Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 239 ff. (engl.)
hat deine Selbsttäuschung erleichtert. Die Tatsache, dass du den Gruppenanforderungen nicht entsprochen hast, hat die Entwicklung der Verblendung heraufbeschworen. Aber deine innere Verbindung ist stark und dein Streben lebenskräftig, wenn du nur die Wahrheit erkennen und entschlossen handeln wolltest.

Weiter möchte ich dir noch sagen, dass sich dein Ätherkörper (der sich durch den Nervenkörper zum Ausdruck bringt) in einem [240] gespaltenen Zustand befindet. Vergiss nicht, dass diese Gedankenformen der Macht diejenigen, die ihnen anhangen, schwächen und verzehren. Du hast als Resultat der vergangenen paar Monate viel verlorenen Boden wiederzugewinnen. ...

Wieder sage ich: Sei nicht entmutigt. Durch unser Versagen und unsere Reaktionen auf Verblendung lernen wir, voller Vertrauen auf dem Weg des Lichts zu wandeln. Dadurch, dass wir der Kritik verfallen, können wir unsere Seelenqualität beurteilen. Weder das Kritisieren jener, die meine Gruppe leiten und mit denen du verbunden gewesen bist, noch die Kritik jener, welche die Gruppe auf der Astralebene leiten, die dich in den Bereich der Verblendung geführt hat, wird mehr bewerkstelligen als dir zu offenbaren, dass Persönlichkeitsreaktionen den Weg zur Seele blockieren. Letzten Endes besteht dein Problem nicht darin, zu entscheiden, welche dieser beiden Richtungen der Lehre du annehmen willst oder welche unter gewissen führenden Persönlichkeiten meine Repräsentanten sind. Für dich lautet die Frage, ob deine Intuition zwischen einer Seelenschwingung und der Schwingung einer astralen Form hohen Grades unterscheiden kann. Auf deinen tibetischen Bruder und andere Persönlichkeiten kommt es nicht an. Wenn sie für dich wichtig sind, bist du im Irrtum. Auf die Wahrheit kommt es an und darauf, dass du dich mit der höchsten Wahrheit, mit der du in Kontakt kommen kannst, verbindest.

Ich habe dir auf diese Art geschrieben, mein Bruder, weil ich die Spannung in deinem Wesen fühle sowie deine Verwirrung angesichts der Situation, die du nicht vorausgesehen hattest und die dir tiefen Kummer verursacht. Entspanne dich und erlange inneren Frieden. Auf diese Weise wirst du die rechte Entscheidung treffen. Im Licht der Ewigkeit verschwinden diese kleinen Ereignisse (und wie klein sind sie, wenn man sie im rechten Licht und, darf ich es zu sagen wagen? mit einem Sinn für Humor! betrachtet). Geh mit frischem Mut vorwärts. Lerne von der Vergangenheit, aber weigere dich, dich von dieser Vergangenheit festhalten zu lassen. Lass weder durch Worte noch durch Einfluss von irgendjemand dich leiten. Möge das Licht deiner eigenen Seele dir immer stärkere Kraft verleihen und dir eine Reinheit der Motivierung offenbaren, die dein Leben mit Liebe durchfluten wird.

September 1934

MEIN BRUDER!

Für dich habe ich heute eine sehr einfache Botschaft und eine einfache Unterweisung. Ich möchte dir in den Worten des Eingeweihten Paulus sagen: «Vergiss das, was hinter dir liegt und [241] dränge vorwärts». Die Verblendung, die dich umhüllt hatte, ist verschwunden. Sie ist vorübergegangen, mein Bruder. Du leidest jetzt in erster Linie unter Furcht und Demütigung. Sie haben beide eine zerstörende Wirkung und sind unnötig. Du bist der Brennpunkt für die Verblendung gewesen, aber du warst auch der Brennpunkt für die Gruppenliebe, zu deren Erwachen du viel beigetragen hast. Denke ein wenig hierüber nach.

Du trittst jetzt in veränderte Umstände ein und dein Leben wird in Zukunft eine andere Richtung einschlagen. Hierauf musst du gefasst sein. Aber alle Wege sind Wege des Dienstes und im Dienen und in der Hilfe, die du deinen Mitmenschen erweisest, liegt für dich der Weg der Befreiung. Befasse dich mit der Gruppenarbeit und ihrem richtigen Fortschreiten. Deine Seele wird sich als dein Hüter erweisen. Fahre fort, deinem physischen Körper Ruhe und Schlaf zu gewähren. Ernähre ihn auf normale und vernünftige Weise und unternimm keine Experimente mit ihm, wie du es so oft und törichterweise in der Vergangenheit getan hast. Lass die Arbeit des Meisters dich weiterhin völlig in Anspruch nehmen und beginne und vollende die Aufgabe eines jeden Tages voller Freude. ... Deine Gabe für die Gruppe besteht darin, dass du sie mit Gelegenheit zum Dienen versorgst. Du musst lernen, sowohl bedient zu werden als auch zu dienen, denn dadurch wird der Wille deiner Persönlichkeit gebrochen und das höhere Wohl an seine Stelle gesetzt.

