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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 338 ff. (engl.)

März #Geistige Zielsetzung.

April #Weihung zum Plan.

Mai #Spannung und Intensität.

Juni #Ruhige innere Ausgeglichenheit.

Juli #Geistige Sorglosigkeit.

August #Liebevolles Verständnis.

September #Selbstvergessen.

Oktober #Seelenzielsetzung.

Januar 1939

MEIN BRUDER!

Darf ich meine [339] Unterweisung für dich diesmal damit beginnen, dir einige wohlbekannte Worte zu zitieren: «Durch Stillesein und Vertrauen werdet ihr stark sein». Hast du je die okkulte Bedeutung dieser Worte bemerkt? Stillesein, bezieht sich auf den nötigen Zustand des Astral- oder Gefühlskörpers; Vertrauen, das der äussere Ausdruck eines inneren Glaubens ist, beschreibt den Zustand des Denkaspekts. Indem ich dir diese Worte zitiere, habe ich dir die Arbeitsregeln gegeben, die dein Persönlichkeitsleben während der nächsten paar Monate beherrschen sollten. Stillesein, führt zu einer richtigen Spiegelung in den stillen Gewässern des Gefühlslebens und zwar im Licht der Seele. Vertrauen, ist der Ausdruck des Persönlichkeitsglaubens an die Tatsache der Seele und des Plans. «Glaube, ist der Inhalt des Erhofften, das Zeugnis der unsichtbaren Dinge». Diese erwünschten Wirklichkeiten rufen, wenn sie sich in der Gefühlsnatur widerspiegeln, Streben hervor und entwickeln den Glauben.

Der Brennpunkt deiner Seele ist im Gehirn und aus diesem Grund hast du (als du dich verkörpertest) einen physischen Körper auf dem ersten Strahl gebaut, was etwas ganz Ungewöhnliches ist. Die Energie deines Persönlichkeitsstrahls hat ihren Brennpunkt im Astralkörper. Dein Problem besteht darin, den Denkaspekt in grössere Tätigkeit zu versetzen, ohne gleichzeitig die Kritiksucht zu entwickeln, etwas, von dem du augenblicklich relativ frei bist, obgleich du nicht frei von gewissen unerkannten Eifersüchteleien bist. Du bist frei, weil der niedere konkrete Denkaspekt, obwohl er gute Fähigkeiten besitzt, in deinem Fall der Intuition und dem Gefühlsleben untergeordnet ist. Es ist deine Aufgabe, Persönlichkeits- und Seelenenergie im Denkaspekt zu sammeln und ohne dass du etwas von deiner gegenwärtigen intuitiven Veranlagung und deiner Fähigkeit zu lieben und zu fühlen verlierst vom Sitz der mentalen Kraft aus zu arbeiten. Wenn du dies tun kannst, wird deine Intuition entsprechende Gestalt annehmen und die Kraft, die dich durchströmt, wird Gefühl in Verständnis umwandeln.

Deshalb möchte ich dich bitten, jeden Tag, ehe du meditierst, die Fähigkeit zu üben, dich in den Denkaspekt zurückzuziehen. Gewöhnlich ist der Brennpunkt zu hoch in der Gegend der buddhischen Verwirklichung (was die Anwendung der intuitiven Gabe ist) oder du bist zu tief und zwar im Bereich astraler Wahrnehmung konzentriert. Ich beziehe mich hier nicht auf astrale Vision oder Psychismus, sondern auf Empfänglichkeit für Gefühle. [340] Du musst lernen, den Denkaspekt als ein Zentrum reinen Lichts zu sehen. Du musst dein Bewusstsein von jeglichem Gedanken an den Denkaspekt als Intellekt freimachen und musst lernen ihn einfach als einen mächtigen Lichtreflektor der Seele zu erkennen, der Seelenweisheit in die Welt der Menschen überträgt. Wenn du dieses Lichtzentrum gefunden hast, das der Denkaspekt ist, dann nimm einen Platz genau im Mittelpunkt der Sphäre ein und führe von dort aus den Rest der Arbeit zu Ende, die du mit meiner Gruppe tust, nachdem du dich entsprechend mit Gehirn und Seele verbunden hast.

Dann wird der Denkaspekt, der mit der Seele und dem Gehirn verbunden ist, das Ziel deiner Gleichschaltung sein. Dies ist leicht verschieden von der üblichen Vorstellung von Seele- und Denkaspekt- Gehirn. Es ist Denkaspekt-Seele-Gehirn. Denke hierüber nach.

November 1939

MEIN BRUDER!

