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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 504 ff. (engl.)

November 1931

An C.D.P.

Ich habe dir nur wenig zu sagen, mein Bruder, nicht weil du nicht viel verdienst, sondern weil dir die Arbeit, die getan werden muss, bekannt ist und ich nur schweigend zuzusehen brauche, um zum Schluss das vollendete Werk zu sehen. Überwinde Furcht, mein Bruder; vernichte jeglichen Verdacht und jene niederträchtigen Kinder der FurchtNervosität, böse Vorahnungen, Besorgnis und jene voreiligen schrecklichen und unheilvollen Schlussfolgerungen. Erlange jene innere Ausgeglichenheit, die allem was kommt, im Licht der Ewigkeit begegnet. Du versinkst so oft in den Schrecken des Augenblicks (ja, Schrecken ist das Wort, das ich gebrauchen möchte), dass der astrale Aufruhr es nicht gestattet, das [505] klare Licht der Wahrheit und des Wissens hereinscheinen zu lassen. Du besitzest beide. Du bist in vieler Hinsicht weise und erfahren. Du besitzest Sympathie, Verständnis, Treue im Hinblick auf die Verbreitung okkulter Wahrheit, stetige Strebsamkeit (sowie selbstloses Denken) und diese Eigenschaften werden anerkannt. Wie würdest du sonst in diese meine Gruppe aufgenommen worden sein? Aber vieles, was hindert, ist eine Folge der Furcht.

Es ist auch eine ätherische Schwäche vorhanden, und ich schlage dir vor, dass du dir in deiner Meditationsarbeit vorstellst, dass göttliche Energie hereinströmt (was eine schöpferische Tätigkeit ist, mein Bruder) und dass du sie zum ätherischen Gegenstück der Milz aussendest. Stelle auf einem Diagramm fest, wo die Milz liegt; stelle dir nicht das physiologische Organ, sondern das ätherische Gebiet vor, das sie umgibt und mache dir ein Bild davon, wie sie in reinem goldenem Prana gebadet wird. Dies sollte sich als eine wertvolle Übung für dich erweisen. Langjährige Erfahrung in der Meditation sollte dich befähigen, dies mit Leichtigkeit zu tun....

Sei den Rest deines Lebens lang der Sannyasin und strebe danach, dem Plan losgelöst zu dienen. Denke über diesen letzten Satz nach, weil er für dich das Geheimnis der Befreiung enthält.

Juni 1933

MEIN BRUDER!

Für dich habe ich heute ein ermunterndes Wort. Ein Teil deiner Schwierigkeit im Leben hat nicht nur darin bestanden, dass der physische und der Ätherkörper zu lose miteinander verbunden waren und daher dazu neigten, zu einem an Lebenskraft mangelnden Zustand zu führen; auch die Integrierung zwischen deinem Mentalkörper und dem Gefühls- oder Astralkörper ist sehr schwach gewesen. Kürzlich hat sich dieser Zustand geändert; dein Denkaspekt und dein Astralkörper sind jetzt integriert. Erwäge was dies bedeutet, mein Bruder. Es bedeutet, dass dein Astralkörper (der im Schleier der Illusion wandelt) nicht mehr der vorherrschende und entscheidende Faktor in deiner Erfahrung sein wird, wie es bisher der Fall gewesen ist, sondern dass dein Denkaspekt immer mehr die Kontrolle übernehmen und zum Übermittler von Erleuchtung werden wird, wenn du dich fest und unerschütterlich auf deinem Weg behauptest. Du musst die Realisierung dieser einen Stunde zur Gewohnheit auf Lebenszeit machen. Wie du weisst, kommt es einzig und allein auf die Seele an. Letzten Endes ist nichts von Belang als Dienst. Vergiss alle deine Persönlichkeitsprobleme und die Probleme jener, mit denen du deiner Wahl gemäss in dieser Verkörperung gemeinsam auf dem Lebenspfad wanderst. Verlass [506] dich auf ihre Seelen. Nimm über die Seele Kontakt mit ihnen auf und erhalte ihn aufrecht und weigere dich, dich durch ihre Persönlichkeiten verblenden zu lassen. Beachte was sich im Lauf der Monate ereignen wird, wenn du diese Haltung, deine Aufmerksamkeit ihren Seelen zu widmen, aufrechterhältst.

Weisst du nicht, dass du diese Seelen zu wachsender geistiger Tätigkeit erwecken kannst, wenn du deine Seelenkraft der ihren beifügst (wobei du den Formaspekt unbeachtet lässt)? Aber mein Bruder, wenn du bemerkst was geschieht, dann komme nicht in Versuchung zu helfen. Überlasse die Persönlichkeiten ihren eigenen weisen, reinen und liebenden Seelen. Lass es bei diesem einfachen Gedanken bewenden und höre während der nächsten paar Monate damit auf, dich abzumühen und sei mit dem Pfad, dessen Verfolgung deine Seele für dich erwählt hat, zufrieden.

