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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 556 ff. (engl.)

Wenn wir Jünger ausbilden, trachten wir danach im Okkultisten mystische Bewusstheit und im Mystiker praktisches okkultes Wissen zu entwickeln. Deine Vision kann auf hohen Ebenen kundtun und da musst du als Seele bewusst wandeln. Diese Vision muss jedoch auf eine tiefere Bewusstseinsstufe heruntergebracht werden. Das noch am meisten gehemmte Gebiet deines natürlichen Wesens ist das der Gefühlsreaktion. Fürchte dich nicht vor emotioneller Verwüstung, mein Bruder. Einige Jünger möchten mich fragen, was ich damit meine. Ich brauche es dir nicht zu erklären, denn du wirst erkennen, wovon ich spreche. Ich verbreite mich hier nicht über die verborgene Bedeutung, die dir ersichtlich ist.

Es hat mich [557] interessiert zu sehen, dass du den Saatgedanken, der deinen Widerstand erregen sollte, erkannt hast. Es war für dich der Allerwichtigste. Die Idee ist nicht negativ, wie du annimmst. Die Persönlichkeiten der «müden Pilger auf dem Weg» sind tatsächlich müde und verbraucht. Die Menschheit ist heute sehr erschöpft. Die Körper sind durch viele Zyklen hindurch gebraucht worden und ihre Macht (im positiven Sinne) ist erschöpft, was das herannahende Ziel darstellt. Lange Zyklen hindurch ist die Einwirkung der Seele auf die Persönlichkeit negativ gewesen und die Persönlichkeitsausrüstung ist der positive Ausdruck des geistigen Menschen gewesen. Dann fängt die niedere Ansammlung von Kräften an, abgenutzt zu werden; ihre Schwingung wird schwächer, und weil ein grosser Teil des Bewusstseins sich noch mit der Natur des Körpers identifiziert, ist sich der Jünger der Müdigkeit, Schmerzen, des Kummers und einer tiefen Erschöpfung bewusst. Gerade die «Persönlichkeitserschöpfung» der menschlichen Rasse war zum Teil für den übermässigen Trübsalskomplex, das Minderwertigkeitsgefühl und die Psychologie des Sehens nach Erlösung der christlichen Darstellung der Wahrheit verantwortlich.

Wenn noch weitere Fortschritte gemacht werden, beginnt die Freude der Seele durch die zermürbten und erschöpften Körper hindurchzufliessen und allmählich ergreift die positive Natur der Seele davon Besitz. Wenn dieser Einfluss stark genug und der Mensch hinreichend dezentralisiert ist, wird die Seelenqualität trotz physischer Begrenzungen beharrlich fortfahren, und das innere Gefühl der Müdigkeit wird dann sorgfältig abgelehnt und bewusst und auf intelligente Weise umgewandelt. Das Elend der Persönlichkeit wird erkannt, eine geplante Anstrengung, es zu überwinden, wird jedoch unternommen werden. Dieser Prozess des «göttlichen Eingreifens» bringt allmählich die heilende Kraft herein, und in irgendeinem Leben ist vollkommene Gesundheit der Lohn der Bemühungen des Eingeweihten, als Seele zu leben und sich nicht als Persönlichkeit zu fühlen. Gerade dieses göttliche Hereinströmen der Lebensqualität der Seele, ist der wahre Schlüssel zu selbst herbeigeführter Heilung.

Willst du dich an das erinnern, worauf ich an anderer Stelle hingewiesen habe, nämlich:

1. Glück ist das Ziel des Persönlichkeitsverlangens und ihre höchst erwünschte Empfindungsreaktion.

2. Freude ist die Qualität des Seelenlebens und diese Eigenschaft kann der Persönlichkeit auferlegt werden, woraufhin sie anstelle von Glück tritt und die Gabe der Wahrheit verleiht.

3. Wonne ist das [558] Wesen geistigen Seins und wird seinerseits und zur rechten Zeit dem Rhythmus der Seele auferlegt. Es ist die Gabe der Synthese.

Du siehst klar vom Standpunkt der mentalen Beobachtung aus, die du auf scharfsinnige und intelligente Weise anwendest. Lerne nun, ebenso klar zu fühlen was du siehst, sowohl das Gute als auch das weniger Gute, und liebe beständig in beiden Richtungen. Bis jetzt liebst du dort nicht, wo du kritisierst. Dies musst du lernen, und diese Liebe wird neues Licht auf das werfen, was du wahrnimmst und was du zu fühlen lernen wirst. Dann wird das Leben sich dir in einem neuen Rhythmus des Dienstes und der Brauchbarkeit auftun.

