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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 224 ff. (engl.)

5. Gibt es eine direkte Analogie zwischen einem System, einem Planeten, einem Menschen und einem Atom?

6. Was versteht [225] man unter Denkaspekt, und warum ist das manasische oder Denkprinzip so wichtig? Wer sind die Manasaputras oder die Söhne des Denkens?

7. Warum schreitet die Evolution zyklisch vorwärts?

8. Warum betrachten wir ein bestimmtes Wissen noch als esoterisch, und andere Wissensaspekte als exoterisch?

9. In welcher Beziehung zueinander stehen:

a. die zehn planetarischen Grundpläne?

b. die sieben heiligen Planeten?

c. die sieben Planetenkugeln innerhalb einer Kette?

d. die sieben Runden einer Planetenkugel?

e. die sieben Stammrassen und Zweigrassen?

Wenn wir diese neun Fragen kurz und knapp zu beantworten versucht haben und im Lauf der sich ergebenden Antworten etwas von dem Zweck erfahren haben, welcher der Bewusstseinsevolution des Sohnes (alles, was mit diesem Begriff zusammenhängt) zugrunde liegt, dann werden wir in der Lage sein, den Plan mit grösserem Verständnis zu betrachten und das nächst zu erreichende Stadium besser zu begreifen, indem wir unseren jetzigen Standpunkt als Grundlage für unser weiteres Bestreben benutzen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass neugieriges Interesse und weitschauendes Verstehen des logoischen Planes einem Menschen nur dann etwas nützen, wenn er das Gegenwärtige in eine richtige Beziehung zu dem bringt, was er von der Zukunft erwartet, und wenn er nach Feststellung der von ihm erreichten Evolutionsstufe.

DIAGRAMM IV

DAS PLEROMA NACH VALENTINUS

Zuerst der Punkt, die Monade, Bythus (die Tiefe), der unbekannte und unverkennbare Vater. Dann das (Dreieck), Bythus und das erstentsprungene Paar oder die Duade, Nous (Denkvermögen) und seine Gattin Aletheia (Wahrheit). Dann das (Viereck), die Doppel-Duade. Tetraktys oder Quaterne, zwei männliche Wesen, der Logos (Wort) und Anthropos (Mensch), und zwei weibliche, deren Gattinnen, = Zoe (Leben) und Ekklesia (die Kirche oder Versammlung), Sieben insgesamt. Das Dreieck ist die Potentialität des Geistes, das Viereck die Potentialität der Materie; die vertikale, gerade Linie die Potenz des Geistes, und die horizontale die Potenz der Materie. Sodann kommt das Pentagramm, die Pentade, das geheimnisvolle Symbol der Manasaputras oder Söhne der Weisheit, die zusammen mit ihren Gattinnen 10 oder die Dekade ausmachen; und zuallerletzt das Hexalpha oder die verschlungenen Dreiecke, die Hexade, die mit ihren Gattinnen zwölf oder die Dodekade ausmachen. Das ist der Inhalt des Pleroma oder des Ganzen, die Ideen im Göttlichen Denken, 28 im ganzen, denn Bythus oder der Vater wird nicht mitgerechnet, da er die Wurzel von allem ist. Die beiden kleinen Kreise innerhalb des Pleroma sind das Christos-Pneuma Paar (Christus und der Heilige Geist) - diese sind Nach-Erscheinungen und als solche bezeichnen sie von einem Gesichtspunkt aus die Niederkunft des Geistes, um die Materie zu bewohnen und zu entwickeln, die ihrem Wesen nach aus derselben Quelle stammt; und von einem anderen Gesichtspunkt aus die Niederkunft oder Inkarnation der Kumaras oder der Höheren Egos der Menschheit.

Aus «LUCIFER», Ausgabe für Mai 1890.

sich darüber klar wird, worin bei seinem schrittweisen Bemühen, volles Bewusstsein zu erlangen, seine unmittelbar nächste Aufgabe besteht.

1. Was ist das Verhältnis des Sohnes zur Sonne?

Diese Frage stellt uns zunächst einmal vor die Erwägung: Wer ist der Sohn und was ist seine Funktion? In allen Systemen, die den Namen «Philosophie» verdienen, werden allgemein zwei [227] Faktoren anerkannt, nämlich Geist und Materie, Purusha und Prakriti. Gelegentlich besteht die Neigung, Begriffe wie «Leben und Form», «Bewusstsein und Bewusstseinsträger» mit den Begriffen «Geist und Materie» zu verwechseln. Sie sind verwandt, aber der Einsicht wäre besser gedient, wenn man sich darüber klar würde, dass es vor der Manifestation oder Geburt eines Sonnensystems zutreffender ist, von Geist und Materie zu sprechen. Wenn die beiden während der Manifestation in wechselseitiger Beziehung stehen und die pralayische Zwischenpause beendet ist, dann treffen die Begriffe «Leben und Form», «Bewusstsein und dessen Träger» eher zu, denn während der Periode der Abstraktion oder Zurückziehung gibt es kein Bewusstsein, keine Form und kein sich als tatsächliches Prinzip auswirkendes Leben. Es gibt Geist-Substanz, aber in einem Zustand der Ruhe, der äussersten Neutralität, Negativität und Passivität. In der Manifestation werden beide einander nähergebracht; sie wirken aufeinander ein; Aktivität tritt anstelle von Ruhe; Positivität ersetzt Negativität; Bewegung erscheint anstelle von Passivität, und die beiden ursprünglichen Faktoren verhalten sich nicht länger neutral zueinander, sondern ziehen an und stossen ab, wirken aufeinander ein und benutzen sich gegenseitig. Dann und erst dann kommt es zur Form, die vom Leben beseelt ist, und zu Bewusstsein, das sich durch geeignete Träger auswirkt.

Wie kann das zum Ausdruck kommen? Im Sinn von Feuer; wenn die beiden elektrischen Pole in eine bestimmte Beziehung zueinander gebracht werden, wird das dem okkulten Sehvermögen und okkultem Gefühl sowohl als Hitze als auch Licht wahrnehmbar. Diese Beziehung wird während des Evolutionsvorganges zuwege gebracht und vervollkommnet. Hitze und Licht entstehen durch Vereinigung der beiden Pole, oder durch die okkulte Vermählung des Männlichen und des Weiblichen, des Geistes (Vaters) und der Materie (Mutter). Im physischen Sinn bringt diese Vereinigung das objektive Sonnensystem, den Sohn des Vaters und der Mutter, hervor. Im subjektiven Sinn erzeugt sie die Sonne, als Gesamtsumme der Qualitäten Licht und Hitze. Im Sinn von Feuer Entsteht [228] durch die Vereinigung oder Einswerdung von elektrischem Feuer (Geist) und Reibungsfeuer (mit Energie versehener Materie) Sonnenfeuer. Dieses solare oder Sonnenfeuer wird sich vor allem durch seine evolutionäre Entwicklung auszeichnen, und durch die allmähliche Steigerung der fühlbar werdenden Hitze und des sichtbar werdenden Lichts.

Zum besseren Verständnis dieser abstrakten Angelegenheit könnten wir den Mikrokosmos oder den sich in den drei Welten entwickelnden Menschen betrachten. Der Mensch ist das Produkt der (gegenwärtig unvollkommenen) Annäherung der beiden Pole Geist (des Vaters im Himmel) und Materie (der Mutter). Das Resultat dieser Vereinigung ist ein individualisierter Sohn Gottes, oder eine Einheit des göttlichen Selbstes, ein genaues Miniatur-Abbild auf der niedrigsten Ebene des grossen Gottessohnes, des Allselbstes, der in sich die Gesamtheit aller individualisierten Selbsteinheiten sowie jeder einzelnen Einheit darstellt. Mit anderen Worten ausgedrückt und vom subjektiven Standpunkt aus gesehen ist der Mikrokosmos eine Miniatursonne, die sich durch die Qualitäten Hitze und Licht auszeichnet. Momentan steht dieses Licht «unter dem Scheffel», d.h. es ist tief unter einem Schleier von Materie verborgen; aber im weiteren Verlauf der Evolution wird es dermassen aufleuchten, dass die Schleier in einem Strahlenglanz von ausserordentlicher Schönheit verschwinden werden. Gegenwärtig erreicht die mikrokosmische Hitze nur einen geringen Grad, und die magnetische Strahlung zwischen den mikrokosmischen Einheiten macht sich (im okkulten Sinn des Wortes) nur wenig fühlbar; aber im Lauf der Zeit werden die Hitzeausstrahlungen - infolge der Verstärkung der inneren Flamme, verbunden mit der assimilierten Strahlung von seiten anderer Einheiten - stärker werden und solche Ausmasse annehmen, dass die gegenseitige Einwirkung der individualisierten Selbsteinheiten zur vollendeten Verschmelzung jeder einzelnen Flamme und ihrer Hitze führen wird; im weiteren Verlauf kommt es dann schliesslich zur «einen Flamme, die zahllose Funken enthält», bis die Hitze allgemein verbreitet und innerlich ausgeglichen ist. Sobald dies der Fall ist und jeder Gottessohn eine vollendete Sonne darstellt, die Licht und Hitze vollkommen zum Ausdruck bringt, dann wird das gesamte Sonnensystem, der grössere Sohn Gottes, zur vollendeten Sonne.

Das System [229] kennzeichnet sich dann durch ein «Aufflammen leuchtender Herrlichkeit», und durch eine Strahlung, die es mit seinem kosmischen Zentrum verbinden und damit die Befreiung des Sohnes und seine Rückkehr zur fernen Quelle bewirken wird, von welcher der ursprüngliche Impuls ausging. Man muss also folgendes beachten:

Erstens: Der Sohn ist das strahlende Resultat der Vereinigung von Geist und Materie, und man könnte ihn als die Gesamtheit des Sonnensystems, die Sonne und die sieben heiligen Planeten betrachten.

