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Eine Abhandlung über Weisse Magie, Seite 185 ff. (engl.)
seine Gruppe eintreten lässt, ist der, ob ein solcher Schritt karmisch möglich ist oder ob es in den Aufzeichnungen über den Menschen Faktoren gibt, die seine Zulassung in diesem Leben ausschliessen.

Es gibt drei Hauptfaktoren, die einzeln und in ihrer Beziehung zueinander erwogen werden müssen.

Erstens: es kann im gegenwärtigen Leben eines Menschen karmische Verpflichtungen geben, die sein Wirken als Jünger unmöglich machen würden. In diesem Zusammenhang muss man sorgfältig beachten, dass ein Mensch erst dann zu einem Jünger werden und die Aufmerksamkeit des Meisters verdienen kann, wenn sein Leben in der Welt der Menschen etwas gilt, wenn er in seinem Wirkungskreis einen Einfluss ausübt, wenn er die Gedanken und Herzen anderer Menschen formt und auf sie einwirkt.

Solange dies nicht der Fall ist, bedeutet es für einen Meister Zeitverschwendung, sich persönlich mit ihm abzugeben, denn ihm kann [186] auf andere Weise ebenso geholfen werden. Er hat zum Beispiel aus Büchern und von Lehrern viel Wissen erworben, das Theorie und noch nicht Praxis ist, und muss noch viele Erfahrungen unter der Leitung seines eigenen Ego, des Meisters in seinem Herzen, durchmachen. Wenn ein Mensch ein Jünger ist, dann ist er es, weil er für die Ausarbeitung des Planes der Hierarchie gebraucht werden kann, weil man ihn beeinflussen kann, jene planvollen Bemühungen zu verwirklichen, die es der Menschheit ermöglichen sollen, die notwendigen Schritte vorwärts zu tun. Dazu gehört, in seinem Leben auf der physischen Ebene, Zeit und Nachdenken, richtige Verhältnisse und andere Erwägungen, und es ist leicht möglich, dass ein Mensch vom Charakterstandpunkt aus die Stufe erreicht hat, auf der er die Anerkennung des Meisters verdient, dass er aber dennoch Verpflichtungen und Aufgaben erfüllen muss, die ihm für einen aktiven Dienst in einem speziellen Leben hinderlich sein würden. Das hat der Meister zu bedenken und das zieht auch des Menschen eigenes Ego in Betracht.

Das Ergebnis ist heute sehr häufig so, dass ein Mensch, vielleicht dessen unbewusst, im physischen Gehirn eine grosse Menge Erfahrungen auf sich nimmt und daran geht, in einem speziellen Leben ein übergrosses Mass an Verantwortung abzuarbeiten, um sich für den Dienst und die Jüngerschaft in einem späteren Leben frei zu machen. Er arbeitet dann an seiner Ausrüstung für das nächste Leben und kommt geduldig seiner Pflicht in seinem Heim, in seinem Freundeskreis und seiner Berufsarbeit nach. Er erkennt, dass vom Standpunkt des Ego aus ein Leben nur eine kurze Angelegenheit ist und bald vorübergeht, und dass er sich durch Studium, einsichtsvolle Tätigkeit, liebevolles Dienen und geduldiges Ausharren aus jenen Zuständen herausarbeitet, die verhindern, dass er in die Gruppe eines Meisters aufgenommen wird.

Ein Meister studiert auch den Zustand des physischen Körpers und der feineren Körper eines Aspiranten, um zu sehen, ob es in ihnen Bewusstseinszustände gibt, die seine Verwendung vereiteln oder als Hindernis wirken können. Diese Zustände sind ebenfalls karmisch bedingt und müssen berichtigt werden, bevor er unter die anderen Chelas aufgenommen werden kann. Ein kranker physischer Körper, ein Astralkörper, der zu Launen, Gefühlswallungen [187] und psychischen Täuschungen neigt, und ein Mentalkörper, der unbeherrscht oder schlecht ausgerüstet ist, sie alle sind für den Studierenden gefährlich, wenn sie nicht in Ordnung gebracht und vervollkommnet werden. Ein Chela ist ständig dem Spiel von Kräften ausgesetzt, die aus drei Hauptquellen auf ihn einströmen:

1. Von seinem eigenen Ego,

2. von seinem Meister,

3. von der Gruppe seiner Mitjünger,

und wenn er nicht stark, geläutert und beherrscht ist, werden diese Kräfte nur dazu beitragen, unerwünschte Zustände zu schüren, das zu stärken, was ausgemerzt werden sollte, und alle verborgenen Schwächen an die Oberfläche zu bringen. Dies muss unweigerlich geschehen, aber es muss vor der Zulassung zu der Jüngergruppe erfolgen; sonst wird zwangsläufig kostbare Zeit des Meisters in Anspruch genommen, um die Wirkungen, die von den heftigen Reaktionen des Chelas gegenüber anderen Jüngern derselben Gruppe ausgehen, auszumerzen und aufzuheben. Es ist besser zu warten und sich allmählich und einsichtsvoll vorwärtszuarbeiten, als sich unvorbereitet einen Weg in Kräfteströmungen zu erzwingen, ehe man mit ihnen oder ihren Folgen fertig werden kann.

Ein weiterer Faktor, den ein Adept beachten muss, ist der, ob jene Chelas inkarniert sind, mit denen jemand arbeiten muss, und die karmisch durch alte Bindungen und vertrauten Umgang in gleicher Arbeit mit ihm verknüpft sind.

Manchmal mag es als weiser erachtet werden, dass ein Mensch noch eine kleine Weile wartet, bis ihm erlaubt wird, den physischen Pfad zu betreten, so lange, bis ein Leben kommt, in welchem seine eigenen Mitarbeiter, die auf seine Schwingung abgestimmt und gewohnt sind, mit ihm zusammen zu arbeiten, auch in physischen Körpern weilen; denn ein Mensch tritt in die Gruppe eines Meisters ein, um Dienst zu leisten und eine spezielle Arbeit zu verrichten, und nicht, weil er eine Ausbildung erhalten soll, die ihn eines Tages zum Adepten macht. Jünger schulen sich selbst, und wenn sie für irgendeine Arbeit bereit sind, dann nimmt sie [188] der Meister in Anspruch. Sie entwickeln sich selbst und arbeiten an ihrer eigenen Erlösung, und indem sie Schritt für Schritt vorwärtsgehen, bürdet ihnen ihr besonderer Meister immer mehr Verantwortung auf. Er wird sie in der Methode des Dienens und in der Schwingungsreaktion auf den Plan schulen, aber sie selbst lernen, sich zu beherrschen und sich zum Dienst tauglich zu machen.

Es gibt noch andere karmische Faktoren, die von einem Meister erwogen werden müssen, aber dies sind die drei obersten und wichtigsten, die heute für den Aspiranten in Betracht kommen. Sie sind im Einzelnen angeführt, so dass kein wahr und ernsthaft Arbeitender niedergedrückt oder mutlos zu sein braucht, wenn er keine bewusste Verbindung mit dem Meister hat und keine Verbundenheit mit einer esoterischen Schülergruppe wahrnimmt. Das braucht nicht deshalb der Fall zu sein, weil er nicht tauglich ist. Es kann einfach daher kommen, dass sein Ego dieses Leben gewählt hat, um die Bahn frei zu machen für späteres Handeln, um Hindernisse in dem einen oder anderen oder in allen drei niederen Körpern zu beseitigen oder um auf jenen Zeitpunkt zu warten, den man für seine Zulassung am wichtigsten hält.

