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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 258 ff. (engl.)
zu lieben konzentrierst, der sich in Harmonie inmitten von Konflikt auswirkt. In deiner nächsten Verkörperung solltest du durch eine Persönlichkeit auf dem zweiten Strahl funktionieren, aber dies wird davon abhängen, wie erfolgreich dein augenblickliches Bemühen und deine Fähigkeit ist, die Hauptzüge deiner Aufgabe zu begreifen. Du musst daher die hingebungsvollen und fanatischen Neigungen deines sechsten Strahls in geistige Liebe und Kraft umwandeln; deine Zielstrebigkeit muss auf einer einschliessenden Orientierung begründet werden. Bis jetzt ist sie auf dem Streben des sechsten Strahls begründet. In Zukunft muss sie auf intelligenter Überzeugung begründet und ihrer Natur nach mental sein eine ganz andere Sache, mein Bruder.

Ich möchte dich bitten, alles sorgfältig zu studieren, was du in «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» über den vierten Strahl finden kannst, dies definitiv auf deine eigene mentale Entfaltung anzuwenden und eine praktische Darstellung seiner erwünschten Wirkungen, im Hinblick auf dein eigenes Leben, zu machen. Du solltest dir die folgende Frage stellen: «Was für eine Wirkung wird eine bestehende Gleichschaltung zwischen meiner Seele auf dem ersten Strahl, meiner Mentalität auf dem vierten [259] Strahl und meinem physischen Gehirn auf das Persönlichkeitsleben auf der physischen Ebene ausüben?»

Ich weise dir deshalb die folgende Meditation zu:

1. Erlange Gleichschaltung, bewusste Verschmelzung und Stabilität.

2. Verlege deine Aufmerksamkeit definitiv und bewusst in den Mentalkörper.

3. Betrachte die Gegenpole, die deine Persönlichkeit in diesem Leben handhaben muss. Tue dies mit Hilfe deines Mentalkörpers auf dem vierten Strahl.

4. Stelle dir diese Gegenpole bildlich als zwei hohe Berge vor, die durch einen engen Pass getrennt sind, der zwischen ihnen hindurchläuft; dies ist für dich das Symbol des «schmalen Weges».

5. Sieh diese Berge auf beiden Seiten stehen, den einen im Schatten, den andern im Licht. Sieh den engen Pass dazwischen als einen goldenen Fussweg. Stelle dir vor, wie du selbst «zwischen ihnen hindurchgehst». Während du dies tust, erinnere dich daran, dass deine Seele dich, die Persönlichkeit, beobachtet und sieht, wie du auf diesem Mittelweg vorwärtsschreitest.

6. Unterziehe dann die folgenden Saatgedanken einer sorgfältigen Erwägung:

1. Monat Ich stehe im Licht als derjenige, welcher beobachten kann.

2. Monat Den Wanderer in der Ferne, der mein kleines Ich ist, rufe ich zu mir.

3. Monat Zwischen den Säulen des Weges gehe ich hindurch, ich lasse diese beiden auf jeder Seite.

4. Monat Der Mittelweg führt zu einer Brücke und auf der Brücke stehe ich.

5. Monat Und auf der Brücke begegne ich meinem Ich.

6. Monat Und somit sind die beiden eins und jetzt ist Harmonie hergestellt.

Februar 1939

MEIN BRUDER!

In meiner letzten Mitteilung an dich, habe ich das Problem deiner «Manifestation innerhalb des planetarischen Lebens» (wie es esoterisch genannt wird) sehr gründlich behandelt und deine Strahlenausrüstung ziemlich ausführlich erörtert. Du hast dich so aufrichtig und [260] ernstlich, wie es dir möglich war, bemüht, die Unterweisung zu befolgen, um eine bessere Vorstellung des Ziels zu erlangen, das deine Seele vermittels deines täglichen Lebens zu erreichen sucht. Diese Tatsache ist mir nicht entgangen. Du hast festgestellt, dass bereits wenigstens eine der Entscheidungen, auf die ich mich bezog, vor dir steht, nicht wahr? Das Resultat bleibt bis jetzt noch unentschieden, denn die Aufgabe des Verzichtens ist nicht leicht. Ich möchte dir nahelegen, dass das, was aufgegeben werden muss, nicht dasjenige ist, worauf du gegenwärtig die Betonung legst. Ich möchte dich auch daran erinnern, dass dem Opfergesetz stets das Gesetz des Neu-Inbesitznehmens im geistigen Sinn folgt. Ich bitte dich, diese Tatsache zu erwägen.