Das völlig verblendete Leben von heute, das wie ein notwendiges Schaustück erscheint und als unvermeidlich angenommen werden muss, zieht dein Bewusstsein in Mitleidenschaft. Damit meine ich, dass in der Verblendung, die dich zu beherrschen sucht, weniger von dem Spezifischen und Besonderen zu finden ist, als es sonst gewöhnlich beim Mann aus dem Volk der Fall ist. Das ganze wirbelnde Miasma verschlingt dich fast, weil du, wie ich dir im vorigen Jahr gesagt habe, vorwiegend astral-buddhisch in deinem Bewusstsein bist. Dein intuitives Verständnis für Wirklichkeit und Wahrheit liegt weit über dem Durchschnitt, deine empfindungsfähige Empfänglichkeit für Verblendung ebenfalls. Aus diesem Grund hat dich deine Seele in Situationen geführt, wo dein niederer Denkaspekt (in dem auf Wettbewerb eingestellten Leben der Menschheit) notgedrungen funktionieren muss; somit kann die Kluft zwischen den beiden bestimmenden Faktoren in deinem Leben (dem höheren intuitiven Denkaspekt und der astral-gefühlsbetonten Natur) überbrückt werden und auf diese Weise kann die erleuchtende Kontrolle des niederen Denkaspekts sowie normales konkretes Denken hereingelassen werden. Dies ist keineswegs ein leichter Prozess, aber für einen Jünger wie du es bist, ist es ein Vorgang, dem du mit tapferer Haltung entgegentreten kannst.

Ich habe die Absicht, dich den Zweck deiner gegenwärtigen Lebenstätigkeit wissen zu lassen. Er besteht nicht darin, Geld zu erwerben, um richtig und standesgemäss zu leben; er besteht nicht in der vollen Inanspruchnahme deiner Zeit, noch in Stellung oder [341] Macht. Dies sind nicht die wahren Anreize. Das wirkliche Ziel deiner Seele ist Überbrückungsarbeit und die Erlangung einer klarsichtigen Kontrolle über eine mächtige Persönlichkeit, die dich auf diese Weise dazu veranlasst, dich selbst so zu sehen wie du bist und die nötigen Änderungen vorzunehmen. Wenn die Persönlichkeit unparteiisch bewertet werden kann, ihre Leistungen ihre Fehler und ihre Fähigkeiten richtig abgeschätzt werden können und sie dann bewusst den Zielen der Seele unterworfen werden kann, wirst du einen sehr grossen Schritt vorwärts gemacht haben.

Und, mein Bruder, du machst diesen Schritt. Deine Bewertungen sind richtiger als dies vor ein paar Jahren der Fall war. Die kleinen gesellschaftlichen Annehmlichkeiten und die wohlüberlegte Wahl von Freunden beherrscht deine Haltung nicht mehr voll und ganz, obgleich alte Gewohnheiten noch weiterhin bestehen bleiben. Vor zwanzig Jahren bist du von gesellschaftlichen Rücksichten beherrscht worden; heute ist dies nicht der Fall. Es ist für dich eine lange und harte Lektion gewesen, einen besseren Sinn für richtige Proportionen, ein richtigeres Urteil und eine feinere Wahrnehmung, in bezug auf Menschen und ihren Wert zu erlangen; dies wird dir bei der Vernichtung von Verblendung tatkräftig behilflich sein. Du machst wirkliche Fortschritte darin, die Verblendung der gesellschaftlichen Welt und von sozialer Stellung und Rang zu überwinden.

Du fängst an im Sinn von Menschenwesen zu denken und missachtest auf diese Weise dein Milieu. Überrascht dich dies, mein Bruder? Viele Nationen und ihre Bevölkerung werden noch immer von der Verblendung der Kaste oder der gesellschaftlichen Stellung im Bann gehalten; der gegenwärtige Krieg wird dies beenden und die Menschheit als Ganzes wird dann in Erscheinung treten; eine Menschheit, die auf menschliche Art funktionieren kann, die frei von den hauptsächlichen Tendenzen und Tyranneien des früheren Kastensystems, der unduldsamen kirchlichen Gesinnung und von finanziellen Abstufungen sein wird. Erwäge dies, denn es ist ein Punkt den du nicht klar erkannt hast; ein rechtes Begreifen dieser Tatsache wird deinen Weg für eine Zukunft des Wunders eröffnen. Im Leben der Weltjünger werden heute grosse Weltprobleme ausgearbeitet. Ihre Reaktion auf Weltzustände ist empfindungsfähiger und schneller und in ihrem darauf folgenden klaren Denken liegt die Hoffnung der Neubildung der Welt. Denke also, mein Bruder, und verliere keine Zeit darüber, dich über das, was dir als angedeutete Kritik erscheinen mag, aufzuregen.