Der dritte Faktor, auf den der Meister sieht, der des Dienstes, ist der, bei dem der Aspirant am wenigsten zu sagen hat und den er sehr wahrscheinlich falsch auslegen wird. Geistiger Ehrgeiz, der Wunsch, als Mittelpunkt einer Gruppe zu wirken, die Sehnsucht, sich selbst reden, lehren und Vorträge halten zu hören, wird oft vom Aspiranten fälschlich als Dienst ausgelegt. Der Meister sieht nicht auf die weltliche Macht oder Stellung eines Tätigen, nicht auf die Zahl der Menschen, die um seine Persönlichkeit versammelt sind, sondern auf die Motive, die sein Handeln bestimmen, und auf die Wirkung seines Einflusses auf die Mitmenschen. Wahrer Dienst ist die spontane Ergiessung eines liebevollen Herzens und eines intelligenten Denkens; er ergibt sich daraus, dass man auf dem rechten Platz steht und dort bleibt; er kommt durch das unausbleibliche Einströmen geistiger Kraft zustande und nicht durch angestrengte Tätigkeit auf der physischen Ebene; er ist die Auswirkung des wahren Wesens eines Menschen als eines Sohnes Gottes, nicht aber die Folge einstudierter Worte und Taten. Ein wahrer Diener sammelt jene um sich, denen er zu dienen verpflichtet ist, denen er helfen [189] soll durch die Kraft seines Lebens und seiner vergeistigten Persönlichkeit und nicht durch seine Ansprüche oder sein lautes Sprechen. In Selbstvergessenheit dient er, in Selbstverleugnung wandert er auf Erden und verwendet keinen Gedanken auf die Grösse oder Kleinheit des von ihm Erreichten; er hat keine vorgefassten Ideen über seinen eigenen Wert oder seine Nützlichkeit. Er lebt, dient, arbeitet und beeinflusst, und verlangt nichts für sein persönliches Selbst.

Wenn ein Meister eine solche Wesensäusserung im Leben eines Menschen sieht, weil das innere Licht erwacht ist und die karmischen Verpflichtungen ausgeglichen sind, dann sendet er einen Ton aus und wartet, um zu sehen, ob der Mensch seine eigene Gruppennote erkennt. Auf diese Erkenntnis hin wird er zu seiner Mitarbeitergruppe zugelassen und kann in der Gegenwart des Meisters bestehen.

Herz, Kehle und Auge

Wenn sich der Aspirant später das Wissen, das hier übermittelt wird, zu eigen gemacht hat, wird er die wahre Bedeutung des Herzens, der Kehle und des Auges verstehen lernen; deren Anregung zu wirksamer Tätigkeit ist heute das Ziel der Menschheitsführer. Wir wollen darum jetzt betrachten:

1. Das Herzzentrum, das Kehlzentrum und das Zentrum zwischen den Augen.

2. Ihre Erweckung und ihr harmonisches Zusammenwirken.

3. Ihre Verwendung in dem kommenden Weltzyklus.

Dieses Thema ist von ausserordentlicher Bedeutung für den modernen Aspiranten, denn der Mechanismus des Herzens, der Kehle und des Auges, der ein Teil des inneren Rüstzeuges ist, das er gebrauchen lernen soll, muss bemeistert und bewusst von ihm verwendet werden, ehe irgend eine wirklich schöpferische Arbeit möglich ist. Wenn ich die Worte «schöpferische Arbeit» benutze, so spreche ich im esoterischen Sinn und meine nicht die wertvolle Arbeit, die von den Künstlern der Welt in ihren [190] vielen Ausdrucksformen geleistet wird. Ihre Anstrengungen sind für den Seher ein Anzeichen innerer Unruhe, innerer Harmonisierung und einer planvollen Tätigkeit, die zu wahrem esoterischen Bemühen und zu schöpferischem Wirken auf den feineren Ebenen führen wird.

Ich setze beim Studierenden einige Grundkenntnisse über den Vital oder Lebenskörper und seine Kraftzentren voraus und ich nehme an, dass diese sieben Zentren oder Lotosblüten theoretisch einen Platz in seiner Imagination haben. Ich benutze absichtlich das Wort «Imagination», denn solange Wissen und klare Schau nicht vorhanden sind, hilft die imaginative Annahme stark mit, die Zentren in Tätigkeit zu versetzen.

