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Initiation, menschliche und solare Einweihung
INITIATION

INITIATION

MENSCHLICHE UND SOLARE EINWEIHUNG

VON ALICE A. BAILEY

Verlag: Lucis Genf

Titel der amerikanischen Originalausgabe,

INITIATION HUMAN AND SOLAR

1. Auflage 1952

2. Auflage 1970

3. Auflage 1982

ISBN 3-87683-154-7 (Leinenausgabe)

ISBN 3-87683-155-5 (Taschenbuchausgabe)

GEWIDMET

IN VEREHRUNG UND DANKBARKEIT

DEM MEISTER K. H.

Also sprach Buddha, der Erhabene:

«Wir sollen Verkündetes nicht nur deswegen glauben, weil es verkündet worden ist; noch sollen wir Überlieferungen nur wegen ihres ehrwürdigen Alters glauben; noch Gerüchten, die nur Gerüchte sind; noch den Schriften der Weisen, nur weil Weise sie geschrieben haben; noch Vorstellungen, von denen wir anzunehmen geneigt sind, dass sie uns von Devas eingegeben wurden (in vermeintlicher geistiger Inspiration); noch den aus willkürlichen Annahmen gefolgerten Schlüssen; noch dem, was scheinbar logisch-kausaler Zusammenhang ist; noch der blossen Autorität unserer Lehrer oder der Meister.

Aber wir müssen glauben, wenn die Schrift, die Lehre oder das Verkündete bestätigt wird durch unsere erkennende Vernunft.»

«Darum», sagt er schliesslich zusammenfassend, «lehrte ich euch, nicht zu glauben, bloss, weil ihr vernommen habt, sondern erkennend zu glauben und dementsprechend in voller Verantwortlichkeit zu handeln.»

H. P. Blavatsky, Geheimlehre III/401

Vorwort

Eine Abhandlung über die Einweihung wird bei den [vii] nachdenklichen (vii) Angehörigen aller Schulen, die sich mit der Ausbildung des Denkvermögens befassen, auf höchstes Interesse stossen. Auch die kritisch und skeptisch veranlagten Schüler sind bereit, an die mögliche Erreichbarkeit der Einweihung zu glauben.

Für diejenigen, die nicht glauben, dass ein solches Ziel erreichbar sei, soll das Buch nichts weiter sein als die Aufstellung einer interessanten Hypothese.

Denen aber, die das Ziel ihres Strebens ahnen, wird das Buch in der Hoffnung in die Hände gelegt, dass es ihnen Eingebung und Hilfe bedeutet.

Die Meinungen der abendländischen Denker unserer Zeit über das wichtige Thema der Einweihung gehen sehr auseinander.

Manche sind sogar der Ansicht, dass dieses Thema zu belanglos sei, um sich ernstlich damit zu befassen. Solange der Durchschnittsmensch pflichtgetreu und edelgesinnt seine Aufgaben erfülle, werde er schon zur rechten Zeit das ihm und sich gesetzte Ziel erreichen. Zweifellos stimmt das. Jedoch werden diejenigen, die gewillt sind, den Preis, den die Einweihung verlangt, zu zahlen, mit grösseren Kräften und Fähigkeiten zum höheren Dienst an der Menschheit belohnt.

So kann dieses Buch vielleicht diesen oder jenen, der ohne es langsamer zum Ziel gekommen wäre, auf schnellerem Weg zu tieferer Erkenntnis bringen.

Und dann mag aus dem Nehmenden ein Gebender werden.

Manche vermeinen, die Lehre von der Einweihung (die in den verschiedensten Darstellungen in vielen okkulten Büchern zu finden ist) sei ein Irrglaube. Andere behaupten, die Einweihung sei [viii] ohne jede Mühe erreichbar. Wieder andere streiten ab, dass eine harte Charaktererziehung dazu nötig sei.

Die folgenden Kapitel werden diese Anschauungen kritisch beleuchten.

Die Einweihung ist sehr schwer zu erreichen. Sie verlangt strengste Disziplin, Selbstlosigkeit und sich selbst verleugnende Demut.

Etliche der früheren Lehren von der Einweihung sind im Prinzip richtig, in den Auslegungen dagegen verzerrt worden. Kleingläubige werden vielleicht meinen, die in der Lehre der Einweihung enthaltenen Möglichkeiten seien für sie in ihrem augenblicklichen Entwicklungsstadium zu unerreichbar, um sich damit zu befassen.

Dieses Buch versucht klar aufzuzeigen, dass jeder Durchschnittsmensch hier und jetzt anfangen kann, seinen Charakter zu formen.

Dieses Buch will die nötigen Kenntnisse vermitteln, die den Novizen befähigen sollen, den Prüfungspfad zu betreten, der zur Einweihung führt.

Im fernen Osten wie im Westen bereiten sich schon Ungezählte für das Ziel vor. Und in der Einheit ihres Ideals, in der Gemeinsamkeit ihrer Bestrebungen und Bemühungen werden sie sich vor der einen Pforte begegnen. Sie werden sich als Brüder erkennen, wiewohl durch Sprache und Bekenntnis verschieden, doch im Grund derselben Wahrheit und demselben Gott dienend.

