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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 523 ff. (engl.)
nächste Mal unterweise.

Januar 1939

MEIN BRUDER!

Du hast wirkliche [524] Fortschritte gemacht. Dies ist das erste, was ich dir sagen möchte. Wenn du ein wenig mehr klarer denkst und die Tatsachen, die du über dich selbst weisst, annimmst, wirst du frei werden. Dein Problem ist schwierig. Es beruht nicht auf den Schwierigkeiten deines Lebens, denn dein Lebensproblem ist durchaus nicht ungewöhnlich, obwohl du ihm ungewöhnliche Aufmerksamkeit gewidmet hast. Es beruht auf der Tatsache, dass du eine Persönlichkeit, einen Astralkörper und einen physischen Körper auf dem sechsten Strahl hast. Dies stellt eine ungeheure Kraftverbindung dar, aber du hast die Verantwortung übernommen, diese Kräfte zu handhaben, um den Einfluss des sechsten Strahls, den diese Art Energie während drei Leben hintereinander auf dich ausgeübt hat, auszuschalten. Du hast das Alter von sechzig Jahren erreicht (oder ist es etwas mehr, mein Bruder?) und hast ihn noch nicht überwunden. Daher ist das Ziel deiner Seele noch nicht erfüllt. Der Unterschied zwischen deiner heutigen Haltung und deiner Haltung vor dreissig Jahren besteht darin, dass du dir damals nicht klar darüber warst, worum es sich handelte und heute verstehst du es. Damals trugst du in Wahrheit keine Verantwortung, denn du kanntest das Wesen der zu leistenden Aufgabe nicht. Aber durch Seelenkontakt weisst du jetzt, worin das Problem besteht und deine Verantwortung, etwas Definitives zu tun, ist infolgedessen gross. Die Verblendung von Bindungen und Beziehungen hat jahrelang Macht über dich gehabt. Die Nabelschnur der Persönlichkeit verbindet dich noch immer mit deinen Kindern; sie hätte vor mehreren Jahren Durchschnitten werden sollen und zwar richtig Durchschnitten. Es wäre sowohl für dich als auch für sie von wirklichem Nutzen gewesen. Du weisst es gut, wenn die Verblendung der Verantwortlichkeit der Mutterschaft dich nicht überkommt. Du musst dir jetzt darüber klar sein, dass du keine derartige Verantwortung hast.

Vergib, dass ich so offen mit dir rede, mein Bruder, aber ich möchte dich frei sehen, ehe die Zeit des Hinüberschreitens in «das klare, kalte Licht» für dich kommt. Ich weiss wozu du fähig bist. Du gebrauchst die Macht deiner Seele auf dem zweiten Strahl nicht, die Macht, die gleichzeitig lieben und trennen kann; eine Macht, welche die tiefste Liebe subjektiv und beschirmend übermitteln und doch auf der äusseren Ebene die Menschen freigeben kann. Lass mich dies nochmals wiederholen: Du hast keine Verantwortung für deine Kinder und hast sie nie gehabt seit sie das Alter der Reife und das Recht erlangten, ihr eigenes Leben zu leben. Du [525] hast das Recht zur Freiheit und zum Ausdruck deiner eigenen Seele erworben. Willst du jetzt von diesem Recht Gebrauch machen und dich befreien, oder willst du für den Rest dieser Verkörperung den Dingen ihren Lauf lassen und in einem anderen Leben dem gleichen Problem der Familienbeziehungen und der finanziellen Verantwortung gegenüberstehen müssen? Bis jetzt hast du nichts gelöst, aber du hast Fortschritte gemacht und deine Augen sind offen. Nur Furcht sowie die bewusste Weigerung, die starken und richtigen Schritte zu unternehmen, halten dich von voller Teilnahme am Dienst für die Menschheit und an meiner Arbeit zurück. ...

Du hast so viel zu geben. Ich beziehe mich hier nicht auf Geld, obwohl dasselbe in dieser Zeit der Weltbedrängnis auch zum Lebensopfer eines Jüngers gehört. Ich beziehe mich auf grössere und tiefere Gaben, die du besitzest, und die zu erkennen du dich nicht ungern weigerst ein liebendes Herz, einen Denkaspekt, der durch Jahre des Studiums und einige Leben des Dienstes und der Treue bereichert worden ist, aber auch eine Gabe für Freundschaft, die in der Tat selten zu finden ist.

