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Briefe über okkulte Meditation, Seite 293 ff. (engl.)
bestimmten Tonlage angestimmt - ein musikalisches Echo beim Ego auslösen mag; die Note wird vielmehr das Resultat oder der Höhepunkt der Meditation sein, und ihr Ton wird innerhalb des Zentrums mit unvergesslicher Deutlichkeit vibrieren. Das ist wiederum ein Anzeichen des Erfolges. Der Meister ist erreicht worden und hat geantwortet, indem er die egoische Note des Betreffenden anstimmte. Darauf beruht in Wirklichkeit der alte Brauch, demzufolge der Türhüter dem [294] Aspiranten antwortet, der Einlass zu den Mysterien der Gruppe begehrt. Wenn dieser richtig gehandhabt wird, stimmt der Aspirant das Losungswort in seiner eigenen Tonart an und versucht dabei genau den Ton zu treffen, der das Ego hervorruft. In seiner Antwort wird der Türhüter den gleichen, vollen Ton anstimmen und durch die Macht dieses Tones den Aspiranten mit dem Meister der bevorstehenden Zeremonien verbinden. Auf diese Weise wird jedes Gruppenmitglied - durch eigenes Bemühen und durch den Türhüter als dritten Faktor - mit dem Meister in Verbindung gebracht. Mit der Zeit wird man das besser verstehen und sich bemühen, den Ton zwischen den Einlass Suchenden und den Wächtern an der Schwelle stetig widerhallen zu lassen. Wenn das (was jetzt noch unmöglich ist) genau und sorgfältig ausgeführt wird, dann bietet es vollkommenen Schutz. Gruppen werden sich je nach egoischer Formation und je nach dem entsprechenden Meister zusammenfinden. Die Gruppennote wird dem bekannt sein, der den Eingang hütet, und niemand kann Einlass erhalten, der nicht die Note entweder in der höheren oder in der niederen Oktave anstimmt. Das bezieht sich auf Gruppen, die sich der inneren geistigen Entfaltung widmen und die sich direkt mit dem Werk eines Meisters mit den ihm zugehörigen Schülern, Jüngern und Probejüngern befassen. Andere Gruppen, die sich aus andersgearteten Einheiten unter verschiedenen Strahlen und Meistern zusammensetzen, werden ihre Tür wieder auf andere Weise schützen, die später einmal enthüllt werden wird.

Wenn ein Schüler in der Meditation diese innere musikalische Note hört, so sollte er versuchen, sich diese einzuprägen und die Fähigkeit entwickeln, sie wiederzuerkennen und auch anzuwenden. Das ist am Anfang nicht leicht, da der Ton nicht nur unerwartet kommt, sondern auch zu kurz ist, um ihn gleich festzuhalten. Im Lauf der Zeit wird es dem Schüler jedoch immer häufiger gelingen, ein ähnliches Echo zu erwecken; dabei wird er allmählich feststellen können, wie die Schwingung in Gang gebracht und durch welche Ursachen sie hervorgerufen wird.

Wie ich bereits sagte, gibt es viele Methoden, auf Grund deren ein Schüler merken kann, dass er auf dem Pfad der Annäherung Erfolg hat. Die obigen sind nur fünf unter vielen. Später, wenn [295] einmal die Schulen organisiert sind und unter Leitung eines Meisters im vollen Bewusstsein der physischen Ebene stehen, wird man über den Zeitpunkt und über die Art und Weise solcher Kontakte Protokoll führen und daraus viel lernen. Abschliessend möchte ich darauf hinweisen, dass das Hervorrufen des Echos stets Aufgabe des Schülers sein muss und dass der Zeitpunkt jenes Echos von der Ernsthaftigkeit seines Bemühens, von seiner Hingabe an den Dienst und von seinen karmischen Verpflichtungen abhängt. Wenn er ein bestimmtes Echo verdient hat, so werden seine Gestirne darauf hindeuten, und nichts kann es dann verhindern oder verzögern. Andererseits kann es aber auch nicht wirklich beschleunigt werden, so dass der Schüler keine Zeit damit zu vergeuden braucht, über das Ausbleiben der Antwort traurig nachzusinnen. Sein ist die Aufgabe, den Regeln zu gehorchen, die festgelegten Formeln zu befolgen, die vorgeschriebenen Anweisungen weise zu überdenken und einzuhalten, sich rückhaltlos ans Werk zu machen und seinen Mitmenschen mit allen Kräften zu dienen. Wenn er all das getan, wenn er in seine drei niederen Träger die notwendigen Schwingungen eingebaut und jene (wenn auch nur für einen kurzen Augenblick) mit dem egoischen Körper gleichgeschaltet hat ,dann mag er plötzlich entdecken, dass er sieht, dass er hört oder dass er seine Schwingung verspürt; und dann darf er fortab sagen, dass aus dem Glauben die Anschauung und aus dem Streben die Erkenntnis erwuchs.

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Brief 9

Künftige Meditationsschulen

1. Die eine Grundschule.

2. Ihre nationalen Unterabteilungen.

3. Lage, Personal und Gebäude der Schule.

4. Lehrstufen und Klassen.

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Brief 9

Künftige Meditationsschulen

26. September 1920

In unseren Briefen über okkulte Meditation kommen wir heute zu einem weiteren Abschnitt, der mit den «Künftigen Meditationsschulen» zu tun hat. In diesem Brief werde ich anzudeuten versuchen, wie die in früheren Briefen besprochene Schulung und Entwicklung einmal angewandt werden wird, und dabei werde ich einige Voraussagen in bezug darauf machen, was eines Tages möglich sein und tatsächlich bestehen wird und nicht, was etwa heute schon irgendwie erreichbar ist. Man muss immer hohe Ideale haben, und stets ist das menschliche Denken den fernen Zielen voraus. Wenn ich hier also eine scheinbar visionäre Unmöglichkeit andeute, so will ich lediglich der Menschenrasse solch ein Ziel vor Augen halten und ihr ein erstrebenswertes Ziel aufzeigen, das grösster Anstrengungen wert ist.

Einleitende Bemerkungen

Ehe wir fortfahren, wollen wir einmal gewisse Grunderfordernisse für die heutige Zeit festlegen, um sozusagen den Weg für künftiges Handeln zu ebnen.

Der Wert der Meditation wird heute überall anerkannt. Inserate von Schulen, die Konzentration sowie Methoden mentaler Entwicklung lehren, sind heute ganz allgemein in den Tageszeitungen zu finden.

Das Verständnis für wahre Meditation ist aber bis jetzt noch gering. Konzentration ist lediglich die Grundlage, auf der sich das Werk der Zukunft aufbauen muss.

Der geplante Aufbau ist heute noch unmöglich, und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen:

a. Wegen der [298] dem heutigen Menschen anhaftenden Unfähigkeit, die Kausalebene und das Bewusstsein der Kausalebene zu erreichen.

b. Weil noch kein Meister persönlich zugegen ist, der die wahre wissenschaftliche Entwicklung zu lehren in der Lage wäre, die das Ziel wahrer Meditation ist.

Die Unruhe der heutigen Weltlage verhindert an sich die allgemeine Aufnahmefähigkeit für eine Schulung und für die wissenschaftliche Entfaltung der Träger.

Diese Feststellungen werden hier als Ausgangspunkt unserer Betrachtungen gemacht. Dass hie und da einzelne Menschen das Ziel erreichen, dass einige den sinnvoll geordneten Aufbau der okkulten Meditation meistern und den erwünschten Fortschritt machen, ist unleugbar; aber es sind ihrer nur wenige, und ihre Zahl ist verschwindend klein im Vergleich zur grossen Masse der Menschen, die sich zur gleichen Zeit in Inkarnation befinden. Ihr Anrecht auf Erfolg beruht auf einer lebenslangen Anstrengung und darauf, dass sie schon in vergangenen Leben den Pfad betraten oder sich der Pforte der Einweihung näherten. Aber selbst der intelligente Durchschnittsmensch unserer Tage - wie z.B. das Produkt westlicher Zivilisation - ist noch lange nicht reif für eine okkulte Schulung. Es sind heute Experimente im Gang, von denen die davon Betroffenen oft selbst nichts wissen, auf Grund derer man feststellen will, wie schnell sich ein Mensch durch vermehrte Lebenserfahrungen und durch eine allgemeine Beschleunigung seiner Entwicklung dahin bringen lässt, dass er ungefährdet einer weiteren Schulung unterworfen werden könnte. In vielen zivilisierten Ländern stehen Menschen unter Beobachtung, und es wird eine Methode besonderer Anregung und erhöhter Spannung angewandt, die den Grossen selbst eine Unmenge von Informationen verschaffen soll, die ihnen bei ihren künftigen Bemühungen um die Menschenrasse als Richtschnur dienen könnten. Im besonderen befasst man sich mit Menschen in Amerika, Australien, Indien, Russland, Schottland und Griechenland. Einige wenige in Belgien, Schweden und Österreich stehen ebenfalls unter Beobachtung, und wenn sie in der erhoften Weise [299] reagieren, so werden sie die Kerngruppe für eine weitere Ausdehnung bilden.

