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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 514 ff. (engl.) |
Du trittst jetzt in eine Periode der Krise ein. Vergiss nicht, dass ich dir dies gesagt und dich gewarnt habe, allen Umständen im Licht dieser Kenntnis zu begegnen. Die Krise (die sich in einem Aspekt deiner Persönlichkeit konzentrieren wird) muss von dir als ein Anzeichen einer angestrengten Bemühung deiner Seele betrachtet werden, vor dem Vollmond im Mai eine möglichst grosse Befreiung herbeizuführen. Deine Seele mobilisiert ihre Kräfte, um diese Befreiung zu bewirken und dich dadurch zu lehren, Nutzen aus dem herabstürzenden geistigen Strom zu ziehen. Wenn eine solche Entschlossenheit auf der Ebene des Erlebens der Seele vorhanden ist, findet eine unfehlbare Reaktion auf der Ebene des täglichen Lebens statt. Hierfür musst du vorbereitet und dadurch bereit sein, Nutzen daraus zu ziehen. Deine Kraft ist viel grösser als dir klar ist, weil du die Reichtümer der Seele noch nie völlig in Anspruch genommen hast. Dies wirst du tun müssen, um die Befreiung, nach der du dich sehnst, zu erlangen. Ich versichere dir auch, dass für dich die Kultivierung von Harmlosigkeit die Bürgschaft für ein konstruktives Ergebnis deiner Krise im kommenden Frühjahr ist. In meiner letzten Unterweisung forderte ich dich dringend auf, Selbstbedauern zu eliminieren und sagte, dass dies dann ein harmloses Lenken der Persönlichkeit hervorbringen würde. Die Eliminierung von Kritik wird dich harmlos machen soweit es andere betrifft, und deine Weigerung, Verdacht zu hegen, wird deine spezielle Verblendung, die fast auf Halluzination hinausläuft, vertreiben. Du siehst also, mein Bruder, dass ich nur meine früheren Belehrungen von neuem betone. Ich weiss, dass du von ihrem Wert überzeugt bist, und wenn ich das zum Ausdruck bringe, was du nötig hast, spreche ich nur deinen eigenen tiefsten Wunsch aus. Vom Mai 1934 bis zum Mai 1935 hast du ganz entschiedene Fortschritte gemacht und deine innere geistige Kraft hat merklich zugenommen. Die vergangenen sechs Monate haben eine Zwischenpause mit vielen Schwankungen bedeutet. Du bist mehr einer äusseren Beeindruckung unterworfen gewesen und hast deinen Brennpunkt weniger [515] als Seele auf den inneren Ebenen gefunden. Es ergab sich kein bemerkenswerter Gewinn. Solche Zwischenpausen sind unvermeidlich; es besteht kein Grund dafür, niedergeschlagen zu sein, vorausgesetzt, dass sie nicht andauern, sobald du ihr Dasein bemerkst. Jetzt bewegt sich die Sonne wieder nach Norden; es kommt für dich eine erneute Gelegenheit und die Möglichkeit einer mächtigen Periode der Befreiung von deiner niederen Natur und von den Ansprüchen, die so grosse Macht über dich haben. Meine wichtigste Botschaft für dich ist (und ich gebe sie mit dem ernstlichen Wunsch, dass du verstehst, worauf ich mich speziell beziehe): Lass los. Lass fallen, was du hältst. Stehe um jeden Preis frei und gib auf, was dich zurückhält. Nimm während der nächsten sechs Monate die folgenden Worte und Gedanken als Saatgedanken in der Meditation: 1. Monat Loslösung von dem, was das Ich in Ketten hält. 2. Monat Freisetzung des eingekerkerten Ich's zum Dienst. 3. Monat Der Brennende Grund, auf dem reines Gold zu sehen ist. 4. Monat Befreiung des inneren Lichts und dann das Betreten des erleuchteten Weges. 5. Monat Ausstrahlung, die das Licht in anderen hervorruft. 6. Monat Opfer, das die Herrlichkeit des Ich's offenbart. Sei guten Mutes, mein Bruder, und fürchte dich nicht. Furcht bringt selbst eine Verblendung hervor und die Verblendung verbirgt das Licht. Liebe diejenigen, die du liebst, ungehemmt. Juni 1936 MEIN BRUDER! Ich brauche nur wenig zu tun und kann auch kaum etwas tun. Bis sich «die Sonne nordwärts bewegt» ist deine Arbeit schwer, und doch so einfacher Art (wenn sie in Worte gekleidet wird), dass du sie vielleicht nicht als so wichtig erkennst. Und doch sage ich dir voller Liebe und mit nicht geringer Besorgnis, dass viel von der Erreichung deines Ziels abhängt, sowohl für dich selbst als auch für die Gruppe. Es kann wertvoll sein, wenn ich hier eine Frage berühre, die oft im Denken von Jüngern auftaucht, die zusammen in Gruppenformation und im Ashram eines Meisters arbeiten. «Wie weit hilft der Fortschritt oder hindert der mangelnde