Dein Seelenkontakt ist hergestellt; dies ist eine Tatsache mit der du rechnen kannst. Die Entkräftung deines physischen Körpers ist eine Folge der Verkrampfung, der du dich ausgesetzt hast und deines ausgesprochenen inneren subjektiven Zurückziehens in die mentale und astrale Welt. Du bringst die Realität, die du bist, auf der physischen Ebene nicht zum Ausdruck. Die Gedankenformen, die dich umgeben, berauben dich der lebenswichtigen Kraft, und doch hast du, physisch gesprochen, kein organisches Leiden und keine Krankheit. Diese Gedankenformen verzehren deine Lebenskraft und wirken eindeutig zerstörend auf dich und auf andere. Es sind drei solche Gedankenformen vorhanden. ...

Ich gebe dir eine spezielle Übung. Gehe zweimal in der Woche in deinen Garten und begegne mir dort. Entdecke zuerst den Punkt in deinem Garten, den ich magnetisiert habe. Besprich an dieser Stelle innerhalb deines Gartens deine Probleme laut mit mir, wobei du von Zeit zu Zeit innehältst, um meine Antworten oder die Antworten deiner Seele zu hören. Wir werden reden, wenn die Stille des äusseren Lebens und der Persönlichkeit erlangt worden ist. Halte nichts zurück, sondern sprich laut mit mir. Tue es mit einem lauschenden und aufmerksamen Ohr, und zur Zeit des Vollmonds im Mai kannst du vielleicht feststellen, dass wir uns genug über die Sache ausgesprochen haben, dass die Verblendung zerstreut und die Gedankenformen zerstört sind und der Pfad dir klar vor deinen Augen aufleuchtet.

Mögest du die Ruhe und den Frieden der Hingebung besitzen; mein Segen ruht auf dir. Nicht um deiner Wertschätzung willen nehme ich mir diese Zeit für dich. Alte karmische Bindungen mit [526] mir, deinem älteren Bruder, und die tiefe Liebe, die D. R. S. unveränderlich für dich hegt, sind hinreichende Gründe für mich. Ausserdem meine Liebe gehört dir. Wir sind auf demselben Seelenstrahl.

Januar 1940

MEIN BRUDER!

Du hast keine spezielle Verblendung, denn du lebst in einem wahren Meer von Verblendung. Daher die Schwierigkeit deines Problems, denn hättest du (beispielsweise) eine hauptsächliche Verblendung, wie D. E. I., dann würde es (für jemand mit deiner Hingabe und mentalen Fähigkeit) eine einfache Sache sein, sie zu zerstören und im Licht zu wandeln. Aber du hast dich mit einer unzähligen Menge von ziemlich belanglosen Verblendungen umgeben, die insgesamt dazu führen, dich unaufhörlich im Nebel wandern zu lassen, du hast die Fähigkeit, beständig im Licht zu wandeln. Deine Verblendungen rühren von zwei Quellen her.

Deine Reaktionen auf alle Ereignisse des Lebens und auf deine Umgebung sind oberflächlich und flüchtig, sie gehen nicht bis auf den Grund und das Wesen, denn das Ziel deines Lebens ist unablenkbar (gibt es ein solches Wort, mein Bruder?) und deine Lebenstendenz ist fest und unveränderlich darauf gerichtet. Im Umgang mit Umständen und Menschen bist du völlig von der möglichen Wirkung, auf dich und deinem Versagen voreingenommen, sie so zu handhaben, wie ein Jünger es tun sollte. Dein Minderwertigkeitsgefühl hält dich in einem Zustand der Verblendung und ist eine reine Persönlichkeitsreaktion. Als Seele bist du stark an Wissen; als Seele liebst du alle Wesenheiten, als Seele gibt es keine Umstände, die du nicht handhaben kannst; als Seele kannst du deine Umgebung auf dynamische Weise beherrschen. Aber die Verblendung der Minderwertigkeit (die das Resultat von unzähligen kleinen Verblendungen ist) beherrscht deinen Lebensausdruck auf der physischen Ebene sowie auch die zweite Verblendung einer körperlichen Belastung. Darüber will ich mich nicht verbreiten, abgesehen davon, dass ich darauf hinweise, dass Voreingenommenheit gegenüber der Arbeit, die du für uns leisten könntest, und die von mentalen Bewusstseinsstufen (wo du stets trotz vieler Ausflüge auf die Astralebene in Wirklichkeit lebst), auf die physische Ebene heruntergebracht werden sollte, dich körperlich befreien würde.

Ich bitte dich, nicht so zu arbeiten wie A. A. B. es tut, die sich bewusst dazu entscheidet, in unserer «Selbstmordgruppe» zu arbeiten, (wie es lachend von jemand in der Jüngergruppe von M. genannt worden ist), aber ich möchte dich bitten, mit der Verblendung der [527] Minderwertigkeit und der Voreingenommenheit für Einzelheiten, die dich beständig in einem entkräfteten Zustand halten, ein Ende zu machen. Tritt in die Freude und Kraft jenes Dienstes ein, in dem es keine Enttäuschungen gibt. Wenn ich sehe zu welchen Folgerungen du in dieser Hinsicht vor dem Mai kommst, werde ich besser wissen, was ich dir sagen sollte.