Ich erwarte nicht, dass die Beantwortung der drei Fragen, die ich dir am Anfang dieser Unterweisung gestellt habe, von irgend jemand anderen als dir und mir gelesen werden soll. Sollte dir jedoch daran liegen, sie so zu formulieren, dass sie deinen Gruppenbrüdern einen Dienst leisten kann, dann ist dies gänzlich deine eigene Angelegenheit.

Ich gebe dir noch einen weiteren Wink und eine Anregung, die nur du verstehen wirst. Du solltest drei Menschen in dein Herz einschliessen und sie lieben. Bis jetzt liebst du sie nicht. Einer davon liebt dich auch nicht. Zwei suchen deine Liebe. Lerne, alle drei zu lieben, nicht theoretisch aus einer überheblichen, kalten, mentalen Haltung heraus, sondern unten auf der irdischen Ebene; liebe sie mit deinem Herzen. Dann wird sich dein Leben ändern. Und überdies, mein Bruder, liebe sie nicht, weil ich es vorschlage oder durch ein Zurschaustellen des grossmütigen Geistes, noch als Resultat einer intelligenten Überlegung, sondern weil du liebst. Zwei von diesen dreien haben dir viel zu geben und können dich, mit sich, auf dem Weg weiterführen. Ich erwähne ihre Namen nicht, noch habe ich irgend jemand gesagt, wer sie sind. Es ist deine eigene Angelegenheit, nicht meine, noch ihre, sondern deine.

Ich gebe dir jetzt drei Sätze, über die du während der nächsten sechs Monate meditieren solltest. Willst du während der ersten drei Monate innerhalb des Bewusstseins des Kopfs über sie meditieren und die Meditation während der letzten drei Monate wiederholen, aber diesmal innerhalb des Herzens, und dich bemühen. Ihre Bedeutung zu fühlen? Auf diese Weise wird Realisation erfolgen.

Satz I.

Wie ein goldener Schmetterling, welcher der Sonne entgegenfliegt, befinde ich mich in der Schwebe auf dem Lotosblumenblatt [559] der Erde. Vom Atem der Liebe gehalten, schwebe ich. Ich verweile einen kleinen Augenblick und dann fliege ich in den goldenen Pfad hinein, der in die Sonne hineinführt.

Satz II.

Es gibt weder Dunkelheit noch Nebel. Es gibt weder Nacht noch Tag. Es gibt weder Stürme noch Frieden; weder Ruhe noch Hader. Nur die unveränderliche Liebe Gottes, die das Gute fördert.

Satz III.

Ich komme vom Gipfel des Berges herunter und bringe das Licht der Liebe, die Liebe Gottes. In den Kelch aller, denen ich begegne, giesse ich diese Liebe, die Licht verleiht, diese Liebe, die Leben erhält. Ich sehe wie sich die Liebe des göttlichen Lebens durch die Form ergiesst, durch meine eigene und durch die Form von anderen. Sie heilt und besänftigt. So wird die Aufgabe erfüllt. Auf diese Weise wird ein Mensch in einen Sohn Gottes verwandelt.

Um die Strahlenqualitäten zusammenzufassen, die du handhaben musst, um dich für Fortschritt im Weltdienst auszurüsten, könnten sie folgendermassen festgelegt werden:

1. Der Seelenstrahl der Strahl des Willens und der Macht.

2. Der Persönlichkeitsstrahl der Strahl der konkreten Wissenschaft.

3. Der Strahl des Mentalkörpers der Strahl der intelligenten Aktivität.

4. Der Strahl des Astralkörpers der Strahl der Hingabe.

5. Der Strahl des physischen Körpers der Strahl des Willens und der Macht.

Zu deiner Beruhigung und der deiner Mitjünger möchte ich darauf hinweisen, dass die Gruppenarbeit des Heilens begonnen werden kann, wenn die Gruppe ihre Arbeit der Integrierung fortsetzt und an Liebe und Verständnis zunimmt. Fahre mit der Gruppenmeditation und mit der Arbeit der Annäherung zur Zeit des Vollmondes fort und schenke der letzteren spezielle Aufmerksamkeit. Erlerne den Weg in den Ashram des zweiten Strahls durch die offene (obwohl geheime) Tür deines eigenen Herzens.

