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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 953 ff. (engl.)

«Der Sonnenengel muss das Licht der lunaren Engel auslöschen; dann verschwindet das bisherige Hindernis aus Mangel an Wärme und Licht.»

c. Bislang gibt es in der menschlichen Familie nur wenige, die bewusst und mit Vorbedacht in mentaler Materie wirken. Die von den Menschen verwandte Energie ist grösstenteils kama-manasisch, d.h. sie besteht aus einer Mischung von Wünschen und niederem Denken, wobei (wie zu erwarten ist) die Wunschkraft das Übergewicht hat. Das geht bereits aus der zweiten Feststellung hervor. Die ganze Evolution hat das Bestreben, die Fähigkeit zu entwickeln, in mentaler Materie zu bauen und zu gestalten. Der Menschenrasse steht zweierlei bevor:

Erstens die allmähliche Zerstreuung der unbestimmten Massen von kama-manasischer Materie, die nahezu jede Einheit der menschlichen Familie umgeben, und die im Inneren und in der Umgebung jeder einzelnen Aura einen trüben und nebelhaften Zustand hervorrufen. Dieser wird sich allmählich verziehen, und dann werden [954] Menschen in Erscheinung treten, die von klar umrissenen Gedankenformen umgeben sind, die eine charakteristische Eigenschwingung aufweisen und sich durch eine besondere Qualität auszeichnen, die den Strahl des Betreffenden und damit die Art seines Denkens zum Ausdruck bringt.

Zweitens die Masse menschlicher Gedankenformen, die jetzt rein persönlichen Charakter haben, und die um jedes menschliche Wesen herumschwingen, ähnlich wie die Planeten um die Sonne, wird die Tendenz zeigen, sich einem Gruppenzentrum zu nähern. Während die jetzt vom einzelnen Menschen ausgehende Gedankenenergie nur einen verhältnismässig schwachen Strom von unbestimmter und zusammengewürfelter mentaler Materie darstellt, die keine besondere Willensrichtung aufweist, keine besonders deutlichen Formen bildet und ausserdem diese Formen nur für ganz kurze Zeit belebt, wird diese Gedanken-Energie in Zukunft darauf gerichtet werden, die Wünsche der Gruppe zu verwirklichen, und nicht bloss die individuellen. Daraus erklärt sich zum grossen Teil der Widerstand, auf den alle konstruktiven Denker und alle diejenigen stossen, die sich für die Gruppe einsetzen. Der Energiestrom, den sie aussenden und der lebendige Gedankenformen errichtet, läuft dem der grossen Masse zuwider, erweckt Opposition und führt zu zeitweiligem Chaos. Die hervorragenden Geistesarbeiter und Denker der menschlichen Familie beschäftigen sich unter Leitung der Loge mit drei Aufgaben:

a. der Beeindruckung der Menschen mit einem neueren und höheren Rhythmus;

b. der Zerstreuung der trüben Wolken von halbbelebten, unbestimmten Gedankenformen, die unseren Planeten umgeben, um auf diese Weise interplanetarischer und von höheren Mentalstufen ausgehender Kraft Zutritt zu verschaffen;

c. der Erweckung der Fähigkeit im Menschen, klar zu denken, seine Gedankenformen mit der notwendigen Energie zu versorgen und diese Gedankengebäude in lebendiger Gestalt so festzuhalten, dass sie ihr Ziel erreichen und die erwünschten Zustände auf der physischen Ebene hervorbringen können.

Diese drei [955] Ziele erfordern, dass sich die betreffenden vitalen Geistesarbeiter voll und ganz klar sind über die Kraft des Denkens, die Lenkung von Gedankenströmen, die Wissenschaft des Gedankenaufbaus, die gesetzmässige und geordnete Handhabung von mentaler Materie und die Art, wie Gedanken durch Schall und Belebung zur Manifestation kommen. Dazu gehört die Fähigkeit, alle vom niederen Selbst ausgehenden, rein persönlichen Impulse zu verleugnen oder unschädlich zu machen; ausserdem das Vermögen, dergestalt im Rahmen der Gruppe zu wirken, dass jeder Gedanke zu dem bestimmten Zweck ausgesandt wird, seinen Anteil an Energie und Gedankenstoff irgendeinem speziellen und bekannten Strom hinzuzufügen. Letzteres ist wichtig, denn wer für das Wohl der Menschheit arbeitet, kann erst dann wirklich helfen, wenn er (bewusst und in voller Erkenntnis seiner Aufgabe) seine Gedankenenergie entschieden einem bestimmten Dienstbereich zum Wohl der Rasse zuwendet.

d. Jede Gedankenschöpfung hohen Ranges erfordert also, dass der betreffende Mensch mehrere Vorbedingungen erfüllt, die ich wie folgt aufzählen möchte:

Erstens muss er sein niederes Wunschleben so läutern, dass er im okkulten Sinn klar zu sehen vermag. Niemand hat einen klaren Blick, solange er noch ganz von seinen eigenen Bedürfnissen, Handlungen und Interessen in Anspruch genommen wird und alles Höhere und alle Gruppenbelange ausser acht lässt. Dieses klare Schauen bringt die Fähigkeit mit sich, die Akasha-Aufzeichnungen (wenn auch anfänglich vielleicht unbewusst) zu lesen und damit den Ausgangspunkt der neu auftauchenden Gedankenimpulse festzustellen; es lässt den Menschen das eigene Interesse zugunsten der Gruppe vergessen, und befähigt ihn also zur Mitarbeit am Plan und zur Wahrnehmung des Grundtones der Rasse und des «Schreies der Menschheit».