Die Welt ist heute in einem so unglücklichen Zustand, dass das allernotwendigste, in jedem Land, das Erscheinen «unverwandt leuchtender Lichtpunkte» ist, die anderen den Weg erleuchten, die Düsterkeit vertreiben und eine richtige Reaktion hervorrufen können, die auf einer klaren Erkenntnis des ganzen Sachverhalts begründet ist. Die kleineren Ereignisse, im Leben des einzelnen, können ihm dabei helfen die Fertigkeit zu erlangen, auf diese Art zu sehen und zu leuchten. In dieser Aufgabe, die Düsterkeit zu vertreiben, können diejenigen unter euch, die in meiner Jüngergruppe arbeiten, helfen den Weg zu bahnen, das Tempo zu bestimmen und somit die Zahl derer vergrössern, welche die «erleuchteten Punkte» darstellen, eine Zahl, die bis jetzt noch gering ist. Dazu braucht es sowohl eine persönliche als auch eine Gruppendezentralisierung, die bis jetzt wenige von euch besitzen, nach der ihr jedoch ringt und weiterhin ringen müsst.

Die Kultivierung einer göttlichen Gleichgültigkeit in bezug auf den Ort, an dem du dich befindest und auf das, was du tust, wäre für dich von besonderem Wert. Du würdest viel Nutzen daraus ziehen, wenn du jeden Abend fünf Minuten lang über diese deine Fähigkeit meditieren würdest, die notwendige geistige Loslösung zu demonstrieren.

Ich möchte dich auch bitten, eine sehr kurze Meditation zu verfolgen, um eine leichtere Verschmelzung zwischen deiner Seele und deiner Persönlichkeit herbeizuführen, eine Verbindung dieser beiden Strahlenenergien, von denen die eine dich im Raum beeinflusst, während die andere dich in der Zeit bestimmt. Das Problem ist nicht leicht, weil deine Energie des ersten Strahls, wenn sie sich mit deinen Kräften des sechsten Strahls verbindet und sie bezähmt, eine grosse Stimulierung hervorrufen wird, ausser du hältst dich genau an meine Vorschriften. Die Wirkung wird sich in [261] deinem Astralkörper fühlbar machen. Diese Stimulierung ist nicht wünschenswert und muss von dir um jeden Preis vermieden werden. Wenn du daher feststellst, dass der Gebrauch dieser Meditation einen gesteigerten Ausdruck der Kraft des sechsten Strahls hervorruft und du astral immer mächtiger wirst, dass deine Hingabe an das, was du tust, zunimmt, dass du immer kritischer und zunehmend reizbar und immer fanatischer wirst, dann höre sofort auf damit. Arbeite nur dann im Herzzentrum, wenn du diese vorgeschlagene Form gebrauchst und gib acht, dass sich kein Gedanke ins Sonnengeflecht, jene offene Tür zur Astralebene hinein verirrt. Mache eine kurze, schnelle Gleichschaltung mit der Seele. Sei dir dessen bewusst, dass du wahrhaftig der Eine bist, dessen Natur geistige Loslösung und Isolierung ist (nicht Getrenntheit oder Spaltung), dann halte an und stabilisiere dich in diesem Bewusstsein. Lass am geheimen Ort innerhalb des Herzens das persönliche Ich dem wirklichen Ich unter vier Augen begegnen und sich dort zum Dienst der Seele weihen, mit tiefer Hingabe, treuer Liebe und «beweglichen» Absichten. Mit beweglich, meine ich die Bereitwilligkeit, das zu tun, was die Seele verlangt, wenn es deinerseits als die nächste Pflicht registriert und erkannt wird.

Vergiss, über der Verblendung des Erreichens deiner Dienstziele, nicht die Notwendigkeit weiterer und beständiger Ausbildung, alter Bruder. Der Jünger vertieft sich häufig in so hohem Grad in die zu leistende Arbeit, dass er vergisst, dass das äussere Leben des Dienstes unfruchtbar und zu persönlich wird, wenn es nicht von einer zunehmenden Empfindungsfähigkeit für die Impulse der Seele begleitet wird. Die Seele ist Liebe und Verständnis. Höre nicht auf, an dem Problem einer wahren geistigen Vorstellung zu arbeiten und sei nicht so sehr mit der Aufgabe des Dienstes beschäftigt, dass du die Lehren, die du selbst erlernen musst, dabei vernachlässigst. Lebe so wie du andere zu leben lehrst und bewahre einen Sinn für richtige Bewertung. Du hast guten und treuen Dienst geleistet und vielen geholfen. Lass dir selber helfen, ohne deine eigenen Bedürfnisse in deinem Bewusstsein übermässig zu betonen.