Fortschritt eines einzelnen Jüngers die Jüngergruppe?» Infolge der angeborenen Aufrichtigkeit des wahren Jüngers ist die nächste Frage, [516] die sich erhebt: «Was tue ich, helfe ich oder hindere ich?» Lass mich diese letzte Frage im Zusammenhang mit dir beantworten: «Du hinderst nicht». Dein sanftes Wesen und deine liebreiche selbstlose Haltung wirken einem langsam anwachsenden Geist der Kritik mächtig entgegen, was du selbst innerlich erkennst. Deine Mitjünger lieben dich aufrichtig, und die Sanftheit deiner Schwingung mit ihrem beharrlichen Akzent des Dienstes und der Liebehaben selbst auf die Jünger in meiner Gruppe, die du persönlich nicht kennst, eine unbewusste, «fesselnde» Wirkung. Ich bitte dich, dich daran zu erinnern. Aber du könntest definitiver und bewusster helfen, wenn du dich von Bindungen befreien könntest und in deinem Heim und in all deinen Beziehungen als wahrer Sannyasin zu funktionieren beginnen würdest. Darauf habe ich dich früher schon hingewiesen. Ich habe dich entschieden zum Pfad des Sannyasins aufgefordert. Aber noch immer spielst du nur am äusseren Rand dieser Idee. Für dich ist es ein Symbol einer Loslösung, von der du irrtümlicherweise fühlst, dass du sie nicht erlangen kannst. Du unterschätzest dich, mein Bruder. Du besitzest eine unerschrockene Beharrlichkeit, die dich von deinen ersten Tagen an bis heute geleitet hat. Diese Beharrlichkeit ist ein Kennzeichen des verpflichteten Jüngers. Willst du dich daran erinnern? du bist nie abgewichen von deiner Suche nach Licht und nach einem Gebiet, auf dem du deiner Seele dienen und deine Hingabe an die Menschheit und die Grossen bezeugen kannst, die das Schicksal der Menschenrasse lenken und die du wahrhaftig liebst. Du besitzest auch eine innere Erkenntnis der Wahrheit und des Plans, die viel grösser ist als du annimmst und die wir vor Jahren geprüft haben. Du hast dich beständig auf dem Pfad behauptet und die Arbeit, die wir getan zu sehen wünschten, geleistet und hast geholfen wo du nur konntest, und hast treu zu denen gestanden, die versuchten, unsere Arbeit zu tun. Dieselbe unerschrockene Beharrlichkeit zeigt sich auf diese Weise und wird sich auch weiterhin beweisen. Woran fehlt es denn? Zweifellos fehlt etwas, und du würdest die erste sein, dies anzuerkennen. Was mangelt sagt sich so leicht, und ist doch so schwer auszudrücken. Dieser Mangel bildet fast dein Waterloo, um ein geflügeltes Wort zu gebrauchen. Es ist einfach dein Mangel an Loslösung. Du bindest dich an diejenigen, die du liebst, und oft können die sich anklammernden Hände der Liebe, Fortschritt verhindern, nicht nur deinen eigenen, sondern auch derjenigen, die wir lieben. Bist du dir darüber klar? Stellst du dir je die Frage, wie dein Leben und deine Liebe für diejenigen in deiner unmittelbaren [517] Umgebung sich auswirkt: «Stärke ich sie, so dass sie ihr Leben als Seelen meistern und dienen?» Ferner bindest du dich durch Gedankenformen der Depression und des Verdachts an gewisse Menschen, nicht wahr, mein Bruder? Es sind ihrer mehr als du denkst. Diese hindern jedoch deinen Fortschritt weniger als dein Beschäftigtsein mit denjenigen, die du liebst, weil du sie so gut kennst und du unaufhörlich mit ihnen ringst. Gerade deine Liebe, deine sich anklammernde besitzergreifende Liebe für jene, die du im karmischen Prozess des Lebens dicht um dich gesammelt hast, hindert dich daran, sie auf starke, echte Art und Weise zu lieben... Ich bitte dich, wahrer zu lieben. Deine Stärke und Loslösung sind noch nie eingesetzt worden. Ich bitte dich nicht, dass du aufhören sollst zu lieben; ich bitte dich jedoch, als Seele und weniger als Persönlichkeit, zu lieben. Wenn du dies liest, wird dein inneres wahrheitsliebendes Wesen darauf reagieren. Lass mich's noch einmal sagen, dein Problem ist Loslösung. Du fängst an, sie zu erlernen. Deine Lektion wird dadurch, dass du keine Hauptbeschäftigung und kein dynamisches Interesse hast, die deine volle Aufmerksamkeit beanspruchen würden, doppelt schwer. Dies ist jedoch dein Problem, das du irgendwie lösen wirst, wenn du dich als Seele auf neue und lebenskräftige Weise deiner Persönlichkeit bemächtigen kannst. Ich kann dir nur ein Wort und einen Fingerzeig geben: Gestatte es deinem physischen Körper nicht, dir Vorschriften zu machen. Körperliche Belastung ist