Zweitens: Der Sohn manifestiert sich, ebenso, wie die solare Sonne, durch seine Qualitäten Licht und Hitze.

Drittens: Der Sohn ist das Produkt der elektrischen Vereinigung von «Reibungsfeuer» und elektrischem Feuer, und ist seinerseits «Sonnenfeuer» oder die Manifestation der anderen beiden, somit das, was man sieht und das, was man fühlt.

Letztlich ist demnach der Sohn die mittlere Manifestation, und im okkulten Sinn das Produkt von dem, was oben und dem, was unten ist. Deshalb ist der Sohn auf seiner eigenen (der kosmischen Mental-) Ebene der egoische Körper des Logos im gleichen Sinn, wie der egoische Körper des Mikrokosmos das Produkt der Vereinigung von Monade (oder Geist) und Materie bildet. So, wie der egoische Körper des Menschen (der sogenannte Kausalkörper) erst im Aufbau begriffen und noch nicht vollendet ist, ebenso lässt sich das gleiche vom Sonnensystem als Ausdruck des Lebens Gottes behaupten. Es steht im Begriff der Vervollkommnung. Der sich durch die Sonne und deren Einflussbereich manifestierende Sohn befindet sich noch im Stadium stufenweiser Entwicklung; erst wenn jede Zelle innerhalb seines Körpers voll lebendig ist und im gleichmässigen Takt vibriert, wird er «voll erwachsen» und vollendet sein. Erst wenn seine Strahlung und seine Lichtentfaltung vollkommen sichtbar und fühlbar wird, wird er seinen Platz unter den himmlischen Konstellationen (der Sohn Gottes im kosmischen Sinn) in vollem Mass ausfüllen.

Erst wenn jede [230] Zelle in seinem Körper eine Sphäre von strahlender Herrlichkeit ist - ein Lodern von Feuer und Licht und eine Quelle von magnetischer Strahlung oder Hitze im okkulten Sinn -, erst dann wird der Sohn in den Himmeln «aufleuchten». Vom kosmischen Standpunkt aus ist unsere Sonne bekanntlich nur vierter Ordnung und auf der niedrigsten kosmischen Ebene. Wenn einst der Sohn vermittels der Sonne zu vollem Ausdruck gelangt ist (d.h. seine Entfaltung von Licht und Hitze vollendet hat), dann wird er auf einer anderen Ebene, und zwar der kosmischen Mentalebene aufleuchten. Das gilt analog für den Mikrokosmos oder den Menschen. Wenn das Licht eines Menschen voll aufleuchtet, wenn seine magnetische Strahlung das Stadium lebhafter Wechselwirkung oder Gruppenbetätigung erreicht hat, dann ist er zu vollem Ausdruck seiner selbst gelangt und hat die Mentalebene in seinen Einflussbereich einbezogen und unter Kontrolle gebracht. Er wird dann als Meister betrachtet. Er ist ebenfalls vierter Ordnung; er ist die Quaterne. Die ätherische Ebene ist das Zentrum seines Lebens im physischen Sinn, genauso, wie man uns sagt, dass die Sonne und die Planeten ihr esoterisches Dasein in ätherischer Materie führen. Wie oben so unten, lautet das okkulte Gesetz.

Deshalb steht der Sohn des Vaters und der Mutter im gleichen Verhältnis zur Sonne wie der Mensch zu dem Träger, durch den er Ausdruck findet. Die Sonne ist die Art, wie er sich betätigt, der Träger seines Ausdrucks; sie ist die Form, die sein Leben beseelt, um damit ganz bestimmte Ziele zu erreichen, nämlich um

a. Erfahrung zu sammeln,

b. Fühlung aufzunehmen,

c. volle Selbsterkenntnis zu entfalten,

d. volle Meisterschaft oder Kontrolle zu erwirken,

e. im kosmischen Sinn «Volljährigkeit» zu erreichen. Der kosmische Christus muss das Ausmass «eines völlig erwachsenen Mannes» erreichen, wie die christliche Bibel es ausdrückt [*C93],

f. sein Bewusstsein auszudehnen.

All diese [231] Stadien müssen auf kosmischen Stufen errungen werden, im genau gleichen Sinn, wie der Mikrokosmos auf systemischen Stufen ähnlichen Idealen zustrebt.

II. Was ist Evolution und wie geht sie vor sich?

1. Lebenszyklen

Ich habe nicht die Absicht, mich an dieser Stelle mit dem Evolutionsvorgang im weiteren Sinn zu befassen, sondern beschränke mich auf den Hinweis, dass die gesamte Methode der Evolution einfach darin besteht, den Aspekt der Materie an den Aspekt des Geistes so anzupassen, dass ersterer als Ausdruckskörper des letzteren völlig ausreicht. Der Lebenszyklus des Sohnes beträgt einhundert

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.