Februar 1935

Mein Bruder, wir können jetzt damit anfangen, definitiver zu arbeiten. Du musst jedoch auch heute noch sorgfältig vorgehen; ich würde vorschlagen, dass du noch ein paar Monate lang keine Arbeit tust, abgesehen von dem, was ich hier andeuten werde. Der Riss im Ätherkörper, der dich anfangs des vorigen Jahres in einen so gefährlichen Zustand versetzte, ist jetzt versiegelt; es würde jedoch nur wenig brauchen, ihn wieder zu öffnen, wenn du einer übermässigen Anspannung ausgesetzt würdest. Eben durch diesen Riss drang die Verblendung mit voller Gewalt ein und übte vorübergehend eine so verheerende Wirkung auf dein Leben aus.

Diese Verblendung, die dich auf die Probe stellte, kann für die ganze Gruppe meiner Jünger als Illustration für vieles dienen, was ihr später studieren werdet. So wird dem scheinbaren Bösen Gutes abgerungen. Das Böse ist selbst nur eine Illusion, denn nur was die selbstsüchtige und sich absondernde Persönlichkeit aus Motiv und Gelegenheit macht, bildet das Böse. Wenn das Motiv richtig ist, kann unter denselben Umständen Gutes entstehen. Wenn sich keine [241] anderen Resultate ergeben, wird diese vergangene Erfahrung dazu dienen, dich und deine Mitjünger in Zukunft viel vorsichtiger und weniger anfällig für voreilige Schlussfolgerungen zu machen. Wenn Verblendung von so eindeutiger Beschaffenheit ist, wirkt sie immer sehr überzeugend und als scheinbare Tatsache. Dies ist eine Definition des Wortes «Verblendung» und das Wort «scheinbar», liefert den Schlüssel dazu.

Ich habe gesagt, dass es meine Absicht ist, jedem von euch mit äusserster Offenheit zu begegnen. Wir können jetzt unsere wirkliche Arbeit als Jüngergruppe anfangen und die vergangenen Perioden einfach als vorbereitend ansehen. Das Ziel eines jeden von euch besteht darin, sich derart zu disziplinieren und sein geistiges Wesen so zweckmässig und zielbewusst zu entfalten, dass er viel zu der Arbeit meines Ashrams beitragen kann. Jeder von euch muss auf eine solche relative Vervollkommnung hinarbeiten, damit sein Beitrag wertvoll ist und in keinem Teil seines Wesens irgendwelche Hindernisse verursachen kann. Wir arbeiten auf eine gereifte und auf Synthese beruhende Gruppentätigkeit hin so wie alle Ashrame aller Lehrer es tun und werden dies eines Tages erreichen, aber in dieser speziellen, lose angeschlossenen Gruppe sind die Bedingungen für eine solche Arbeit noch nicht vorhanden. Arbeitet deshalb unerschütterlich an eurer Selbstvervollkommnung und an der Überwindung jener Persönlichkeitsfehler, die der allgemeinen Brauchbarkeit im Weg stehen.