Unterlasse Atemübungen, denn sie verursachen dir stets Unbehagen und ein quälendes Gefühl des Versagens. Arbeite jeden Morgen fünf oder zehn Minuten lang an der Kunst der bildlichen Vorstellung was eine schöpferische Kunst ist und stelle dir einen Garten vor, der in Unordnung geraten ist und in dem du wieder Ordnung und Schönheit herstellst. Ändere diesen Garten um, und fülle ihn mit Blumen, mit Vogelgesang und mit all dem, was du dir als deinen Traumgarten vorgestellt hast. Sorge dafür, dass sich zwei Dinge ereignen: Der Garten muss wieder in Ordnung gebracht werden, und er muss an Schönheit zunehmen. Lass deine Vorstellungskraft dich von Tag zu Tag zu der beständigen Arbeit der Wiederherstellung lenken, wobei du dich daran erinnerst, dass das Ziel dieser Übung darin besteht, deine Aufmerksamkeit in der Gegend des Ajnazentrums und des Hirnanhangs zu konzentrieren. Erlerne dort Organisationsfähigkeit. Wenn deine Probleme über dich hereinbrechen, wenn eine alte Gewohnheit zu denken dich übermannt, von der du weisst, dass sie falsch ist, dass sie jedoch bis jetzt eine rhythmische Macht über dich ausübt, dann ziehe dich in deinen Garten zurück und arbeite dort für kurze Zeit. Mache deine Zufluchtnahme in den geheimen Garten im Lauf der Zeit zu einer sofortigen Reaktion, wenn du bekümmert bist und bleibe nicht lange dort. Es wird dir dabei helfen, die Macht alter Gedankenformen zu durchbrechen.

Du fragst: «Worin besteht meine Gabe für die Gruppe?» Ich antworte: «In der Gabe eines reinen und selbstlosen Geistes und einer seltenen Fähigkeit zu geben. Du kannst keine grössere Gabe besitzen als den zwingenden Drang, selbstlos zu geben, ohne irgendeinen anderen Beweggrund als denjenigen eines reinen und liebenden Geistes». Für dich habe ich diese Worte, die dir zum eigenen Gebrauch gehören:

«Lass das reine Licht des Verstandes und des Verständnisses die dichten Nebel, in denen ich so lange gewandert bin, vertreiben. Lass die Nebel verschwinden und die Wolken der Sorgen sich in [507] dem strahlenden Licht der Sonne, das stets inmitten des Nebels scheint, zerstreuen. Diese Sonne ist in meinem Denkaspekt zu finden. Ich stehe innerhalb dieser Sonne».

Juni 1934

MEIN BRUDER!

Du stehst deiner Krise und deiner letzten Prüfung in bezug auf Tauglichkeit für angenommene Jüngerschaft gegenüber. Ich kann dir wenig sagen, abgesehen davon, dass ich voller Verständnis beobachte und warte. Dies ist nicht der gegebene Augenblick für weitere Worte, denn es ist der Zeitpunkt, in dem Du handeln musst. Du sagst dir selbst immer wieder: «Wenn es irgendetwas gäbe, um das Gefängnis des Denkens, in dem ich mich befinde, zu sprengen, wie leicht wäre es und wie schnell würde ich es tun». Aber, mein Bruder, gerade etwas so Einfaches ist vorhanden, und doch, bevor du es tust, kannst du nicht im Licht wandeln. Da dies ein Gruppenbemühen ist, hältst du auch diese Gruppe von Mitjüngern von vollständiger Offenbarung und im Dienst zurück solange du es nicht tust. Die einfache Regel ist: «Rede weniger und liebe mehr».

Ich habe dir keine spezielle Übung zu geben. Ich habe D. R. A. gebeten, dir mit vertiefter Liebe beizustehen, jedoch nicht mehr mit dir über dein Problem zu sprechen. Der Grund für sein Schweigen und für das meine liegt darin, dass du jetzt in das Stadium der Lösung deines Problems eintrittst, in dem du exoterisch allein stehen und den Kampf auf der äusseren Ebene allein durchfechten und beendigen musst. Aber auf der inneren Ebene treten diejenigen, die dich liebhaben und die helfen können, näher zu dir heran.

