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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 417 ff. (engl.)
die neue Ära des Friedens und des guten Willens einzuleiten. Diese letzteren, die von den Gruppenmitgliedern beeinflusst werden, sind bisher nur einige Tausende unter den Millionen Menschen, und von den vierhundert angenommenen Jüngern, die heute in der Welt arbeiten, sind nur ungefähr hundertundsechsundfünfzig durch ihre Gedankentätigkeit dafür gerüstet, ein Teil dieser sich langsam bildenden Gruppe zu werden. Diese bilden den Kern dessen, was eines Tages eine beherrschende Kraft sein wird. In den nächsten fünfundzwanzig Jahren (etwa bis 1958) wird ihr Einfluss stark genug werden, um die politische Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, vorausgesetzt, dass jene von euch, welche die Vision einer machtvollen, subjektiven Körperschaft denkender Seelen erschaut haben, die nötigen Worte sprechen und jene Ideen skizzieren können, welche die Integration beschleunigen und die Einzelmenschen in dieser Gruppe miteinander in Berührung bringen werden. Setzt euer Äusserstes daran, [418] damit dies geschieht, und macht es zur Botschaft und zum Leitmotiv des Werkes, das ihr alle vollbringt, wo immer ihr auch seid.

Was sollte also die Aufgabe der unmittelbaren Gegenwart sein? Ich möchte das Programm skizzieren, so weit ich es kann.

Als erstes müsst ihr zwischen euch und all jenen, die ihr als mögliche mitarbeitende Jünger in der neuen Gruppe erkennt, die Bindungen stärken und einen festen Zusammenhalt herstellen. Macht euch, um dies zu erreichen, mit der Arbeit der Führer von Gruppen in den verschiedenen Ländern der Welt - wie etwa in der Schweiz, in den Vereinigten Staaten, in Holland, Deutschland und Grossbritannien - vertraut. Auf Grund ihrer Reaktion auf die geistige Anschauung, die sie von dieser Art Arbeit im Neuen Zeitalter haben, könnt ihr dann eine zeitweilige Entscheidung treffen. Beobachtet sie bei ihrer Arbeit! Achtet darauf, welchen Wert sie auf Persönlichkeiten legen! Wenn persönlicher Ehrgeiz ihre Handlungen zu leiten scheint, wenn ihre Einstellung dem Entschluss entspringt, in der Gruppe der Mystiker zu arbeiten, weil das etwas Neues ist, weil es ihnen ein gewisses Ansehen gibt, weil es ihre Einbildungskraft erregt oder ihnen freie Bahn gibt, Menschen um sich zu sammeln - dann geht nicht weiter mit, sondern bewahrt Stillschweigen und überlasst es der Zeit und dem Gesetz, ihre Einstellung zu korrigieren.

Zweitens: Seid jenen gegenüber empfänglich, die euch ausfindig machen und nach demselben Grundton zu schwingen scheinen. Wenn ich sage «euch», so meine ich die Gruppe, zu der ihr alle subjektiv gehört. Sie werden kommen, wenn ihr mit Entschlossenheit arbeitet und den Ton der Einheit so klar erklingen lasst, dass sie über eure Beweggründe und eure uneigennützige Tätigkeit nicht im Zweifel bleiben. Einige von den hundertsechsundfünfzig, die den gegenwärtigen Kern bilden, werden euch bekannt werden und im Einklang mit euch arbeiten, vielleicht nicht gerade auf eurem speziellen Tätigkeitsgebiet.

Das Bild, das euch vor Augen stehen soll, ist das eines weltweiten Netzwerkes von Gruppen, die auf den vielen möglichen Gebieten arbeiten, jedoch in ihrem Mittelpunkt oder hinter sich ein oder mehrere Mitglieder der neuen, allmählich entstehenden Gruppe haben, - die in der Stille arbeiten und beharrlich durch Seelenkontakt beeinflussen. Diese Brennpunkte, durch welche [419] die Hierarchie jetzt zu wirken versucht, stehen in telepathischer Verbindung miteinander; sie müssen exoterisch in vollkommenem, gegenseitigem Verstehen arbeiten, immer eine Haltung der Nichteinmischung bewahren und es jedem Anführer frei überlassen, seine Gruppe zu lehren, so wie er es für richtig hält. Es geht niemanden etwas an, welche Begriffe der wirkende Jünger benutzt, welche Methoden er anwendet, welche Menschentypen er erreicht, welche Wahrheiten er lehrt und welche Lebensdisziplin er kundtut.

Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe des Neuen Zeitalters besitzen jedoch bestimmte allgemeine Merkmale. Sie werden niemandem gewaltsam Dogmen irgendwelcher Art aufzwingen und keinen Wert auf irgendeine Doktrin oder auf Autoritäten legen. Sie sind nicht daran interessiert, irgendeine persönliche Autorität geltend zu machen, noch stützen sie sich auf eine traditionelle Autorität - sei es nun eine religiöse, wissenschaftliche, kulturelle oder irgendeine andere Form aufgezwungener Wahrheit. Es werden verschiedene Methoden der Annäherung an die Wirklichkeit anerkannt werden und ein jeder wird die Freiheit haben, seine eigene zu wählen. Keine Disziplin wird von diesen Menschheitsdienern denjenigen auferlegt werden, die mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Den Vorstellungen irgendeines Menschen oder Gruppenleiters darüber, wie die Einzelnen in dessen besonderer Tätigkeitssphäre leben und arbeiten, wie sie meditieren oder essen sollten, wird kein besonderer Wert beigemessen. Die Mitglieder dieser Neuen Gruppe arbeiten esoterisch mit Seelen und befassen sich nicht mit den Einzelheiten des Persönlichkeitslebens der Aspiranten, die sie inspirieren möchten.

Dies ist eine grundsätzliche Regel und wird dazu dienen, viele würdige Aspiranten aus dieser Gruppe von Weltdienern, die sich jetzt bilden will, auszuschliessen. Die Neigung, anderen seinen eigenen Gesichtspunkt aufzudrängen, weist auf einen Mangel an Verständnis hin, und wird viele aussondern.

Noch einmal: Die jungen, vielversprechenden Aspiranten müssen herausgesucht werden, und es muss ihnen die Richtung, nach der die neuen Ideale gehen, sorgfältig eingeschärft werden. Man muss sie lehren, nach dem Göttlichen und Guten in allem zu suchen, sowohl in den Menschen als auch in den Umständen. Ein umfassendes [420] geistiges Zukunftsbild muss entfaltet und jener weite Horizont gezeigt werden, wodurch es den Aspiranten möglich sein wird, diese jetzige Übergangszeit zu durchleben, so dass sie, wenn sie die Lebensmitte erreicht haben, als Säulen der Stärke in der neuen Welt dastehen. Zwängt sie nicht ein in die alten Zuchtmassnahmen und lehrt sie nicht, den Nachdruck auf Diät, Ehelosigkeit und genau eingehaltene Zeiten zu legen, damit ihre Aufmerksamkeit nicht von der neuen, geheiligten Kunst des Seins und von dem Wunder, als Seele zu leben, abgelenkt werde.

Vergesst nicht: wenn ein Mensch als Seele lebt und seine ganze Persönlichkeit daher dieser Seele untergeordnet ist, werden sich selbstlose Absicht, Reinheit des Lebens, Übereinstimmung mit dem Gesetz und ein wahres Beispiel geistigen Lebens auf normale Weise und von selbst einstellen. Die Nahrungsaufnahme zum Beispiel ist häufig eine Frage klimatischer Zweckdienlichkeit und des Geschmacks; wünschenswert ist jene Nahrung, die den physischen Körper in einem solchen Zustand erhält, dass er der Menschheit dienen kann. Auch kann ein reiner Gottessohn im Ehestand sicher ebenso frei und wirksam dienen wie in der Ehelosigkeit; er wird jedoch keine Entwürdigung der Körperkräfte zur Befriedigung grober Gelüste dulden, noch wird er gegen bestehende Sitten verstossen oder das Niveau herabdrücken, das die Welt als das höchste und beste eingesetzt hat. Diese Dinge sind oft durcheinander gebracht worden, und man hat den Nachdruck zu oft auf die physischen Taten gelegt und nicht auf das Leben des Handelnden. Wenn die Aufmerksamkeit fest auf die Seele gerichtet ist, wird auch das Leben auf der physischen Ebene richtig geführt werden. Man wird erkennen, dass das Wachstum des Menschen im geistigen Dasein durch eine kritische Einstellung oder durch Selbstgefälligkeit mehr behindert wird als durch den Genuss von Fleisch.