Mein Bruder, seit langem hast du den Mittelpunkt in all deinem Denken eingenommen. Du bist nicht im üblichen Sinn des Wortes eifersüchtig, denn dein Stolz weigert sich, die gewöhnliche Form von Eifersucht zuzulassen. Du bist dir jedoch stets dessen bewusst, dass du im Mittelpunkt deines Kreises menschlicher Kontakte stehst und hegst ein Gefühl des Grolls oftmals unerkannt wenn dies nicht der Fall ist. Dies war einer der Hauptfaktoren in deiner Demütigung voriges Jahr. Eine solche Haltung kann leicht erlangt und leicht aufrechterhalten werden; sie ist die Linie des geringsten Widerstands für deine Persönlichkeit. Mein Wort für dich ist heute Dezentralisation. Du musst danach ringen, dein Denken von dir selbst als Lehrer, Freund, Ehefrau, Arbeiter oder Jünger des Tibeters abzulenken; du musst jenes verständnisvolle Herz entwickeln, dass dich anderer Menschen mehr bewusst macht als du deiner selbst bewusst bist. Ein hartes Wort, das sich im Denken und Leben nicht leicht zum Ausdruck bringen lässt! Letzten Endes besteht dein Problem darin, dass sich deine Persönlichkeit auf dem sechsten Strahl deinem Seelenimpuls auf dem ersten Strahl unterwerfen muss. Ein Studium der charakteristischen Eigenschaften des sechsten Strahls wird dir hierbei helfen, besonders wenn du dich daran erinnerst, dass dir (weil du ein Jünger bist) die Schwingung deines sechsten Strahls am meisten Kummer [243] verursachen wird und dass Verblendung leicht diesem Strahl entlang eintreten kann. Beispielsweise müssen gerade der Fanatismus und die Hingabe deiner Persönlichkeit (sowohl an Menschen als auch an Ideen) gemässigt werden, wenn die Kraft deines ersten Strahls offenbart werden soll. Die geordnete und unerschütterlich ruhige Zielsetzung deiner Seele auf dem ersten Strahl muss anstelle deines fanatischen, begeisterten Willens treten. In diesem letzten Satz findest du den Schlüssel für deine zukünftige Entfaltung. Der stahlharte, spröde, entschlossene, dynamische Wille des hingebungsvollen Aspiranten muss in die unerschütterliche, mächtige, ruhige Zielsetzung der Seele, die durch den Jünger arbeitet, umgewandelt werden. Die Seele ist, was Anpassung anbelangt, beweglich, jedoch in bezug auf ihr Ziel unwandelbar. Ebenso muss die strahlende, fanatische Hingabe an dieses, jenes oder ein anderes Menschenwesen oder Ideal der sanften, unveränderlichen Liebe der Seele. der Liebe deiner Seele für die Seele anderer, Platz machen. Hierin liegt für dich ein Fingerzeig und dein zukünftiger Erfolg. Ich denke, dass du dir klar darüber sein wirst, wovon ich spreche. Gestalte dein Leben in Übereinstimmung mit Seelenimpuls und verlege dich aus dem Bereich erhabenen Verlangens und Strebens auf jenen einer entschlossenen Zielsetzung und einer unwandelbaren Vorliebe für die Wirklichkeit.

Du kannst dein aktives Studium und deine Meditation, so wie sie unten umrissen ist, wieder aufnehmen. ... Wenn du meditierst, dann sorge dafür, dass du entspannt bist und sitze nicht so schrecklich gerade, wie du es gewöhnlich tust. Lehne dich ein wenig zurück und erlange Behaglichkeit und Selbstvergessen.

Die Meditation, die ich dir gegeben habe, wird eine benötigte Neuorganisation deiner inneren Körper herbeiführen und dies wird sich gleichfalls fruchtbar auf deine anderen Kontakte auswirken. Das Obige ist alles, was ich dir augenblicklich zu sagen habe, mein Bruder. Möge der Friede deiner Seele, die Liebe deiner Mitjünger und der Segen deines Meisters auf dir ruhen. Gib allen das Beste, was du zu geben hast und mache dir keine Sorge in bezug auf Resultate.

November 1935

MEIN BRUDER!

Die Bemühungen des vergangenen Jahres sollten dich für Veränderungen und erhöhte Brauchbarkeit im Dienst vorbereitet haben. Dass dein Wille auf Dienst gerichtet ist, ist mir und deinen Mitjüngern wohlbekannt, aber dein Dienstgebiet sollte jetzt grösser sein als es ist. Worin liegt die Schwierigkeit? Warum bist du nicht durchschlagender und überzeugender, als es der Fall ist, wenn [244] du andern hilfst? Soll ich dir sagen warum, mein Bruder?

Der Grund dafür liegt in der schwierigen Verbindung, die durch die beiden sich ausdrückenden Strahlen, des sechsten und des ersten Strahls, verursacht wird. Wenn deine Persönlichkeit auf dem sechsten Strahl frei von dem Einfluss deines Seelenstrahls und unbeirrt auf irgendein bestimmtes Programm hinarbeiten kann, besteht kein Hindernis in deinem Ausdruck auf der physischen Ebene. Wenn dein Ego auf dem ersten Strahl gleichfalls auf diese Weise arbeiten kann, wirst du viel erreichen. Aber gegenwärtig ruft dein Ego auf dem ersten Strahl, in Verbindung mit dem sechsten Strahl der Persönlichkeit, mehr zerstörende Arbeit als ein Inerscheinungtreten der göttlichen Zielsetzung deiner Seele hervor. Wenn du z.B. Menschen helfen möchtest, kann deine Hingabe des sechsten Strahls sie von dir wegscheuchen, und die Kraft deines ersten Strahls vernichtet häufig den speziellen inneren Körper, der ihre schwächste Stelle ist; dann wirst du häufig als Einzelgänger stehen gelassen. Dies ist charakteristisch für den Anfänger im bewussten Leben einer Seele auf dem ersten Strahl. Ist dies nicht häufig der Fall bei dir, mein Bruder? Es ist nicht als ob die Leute dich nicht lieb hätten, denn sie lieben dich; es ist auch nicht, dass du sie nicht lieb hast, denn du liebst sie. Du bist in deiner Annäherung zu dynamisch und die Kraft, die dich durchfliesst, zerstört ebenso schnell, wie sie aufbaut und treibt dasjenige, was du anziehen möchtest und was vorübergehend angezogen worden ist, durch ihre

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.