Eigenschaft ist Selbstvergessenheit.

Dritter Monat Möge das Wort meines Mundes voller Kraft zu anderen hinausgehen. Das Wort für mich während dieser kurzen Periode meines Lebens ist Verständnis.

Vierter Monat Möge die Vision meines Denkens klar und sicher sein, ihre Umrisse echt und wirklich. Diese Vision erkennt die Not, das Leiden und den Schmerz der Menschheit, denn diese sind in der ganzen Welt vorhanden. Der heutige Schlüssel für mich ist Dienst.

Fünfter Monat Möge die Herrlichkeit des Herrn, der mein Leben ist, sichtbar sein. Diese Herrlichkeit ist die Herrlichkeit des Einen. Unterscheidungen und alle Unterschiede verblassen. Das Wort das für mich die Bedeutung jenes Lebens enthält, ist Identifizierung.

Sechster Monat Mögen die Handlungen der Seele die Motive meines täglichen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.