ANMERKUNG: Unfähigkeit Kritik hinzunehmen oder demütig auf dem Weg zu wandeln, hat diesen Jünger vorübergehend verblendet und direkte Beziehungen mit der Gruppe des Tibeters haben aufgehört. Dies war die Entscheidung des Jüngers und nicht diejenige des Tibeters.

An P. G. C.

Januar 1936

MEIN BRUDER!

Bevor ich meine Arbeit mit dir aufnehme, möchte ich zunächst zwei Dinge klarstellen. Ich erwarte keinen blinden Gehorsam von dir. Dies ist nicht der Weg des wahren Jüngers, noch ist es der deine. Hierüber magst du froh sein. Ich erwarte jedoch Anzeichen jenes geistigen Experimentierens, das bereit ist jene Dinge, die deiner in der Entwicklung befindlichen Intuition nicht widersprechen, eine angemessene Zeitlang einem ehrlichen Versuch zu unterziehen. Du selbst wirst dir immer mehr dessen bewusst, dass zu grosse Betonung auf deine geistige Unabhängigkeit (die einer [342] deiner kostbarsten Vorzüge ist) gelegt werden und dass sie sich in gewisser Hinsicht als Hindernis erweisen kann. Dein Gesichtspunkt ist klar und vernünftig, aber du rechnest nicht hinreichend mit der Tatsache, dass deine Persönlichkeit noch kein reiner Kanal ist; auch sind deine Gleichschaltung und deine innere Anpassung an die Seele noch nicht vollkommen hergestellt. Es besteht eine Möglichkeit, dass deine beständige Reaktion gegen jegliche äussere Hilfe zuweilen deine Fortschritte hindern kann, nicht wahr, mein Bruder? Deine ausserordentliche Vorsicht kann (wenn sie übermässig betont wird) zu einem Geist der Isolierung und der Absonderung führen, was in bezug auf die in Erscheinung tretenden und wahrhaft geistigen Ideale äusserst unheilvoll sein kann.

Es sind stets solche Menschen vorhanden, denen du helfen und die du anregen kannst und denen du bei der Erweiterung ihres Bewusstseins helfen kannst. Dies ist dein beständiges Bemühen und hierüber bist du dir klar, denn du dienst beständig. Es sind aber gleichfalls jene vorhanden, die dir in der ihnen gebührenden Stellung und zur angemessenen Zeit das geben können, was du nötig hast, um deinen nächsten Schritt auf dem Pfad zu tun. Und dies kann ich dir geben, wenn dir daran liegt, etwa ein Jahr lang mit mir einige Experimente zu unternehmen und dich einigen offenen und ehrlichen, wahrheitsgetreuen Feststellungen zu unterziehen. Kannst du die gegebenen Weisungen während dieses Versuchsprozesses getreulich befolgen? Du kannst jederzeit aufhören. Es wird nicht von dir verlangt, dass du mir persönlich irgendwelche Hingabe entgegenbringst. Nichts wird von dir verlangt werden, für das ich nicht gleichzeitig den Grund und Zweck zu erklären suche. Aber willst du nicht, während du in meiner Gruppe arbeitest, dich an meine Unterweisungen halten, auf jegliche Kritik verzichten und es unterlassen, Mutmassungen von allzu analytischer Art anzustellen, bis ich Zeit gehabt habe, dir den Wert [343] dessen, was ich zu tun suche, zu demonstrieren? Gib mir zwei Jahre, mein Bruder, und bis dahin wirst du schätzen lernen, was ich und die Gruppe geben können.

Ich suchte dich aus mehreren Gründen in meine Gruppenarbeit zu bringen. Mein erster Grund war, dass der Typ deines Denkaspekts für die Gruppe von Wert sein wird und du mir mit deiner Fähigkeit zu lehren helfen kannst, denn du hast gute Vorkenntnisse der akademischen Seite der göttlichen Kunst und weisst mehr als die andern Gruppenmitglieder, ebenso, wie I. S. G.-L. in der Wissenschaft der Psychologie gründlicher bewandert ist als irgendeiner von euch. Deine Fragen und deine gelegentlichen Aufsätze werden für die Gruppe von Wert sein.

Zweitens, wird die erforderliche Gruppenidentifizierung dein Verständnis ausserordentlich erweitern, wenn du deine Haltung einer mentalen Isolierung (die z.T. auf Furcht beruht auf einer Furcht, dass du dir die mentalen Irrtümer der andern aneignest und dadurch Zeit verlierst) vorübergehend aufgeben kannst. Lies, was ich in den allgemeinen Unterweisungen in bezug auf dieses Gruppenbemühen zu sagen habe und bemühe dich mitzuarbeiten wenigstens eine Zeitlang. Der Wert der Gruppenarbeit kann sogar in seinen Resultaten die Belehrung, die ich dir geben werde, übertreffen. Im Neuen Zeitalter, das über

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