manchmal die Zuflucht von jenen, die fühlen, dass ihr Leben sie nicht mit dem versorgt, was sie wünschen, oder es ist die Ausflucht für jene, die fühlen, dass sie auf dem Weg versagt haben. Du hast nicht versagt, mein Bruder. Ich wiederhole dies für dich: du hast nicht versagt, und ich weiss, wovon ich spreche. Diejenigen von uns, die mit voller Vision auf der inneren Seite des Lebens tätig sind, sehen die Ausrüstung und das Karma, den Kampf und das Schicksal auf eine Weise, die dir nicht möglich ist. Aber ich sage dir, dass die dir verbleibenden Lebensjahre zu einem allmählichen Versanden in verhältnismässiger Nutzlosigkeit führen können zu der Nutzlosigkeit eines unfruchtbaren Alters oder sie können den Höhepunkt in der Laufbahn einer freien Seele bilden, deren Weisheit, Dienst und selbstlose Liebe das Mittel sein können, vielen Seelen in der ganzen Welt Inspiration zu bringen. Du kannst jetzt wenn du willst die aufgespeicherten Früchte eines Lebens beständiger Orientierung zum Licht nutzbar machen und die Weisheit demonstrieren, die derjenige erlangt, der so lange Zuschauer, Schüler und Diener gewesen ist. Willst du nicht ein wirksamerer Teilnehmer, ein aktiver Mitarbeiter werden? Nur [518] eines kann dies verhindern weder schlechte Gesundheit noch die Umstände sondern fehlende Loslösung. Willst du jeden Tag (nicht notwendigerweise am Abend) einen Rückblick über Loslösung machen und dies gewissenhaft an dem heiligen und stillen Ort tun, den wir deinen Garten nennen? Meine Liebe und mein Segen ruhen auf dir, mein Bruder. Dies ist etwas, was ich nur selten sage. Januar 1937 MEIN BRUDER UND MEIN FREUND! Für dich (ebenso, wie für R. S. U.) habe ich diesmal ein Wort des Lobes und ein Wort des Vorwurfs. Es ist ein so sanfter Vorwurf, dass er dir nichts ausmachen wird. Du hast während dieser letzten zwei Jahre viel getan, um Verblendung aus deinem Leben zu vertreiben, vielleicht mehr als du weisst. Wir, die wir euch alle von der inneren Seite aus betrachten, können diese Tatsache symbolisch leichter ermessen als ihr, weil wir, (wenn wir eine Seele aussuchen), in der Lage sind, das zu bemerken, was okkult «die Tiefe seiner Versenkung» genannt wird. Es ist für unser beobachtendes Auge jetzt leicht, dich zu «entdecken und zu enthüllen», und dies ist gänzlich eine Folge deines eigenen Bemühens und der anwachsenden Macht dieser Jüngergruppe. Du bist nicht so tief in den dichten Nebel der Verblendung verstrickt, obgleich du noch immer durch Furcht zurückgehalten wirst; keine Furcht in bezug auf dich selbst, sondern unnötige Angst um jene, die du liebst. Daher siehst du sie, die Probleme, denen sie gegenüberstehen oder ihre individuellen Schicksalswege nicht klar; dies hindert dich daran, ihnen geistig so nützlich zu sein wie du könntest, wie du dir gut vorstellen kannst. Die Nützlichkeit von Jüngern für diejenigen, mit denen sie karmisch verbunden sind und für die sie mit Recht oder Unrechtein Verantwortungsgefühl haben, bewegt sich mit zunehmendem Wachstum von einem Stadium zum anderen. Die körperliche Pflege derer, die man liebt, darf und muss in gewissem Grad bestehen bleiben, obgleich die Pflege, die eine Mutter ihrem Kind zuteil werden lässt, nicht beibehalten werden kann, wenn es erwachsen ist. Es mag eine gewisse Verantwortung bestehen, die man zu übernehmen gewillt ist (wieder mit Recht oder Unrecht) aber sie darf nicht anstelle einer Verantwortung treten oder die Verantwortung verringern, die sie selbst übernehmen sollten. Unsere mentale Hilfe sollte stets verfügbar sein, aber sie sollte nicht dann geleistet werden, wenn unser Denken durch die Nebel von Fragen und Zweifeln verwirrt oder wenn ein Geist der Kritik vorhanden ist. Unsere geistige Verantwortung ist merkwürdigerweise die letzte, die erkannt wird; nach diesem Erkennen [519] wird ebenso langsam gehandelt. Doch letzten Endes ist sie bei weitem die wichtigste, denn unser geistiger Einfluss kann nachhaltig sein und kann befreiende Kraft für jene, die man liebt, mit sich bringen, während andere Verantwortungen, da sie auf Persönlichkeitsbeziehungen beruhen, stets Verblendung und das mit sich bringen, was nicht vom Reiche des Geistes ist. Lege während der dir verbleibenden Lebensjahre die Betonung auf deine geistigen |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |