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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 479 ff. (engl.) |
Zivilisation in das Feuer führen. Das ist die Wahrheit, die in Wirklichkeit der
missverstandenen christlichen Lehre vom Höllenfeuer und dem Feuersee zugrunde
liegt. Sie schildert im symbolischen Bild das Ende des Zeitalters, wenn [480]
die Zivilisationen der Mentalebene in Katastrophen ein Ende finden werden,
soweit es den Formaspekt betrifft, - so wie die früheren Zivilisationen im
Wasser zugrundegingen.
Einen Hinweis möchte ich hier geben, und zwar einen, der oft übersehen wird. Auf der Mentalebene gibt es keine Zeit; daher ist der Zeitbegriff in der Vorstellung von einem schliesslichen Ende durch Feuer nicht enthalten. Es wird kein Zeitpunkt für ein Unglück oder eine Katastrophe festgelegt. Die volle Wirkung wird im Reich des Denkens eintreten - und könnte nicht vielleicht gesagt werden, dass sogar jetzt schon das Feuer der Angst, der Vorahnungen, der Sorge und der Furcht unsere Gedanken verzehrt und unsere gedankliche Aufmerksamkeit voll in Anspruch nimmt? Seine Aufgabe ist es, zu läutern und zu reinigen; lasst also das AUM sein Werk tun, und mögen alle jene, die dazu imstande sind, es häufig und mit den rechten Gedanken anwenden, damit die Läuterung der Welt rasch vor sich gehen kann. Vieles muss verbrannt und verzehrt werden, das den Weg für das Aufkommen der neuen Ideen, der neuen urbildlichen Formen, versperrt. Diese werden schliesslich das neue Zeitalter beherrschen und es ermöglichen, dass das Wort der Seele hervorquellen und exoterisch gehört werden kann. Ich bin mir klar, dass das, was ich hier mitgeteilt habe, schwer verständlich ist, aber die oben diktierten Absätze enthalten eine Warnung für die Sorglosen und viel Unterweisung für den ernsthaften Sucher nach Licht. Es gibt zwei Aspekte dieses Leitspruches, den wir hier betrachten, mit denen ich mich kurz beschäftigen möchte. Es gibt noch viel mehr Aspekte, die ich aufgreifen könnte, aber zwei werden genügen, um praktische Vorschläge zu machen und Ideen aufzuzeigen; wenn die Aspiranten in aller Welt diese begreifen würden, dann täte ihnen das sehr gut. Der Gedanke der Erlösung von der Wirkung formverkörperter Ideen muss erörtert werden, und ich möchte auch gern den Gedanken der «Errettung von» unter zwei Überschriften behandeln. Der Aspirant muss von seinen Gedankenformen errettet werden, die er täglich während seines Gedankenlebens gebildet hat, und auch eine inkarnierte Seele muss von den Formbindungen erlöst werden, die während vieler Zeitalter gewachsen und erstarkt sind, und von denen sie durch jenen Vorgang, den wir [418] Tod nennen, befreit werden muss. Wir wollen deshalb unser Thema folgendermassen gliedern: I. Erlösung von der Macht, die von jenen Gedankenformen ausgeübt wird, die wir selbst erschaffen haben II. Erlösung von der Macht des dreifachen Körpers, den die Seele erbaut hat, durch die magische Befreiung, die «Tod» heisst. Eben mit dem letzteren möchte ich mich vor allem beschäftigen, aber es müssen bestimmte Dinge über die Macht der Gedankenformen gesagt werden, über ihre Gefährlichkeit und die Art, wie sie unschädlich gemacht werden können. Erlösung von unseren Gedankenformen. Ich spreche jetzt für Aspiranten, die durch Konzentration und Meditation Macht im Denken gewinnen. Ich spreche für die Denker der Welt, die durch ihre zielstrebige Arbeit und Hingabe an Geschäft, Wissenschaft, Religion oder die verschiedenen Arten menschlicher Tätigkeit ihr Denken (nicht die Empfindungen, sondern ihre Denkweise) auf irgendeinen Bereich ständiger Tätigkeit eingestellt haben, die notwendigerweise ein Teil der göttlichen Tätigkeit im umfassenden Sinn ist. Gerade hier, beim Gebrauch der Gedanken, kann man den Unterschied zwischen schwarzer und weisser Magie erkennen. Selbstsucht, Unbarmherzigkeit, Hass und Grausamkeit kennzeichnen den mit Mentalsubstanz Wirkenden, dessen Motive viele Leben lang um seine eigene Verherrlichung kreisen, auf den Erwerb von persönlichem Besitz konzentriert und völlig darauf gerichtet sind, sein eigenes Vergnügen und seine Befriedigung zu erlangen, ganz gleich, was es andere kosten mag. Solche Menschen gibt es glücklicherweise nur wenige, aber der Weg zu einer derartigen Anschauung ist leicht zu finden, und viele müssen sich vorsehen, damit sie nicht gedankenlos den Weg gehen, der in den Materialismus führt. Ein allmählich und stetig zunehmendes Gruppenbewusstsein und Verantwortungsgefühl, ein Untertauchen der Wünsche des [482] persönlichen Selbstes und die Bezeigung einer liebevollen Geisteshaltung kennzeichnen jene, die der Lebensseite des göttlichen Ganzen zugewandt sind. Man könnte sagen, dass sich die Menschen in drei Hauptgruppen gliedern: 1. Die grosse Mehrheit, die weder gut noch böse, sondern einfach gedankenlos ist, die in der evolutionären Strömung mitschwimmt und dabei ist, ein wahres Selbstbewusstsein und die notwendige Ausrüstung zu entwickeln. 2. Eine kleine, sehr kleine Anzahl, die eindeutig und bewusst auf der Seite des Materialismus oder (wenn ihr es lieber so ausdrücken wollt) auf der Seite des Bösen wirkt. Auf der physischen Ebene sind sie zwar mächtig, aber ihre Macht vergeht und dauert nicht ewig. Das Gesetz des Universums, das ja das Gesetz der Liebe ist, wirkt ewiglich gegen sie, und aus dem scheinbar Bösen wird Gutes entstehen. 3. Eine stattliche Anzahl von Menschen, welche die Pioniere im Reich der Seele, die Vertreter der Ideen des Neuen Zeitalters und die Bewahrer jenes Aspektes der Ewigen Weisheit sind, welcher der Menschheit als nächster geoffenbart werden wird. Diese Gruppe besteht aus den selbstlosen, einsichtsvollen Männern und Frauen auf jedem Gebiet menschlichen Bemühens, aus den Aspiranten und Jüngern, aus den Eingeweihten, welche den Grundton für die verschiedenen Gruppen und Kategorien erklingen lassen, und aus der okkulten Hierarchie selbst. Der Einfluss dieser Gruppe von Mystikern und Wissenden ist ausserordentlich gross, und die Gelegenheit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ist in der jetzigen Zeit günstiger als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Die erste Gruppe denkt nicht; die beiden anderen beginnen zu denken und die Gesetze des Denkens anzuwenden. Mit dieser Verwendung des Denkens seitens des Aspiranten möchte ich mich beschäftigen. In der «Abhandlung über kosmisches Feuer» kann man viel über das Denken finden; ich habe jedoch die Absicht, einige praktische Ideen und Hinweise zu geben, die [483] dem Durchschnittsaspiranten helfen können, so zu arbeiten, wie er sollte. Wir wollen vor allem bedenken, dass kein Aspirant frei von Fehlern ist, gleichgültig, wie ernsthaft bemüht und ergeben er sein mag. Wäre er davon frei, dann wäre er ein Adept. Alle Aspiranten sind noch egoistisch, sie neigen noch zu Launen und Reizbarkeit, sie sind noch Depressionen und zeitweise selbst Hassgefühlen unterworfen. Oft mögen diese Temperaments- und Hassausbrüche durch das verursacht sein, was wir gerechte Gründe nennen. Ungerechtigkeit von seiten anderer, Grausamkeiten gegen menschliche Wesen und Tiere, und die Hassgefühle und Bösartigkeit der Mitmenschen erwecken in ihnen entsprechende Reaktionen und bringen ihnen viel Leid und Verzögerung. Etwas