Zwei Regeln für die Lebenstätigkeit müssen dem jungen Aspiranten gelehrt werden:

Man muss ihn lehren, sich auf eine aufbauende Tätigkeit zu konzentrieren und davon abzustehen, die alte Lebensordnung niederzureissen. Er soll sich daran machen, für die Zukunft zu bauen und nach den neuen Grundsätzen zu denken. Man muss ihn davor warnen, seine Zeit damit zu verschwenden, dass er das Unerwünschte bekämpft; er soll vielmehr alle seine Energien dazu verwenden, [421] den neuen Tempel des Herrn zu erschaffen, durch den sich die Herrlichkeit offenbaren kann. Auf diese Weise wird sich die öffentliche Aufmerksamkeit allmählich auf das Neue und Schöne konzentrieren, und die alten, zeitfremden Schöpfungen werden infolge mangelnden Interesses in Verfall geraten und somit verschwinden.

Er muss auch darüber belehrt werden, dass Parteigängertum keineswegs ein Zeichen geistiger Entwicklung ist. Er wird deshalb auch nicht die Worte: gegen dies oder für jenes benutzen. Solche Begriffe erzeugen automatisch Hass und Angriffslust sowie ein Bestreben, sich einem Wechsel zu widersetzen. Sie drängen den, der sie anwendet, in die Defensive. Jede Klasse menschlicher Wesen ist eine Gruppe von Brüdern. Katholiken, Juden, Heiden, westliche und östliche Menschen - sie alle sind Söhne Gottes.

Was die Zukunft dieser Weltgruppe betrifft, von der wir gesprochen haben, so hängt dabei vieles von zwei Dingen ab.

Erstens ist es notwendig, dass alle jene vereinzelten Jünger, die in jedem Lande der Welt arbeiten, einander wahrnehmen und dann miteinander in telepathische Verbindung treten. Das mag euch als ein zwar wundervolles, aber unausführbares Zukunftsbild erscheinen. Ich versichere euch, dass dies nicht so ist. Es mag in der Tat lange dauern, diese Verbindung herzustellen, aber sie ergibt sich unvermeidlich aus der zunehmenden Feinfühligkeit aller Seelen, die auf dem Felde der Welt arbeiten. Das erste Anzeichen dafür ist jenes instinktive, gegenseitige Erkennen derer, die einen Teil dieser Gruppe bilden, wenn sie sich treffen und im weltlichen Verkehr miteinander zusammenkommen. Es erfolgt dann bei ihnen ein sofortiges Aufblitzen des Lichts, ein augenblicklich einsetzendes, elektrisches Wechselwirken findet statt und sie spüren plötzlich eine Gleichheit der geistigen Anschauung und der Ziele, oder erkennen eine wichtige Gelegenheit zu helfen und miteinander an dem Werk zu arbeiten, an dem offensichtlich alle interessiert sind.

Wenn sich arbeitende Jünger irgendwo in der Welt treffen, wissen sie sofort, dass sie die gleiche Aufgabe der Arbeit haben und werden miteinander beraten, ob vielleicht Zusammenarbeit und [422] ergänzendes Bemühen möglich ist. In etwa dreissig Jahren wird die Wechselbeziehung zwischen den Einzelnen in dieser Gruppe (auch wenn sie über die ganze Welt verstreut sein mögen) so eng sein, dass sie sich täglich zu einer bestimmten Zeit und an dem geheimen Orte treffen werden. Das wird erst dann möglich sein, wenn die Dreiheit von Seele - Denkvermögen - Gehirn im individuellen Menschen harmonisch abgestimmt ist, und wenn jeder einzelne Aspekt mit anderen Gruppenmitgliedern gleichzeitig in Verbindung stehen kann. Gegenwärtig leisten alle Seelen der Mystikergruppen ihre Arbeit im Einklang miteinander; eine Anzahl von ihnen hat es erreicht, die Seele und auch das Denkvermögen in eine enge und feste Beziehung zueinander zu bringen, aber der niederste Aspekt dieses abgestimmten und zusammengehörigen Dreiecks, das physische Gehirn, bleibt noch völlig unempfänglich für die Kraftwellen, die von den höheren Aspekten der Jünger ausgehen, welche auf diese Weise damit beschäftigt sind, den Grundstein für die Zivilisation des Neuen Zeitalters zu legen.

