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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 431 ff. (engl.)

7. Wenn es wahr ist, dass der Blinde dadurch vorwärtsgeht, dass er tastet, dass er in Verbindung bleibt und sich festhält, jedoch diejenigen, die sehen können, durch Sehen und dadurch dass sie frei und ungebunden bleiben, warum schliesse ich, der ich sehend bin, meine Augen und halte mich fest und fühle meinen Weg statt ihn zu sehen?

8. Ist der Denkaspekt das Organ der Vision für den geistigen Menschen? Wenn dies der Fall ist:

a. Ist mein Denkaspekt ein Organ der Vision?

b. Kann ich meinen Denkaspekt unverwandt im Licht aufrechthalten und das Leben wahrhaftig und frei von jeglichen blindmachenden Verbindungen sehen?

9. Wenn ich auf den heutigen Tag zurückblicke, was für eine Rolle hat göttliche Gleichgültigkeit darin gespielt?

a. Habe ich vom Standpunkt eines göttlich gleichgültigen Gesichtspunkts aus gesprochen?

b. Habe ich mir selbst gegenüber eine gleichgültige Haltung bewahrt, wenn sich Umstände ergaben, die mein emotionelles Gleichgewicht bedrohten?

10. Es ist uns gesagt worden, dass Selbsterkenntnis unser unmittelbares Ziel ist; im Hinblick hierauf, was weiss ich über:

a. Die Gleichgültigkeit der Seele oder des Selbstes in bezug auf das fragmentarische Ich?

b. Die Illusion der Identifizierung jenes Selbstes mit dem kleinen Selbst?

11. Wiederum ist uns gesagt worden, dass es ein Urbild, ein Muster, einen Weg, ein Ziel, ein Licht auf dem Pfad gibt.

a. Welches dieser Worte drückt mein persönliches Ziel am besten aus und warum?

b. Wieweit wird das urbildliche Muster in meinem Leben reflektiert?

c. Welche Bindungen hindern seinen vollen Ausdruck?

12. Ich bin der Erlöser meiner niederen Natur. Deshalb:

a. Wie gross ist die Rolle, die göttliche Gleichgültigkeit in diesem Erlösungsprozess spielt?

b. In welchem [432] meiner drei Aspekte dem physischen, emotionellen oder mentalen macht es sich am meisten fühlbar ?

c. Fliesst erlösende Kraft durch mich zu anderen?

13. Mein Wesen ist in Wahrheit Liebe.

a. Wie kann dies wahrhaftig und doch mit Gleichgültigkeit in Erscheinung treten?

b. Durch welchen Körper kann ich diese Liebe am leichtesten zum Ausdruck bringen?

c. Woran hänge ich am meisten und wie kann ich dies lenken?

14. Welche Haltung und Eigenschaften müssen in mir entwickelt werden, wenn ich auf die richtige Weise Gleichgültigkeit üben soll?

15. Was sind Zweck und Ziel einer solchen Übung? Kann ich es mir selbst gegenüber klar formulieren?

a. Vom Standpunkt meiner drei Körper oder Aspekte aus?

b. Vom Standpunkt der Jüngerschaft aus?

Nimm dir jede dieser Fragen zwei Tage hintereinander vor und denke ein Jahr lang jeden Monat mit Konzentration darüber nach.

Februar 1939

MEIN BRUDER!

Zu allererst möchte ich darauf hinweisen, dass du diese Tür, die sich dir neulich für Dienst geöffnet hat, verdient hast durch dein angestrengtes Bemühen, den Anforderungen deiner Seele gerechtzuwerden und deine Persönlichkeit diesen Forderungen unterzuordnen. Du hast in dieser Richtung viele Fortschritte gemacht und wirst in dieser neuen Entwicklung auf deinem Weg Befreiung und als Lohn Möglichkeiten zum Dienst finden. Nimm es nicht zu schwer, mein Bruder, und erinnere dich daran, dass es deine Aufgabe ist, die Dinge ins Rollen zu bringen und anderen durch deine innere Ausgeglichenheit und deine Weisheit zu helfen, damit sie fortfahren können. Lass die Verblendung von Zeit, von Bewusstsein der Not und von fieberhafter Tätigkeit nicht über dich hereinbrechen. Es ist deine Aufgabe, die Zeit anderer Menschen mit aufgezeigtem Dienst, den du vorgeschlagen und umrissen hast, auszufüllen. Die Aufgaben müssen eine nach der anderen, so wie sie sich ergeben, erfüllt werden, aber du brauchst nicht allen Bedürfnissen auf einmal gerechtzuwerden. Du musst für die unmittelbare Zukunft bauen Und solltest solche Tätigkeiten einleiten, die sich als erfolgreich erweisen werden, weil sie, von der Mentalebene aus, über die Welt hervorgerufenen Verlangens und auf diese Weise in die Erscheinung auf der physischen Ebene hindurchdringen. Diesen Vorgang musst du demonstrieren. Arbeite darum durch andere; dies ist die Art auf welche die Hierarchie arbeitet; sie beobachtet, [433] macht Vorschläge und entwickelt die innewohnende Fähigkeit der Voraussicht etwas, was du mit Leichtigkeit tun kannst. Diese Fähigkeit wird in der Menschenrasse durch die erforderliche Voraussicht, um Geschäftserfordernissen zu begegnen, entwickelt. Bilde andere darin aus, die Arbeit im einzelnen zu tun und arbeite selbst hinter den Kulissen, wie wir es tun.

Du hast ein so exaktes Studium deiner Strahlen gemacht und sie so genau analysiert, dass für mich keine Notwendigkeit besteht, das Thema weiter zu entwickeln. Du hast sie im Licht deiner eigenen Seele studiert und hast die seltsame Gefahr begriffen, die deinen beiden Persönlichkeitskörpern auf dem ersten Strahl innewohnt. Sie sind tatsächlich eine Quelle für Schwierigkeiten, wenn sie nicht durch einen liebenden Geist gemildert und motiviert und durch jene göttliche Gleichgültigkeit umgestimmt werden, die zu erlangen die hauptsächliche Aufgabe deines jetzigen Lebens gewesen ist.

Sei guten Mutes, mein Bruder. Wir brauchen dich.

ANMERKUNG: Dieser Jünger ist nie von seiner Entschlossenheit, in der Gruppe des Tibeters zu arbeiten, abgewichen und ist dort aktiv verpflichtet.

An P. D. W.

Januar 1936

MEIN BRUDER!

Mit Geduld hast du dein Leben in die Hand genommen. Deine Augenblicke tiefer Depression, (die in der Vergangenheit zuweilen fast zu Krisen der Verzweiflung anstiegen) sind fast vorbei. Du versenkst dich immer mehr in den Dienst an deinen Mitmenschen und näherst dich dem Ziel, das dir gesetzt worden ist.

Eins der Probleme, das alle aufrichtigen Jünger lösen müssen, ist so zu leben, als ob der physische Körper nicht vorhanden wäre. Dabei meine ich, dass seine Grenzen und Hindernisse, die er dem Ausdruck des freien geistigen Bewusstseins auferlegt, durch eine innere Geisteshaltung aufgehoben werden. Die Kultivierung einer dem Leben und den Umständen gegenüber losgelösten Haltung hat deine hauptsächliche Lektion in dieser speziellen Verkörperung gebildet. Du lernst sie. Mit einem Gefühl innerer Freiheit musst du lernen, als Bote zu funktionieren, trotz aller Belastungen und den Forderungen eines physischen Körpers, der eigentlich zu schwach ist, mit der Kraft umzugehen, die durch ihn hindurchfliessen muss. [434] Einige Menschen sind so beschaffen, mein Bruder, dass sie in der Öffentlichkeit vor ihren Mitmenschen Diener und Lichtzentren werden. Ihr Einfluss und ihre Macht sind gross. Andere arbeiten (mit gleicher Macht) von einem ruhigen Zentrum relativer Zurückgezogenheit aus, und sie handhaben, wenn ich mich wiederholen darf, eine ebenso grosse Kraft. Sie befassen sich mit der Übung jener geistigen Urteilskraft, die nicht trennt und die doch weise wählt, wo die verfügbare Kraft, Bemühung und das vorhandene Licht eingesetzt werden müssen. Stehe mit deiner Kraft und deinem Licht hinter der Kraft und dem Licht der Arbeiter, die der Hierarchie auf dem offenen Kampfplatz des Lebens dienen. Das ist heute mein Wort für dich. Lass sowohl die Arbeiter als auch die Einflussreichen in dir einen verständnisvollen Kameraden finden, der gleichzeitig auch weiss. Lass sie in der Hitze und dem Druck des Kampfes und der Ermüdung, die mit der Anspannung aktiven Dienstes für die Hierarchie verbunden ist, fühlen, dass sie in dir jemanden haben, an den sie sich wenden können jemanden, der losgelöst und geweiht ist. Lass sie in dir jemanden finden, dessen Augen klar sehen, weil sie nicht durch den Nebel und Rauch des äusseren Weltkampfes getrübt sind. Dies ist dein Dienst, und ich bitte dich darum im Interesse derer, die ich dir (im Lauf der Zeit) senden werde. Halte nach ihnen Ausschau; erkenne sie und hilf ihnen. Ich kann Vertrauen darauf setzen, dass du dies tun wirst.

Ich habe über Übungen nachgedacht, die dir helfen können und habe Meditationsarbeit sorgfältig erwogen. Ich habe dich mit deinen persönlichen Unterweisungen warten lassen, weil du fähig warst, den Gleichschaltungsprozess allein und ohne Hilfe durchzuführen, und dies ist stets besser. Ich habe entschieden, dir während der nächsten sechs Monate keine Atemübungen zu geben, aber ich möchte dich bitten, zwei Dinge zu tun:

Erstens, lege die Betonung deiner Aufmerksamkeit auf die Vollmondarbeit. Bereite dich den ganzen Monat lang für die Arbeit vor, die während dieser Zeit geleistet werden soll und arbeite jeden Tag bewusst und wissenschaftlich mit dem Gedanken an diese fünf Tage des Höhepunkts der esoterischen Arbeit. Baue so dem Augenblick des Vollmonds entgegen, an dem du, zusammen mit deinen Mitjüngern, deine «Annäherung» machst und Empfänger gewisser Kräfte sein kannst, die du zu handhaben lernen musst. Bist du bereit, die Verantwortung im Zusammenhang mit einer gewissen Arbeit auf dich zu nehmen? Du wirst wissen, worauf ich mich beziehe. Zweitens verfolge jeden Tag die Meditation, die unten umrissen ist und schreibe sorgfältig alles auf, was sich dabei ereignet. Mache am Ende der sechs Monate einen Auszug aus deinem geistigen Tagebuch und analysiere Fortschritt und Ereignisse. Niemand braucht dies zu sehen, es sei denn, dass du es wünschest. Aber bewahre das Tagebuch und die analysierten Resultate auf.

Die Meditationsarbeit und die vorgeschlagenen Gedanken sollen der Gruppenmeditation, von der ich gern möchte, dass du sie gemeinsam mit deinen Gruppenbrüdern hältst, vorangehen. Wenn du in der rechten Verfassung bist, und deine Gedanken auf irgendeine Weise, die dir vertraut ist und dir hinreichend erscheint, [435] geklärt hast, dann fahre so fort wie ich es angedeutet habe. ...

Du kannst die folgenden Saatgedanken in deiner Meditation gebrauchen, wenn es dir wünschenswert erscheint:

1. Monat Freude Wie ein Vogel im Flug, fliege ich der Sonne entgegen. Ich singe in meiner Seele, damit alle, denen ich begegne, es hören können.

2. Monat Kraft Wie ein Ochse, der mit seinem Genossen unter einem Joch geht, trage ich die Last des Lebens. Doch ich bin nicht allein. Mit meinen Brüdern und meinem Meister teile ich die Last.

3. Monat Impuls Wie ein Kind, das die Liebe seiner Umgebung erweckt, rufe auch ich die Liebe meiner Brüder hervor. Diese Liebe erwidere ich, unwillkürlich und losgelöst.

4. Monat Macht Wie eine Zisterne, die dasjenige, dessen der Mensch bedarf, das nährende Wasser des Lebens sammelt und aufspeichert, so speichere auch ich dasjenige auf, was andere brauchen. Ich speichere nicht für mich selbst auf. Sie brauchen Macht für ihre Arbeit; deshalb sammle ich und speichere auf und suche

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.