ANMERKUNG: Dieser Jünger ist nie abgewichen und bemüht sich ernstlich, für den Tibeter zu arbeiten und den Pfad der Jüngerschaft unter seiner Anleitung zu gehen.

An L. D. N. C.

April 1939

BRUDER SEIT LANGEM!

Und was soll [262] ich dir sagen, du feuriger Kämpfer in unserer Arbeit? Nicht mehr als dies: Durch Stillesein und Zuversicht wirst du stark und in einer allumfassenden Liebe liegt deine Gelegenheit. Ich denke, dass du dies weisst. Du hast während der letzten drei Jahre wirkliche Fortschritte darin gemacht, dich von den Begrenzungen einer Persönlichkeit auf dem sechsten Strahl zu befreien. Ich habe dich nun sieben Jahre lang beobachtet, und du hast dich weitgehend von gewissen, sehr ausgesprochenen Belastungen freigemacht. Das, was dich jetzt hindert, sind meistens alte Gewohnheiten des Denkens und Redens, und diese müssen ebenfalls verschwinden. Sie dürfen nicht durch eine drastisch auferlegte Hemmung beseitigt, sondern müssen durch die hereinfliessende Flut von Liebe weggeschwemmt werden.

Du hast eine schwierige Strahlenverbindung, mein Bruder, und sie hat dein Leben sehr stark beeinflusst. Dein egoischer Strahl ist der erste Strahl und der Strahl deiner Persönlichkeit ist der sechste Strahl der Hingabe. Macht, Wille, Hingabe, Idealismus, Fanatismus, dies ist die Zusammenstellung. Du kannst von Glück reden, dass dein Persönlichkeitsstrahl in deinem letzten Leben der zweite Strahl der Liebe war und so war es auch für mehrere vorhergehende Leben. Dies hat ausserordentlich dazu beigetragen, die dynamischen zerstörenden Wirkungen deiner Kraft des sechsten Strahls unschädlich zu machen. Hierüber solltest du froh sein.

Jetzt trittst du langsam in einen neuen Tätigkeitszyklus ein. Lass ihn durch Liebe gekennzeichnet sein und dadurch, dass du keinerlei Wünsche für das getrennte Ich hast. Du könntest hierauf antworten, dass du glaubst von jeglichem derartigen Verlangen frei zu sein. Aber, mein Bruder, wenn du so frei wärest, würdest du nicht so sehr im Zusammenhang mit andern und durch Enttäuschungen leiden, die immer kommen, und stets kommen werden, bis es dem Jünger nichts mehr ausmacht, ob er erfolgreich ist oder nicht, ob er anerkannt wird oder nicht. Denke hierüber nach und prüfe dein Herz genauer. Du bist im Begriff, wirkliche Befreiung zu erlangen, und ich sage dir dies zu deinem Trost und deiner Hilfe.

Um diesen neuen Dienst, dem du dich geweiht hast, durchzuführen, bedarfst du der befreienden Macht der Flut der Liebe, welches die Seele ist. Vergiss nicht, dass du auf dem Strahl der Macht bist. Es ist die Macht der Liebe, auf intelligente Art und Weise zu dienen. Lass diese Worte den Grundton deiner Erwägungen und deines Bemühens während der nächsten paar Monate [263] bilden. Ich will dir eine Meditation geben, die deine Bemühungen fördern wird. ...

Ich habe auch den Vorschlag gemacht, dass du den beigefügten Rückblick über Loslösung machst. Du wirst ihn mit Vorteil eine Zeitlang anwenden. Geh in Frieden und voller Zuversicht vorwärts, mein Bruder. Du hast viel zu geben: Viel Weisheit, viel Erfahrung und viel Verständnis. Oft stehst du dir jedoch selbst im Licht und deine Persönlichkeit stellt sich zwischen das wahre geistige Ich und jene, denen du so inbrünstig zu dienen suchst.

ANMERKUNG: Der Druck des Lebens in Europa während des Weltkriegs, 1939, hat es diesem Jünger unmöglich gemacht, damals fortzufahren.

An R. V. B.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.