Zweitens muss man das Denken beherrschen lernen. Dazu gehören verschiedene [956] wichtige Bedingungen: Durch Konzentration muss man das Wesen des Denkvermögens und des Gehirns begreifen und die Beziehung verstehen lernen, die zwischen dem physischen Gehirn und dem Menschen als dem wahren Denker auf der physischen Ebene bestehen sollte; sobald man durch Konzentration die Kontrolle über das Denkvermögen erlangt hat, gewinnt man auch die Fähigkeit, im okkulten Sinn zu meditieren und dadurch den Plan von den höheren Bereichen bis zum Gehirn herunterzubringen, die eigene Rolle im Rahmen dieses Planes zu ermitteln und sich dann am Werk irgendeiner besonderen Gruppe von Nirmanakayas zu beteiligen. Darauf folgt eine Betrachtung der Energie-Gesetze. Man entdeckt, wie sich eine Gedankenform besonderer Qualität und Farbtönung aufbauen und mit der Energie des eigenen Lebens durchkraften lässt, und wie auf diese Weise eine kleine Schöpfung, ein Kind des eigenen Willens, zustande kommt, die man als Botschafter oder als Mittel zur Manifestation einer Idee benutzen kann. Der Leser sollte diese Einzelheiten genau beachten, wenn er sich zu einem bewussten Mitarbeiter auszubilden wünscht.

Schliesslich muss der Diener der Menschheit lernen, wie er die von ihm erbaute Gedankenform zur Erfüllung irgendwelcher Aufgaben aussenden kann; er hält sie durch seine eigene Lebensenergie in der vorgesehenen Form und in der ihr angemessenen Schwingung, und zerstört sie schliesslich, nachdem sie die Aufgabe erfüllt hat. Der Durchschnittsmensch ist häufig das Opfer seiner eigenen Gedankenformen. Er errichtet sie zwar, ist aber weder stark genug, sie zur Durchführung ihrer Aufgabe auszusenden, noch klug genug, sie im richtigen Augenblick zu zerstreuen. Dadurch sind die dicken Nebelschwaden von halbfertigen, halbbelebten Formen entstanden, von denen fünfundachtzig Prozent der Menschenrasse umgeben sind.

Als Gedankenschöpfer muss der Mensch die Merkmale des Logos, des grossen Baumeisters des Weltalls, aufweisen. Er muss sein Werk in ähnlicher Weise wiederholen als:

Derjenige, welcher die Idee empfängt.

Derjenige, welcher die Idee mit Materie bekleidet.

Derjenige, [957] welcher die Idee mit Energie erfüllt und dadurch die Form in die Lage versetzt, ihre Umrisse aufrecht zu erhalten und ihre Aufgabe zu erfüllen.

Derjenige, welcher diese Gedankenform - in Zeit und Raum - durch Wunsch und Liebe lenkt, und sie beständig mit Lebenskraft versorgt, bis das Ziel erreicht ist.

Derjenige, welcher nach Erfüllung des erwünschten Zweckes die Gedankenform dadurch zerstört oder auflöst, dass er seine Energie zurückzieht (im okkulten Sinn die «Aufmerksamkeit abwendet», oder «das Augenmerk nicht länger darauf richtet»); die geringeren Lebewesen (die in die erwünschte Form eingebaut worden waren) fallen dann ab und kehren ins allgemeine Sammelbecken der Deva-Substanz zurück.

So erscheint der Mensch in allem Schöpfungswerk in mentaler Materie als eine tätige Dreieinigkeit; er ist der Schöpfer, Erhalter und Zerstörer.

e. In all seiner okkulten Betätigung in mentaler Materie, die auf der physischen Ebene zur Manifestation kommen und damit objektive Gestalt annehmen soll, muss der Mensch als eine Einheit wirken. Das setzt voraus, dass der dreifältige, niedere Mensch fähig ist, sich dem Ego unterzuordnen, damit dessen dynamischer Wille dem physischen Gehirn auferlegt werden kann.