August 1940

Ich habe nur eine ganz kurze Botschaft für dich, mein Bruder. Du befindest dich augenblicklich in einem Zustand körperlicher Schmerzen und trittst gleichzeitig aus einer Lebenskrise in grössere Gewissheit, grösseres Licht, grösseres Wissen und grössere Brauchbarkeit ein. Du brauchst jetzt nichts zu tun als alle Sorgen aufzugeben und dich auf jene Realitäten zu verlassen, von deren Existenz das Leben dich überzeugt hat. Von gewissen Dingen bist du unerschütterlich überzeugt von Liebe und Tapferkeit und von der Seele. Mache augenblicklich keinen Gebrauch von deinem Denkaspekt; sei einfach und lass die Liebe aller, die dich kennen, die meine eingeschlossen, mein Bruder, durch dich hindurchfliessen; gestatte es dem Mut deiner Seele, dich zu stärken. Dieser Mut ist kein kämpfender Mut oder irgendwelches Bemühen «tapfer» zu sein, wie es genannt wird. Es ist der Mut des sicheren Wissens, der beständig und bedingungslos inmitten von Schwierigkeiten und Beschwerden aufrechterhalten wird.

Nur einen Gedanken will ich dir geben, den du jedesmal wiederholen solltest, wenn du entmutigt, müde oder schwach bist:

«Ich stehe im Zentrum aller Liebe und nichts kann mich hier berühren, und von diesem Zentrum aus werde ich hinausgehen, um zu lieben und zu dienen».

ANMERKUNG: Vier Monate später ging dieser Jünger hinaus, um auf der inneren Seite des Lebens ,»zu lieben und zu dienen». Obgleich nicht im physischen Körper, so ist sie doch im Ashram des Tibeters tätig.

MEIN GARTEN

Von C. D. P.

Im Himalayagebirge schien ich ein hohes und schönes Plateau zu sehen. Ein Weg schlängelt sich von dem unterhalb gelegenen Tal hinauf. Von Osten und Westen schauen Berge auf das Plateau hinab; niedrigere Berge stehen im Norden und ein steiler Abhang fällt nach Süden, mit dem Pfad ins Tal.

Dieses schöne [528] Land in der klaren Höhenluft ist in einen Garten umgewandelt worden, der von Mauern umgeben ist von orientalischen Mauern über fünf Meter hoch, und in jeder Ecke steht ein chinesisch aussehendes kleines Minarett. Ein Fluss durchfliesst die ganze Länge des Gartens von Osten nach Westen; er fliesst durch einen Brückenbogen in der Mauer, dort, wo sich eiserne Gitter befinden, hinein und auch wieder hinaus. Oberhalb dieser vergitterten Bogen von kurzen steinernen Pfeilern, die aus der Mauer hervorragen, gestützt, sind zwei schmale chinesisch gewölbte Brücken aus Stein und Holz; sie führen die Mauer entlang und auf der Seite, wo der Fluss ist, befindet sich ein vergittertes Geländer. Die Pforte zu diesem Garten ist in der Mitte der Nordmauer, einer der langen Seiten; der Garten ist nämlich lang und nicht quadratisch. Wenn man sich der Pforte von aussen her nähert, sieht man die Worte Friede, Ruhe, Dienst, die über der Pforte geschrieben stehen. Es ist eine gewölbte Pforte, die in die Dicke der Mauer eingelassen worden ist. Eine Glockenschnur führt zu der Glocke, die im Gewölbe hängt. Dort ist auch ein Licht, das in der Dämmerung die drei Worte erleuchtet.

Wenn man eingelassen wird tritt man ein und auf einen Pfad in dem grünen Rasen, der sich ein wenig nach dem Fluss zu senkt. Sechs Meter von der Pforte, den Pfad hinab, befindet sich auf jeder Seite ein blühender Apfelbaum; die Zweige dieser Bäume berühren einander. Ein Beet mit roten Pfingstrosen erstreckt sich östlich und westlich von den Apfelbäumen; es ist etwa viereinhalb Meter lang und jedes Beet endet mit einem roten Rosenbusch von stark duftenden Rosen. Der Pfad führt weiter durch den grünen Rasen, geht etwas bergab und führt zum Fluss hin, der ungefähr viereinhalb Meter breit ist, mit Felsen und Farnkräutern, tiefen und flachen Stellen. Schmetterlinge und Vögel fliegen über ihn hin und an dieser Stelle führen Schrittsteine hinüber auf die andere Seite.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.