New York, 1922.

Alice A. Bailey.

Auszug aus einer Verlautbarung des «Tibeters».

Veröffentlicht August 1934.

Es mag genügen mitzuteilen, dass ich ein Tibeterjünger eines [ix] bestimmten Grades bin; dies besagt wenig, denn wir alle sind ja Schüler, vom bescheidensten Anwärter bis hinauf zu Christus selbst.

Ich lebe in einem physischen Körper, wie jeder andere Mensch auch, und zwar an den Grenzen von Tibet. Zeitweilig («zeitweilig» vom Standpunkt des Exoterikers aus gesehen) bin ich das Oberhaupt einer grossen Gruppe tibetanischer Lamas, so weit meine anderen Pflichten dies erlauben. Dieser Umstand hat das Gerücht verursacht, ich sei der Abt eines besonderen Lamaklosters. Diejenigen, die mit mir in der Hierarchie wirken (und alle wahren Schüler sind an diesem Werk beteiligt), kennen mich unter anderen Namen und in einem andern Amt. A. A. B. weiss, wer ich bin, und kennt zwei meiner Namen.

Ich bin euer Bruder, einer, der ein wenig länger auf dem Pfad gewandelt hat als der Durchschnitt; und deshalb trage ich auch eine grössere Verantwortung. Ich bin einer derjenigen, die um den Weg zu einer höheren Erleuchtung gerungen haben, ich habe härter darum gekämpft als der Schüler, der diese Sätze liest! Ich muss daher als Mittler des Lichtes wirken, wieviel Mühen auch damit verbunden sein mögen.

Ich bin kein alter Mann (Lehrer werden gemeinhin nach ihrem Lebensalter eingeschätzt); ich bin aber auch kein junger, unerfahrener Mensch.

Meine Aufgabe ist es, zu lehren und die Erkenntnisse einer zeitlosen Weisheit zu verbreiten, wo immer ich Gehör finde. Ich bin seit vielen Jahren auf solche Weise tätig. Gleichermassen suche ich Meister M. und Meister K. H. zu helfen in ihrem Werk, wo immer ich Gelegenheit dazu habe. Denn ich stehe seit langem mit ihnen in Verbindung.

In allem Obigen habe ich etliches gesagt, jedoch nichts, was dazu verführen könnte, mir jenen blinden Gehorsam und jene törichte Ergebenheit entgegen zu bringen, mit welcher der nur von seinen [x] Empfindungen getragene Schüler dem Guru und dem Meister anhängt, ohne fähig zu sein, mit ihm in Kontakt zu kommen. Den ersehnten Kontakt wird er nicht eher erreichen, als er nicht seine schwärmerische Ergebenheit umgewandelt hat in selbstlosen Dienst an der Menschheit und nicht für den Meister.

Meine Bücher habe ich ohne Anspruch auf Annahme dessen, was darin niedergelegt ist, gegeben. Sie können richtig, wahr und nützlich sein; sie können aber auch das Gegenteil bewirken. Es liegt bei euch, ihre Wahrheit durch richtige Anwendung des Gesagten und durch Ausbildung eurer Intuition zu ermitteln.

Sowohl A. A. B. als auch ich legen nicht den geringsten Wert darauf, dass die Bücher als «übersinnlich» vermittelte Schriften angesprochen werden oder dass von ihnen (mit angehaltenem Atem womöglich) gesprochen wird als «dem Werk eines Meisters».

Wenn sie eine Wahrheit verbreiten, die sich aus den früher bereits geoffenbarten Wahrheiten der Weltlehren erschliesst, wenn die gebotenen Informationen das Bestreben vertiefen und den Willen zum Dienen erheben von der Ebene der blossen Empfindung zu der Ebene der verstehenden Einsicht (jener Ebene, auf der sich die Meister befinden), dann werden die Bücher ihren Zweck erfüllt haben.

Wenn die dargebotene Lehre ein Echo findet in dem erleuchteten Sinn des Welten-Arbeiters und blitzartig-intuitiv neue Erkenntnisse in ihm auslöst, dann möge die Lehre angenommen werden. Sonst nicht. Wenn sich die in der Lehre aufgestellten Behauptungen schliesslich und endlich mit den gefundenen Bestätigungen decken oder wenn das anfänglich gutgläubig als wahr Hingenommene nach dem Gesetz der Übereinstimmung sich als wahr herausstellt, dann ist es recht und gut. Aber sollte sich dieser Vorgang bei einem Schüler nicht vollziehen, so nehme er das in den Büchern Gesagte nicht an.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung, Vorwort und Auszug aus einer Verlautbarung des Tibeter Meisters D. K. [xi]

Tabelle: Die sieben Strahlen

I Dogmatismus und die Intuition #17

Drei fundamentale Fakten müssen erkannt werden.

Fünf Punkte, an die man sich erinnere

II Definierung der Hierarchie #24

Vier Worte definiert

Aspekte der Einweihung

Ort und Wirkung der Einweihung

Eins-Werden, Ergebnis der Einweihung

III Die Aufgaben der Hierarchie #35

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.