muss dabei stets bedacht werden. Wenn ein Aspirant bei einem Gefährten Hass hervorruft, wenn er ihn reizt, wenn er Abneigung und Feindseligkeit begegnet, dann geschieht das, weil er selbst noch nicht ganz ohne verletzende Neigungen ist; dann gibt es in ihm noch Keime der Unruhe, denn es ist ein Naturgesetz, dass wir das ernten, was wir säen; wir rufen Reaktionen hervor, die mit unseren physischen, emotionalen oder mentalen Tätigkeiten übereinstimmen. Es gibt bestimmte Menschentypen, die nicht unter diese Kategorie fallen. Wenn ein Mensch eine hohe Einweihungsstufe erreicht hat, liegt der Fall anders. Die Keimideen, die er weitergeben möchte, das Werk, zu dessen Ausführung er ermächtigt ist, die wegbereitenden Unternehmungen, die zu fördern er bemüht ist, all dies kann - und das geschieht auch oft - bei jenen, welche die Schönheit seiner Sache und die Richtigkeit der verkündeten Wahrheit nicht spüren, Hass und Wut erwecken, die ihm viel Kummer verursacht und für die er persönlich nicht verantwortlich ist. Diese Feindseligkeit kommt von den Reaktionären und Frömmlern der Menschheit, und man sollte bedenken, dass sie weitgehend unpersönlich ist, auch wenn sie sich auf ihn als den Repräsentanten einer Idee konzentriert. Aber mit diesen hohen Seelen beschäftige ich mich nicht, sondern mit denen, welche die Ewige Weisheit studieren, welche nicht nur erkennen, dass sie selten denken, sondern auch, dass sie, wenn sie [484] es tun, häufig falsch denken, denn sie werden durch Reaktionen, die in ihrer niederen Natur wurzeln, zu einer Denktätigkeit gezwungen, die auf Egoismus und mangelnder Liebe beruht. Es gibt drei Lektionen, die jeder Aspirant lernen muss: Erstens: Jede Gedankenform, die er aufbaut, entsteht unter dem Impuls irgendeines Gefühls oder Verlangens; in selteneren Fällen kann sie auch im Licht der Erleuchtung erbaut sein und somit irgendeine intuitive Idee verkörpern. Aber bei den meisten ist der bewegende Impuls, der den Denkstoff zur Tätigkeit antreibt, emotionaler Natur oder ein starkes gutes oder böses, selbstloses oder egoistisches Verlangen. Zweitens: Es sollte bedacht werden, dass die so aufgebaute Gedankenform entweder in seiner eigenen Aura verbleibt oder den Weg zu einem geahnten Ziel findet. Im ersten Fall bildet sie den Teil einer dichten Mauer von solchen Gedankenformen, die den Menschen völlig umringen oder seine Mentalaura darstellen; diese Mauer nimmt an Stärke zu, wenn er ihr Aufmerksamkeit schenkt, bis sie so gross ist, dass sie ihn von der Wirklichkeit abschliesst oder so dynamisch und machtvoll wird, dass er dem zum Opfer fällt, was er selbst erschaffen hat. Die Gedankenform ist dann mächtiger als ihr Schöpfer, so dass er von seinen eigenen Ideen besessen und von seiner eigenen Schöpfung getrieben wird. Im zweiten Fall wird seine Gedankenform den Weg in die Mentalaura eines anderen Menschen oder in irgendeine Gruppe finden. Hier habt ihr die Keime des bösen magischen Wirkens und den Zwang, den ein starkes Denken auf ein schwächeres ausübt. Wenn die Gedankenform den Weg zu einer Gruppe findet, werden gleichartige impulsive Formen (die in der Gruppenaura vorhanden sind) sich mit ihr vereinigen, da sie den gleichen Schwingungsgrad oder das gleiche Schwingungsmass haben. Dann wird in der Gruppenaura dasselbe stattfinden, was in dem individuellen Bannkreis geschehen ist: die Gruppe wird eine hindernde Mauer von Gedankenformen um sich haben oder sie wird von einer Idee besessen sein. Hier haben wir den Schlüssel zu allem Sektierertum, zu allem Fanatismus und zu einigen Formen von Wahnsinn, sowohl in der Gruppe wie im Einzelmenschen. Drittens: Der Schöpfer der Gedankenform (in diesem Fall ein [485] Aspirant) bleibt verantwortlich. Die Form bleibt mit ihm durch seine lebendige Absicht verbunden, und darum muss er das Karma der Folgen und die endgültige Zerstörung dessen, was er gebaut hat, auf sich nehmen. Dies gilt für jede verkörperte Idee, sowohl für die gute wie für die böse. Immer ist der Schöpfer verantwortlich für seine Schöpfung. Der Meister Jesus muss sich zum Beispiel noch immer mit den Gedankenformen befassen, die wir die christliche Kirche nennen und er hat viel damit zu tun. Christus und Buddha haben noch einige Vollendungsarbeit durchzuführen, wenn auch nicht so sehr an den Formen, welche die von ihnen verkündeten Prinzipien verkörpern, als mit den Seelen, die sich durch die Anwendung dieser Prinzipien entwickelt haben. Bei dem Aspiranten jedoch, der noch denken lernt, liegt das Problem anders. Er ist noch geneigt, den Denkstoff zur Verkörperung seiner irrtümlichen Auffassung wahrer Ideen zu benutzen; er neigt noch dazu, seine Vorliebe oder sein Missfallen durch die Macht der Gedanken auszudrücken; er benutzt noch gern den Denkstoff, um sich seine persönlichen Wünsche zu erfüllen. Dies wird jeder ernsthafte Aspiranten bezeugen. Bei vielen unter euch spürt man, dass sie sich die Bewachung der Gedanken und den Schutz fertig formulierter Ideen angelegen sein lassen. Einige Gedanken sind in Mentalstoff gekleidete Ideen, die sich auch weiter auf der Ebene des Gedankenstoffes aufhalten. Das sind z.B. die abstrakten Vorstellungen und die kaum bewusst gewordenen Tatsachen des inneren, okkulten oder mystischen Lebens, die durch den Sinn des Denkers gehen. Sie zu bewachen, ist nicht so schwer, denn ihre Schwingungen sind so hoch und leicht, dass nur wenige Menschen imstande sind, sie in angemessener Weise in Mentalstoff zu kleiden, und diese wenigen sind so selten, dass das Risiko nicht sehr gross ist, wenn eine solche Aussage in unvernünftiger Weise verbreitet wird. Dann gibt es die Mitteilungen, die in den okkulten Lehren enthalten sind. Der Kreis derer, die sie begreifen, wird jetzt etwas [486] weiter; diese Gedankenformen nehmen häufig Astralstoff auf und zwar infolge des Verlangens im Herzen des Schülers, die Mitteilungen nachzuprüfen, zu bestätigen und sie der Gruppe weiterzugeben, für die das Wissen ebenso wichtig ist wie für ihn. Manchmal ist das möglich und manchmal nicht. Wenn es verhindert wird, worin besteht dann die Schutzmethode? Weitgehend darin, dass man es dem Stoff der Astralebene nicht gestattet, sich an die mentale Gedankenform anzuhängen. Kämpft die Sache auf der Begierdenebene aus und hindert diese Stoffart daran, Gestalt anzunehmen. Wo der Wunsch zum Sprechen nicht besteht, und wenn man danach strebt, die Ansammlung von Material um den Kern herum zu verhindern, da wird eine andere Gedankenform gebildet, die hindernd dazwischen tritt und schützt. Es tritt noch eine andere Art von Gedankenform auf, die stark verbreitet ist und die meist Verwirrung mit sich bringt. Das sind mitgeteilte Tatsachen, Einzelheiten, Neuigkeiten (wenn ihr es so nennen wollt), der Nährboden dafür, was zum Geschwätz oder Klatsch ausarten kann, also all das, was entweder mit eurer Verwaltungs- oder sonstigen Arbeit zu tun hat oder aber andere Leute angeht. Wie könnt ihr euer Denkvermögen daran hindern, jemand anderem solche Tatsachen weiterzugeben? Es sind dies Tatsachen, die ihren Ursprung in Vorkommnissen der physischen Ebene haben, und hierin liegt die Schwierigkeit. Die inneren Tatsachen des okkulten Lebens und diejenigen, die der Mentalebene |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |