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Initiation, menschliche und solare Einweihung, Seite 97 ff. (engl.)
sind) vollstens auszukosten und sich zu eigen zu machen. Die Methode, die sie dabei verfolgen, ist eine an Intensität mehr und mehr zunehmende Auskostung der Augenblicksgefühle, ganz im Gegensatz zum Menschen, der von einer wachsenden Geringschätzung der seienden Dinge erfüllt, darin zur Negierung materieller Aspekte gebracht wird, was schliesslich so weit führt, dass er die subjektive Wirklichkeit mit Bewusstsein erfassen will, mit anderen Worten: Die Dinge des Geistes sind seine Bahn - im Gegensatz zur objektiven Unwirklichkeit, zu den Dingen der Materie. Die Devas wollen erfühlen, der Mensch will erkennen.

Für die ersteren bestehen also derartige Bewusstseinserweiterungen, die wir Einweihung nennen, nicht, es sei denn, dass es sich um fortgeschrittenere Wesen handelt, die nach ihrem Durchgang durch das menschliche Stadium sowohl fühlen als auch erkennen können und die nach dem Gesetz der Evolution ihr Wissen in wachsendem Mass mehren.

Kosmische Einflüsse sind Solare Einweihungen.

Alles, was unternommen [98] werden kann, um dieses tiefgreifende Thema hier zu behandeln, ist, kurz jene kosmischen Einflüsse aufzuzählen, die vornehmlich unsere Erde beeinflussen, im menschlichen Bewusstsein Wirkungen und im Lauf der Einweihung gewisse Phänomene hervorrufen.

Zuerst und vor allem ist es die Energie oder Kraft, die von der «Sonne-Sirius» ausgeht. Man kann auch sagen: die Gedankenenergie oder die Denk- (= mentale) Kraft erreicht in ihrer Gesamtheit das solare System über den Sirius von einem entfernten Zentrum her.

Der Sirius ist der Vermittler oder Brennpunkt jener Einflüsse, die ihrerseits das Selbstbewusstsein im Menschen erzeugen. Während der Einweihung wird mit Hilfe des «Stabes der Einweihung» (der als Hilfsmittler und mächtiger Magnet wirkt) diese Energie einen kurzen Augenblick stark intensiviert und mit furchtbarer Kraft in die Zentren des Einzuweihenden geführt. Wenn nicht der Hierophant selbst und die beiden Paten des Einzuweihenden die Kraft zuerst durch ihre eigenen Körper fliessen liessen, würde der Einzuweihende sie nicht ertragen können. Dieser Zustrom von Gedankenkräften resultiert in bleibender Ausweitung und im Erkennen der Wahrheit, wie sie ist. Er wird von allen im Kehlzentrum verspürt, dem grossen Organ des schöpferischen Tones.

Eine weitere Art von Energie erreicht den Menschen aus den Plejaden; diese Energien gelangen über das Venus-System zu uns und zwar auf die gleiche Weise, wie die Energien des Sirius uns über den Saturn erreichen. Sie üben eine ausgesprochene Wirkung auf den Kausalkörper aus und dienen dazu, das Herzzentrum zu beleben.

Eine dritte Art von Energien wird dem Eingeweihten zugeführt, die sich auf sein Kopfzentrum auswirkt. Diese Art geht von einem der sieben Sterne des Grossen Bären aus, dessen beseelendes Leben dieselbe Stellung zu unserem planetarischen Logos einnimmt wie das Ego zum Menschen. Diese Energie ist siebenfacher Art und variiert in ihrer Wirkung je nach dem Strahl oder dem Typus des Betreffenden.

Es ist hier unmöglich, die Reihenfolge in der Anwendung der [99] verschiedenen Energietypen darzustellen; es ist auch nicht angängig, etwas über die Einweihung bezüglich des Zusammenhanges mit den verschiedenen Energietypen auszusagen. Es sind dies Geheimnisse der Mysterien; und es ist niemandem damit gedient, wenn sie enthüllt werden.

Noch weitere Energietypen aus bestimmten planetarischen Systemen wie auch aus kosmischen Zentren werden von dem Initiator ins Werk gesetzt und den verschiedenen Zentren der drei Körper des Einzuweihenden, den mentalen, den astralen und den ätherischen Zentren, durch die Anwendung des «Stabes» übermittelt.

Bei der vierten Einweihung wird dem Kausalkörper des Menschen von einem Zentrum, das ungenannt bleiben muss, eine Art von Kraft zugeführt, welche eine der Ursachen für die endgültige Auflösung des Kausalkörpers ist.

Wenn wir über diese Art von Errungenschaften der Menschensöhne nachdenken, müssen wir wissen, dass die «Himmlischen Menschen» - in derselben Weise wie der Mensch eine Vereinigung nach der anderen erreicht - auf den Ebenen der Intuition und auf geistigen Ebenen ihre Vollkommenheit finden und ihrerseits in die Scharen der «Himmlischen» des solaren Systems übergehen.

Diese sieben «Himmlischen Menschen», in deren Körpern jede menschliche Monade und jeder Deva seinen Platz findet, bilden die sieben Zentren im Körper des Logos. Er wiederum bildet das Herz-Zentrum (denn Gott ist die Liebe) einer noch grösseren Wesenheit. Die Vollendung des solaren Systems wird erreicht sein, wenn der Logos seine fünfte Einweihung nimmt. Wenn alle Menschensöhne die fünfte Einweihung erlangen, dann ist er am Ziel.

Dies ist ein grosses Mysterium, für uns nicht fasslich.

Kapitel XI

Die Mitwirkenden bei den Mysterien

Die Mitwirkenden [100] bei den Mysterien sind im allgemeinen bekannt; es wird weder aus ihren Persönlichkeiten noch aus dem ganzen Vorgang selbst ein Geheimnis gemacht. Wir wollen hier lediglich versuchen, den bereits besprochenen Tatsachen den Sinn einer tieferen Wirklichkeit zu geben, indem wir ausführlicher auf die Rollen eingehen, die von den einzelnen Mitwirkenden gespielt werden. Der Studierende wird gut daran tun, sich drei Dinge vor Augen zu halten, ehe er sich in die Mysterien der Einweihung vertieft:

Es muss das hier Niedergelegte auf geistige Weise und nicht dem Buchstaben nach verstanden werden. Wir befassen uns hier mit dem subjektiven oder Bewusstseins-Aspekt der Manifestationen, also mit demjenigen, was hinter der gegenständlichen Formenwelt liegt. Dies voraussetzend, wird - wenn sich der Studierende das vor Augen hält - er sich beim weiteren Studium manche Verwirrung ersparen können.

In unsere Betrachtung fallen nur die Tatsachen, die auf der mentalen Ebene «wirklich» sind - der Ebene, auf der alle grösseren Einweihungen stattfinden; wir befassen uns also mit Dingen, die sich weder auf der physischen Ebene äussern noch Erscheinungen der physischen Ebene sind. Das Verbindungsglied zwischen den beiden genannten Ebenen ist das kontinuierliche Bewusstsein, das der Eingeweihte bereits entwickelt hat und das es ihm ermöglicht, Erlebnisse und Geschehnisse auf der subjektiven Ebene des Lebens bis in seinen physischen Denkapparat herab zu bringen.

Die Bestätigung dieser Ereignisse und der Beweis für die Richtigkeit des so übermittelten Wissens wird sich wie folgt bekunden:

In den ätherischen Zentren [101] und durch sie. Diese Zentren werden ungemein angeregt werden; sie werden durch die gesteigerte innere Energie den Eingeweihten instand setzen, auf dem Pfad des Dienens mehr zu leisten, als er in seinen kühnsten Träumen für möglich gehalten hätte. Seine Träume und seine Ideale werden nicht mehr blosse Möglichkeiten, sondern wirkliche und wahrhaftige Tatsachen werden.

Die physischen Zentren, zum Beispiel die Zirbeldrüse und der Hirnanhang, werden sich rasch entwickeln; der Eingeweihte wird sich des Erwachens der «Siddhis», der Seelenkräfte, bewusst werden und zwar in der höheren Bedeutung dieses Wortes. Er wird den Vorgang einer bewussten Beherrschung und einer selbstbewirkten Steuerung der obengenannten Kräfte in sich gewahr werden. Er wird die Methode des Ego-Kontaktes und die Methode der richtigen Lenkung der Kraft erkennen.

Das Nervensystem, durch das der Empfindungskörper oder die astrale Natur wirkt, wird äusserst sensitiv und trotzdem stark werden. Das Gehirn wird die inneren Impulse immer schneller vermitteln. Diese Tatsache ist von ausserordentlicher Wichtigkeit; sie wird eine Revolution hervorrufen, wenn ihre Bedeutung Allgemeingut geworden ist; Ärzte, Erzieher und viele andere Berufe werden nun andere Einstellungen bekommen in bezug auf die Entwicklung des Nervensystems und um die Heilung nervöser Störungen.

«Okkultes Erinnern». Der Eingeweihte wird sich in wachsendem Mass seines inneren Gedächtnisses oder des «okkulten Erinnerns» bewusst. Er weiss um das Wirken der Hierarchie, er weiss besonders um seine eigene Rolle in dem allgemeinen Plan. Findet ein Eingeweihter, der sich in seinem Wachbewusstsein an eine zeremonielle Tatsache auf okkulte Weise «erinnert», alle diese Kundwerdungen gesteigerten Wachstums und bewussten Erkennens in sich (in seinem Inneren) wieder, dann ist für ihn die Wahrheit der inneren Gewissheit erwiesen.

Wir wollen nicht vergessen, dass dieser Beweis einzig und allein für den Eingeweihten und sonst niemanden von Wert ist. Er hat der Aussenwelt diesen Beweis zu geben durch seine Lebensführung und die geleistete Arbeit; dadurch wird er bei allen Gleichgesinnten eine Anerkennung finden, die sich äussert in heiligem [102] Eifer und angestrengten Bemühungen, es ihm gleich zu tun, d.h. den gleichen Pfad aus den gleichen Beweggründen zu gehen, nämlich: Dienen und Bruder sein, fern von Selbsterhöhung und persönlichem Vorteil.