Wir wollen um der Klarheit willen diese Lotosblumen mit der Anzahl ihrer Blätter und deren Lage anführen. Ihre Farben sind gegenwärtig vom Standpunkt des Studierenden aus nebensächlich, denn vieles, was darüber gesagt wurde, ist irreführend oder so, als ob ein Blinder von der Farbe spricht; auf alle Fälle sind die esoterischen Farben weitgehend von den exoterischen verschieden.

1. Die Basis der Wirbelsäule #4 Blätter

2. Das Sakralzentrum #6 Blätter

3. Das Solarplexus (Sonnengeflecht)-Zentrum, Zwerchfell #10 Blätter

4. Das Herzzentrum #12 Blätter

5. Das Kehlzentrum #16 Blätter

6. Das Zentrum zwischen den Augenbrauen #2 Blätter

7. Das Kopfzentrum #1000 Blätter.

Als nächstes möge der Studierende zwei wichtige Tatsachen berücksichtigen, welche als elementare Voraussetzungen betrachtet werden können, aber trotzdem zu bewusster Erkenntnis ausgearbeitet und zu einem Teil dessen werden müssen, was mit der Schulung des Aspiranten beabsichtigt wird. Es ist leicht zu verallgemeinern. Es ist aber schwierig zu verwirklichen. Es ist einfach, die Angaben und Mitteilungen über die Kraftzentren verstandesmässig zu erfassen; es ist höchst schwierig, die Neuordnung der Kräfte, die durch diese Wirbel strömen, zustande zu bringen und zu lernen, bewusst durch die höheren Zentren zu wirken und die niederen unterzuordnen. Dies [191] muss erfolgen, ohne dass man den Nachdruck auf den Formaspekt legt, wie es bei vielen Praktiken der Fall ist, die zur Belebung der Zentren angewandt werden. Die beiden wichtigen Tatsachen sind:

1. Die drei Zentren unterhalb des Zwerchfells,

a. Die Basis der Wirbelsäule,

b. Das Sakralzentrum

c. Das Solarplexus-Zentrum,

die zur Zeit bei der Durchschnittsmenschheit am stärksten und am «lebendigsten» sind, müssen neu organisiert, neu orientiert und aus einem positiven in einen negativen Zustand gebracht werden.

Dagegen müssen die vier Zentren oberhalb des Zwerchfells

a. Das Herzzentrum,

b. Das Kehlzentrum,

c. Das Zentrum zwischen den Augenbrauen,

d. Das Kopfzentrum

erweckt und aus einem negativen in einen positiven Zustand gebracht werden.

Dies muss auf zweierlei Art erfolgen: Erstens durch die Übertragung der positiven Energie der niederen Zentren in die der höheren, und zweitens durch die Erweckung des Kopfzentrums, indem man die Aktivität des Willens kundtut. Die erste Wirkung kommt durch Charakterbildung zustande und durch die Läuterung der Körper, die von der Seele in den drei Welten benutzt werden. Die zweite ist eine Folge der Meditation; es wird eine planvolle Absicht entwickelt, die durch den Willen dem täglichen Leben auferlegt wird. Charakterbildung, reines Leben, beherrschte emotionale Reaktionen und rechtes Denken sind die Binsenwahrheiten aller Religionssysteme und haben infolge unserer allzugrossen Vertrautheit mit ihnen an Gewicht verloren. Es ist nicht leicht, stets daran zu denken, dass wir, wenn wir rein und richtig leben, wahrhaftig und tatsächlich mit Kräften arbeiten, Energien unseren Bedürfnissen nutzbar machen, Elementarwesen den Forderungen geistigen Seins unterordnen und einen Mechanismus und [192] ein Lebensgefüge in Gang bringen, das bis jetzt nur latent und im Ruhestand vorhanden war. Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass wenn die an der Basis der

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.