Es handelt sich also weitgehend um die Vervollkommnung des Gehirnmechanismus, so dass er die Seeleneindrücke sowie die Gruppenabsichten und -Erkenntnisse richtig aufnehmen und genau weiterleiten kann. Dazu ist folgendes nötig:

1. Das Zentrum zwischen den Augenbrauen - von dem östlichen Schüler das Ajnazentrum genannt - muss zu bewusster Tätigkeit erweckt werden.

2. Dann muss die Tätigkeit dieses Zentrums der des Kopfzentrums untergeordnet werden, so dass die beiden in Einklang schwingen. Daraus entsteht dreierlei:

a. Direkte, bewusste Angleichung und Abstimmung zwischen Seele, Denkvermögen und Gehirn.

b. Es tritt ein magnetisches Feld in Erscheinung, das beide Kopfzentren umschliesst und so ganz deutlich auf die Zirbeldrüse und die Hypophyse einwirkt.

c. Dieses Feld zweifacher Wirksamkeit wird auf zweierlei Art erkannt: als ein Licht im Kopf, als eine innerlich strahlende Sonne oder als ein dynamisches Energiezentrum, durch das sich der Willens- oder Absichts-Aspekt der Seele [423] bemerkbar machen kann.

3. Es muss eine Gewandtheit entwickelt werden, die den Menschen dazu befähigt:

a. Sein Denkvermögen in jeder gewünschten Richtung zu benutzen, indem er es entweder nach aussen, der Erscheinungswelt zuwendet, oder nach innen auf die Welt geistigen Seins richtet.

b. Bewusst und nach Belieben eine entsprechende Empfänglichkeit im physischen Gehirn zu entwickeln, so dass es genauestens jede Mitteilung registrieren kann, die von der physischen und der emotionalen oder astralen Welt kommt.

c. Einsichtsvoll zwischen all diesen Bereichen empfindender Tätigkeit zu unterscheiden.

Dies alles wird schliesslich behandelt und erfasst werden von einer neuen psychologischen Annäherungsmethode, die aus der alten hervorgehen wird und eine Mischung der mechanistischen Schulen, der introspektiven (der Innenschau anhängenden) und der ausgesprochenen östlichen Stellungnahme darstellen, zu der noch die Folgerungen zweier neuer Schulen treten, welche in kurzem auftauchen werden, aber jetzt noch zu klein sind, um einen Namen zu verdienen. Sie sind erst im Keimstadium vorhanden. Die eine Schule wird sich mit den Energieaspekten des Einzelmenschen und mit seiner Empfänglichkeit für die Energie des Universums befassen, in das er eingebettet ist; die andere wird den Menschen als eine Elektrizitätseinheit betrachten. Beide werden ziemlich einseitig sein, aber die Beiträge der verschiedenen Schulen werden eines Tages zu einer einzigen, synthetischen Darstellung vereint werden.

Das zweite Erfordernis, welches die Beziehung zwischen den arbeitenden Jüngern in dieser Gruppe herstellen wird, ist die Fähigkeit, sich eine beständige und aufeinanderfolgende Rückerinnerung sowohl an das innere wie an das äussere Leben zu bewahren. Wir nennen das die Kontinuität des Bewusstseins und meinen hiermit die Fähigkeit, sich aller Geschehnisse in allen Sphären und Abteilungen des menschlichen Daseins während der ganzen vierundzwanzig Stunden des [424] Tages bewusst zu sein. Bis jetzt sind wir noch weit davon entfernt. Es gibt noch keine

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.