Die Art, wie der auf der physischen Ebene lebende Mensch sich bewusst in mentaler Materie betätigt, lässt sich in zwei Phasen zerlegen: zuerst ist da der einleitende Vorgang der Gleichschaltung mit dem Ego, damit der Plan, der Zweck und die Methode seiner Erfüllung dem physischen Gehirn eingeprägt werden kann; darauf folgt die zweite Phase, in welcher der Mensch unter bewusster Anwendung des physischen Gehirns sich dazu anschickt, den Plan auszuführen, durch zielstrebigen Willen die dazu notwendige Form aufzubauen, sie mit Energie zu erfüllen und «dann ständig im Auge zu behalten». Damit wird in okkulten Worten die grosse Wahrheit ausgedrückt, die aller Energieversorgung zugrunde liegt. Das «Auge des Herrn» wird in der christlichen Bibel oft erwähnt, und in okkultem Sinn ist es das Auge, welches seinem Diener, der Gedankenform, Macht verleiht. Wissenschaftliche Forscher [958] interessieren sich mehr und mehr für die Macht des menschlichen Auges; seine Fähigkeit zur Kontrolle und Erkenntnis, die sich überall beobachten lässt, wird sich wissenschaftlich und okkult erklären lassen, sobald man sie als ein Werkzeug einleitender Energie studiert.

Daraus erhellt sich, dass eine Gedankenform das Erzeugnis von zwei Arten von Energie ist, nämlich:

derjenigen, die in erster Linie vom Ego auf abstrakten Stufen ausgeht,

derjenigen, die daraufhin vom Menschen auf der physischen Ebene vermittels des Gehirnes ausgesandt wird.

Die Tatsache, dass die Menschen den ersten Faktor im allgemeinen nicht anerkennen, ist die Ursache für vielerlei Übelstände. Wenn erst einmal die «Wissenschaft vom Selbst» gebührende Bedeutung erlangt hat, werden die Menschen darauf bedacht sein, in allen Denkvorgängen den egoischen Impuls zu ermitteln und wahre egoische Energie in Anspruch zu nehmen, bevor sie beginnen Deva-Substanz zu handhaben und aus Deva-Lebewesen Formen zu erbauen.

2. Erschaffung von Gedankenformen in den drei Welten.

Zu diesem Thema «Der Mensch als Schöpfer in mentaler Materie» möchte ich noch einige Worte hinzufügen. Sie richten sich an alle diejenigen okkulten Schüler, die - aufgrund ihrer Konzentrationsfähigkeit - ein gewisses Mass von Gedankenkontrolle entwickelt und den Wunsch haben, den Schöpfungsvorgang vom wissenschaftlichen Standpunkt aus genauer zu verstehen. Wir wollen daher zwei Faktoren untersuchen, die beim Aufbau von Gedankenformen eine Rolle spielen, nämlich:

a. Die Gleichschaltung mit dem Ego [*C288].

b. Die Art, wie der egoische Wille dem physischen Gehirn eingeprägt wird oder, mit anderen Worten, die einleitende Nutzbarmachung der egoischen Energie.

Wir wollen [959] sie einmal der Reihe nach besprechen:

a. Gleichschaltung mit dem Ego. Sie ist bekanntlich erst dann möglich, wenn der Mensch den Probepfad oder aber eine ganz bestimmte Evolutionsstufe erreicht hat. Durch Wissen und Übung hat er dann die Fähigkeit erworben, das Sutratma (den Kanal) automatisch und in wissenschaftlicher Weise als Mittel zum Kontakt zu benutzen. Wenn dazu die weitere Fähigkeit hinzukommt, die Antahkarana (die Brücke zwischen der Triade und der Persönlichkeit) ebenso leicht zu verwenden, dann haben wir es mit einem machtvollen Vertreter der Hierarchie auf Erden zu tun. Im Sinn einer Verallgemeinerung könnte man sagen, dass es folgende Stadien des Wachstums und der dementsprechenden Fähigkeit gibt, in immer machtvollerer Weise zu einem hierarchischen Vertreter zu werden, der die Quellen dynamischer Energie innerhalb der drei Welten anzuzapfen weiss.

Niedere Typen der Menschheit benutzen das Sutratma bei seinem Durchgang durch den ätherischen Körper.

Durchschnittsmenschen benutzen fast ausschliesslich den Teil des Sutratma, der durch die Astralebene hindurchgeht. Ihre Reaktionen sind hauptsächlich emotionaler Art und beruhen auf dem Wunschleben.

Intellektuelle Menschen benutzen das Sutratma bei seinem Durchgang durch die niederen Stufen der Mentalebene bis hinunter zur astralen und zu beiden Teilen der physischen Ebene. Ihr Handeln wird von der Energie des Denkvermögens und nicht, wie in den beiden vorhergehenden Fällen, vom Wunschleben bestimmt.

Aspiranten auf der physischen Ebene benutzen das Sutratma bei seinem Durchgang durch die beiden niederen Unterebenen des abstrakten Niveaus der Mentalebene, und sie beginnen mit dem schrittweisen Erbauen der Antahkarana, d.h. der Brücke zwischen der Triade und der Persönlichkeit. Die Macht des Egos kann sich dann langsam fühlbar machen.

Anwärter auf Einweihung und Eingeweihte bis zur dritten Einweihung hinauf benutzen sowohl das Sutratma als auch die Antahkarana, indem sie beide als Einheit verwenden. Die Macht der Triade kommt langsam zum Durchbruch, durchkraftet alle menschlichen Aktivitäten auf der physischen [960] Ebene und belebt in immer stärkerem Mass die Gedankenformen des betreffenden Menschen. Wer

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.