Man bedenke: wenn das eben Gesagte in Hinsicht auf das Werk wahr ist, dann ist es in noch viel höherem Mass wahr in Hinsicht auf den Eingeweihten selbst. Die Einweihung ist eine rein persönliche Angelegenheit mit einer universalen Auswirkung. Sie ist auf innerlich erreichte Ergebnisse begründet. Der Eingeweihte wird selbst wissen, wann der Augenblick dafür gekommen ist und niemand braucht ihm dies zu sagen. Die Bewusstseinserweiterung, «Einweihung» genannt, muss das physische Gehirn mit umfassen, sonst ist sie wertlos. Wie bei den geringeren Ausweitungen des Bewusstseins, also jenen, die wir gemeinhin täglich als «Lernen» erleben und die sich auf das - durch das physische Gehirn vermittelte - blosse Erfassen von mitgeteilten Tatsachen oder begriffenen Umständen beziehen, verhält es sich ebenso mit den grösseren Ausweitungen, die letztlich das Ergebnis der vielen kleineren sind.

Übrigens ist es sehr wohl möglich, dass Menschen, die auf der physischen Ebene und im Dienst an der Welt tätig sind, sich nicht erinnern können, die Einweihung empfangen zu haben, die aber in einem früheren Leben die erste und zweite Einweihung durchgemacht haben. Grund für diese Nichterinnerung ist dann die mangelnde «Überbrückung» von einem Leben zum anderen; oder aber es mag auch die Auswirkung eines Entschlusses des Ego sein. Ein Mensch mag ein gewisses Karma besser abtragen und eine bestimmte Arbeit für die Loge ausführen, wenn er zur Zeit seines (eines solchen) Erdenlebens frei ist von okkulter Betätigung und mystischer Innenschau. Es gibt heute viele solche unter den Menschensöhnen, die früher die erste und (einige von ihnen) auch die zweite Einweihung genommen haben, ohne aber sich dessen irgendwie bewusst zu sein; aber ihre Zentren und ihr Nervensystem verraten dies jenen, welche die «innere Schau» haben. Wird die [103] Einweihung zum ersten Mal in irgend einem Leben vollzogen so bleibt die Erinnerung daran im physischen Gehirn bestehen.

Neugierde oder gar ein normal-gut geführtes Leben haben noch niemanden an die Pforte der Einweihung gebracht. Die Neugier erzeugt eine starke Schwingung in der niederen Natur des Menschen und bewirkt dadurch, ihn vom Ziel abzuhalten, anstatt ihn diesem näher zu bringen. Das herkömmliche Leben eines guten Menschen, wenn es nicht ein Leben äusserster Aufopferung für andere ist, ein Leben der Verschwiegenheit, der Demut und seltener Uneigennützigkeit, mag wohl dazu dienen, gute Körper für eine andere Inkarnation zu erbauen, aber es wird weder vermögen, jene inneren und äusseren Barrieren aus dem Weg zu räumen, noch die entgegenwirkenden Kräfte und Energien zu überwinden, die zwischen einem «guten» Menschen und dem Zeremoniell der Einweihung stehen.

Der Pfad der Jüngerschaft ist voller Mühsal und der Pfad der Einweihung ist noch schwieriger zu gehen. Ein Eingeweihter ist ein mit Narben bedeckter Krieger, ein Sieger zwar, aber erst nach mancher hart gewonnenen Schlacht. Er spricht nicht von dem, was er erreicht hat. Er ist zu sehr in Anspruch genommen von seiner grossen Aufgabe. Er weist weder auf sich selbst hin noch auf all das, was er vollbracht hat, es sei denn, dass er dessen Geringfügigkeit aufzeigen will. Dennoch ist er in der Welt ein Mensch von Einfluss, ein Verwalter geistiger Kräfte, die Verkörperung von Idealen, im Dienst der Menschheit stehend und ein Mensch, dessen Wirken Ergebnisse zeitigt, die erst von folgenden Generationen erkannt werden. Er ist einer, der trotz aller seiner Leistungen von seiner Zeit selten verstanden wird. Häufig sogar ist er die Zielscheibe menschlichen Spottes und oft wird all sein Tun falsch gedeutet. Er legt alles, was er besitzt an Zeit, Geld und Einfluss, an Ruf und all dem, was in der Welt als wichtig erscheint, auf den Altar der Selbstlosigkeit und gibt sogar sein Leben als letzte Gabe hin. Und all das nur, um zu erleben, dass diejenigen, denen er gedient hat, seine Gabe zurückweisen, seinen Verzicht verhöhnen und ihn selbst mit schimpflichen Namen belegen. Den Eingeweihten ficht dies nicht an. Er hat den Vorzug, in das Zukünftige [104] schauen zu dürfen und er erkennt daher, dass die von ihm erzeugte Kraft den Plan, wenn die Zeit erfüllet ist, in die Tat umsetzen wird. Er weiss auch, dass sein Name und sein Mühen in den Archiven der Loge eingetragen sind und dass der «Schweigende Wächter» über die

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.