«Wirst du mich verstehen, wenn ich sage, dass dein Kampf symbolisch und psychologisch in deinem Garten ausgefochten werden muss? Wirst du es begreifen, wenn ich dir sage, dass nur Liebe dich befreien kann? Weder Eigenliebe noch Selbstbefreiung durch Verzweiflung über dein eigenes Unglücklichsein; nicht die Liebe zu denen, die du mit solcher Leichtigkeit liebst, sondern die Liebe deiner eigenen Seele selbst muss herbeigerufen werden; deine Lösung ist daher Seelenkontakt, der beharrlich jeden Tag hindurch aufrechterhalten werden muss.

Meditiere deshalb über Liebe. Sage stündlich zu dir selbst wenn du dieses Zeitbewusstsein entwickeln kannst ich muss lieben. Nur eine Bitte habe ich an dich, mein Bruder, eine, die dir rätselhaft erscheinen mag. Sitze jeden Tag ohne Ausnahme eine [508] Stunde lang still und weigere dich, das Schweigen und die Stille dieser Stunde zu unterbrechen. Entspanne dich einfach, ruhe, lies und denke in glücklicher Stimmung, aber lass nichts, abgesehen von einem wirklichen Notfall (keine wilde und grundlose Furcht, keinen Verdacht oder den inneren Drang etwas zu erforschen) es dir gestatten in den Rhythmus dieser Periode hereinzubrechen. Sitze still, nicht in gespannter Haltung, sondern ruhig und entspannt. Dies ist nur eine bescheidene Forderung, aber wenn du dieser Anforderung entsprichst, mögen die Resultate durchschlagender sein als du denkst. Es ist eine Stunde, in der du über Liebe nachdenkst, in der du über die Quelle der selbstlosen, losgelösten Seelenliebe nachdenkst. Du kannst über diese Liebe lesen, wenn du willst, aber sitze still. Liebe und Stille, nicht Groll und Ruhelosigkeit sind deine unmittelbare Aufgabe; wenn du diese beiden Dinge erreichst, wirst du dein Problem lösen und dich befreien.

Schweigen, Gelassenheit und liebender Dienst an allen ohne Ausnahme und ohne jeglichen Gedanken an dich selbst dies sollte das Leitmotiv deines Lebens während der kommenden Monate sein. Ruhelosigkeit und Groll, Selbstbedauern und Verdacht sind deine augenblicklichen Probleme. Lass Liebe an ihre Stelle treten und alles wird gut werden. Du rufst in vielen Liebe hervor. Dies bedeutet, dass du die Gabe der Liebe besitzest. Gebrauche diese Fähigkeit zu lieben und zerbrich deine Ketten, um in Freiheit zu dienen und in meiner Jüngergruppe zu grösserer Brauchbarkeit vorwärtszugehen. Ich stehe dir zu Seite.

Januar 1935

MEIN LANGJÄHRIGER BRUDER!

Meine Botschaft für dich ist dieses Jahr jene mit der ich meine letzte Mitteilung an dich schloss: Ich stehe dir zur Seite.

Als ich es das letzte Mal zu dir sagte, machte ich mir keine Illusionen über das Ausmass deines Problems oder über die Schwäche der erschlafften Ausrüstung, die du zu seiner Lösung brachtest. Das Ergebnis deines Kampfes war vor einem Jahr sehr problematisch. Heute ist dies nicht der Fall. Die alten Gewohnheiten des Denkens und das schnelle Untertauchen in den alten Rhythmus sind noch immer möglich; du bist oft aufs tiefste entmutigt, wenn die Hydra des Ärgers und des Verdachtes mit ihren vielen Köpfen auftaucht. Du hast jedoch grosse Fortschritte gemacht und dein Astralkörper ist wirklich ruhiger. Du weisst es selbst. Du findest es leichter, dich anderen Interessen zuzuwenden. Die Perioden des Untertauchens und der alten Gedankengänge dauern nicht so lange und dein Verständnis nimmt zu.

Der Kampf ist noch [509] nicht vorüber, aber bis zum Mai 1936 sollte dein Gefühl innerer Freiheit so stark sein, dass du erkennst, dass die Dinge, welche die Persönlichkeit betreffen, und die vom Entwicklungspunkt und einem Mangel an Kontrolle der Persönlichkeiten herrühren, mit denen du verbunden bist, keine wirkliche Macht mehr über dich ausüben werden. Du wirst schnell die Haltung des Beobachters erlangen, desjenigen der zuschaut und der sich selbst als kontrollierende Seele kennt.

Mein Bruder, willst du die verschiedenen persönlichen Unterweisungen, die ich dir während der vergangenen Jahre gegeben habe, an einem ruhigen Tag vornehmen und sie ohne Unterbrechung und alle auf einmal durchlesen? Auf diese Weise wirst du dir ein Bild deines geistigen Problems machen können (und auch von meinem

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.