ANMERKUNG: In der Unterweisung vom März 1936 sagte der Tibeter dem Jünger, dass er es lernen müsse, «mit Zartgefühl mit anderen zu wandeln». Dies hat er nicht gelernt und seine Arbeit in dem Ashram ist wenigstens vorübergehend in einem Zustand der Unentschiedenheit.

An S. R. D.

August 1936

MEIN BRUDER AUS ALTEN ZEITEN!

Eines der stärksten [560] Dinge in deinem Bewusstsein ist die Realisierung unserer alten Verbindung. Du hast seit Jahren gewusst, dass eine solche Verbindung besteht. Du hast dich oft gefragt, was für einen Zweck sie für dich hat. Du hast die Mitte deines Lebens erreicht und sie überschritten, ohne entdeckt zu haben, was für einen Zweck diese Realisierung hat oder was du tun kannst, um von wirklichen Nutzen zu sein; denn mein Bruder, du musst für den Rest deines Lebens von grösserem Nutzen sein, als bisher. Wenn du ein Jünger bist, dann musst du berücksichtigen, dass du es wegen einer Fähigkeit zu dienen und nicht infolge irgendeiner karmischen Verbindung bist. Du bist ebenso, wie L. R. U. karmisch mit mir verbunden und ihr steht deshalb in karmischer Beziehung zueinander. Wenn eine solche Beziehung sich nicht als Dienst an euren Mitmenschen auswirkt, ist sie zwecklos. Selbstlos und aufopfernd geleisteter Dienst ist deine Aufgabe und die ihre ebenfalls.

Es ist nicht meine Aufgabe, dir zu sagen, wie du dienen solltest oder auf welchem Gebiet der Dienst geleistet werden sollte. Ich habe beobachtet, wie du während der letzten drei Jahre deinen Weg in grössere Nützlichkeit hinein ertastet hast, und ich weiss um deine Entschlossenheit, dich durch nichts davon abhalten zu lassen. Sei dessen eingedenk, mein Bruder, dass wir oft durch das Unerwartete gehindert werden und nicht durch das, was wir vorausgesehen haben.

Wenn du in den kommenden Monaten fühlst, dass der Kontakt mit mir schwächer wird, dann lass dich nicht durch die Illusion täuschen. Diese Erkenntnis wird in Wirklichkeit darauf beruhen, dass dein mentales Verstehen der Wahrheit sich vertieft hat und die Aufmerksamkeit, die du astraler Empfindungsfähigkeit widmest, nachlässt. Es ist erforderlich, dass du sie verlierst. Du bist astral übermässig empfindungsfähig und hast eine zunehmende Polarisation auf der Mentalebene nötig. Dies wird zu zwei Dingen führen:

1. Zu einem festeren Halt über das niedere Ich durch die Seele, so dass deine Seele mehr für dich bedeuten wird.

2. Zu einer tieferen Integrierung in deine Gruppe gleichartiger Seelen, was ein Verständnis für Gruppenkontakte und weniger Interesse an der Persönlichkeit sowie weniger Interesse an deinem Lehrer, dem Tibeter, zur Folge haben wird. Ich, dein tibetischer Bruder, habe Interesse an der Gruppe, aber nicht am einzelnen. Dies ist die erste Lektion, die ich dich lehren [561] möchte. Arbeite angestrengt daran, mit deinen Mitjüngern Kontakt aufzunehmen. Denke viel weniger an mich und an deine Beziehung zu mir. Sprich ein Jahr lang niemals mit irgend jemand über mich, aber suche zur Zeit des Vollmonds mit

a. deinen Gruppenbrüdern,

b. L. R. U.,

c. karmisch mit mir,

Fühlung zu nehmen, deine Verbindung herzustellen und zu stärken. Denke dann für den Rest des Monats und bis zum nächsten Vollmond über die Gruppenarbeit nach, aber nicht über den Tibeter. Ich denke mir, dass du sofort erkennen wirst, wie weise dies ist, mein Bruder.

Du bist ein geborener Lehrer und ein Lehrer in Ausbildung. Du kannst lehren und solltest es auch tun. Ergreife jede Gelegenheit, zu lehren und sammle diejenigen, denen du auf diese Weise dienen kannst. Wähle Qualität und nicht Quantität und lehre von dem Gesichtspunkt des Wissens aus, den du sorgfältig in der Meditation überlegt hast. In diesem Satz gebe ich dir den Schlüssel für deine Meditationsarbeit. ...

Sprich nach deiner Meditationsarbeit die folgende Verpflichtung:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.