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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 181 ff. (engl.)
Einfluss darauf, welchen Pfad des Dienens der Adept später einmal wählen wird. Diese Feststellung muss mit einer früher gemachten Feststellung in Verbindung gebracht werden, die besagte, dass die [182] fünfte Einweihung den Eingeweihten zum Mitglied der «Grösseren Loge oder Bruderschaft auf dem Sirius» mache, da sie tatsächlich die erste der sirianischen Einweihungen ist. Die vierte Einweihung ist die Synthese der «Einweihungen auf der Schwelle» in die Sirius-Loge.

Schliesslich hängt der nachherige Pfad des Dienens von dem Strahl ab, auf dem die Einweihung empfangen wurde.

Der «Tag der Gelegenheit.»

Es mag die Frage aufgeworfen werden, worin der Wert aller dieser Darlegungen für den Studierenden besteht. Als Antwort auf diese Frage würde der Studierende gut tun, wenn er über die Bedeutung des Einströmens des gegenwärtigen Strahles des Zeremonial-Gesetzes oder der Magie nachdächte. Es ist jener Strahl, der mit den aufbauenden Naturkräften und mit der einsichtigen Nutzbarmachung der Form durch den Lebens-Aspekt zu tun hat. Er ist in weitgehendem Mass der Strahl der Vollzugsgewalten, mit der Aufgabe, in den vier niederen Reichen der Natur zu bauen, zu koordinieren und die Kohäsion (Zusammenhänge) zu schaffen. Er ist hauptsächlich durch jene Energie ausgezeichnet, die sich im Ritual manifestiert. Das Wort «Ritual» darf hier nicht in dem verengernden Sinn verstanden werden, wie es bei der Freimaurerei oder bei religiösen Riten der Fall ist. Sein Anwendungsbereich ist noch viel weitgreifender und erstreckt sich über die in allen zivilisierten Gemeinschaften zur Anwendung gelangenden Organisationsmethoden, wie sie in der Handels- und Finanzwelt und in den grossen Industrieunternehmungen überall zu sehen sind. Für uns liegt sein besonderer Reiz vor allen Dingen in der Tatsache, dass es der Strahl ist, der den Völkern des Abendlandes Möglichkeiten gibt; und dank dieser Lebensenergien exekutiver Organisationen, gesetzes- und ordnungsmässiger Regierungen mit ihrem geregelten Rhythmus und Ritus wird die Zeit kommen, in der die abendländischen Völker (mit ihrem wachen konkreten Verstand und ihrem vielseitigen Geschäftsgeist) die Einweihung empfangen können; und zwar jene Einweihung - nicht zu vergessen - auf einem Strahl, der zurzeit als ein Hauptstrahl angesehen wird. Eine grosse Anzahl von Eingeweihten und von solchen, die im letzten Zyklus Adepten geworden [183] sind, waren Orientalen oder lebten in Körpern von Hindus. Dieser Zyklus war vom sechsten Strahl beherrscht, der jetzt gerade im Ausklingen ist wie auch die zwei vorhergehenden. Mit der Erhaltung des «Gleichgewichtes» kommt nun eine Zeit herauf, in der Abendländer ihre Einweihung erhalten können und zwar auf einem Strahl, der ihrer Denkart gemäss ist. Es ist interessant zu bemerken, dass die Orientalen ihr Ziel durch Meditation erreichen, da ihnen die Exekutive, die Organisation und das «Ritual» fast ganz fehlen; die Abendländer dagegen erreichen es vornehmlich durch Organisation, die aus dem niederen Denkvermögen entsteht und durch eine Art von Meditation, für welche die intensive geschäftliche Konzentration als Beispiel dienen möge. Das auf einen Punkt gerichtete Denken eines europäischen oder amerikanischen Geschäftsmannes kann als eine Art Meditation angesehen werden. Der Tag der «Gelegenheit» wird für die Bewohner des Abendlandes anbrechen, wenn die Motive, die ihrer Verhaltens- und Denkweise zugrunde liegen, rein geworden sind.

Vielen in den westlichen Ländern wird Gelegenheit gegeben, einige Schritte weiter zu kommen, wenn sie die jetzige Zeit nützen und im Einklang leben mit den Regeln, die für das Betreten des Pfades gelten, die auf ihrem Platz, an den sie gestellt worden sind und in der Tretmühle des täglichen Lebens dafür bereit sind. In der Pflichterfüllung, im Überwinden von Prüfungen und Heimsuchungen, im inneren Aufhorchen auf die Stimme Gottes im Menschen - alles Kennzeichen für einen Anwärter auf die Einweihung - werden sie die «Gelegenheit» finden. Die Einweihung schliesst gerade das ein, was Tag für Tag von jenen getan wird, die sich bewusst bemühen, sich selbst vorzubereiten: der nächste zu erreichende Punkt und die nächste zu lösende Aufgabe wird ihnen von einem Meister angedeutet, entweder vom innewohnenden Gott oder von seinem Meister, sofern er seiner bewusst gewahr wird; der Zusammenhang wird ihm klargemacht. Von nun an steht der Lehrer neben ihm und wacht darüber, wie sich der Aspirant mühsam vorwärts ringt. Während er so wacht, sieht er bereits im voraus die herannahenden Krisenpunkte: die auferlegte [184] Prüfung wird eines von zwei Dingen bewirken: entweder die Verstärkung oder die Vernichtung eines etwa übriggebliebenen, nicht überwundenen Übels - wenn man es so ausdrücken darf - und dadurch wird dem Aspiranten seine Schwäche wie auch seine Stärke offenbar. Bei den grossen Einweihungen kann man denselben Vorgang beobachten, und die Fähigkeit des Jüngers, die grösseren Prüfungen zu bestehen und die Krisenstadien zu überstehen, hängt davon ab, ob er zuvor mit den kleineren im täglichen Kampf fertig wird.

«Er, der im Kleinen getreu ist, der wird auch im Grossen getreu sein», ist in Wahrheit eine okkulte Tatsachen-Feststellung, die das tägliche Tun des wahren Aspiranten charakterisieren sollte. Das «Grosse» wird überwunden, weil es nur als eine Steigerung des Normalen angesehen wird. Es hat noch kein Eingeweihter die grosse Prüfung der Einweihung bestanden, der sich nicht zuerst daran gewöhnt hatte, die kleineren Erprobungen des täglichen Lebens zu bestehen - Prüfungen, die dann als durchaus nichts Aussergewöhnliches angesehen werden, sondern, wenn sie auftreten, als Fügungen des Lebens. Wenn diese Geisteshaltung errungen und beibehalten wird, gibt es weder Überraschungen noch irgendwie mögliche Niederlagen.

Kapitel XVIII

Die sieben Pfade

Wie nicht [185] anders zu erwarten, ist bis jetzt in unserer Literatur noch wenig erschienen über die sieben Pfade, die sich vor jenem Menschen ausbreiten, der die fünfte Einweihung erlangt hat. Es ist allerdings unmöglich und wohl ebenso unnötig, die Bedeutung dieser Pfade verstandesmässig zu erfassen oder zu versuchen, die Qualifizierungen auch nur annähernd zu begreifen, die zum Betreten dieser Pfade mit gebracht werden müssen. Wenn die Zeit dafür reif geworden ist und wenn die Völker einen höheren Entwicklungsstand erreicht haben, wird man mehr davon verstehen. Nach dem Gesetz der Wirtschaftlichkeit würde es für die Lehrer der Menschheit ein fruchtloses Beginnen sein, uns jetzt schon die Merkmale, die zum Betreten der sieben Pfade nötig sind, auseinandersetzen zu wollen, ehe wir nicht erst einmal jene verstanden oder entwickelt haben, die wir für die Zurücklegung des Pfades der Erprobung brauchen, vom Pfad der Einweihung ganz zu schweigen.

Einen Hauptfaktor indessen kennen wir und das ist die Tatsache, dass ein Mensch, bevor er diese Pfade betreten kann, ein «Meister der Weisheit», ein «Bruder des Mitleids» und fähig sein muss, mit Einsicht und Liebe das Gesetz anzuwenden. Unsere derzeitige Aufgabe ist es, uns selbst für die Betretung des Pfades der Einweihung tauglich zu machen durch Selbstzucht auf dem Pfad der Erprobung, durch sorgfältige Lebensführung, durch Unterwerfung unter das Gesetz (soweit wir das Gesetz verstehen) und durch Dienst an der Menschheit. Wenn wir die Erlösung erreicht haben, dann liegen diese Pfade ausgebreitet vor uns, und derjenige Pfad, den wir gehen sollen, wird uns klar werden. Alles in unserem System wirkt unter dem grossen Gesetz der Anziehungskraft und für die Wahl unseres Pfades wird daher vermutlich unsere Schwingung, unsere Farbe, unser Ton ausschlaggebend sein. [186] Auch die grössere Willensfreiheit des kosmischen Systems ist begrenzt, genau wie diejenige des Systems, von dem wir ein Teil sind und genau wie der freie Wille des Menschen selbst. Die Richtung unseres Fortschritts hängt von der inneren Qualität ab. Die sieben Pfade können folgendermassen aufgezählt und einige Ableitungen, die auf dem Gesetz der Analogie beruhen, hier eingefügt werden, obschon immer wieder daran erinnert werden muss, dass Worte (oft) mehr der Verdunkelung als der Erhellung dienen. So mögen die folgenden wenigen Einzelheiten genügen:

1. Der Pfad des Erden-Dienstes.

Dies ist der Pfad, welcher einen Menschen mit jener Hierarchie verbunden hält, die sich dem Dienst unseres Planeten verpflichtet hat, um seiner Entwicklung beizustehen. Diese Hierarchie setzt sich aus denen zusammen, die unter dem Herrn der Welt wirken, und besteht aus sieben Gruppen, in welche unsere Meister der Weisheit unterteilt sind. Nicht so viele Meister folgen diesem Pfad wie irgend einem anderen und es sind gerade nur so viele, denen dies erlaubt ist, um die planetarische Evolution weitergeführt zu wissen. Über diesen Pfad ist mehr als über die anderen bekannt und es wird noch manches mehr entdeckt werden, wenn Mitglieder der Menschheit sich anschicken, mit der Bruderschaft in Kontakt zu kommen. Das Feld ihrer Aufgaben, ihre Art zu wirken, wird einmal zum exoterisches Wissen gehören. Und sobald die sieben Gruppen erkannt sind, werden als logische Folge Schulen der Entwicklung entstehen, um die Posten in den Gruppen aufzufüllen,

2. Der Pfad des magnetischen Wirkens.

Alle diejenigen, die sich mit der Kraft oder dem elektrischen Magnetismus im Dienst der Grossen auf allen Ebenen befassen, gehen diesen Pfad. Sie lenken die formgebende Elementarkraft und manipulieren in ihrer Regie die Materie aller Festigkeits- und Schwingungsgrade: Die grossen Wellen der Ideen und [187] die hochgehenden Strömungen in der öffentlichen Meinung auf den astralen sowohl als auch auf den höheren Ebenen, wo die Grossen wirken, liefern das Material, das sie so manipulieren. Eine erhebliche Anzahl von Menschen des fünften Strahls, Menschen, deren Monade sich auf dem Strahl der konkreten Wissenschaft befindet, wechselt auf diese Ebene des Mühens hinüber. Die innere Beschaffenheit im jeweiligen Typus der Monade bestimmt zumeist die Richtung der Tätigkeit. Das Karma des fünften Strahls ist einer der Faktoren, der dies verursacht. Diese Monaden wirken mit Fohat und ihre Wirksamkeit dauert bis zum Ende eines grösseren Manvantara. Sie haben ihren schliesslichen Platz auf der kosmisch-mentalen Ebene; bis jetzt ist aber unser abstraktes Denkvermögen noch so wenig entwickelt, dass wir die Bedeutung dieser Ausdrucksformen unmöglich verstehen können.

3. Der Pfad der Schulung für planetarische Logoi.

Dieser Pfad wird von denjenigen begangen, die das Werk der sieben planetarischen Logoi des nächsten Systems übernehmen werden und der neunundvierzig unterplanetarischen Logoi, ihrer Assistenten sowie auch bestimmter anderer Entitäten, die in diesem besonderen Ressort arbeiten. Es werden sieben Systeme sein; uns aber beschäftigen nur die drei Hauptsysteme, von denen unser System das zweite Hauptsystem ist. Jeder Chohan eines Strahls übernimmt eine gewisse Anzahl von Eingeweihten des sechsten Grades und bildet sie für diese spezielle Aufgabe aus. Die Auswahl erfolgt nach Veranlagung für Farbe und Ton; und die besondere Begabung, mit der «Psyche» oder mit den sich evolvierenden Geistern zu arbeiten, drücken dem für dieses hohe Amt Geeigneten den Stempel auf. Man könnte sagen, dass die planetarischen Logoi göttliche Psychologen sind; deswegen ist die Schulung in Psychologie ein grundlegendes Erfordernis für diese Ämter. Doch handelt es sich hier um eine für uns noch unvorstellbare Art der Psychologie. Jeder planetarische Logos hat in seinem eigenen Planeten Schulen für die untergeordneten Logoi, wo diese von ihm für ihr hohes Amt vorbereitet werden, verbunden mit reicher [188] Gelegenheit zu ausgedehnten Erfahrungen. Sogar die Logoi entwickeln sich weiter und ihre Plätze müssen ausgefüllt werden.

4. Der Pfad zum Sirius.

Sehr wenig ist über diesen Pfad zu berichten und lediglich die auffallend enge Beziehung zwischen ihm und den Plejaden kann hier angedeutet werden. Weitergehende Spekulationen sind nicht möglich. Die Hauptmasse der erlösten Menschheit wird diesen Weg gehen und dieser Ausblick eröffnet grossartige Perspektiven. Die sieben Sterne der Plejaden sind das Ziel für die sieben Typen; dies ist im Buch Hiob angedeutet mit den Worten: «Kannst du binden den süssen Einfluss der Plejaden?» Im Mysterium dieses Gestirn-Einflusses und im Geheimnis der Sonne des Sirius liegt unsere kosmische Evolution und daher auch die unseres solaren Systems verborgen.

5. Der Pfad der Strahlen.

Es ist schwer, eine andere Benennung für diesen Pfad zu finden, da so wenig über ihn bekannt ist. Ein Mensch, der diesen Pfad beschreitet, bleibt auf seinem eigenen Strahl und wirkt durch ihn auf allen Ebenen der verschiedenen Reiche, den Auftrag des «Herrn der Welt» ausführend unter seiner Leitung. Dieser Pfad führt den Menschen in alle Teile des solaren Systems, es bindet ihn aber definitiv an den synthetischen Strahl. Er ist ungemein verwickelt, denn er bedingt ein für unser dreidimensional eingestelltes Gehirn unvorstellbares

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.