Künftige Meditationsschulen. Dieses Thema liesse sich, wie wir das früher getan haben, wiederum in verschiedene Abschnitte zerlegen:

1. Die eine Grundschule.

2. Deren nationale Unterabteilungen.

3. Lage, Personal und Gebäude der Schule.

4. Lehrstufen und Klassen.

An dieser Stelle möchte ich mit Nachdruck die Tatsache betonen, dass all das, was ich jetzt mitteile, Teil eines versuchsweisen Planes ist, der den Zweck hat, die Evolution des höheren Denkens zu beschleunigen und die Körper der Menschen durch die Kraft des Gottes im Innern unter Kontrolle zu bringen. Dieser Plan ist angesichts der schreienden Not einer Welt entworfen worden, in der die mentale Ausrüstung der Menschen im Vergleich zum emotionalen Gleichgewicht und zur physischen Ausrüstung ungleich stärker zunimmt. Der schnelle Fortschritt des Wissens, die Verbreitung eines Erziehungssystems, das die Früchte vieler Denker selbst den ganz Unbemittelten erreichbar macht, die Fähigkeit aller, zu lesen und zu schreiben, wie z.B. in Amerika oder unter den angelsächsischen Rassen, sind die Ursachen dafür, dass die Grossen einem wirklichen (fast möchte ich sagen unerwarteten) Problem gegenüberstehen.

Wenn das emotionale Gleichgewicht und eine gesunde Körperverfassung mit der mentalen Entwicklung Schritt hält, dann ist dies das Ziel für alle. Jetzt aber haben wir es mit einer mentalen Entwicklung zu tun, deren Seitenstück ein unsteter astraler und ein schwacher, unterernährter und schlecht entwickelter physischer Körper ist. Die Folge ist Unordnung, Mangel an Gleichgewicht, Verschleierung der Vision und viel unnötiges Wortgefecht. Das niedere Denken, das ein Mittel zum Zweck und eine praktische Gebrauchswaffe sein sollte, macht anstatt dessen alle Anstalten, zum Herrscher [300] und Tyrannen zu werden, der das freie Spiel der Intuition verhindert und das abstrakte Denken ausschliesst.

Deshalb beabsichtigen die Meister, wenn sich das irgendwie bewerkstelligen lässt, eine Bewegung in Gang zu bringen, durch welche die Menschen selber sich die Überwachung des niederen Denkens zur Aufgabe machen. In diesem Sinn planen sie, (A. A. B.) den einströmenden Strahl des Zeremoniengesetzes oder der Organisation und die mit dem Kommen des Grossen Herrn zusammenfallende oder darauf folgende Periode dazu zu benutzen, diese Schulen (zunächst unauffällig und in kleinem Umfang) zu gründen und folgende vier Grundtatsachen dem Bewusstsein aller Menschen nahezubringen:

a. Die Entwicklungsgeschichte des Menschen vom Standpunkt des Denkens.

b. Die siebenfältige Konstitution des Makrokosmos und des Mikrokosmos.

c. Die Gesetze, die das Dasein des Menschen bestimmen.

d. Die Methode okkulter Entwicklung.

Ein Anfang ist bereits gemacht ... durch die verschiedenen schon bestehenden Schulen. ... Sie alle sind das Anfangsstadium des Plans. Wenn sie einmal fest gegründet sind und reibungslos und unter Anerkennung der Öffentlichkeit funktionieren, wenn sie - mit Betonung des Subjektiven - das menschliche

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.