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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 187 ff. (engl.)
das dieses Mal auf der zum sechsten Strahl gehörenden Hingabe an ein - hohes oder niederes - Ideal beruht. Alle diese Kräfte wirken ein sowohl auf den Einzelmenschen, der im Zeichen Schütze geboren ist, als [188] auch auf die vierte Schöpferische Hierarchie als Ganzes. Wie ihr selbst sehen könnt, führt dies zu einer schrecklichen Situation; die Kräfte, die auf den Jünger einwirken, sind sehr bedeutsam - vorausgesetzt, dass sein Gewahrseinsmechanismus in der Lage ist, zu reagieren. Diese Kräfte in allen Zeichen sind immer vorhanden, doch hängt die Empfänglichkeit für die Einwirkung dieser Kräfte von der Beschaffenheit des Reaktionsapparates ab. Denkt über dieses Problem nach, denn eben diese Feinfühligkeit kennzeichnet den Unterschied zwischen dem Jünger und dem gewöhnlichen Menschen.

Diese planetarischen Einflüsse sind bezeichnend für die Söhne des Denkens, die ihren Ursprung auf der Venus haben, sie sind charakteristisch für die Herren des Opfers und des Willens, die in Zeit und Raum als die vierte Schöpferische Hierarchie tätig sind. Das Formleben wird vom Mond beherrscht, der einen verborgenen Planeten verdeckt; diese Söhne des Denkens leben auf der Erde und folglich im Körper des planetarischen Logos; sie besitzen eine hohe Intelligenz, machen sich zu Herren des Wissens oder der Erkenntnis und erreichen ihr Ziel durch das Licht des Denkens und durch die Methode des Konflikts, denn sie sind auch die Herren der unaufhörlichen und fortdauernden Hingabe. Wer die Geheimlehre studiert hat, wird sich an alle obigen Namen erinnern, die mit den über den Schützen herrschenden Planeten verknüpft sind. Es sind die «Qualitätsnamen» der göttlichen Manasaputras, der Agnishvattas, die wir selbst sind.

Überdenkt man den vorigen Abschnitt, so wird einem die Bedeutung des Zeichens Schütze im Leben der sich inkarnierenden Gottessöhne klar.

Ich möchte ausserdem darauf hinweisen, dass Schütze durch Jupiter und seine Einflüsse mit drei anderen grossen Sternbildern verknüpft ist:

1. Fische - Exoterisch, die das Endziel des Menschen anzeigen.

2. Wassermann - Esoterisch, der den Sinn und Zweck aller [189] materiellen Evolution und das Ziel aller Inkarnationsprozesse anzeigt.

3. Jungfrau - Hierarchisch; sie zeigt die Zielsetzung des Kosmischen Christus an.

Sowohl Erde wie Saturn (der erste Planet ein nicht heiliger, der zweite ein heiliger) sind Vertreter oder Äusserungsformen des dritten Strahls der Aktiven Intelligenz, und diese Strahlbeziehung dient dazu, die Einflüsse des Steinbocks in eine Verbindung mit dem Schützen zu bringen; damit wird ein Energiefeld geschaffen, in dem der zielbewusste Jünger schliesslich zum Eingeweihten werden kann. Dies ist das Ziel, das dem im Schützen geborenen Menschen gesetzt ist - sei es nun das Ziel, irgendeine Form von Sinneserfahrung oder aber geistigen Unternehmens und Bewusstseins einzuleiten. Alle Erfahrung in irgendeinem Tierkreiszeichen sollte sich unbedingt als eine Bewusstseinserweiterung auswirken und sie findet ihre Vollendung in irgendeiner Einweihung - gleichgültig, welche Gestalt diese Erfahrung annehmen mag. Die Studierenden würden gut tun, die Einweihung als einen entscheidend beeinflussenden Vorgang im Leben anzusehen und sie sollten danach streben, dass jede Lebenserfahrung oder jeder Zyklus von Erfahrungen sich als neues Eindringen in einen weiter gespannten Bereich des Gewahrseins, der Wesensäusserung und des daraus folgenden Kontaktes auswirken kann.

Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen, und es gibt wenig, worauf ich auf dieser Studienstufe noch eingehen müsste. Der Mensch, der sich dem Pfad der Jüngerschaft nähert oder der schon Jünger ist - sei er nun verpflichtet oder unter Beobachtung -, wird aus einem tiefgehenden und systematischen Studium dieses Zeichens viel Nutzen ziehen. Ich möchte dem Studierenden empfehlen, die Stellung des Zeichens zu beachten. Skorpion steht in der Mitte zwischen zwei Zeichen des Gleichgewichts oder der Ausgeglichenheit - Schütze und Waage. Waage kennzeichnet ein Zwischenstadium oder einen deutlich bemerkbaren Gleichgewichtspunkt vor den anstrengenden Proben und Prüfungen des Skorpions. Schütze kennzeichnet einen weiteren Gleichgewichtspunkt, der auf diese Prüfung folgt, denn [190] der Bogenschütze muss ein gutes Auge, eine feste Hand und sicheren Stand haben, ehe er den Pfeil abschiessen kann, der ihn - wenn man ihn richtig lenkt und ihm richtig folgt - durch die Pforte der Einweihung führen wird.

Beim Studium des Schützen wird es deutlich, dass hier ganz besonders ein Leitgedanke zugrunde liegt: Lenkung. Der Bogenschütze leitet sein Pferd zu einem speziellen Ziel hin; er sendet oder lenkt seinen Pfeil auf einen gewünschten Punkt hin; er strebt nach einem speziellen Ziel. Dieser Sinn für Richtunggebung oder Führung ist ein Merkmal des erleuchteten Menschen, des Aspiranten oder Jüngers und diese Erkenntnis wächst in ihm weiter; wenn diese Fähigkeit feinfühliger Lenkung richtig entwickelt wird, erwächst daraus in den Anfangsstadien das Bestreben, alles Tun der Seele und der Persönlichkeit mit Gottes Plan in Übereinstimmung zu bringen und dies ist letzten Endes die geordnete Lenkung von Gottes Gedanken. Es gibt keine wahre Lenkung ausser durch Gedanken, und ihr solltet stets bedenken, dass der Gedanke Macht ist. Das ist eine Aussage, über die alle Jünger nachdenken sollten, denn sie können kein wirkliches Verständnis für Gottes Plan gewinnen, wenn sie nicht an einem Abschnitt ihres eigenen Lebens arbeiten, der ihrer eigenen gedanklichen Lenkung unterworfen ist. Dann - und nur dann - können sie verstehen! Auf dem gewöhnlichen Lebensrad wird der Mensch, der in diesem Zeichen geboren ist oder es als Aszendenten hat, von dem beeinflusst werden, was die alten Hinduschriften Kama-Manas nennen und was unzureichend als Wunsch-Denken übersetzt worden ist. Diese zweifache Kraft beherrscht und beeinflusst das Leben; in den Anfangsstadien der Entfaltung konzentriert sie sich auf das Wünschen und dessen Befriedigung; auf den späteren Stufen der reinen Persönlichkeitsentwicklung liegt der Schwerpunkt auf der Beherrschung des Verlangens durch das Denken. Das erstrebte Ziel in dieser Zeit ist die intelligente Anwendung aller Kräfte, um eine angemessene Befriedigung des Wunschlebens zu erlangen; in diesem Fall handelt es sich sehr häufig einfach um den Ehrgeiz, irgendein Ziel oder ein [191] Vorhaben zu erreichen. Diese Befriedigung der Persönlichkeit findet auf dem gewöhnlichen Rad statt. Auf dem umgekehrten Rad liegt das Ziel in der Äusserung von Liebe-Weisheit und diese wird immer selbstlos entwickelt zum Wohl des Ganzen, nicht aber zur persönlichen Befriedigung.

Es wird uns gesagt, dass Schütze die Oberschenkel als das Hauptzentrum physischer Macht und schützender Stärke beherrscht - wie auch das Sakralzentrum -, das die Energie zur Anwendung der Zeugungskräfte des physischen Lebens liefert. Das ist auch im symbolischen Sinne wahr. Im Schützen muss der Jünger zweierlei in sich selbst entdecken: erstens die Kraft, auf dem Pfad Fortschritte zu machen und den Weg zu gehen und zweitens die Fähigkeit, im höheren und geistigen Sinne zu erschaffen. Das betrifft die Beziehung zwischen dem Sakral- und Kehlzentrum. Diese (höheren) Kräfte sind in der anfänglichen Schütze-Erfahrung des Jüngers noch im Keimzustand, werden aber immer stärker entwickelt und mächtiger in dem Mass, wie er zyklisch zur Lebenserfahrung in diesem Zeichen zurückkehrt.

Es ist die Bemerkung interessant, dass im Schützen kein Planet erhöht steht und auch keiner fällt. Nur eines geschieht, nämlich dass die Macht Merkurs sehr stark vermindert wird. Aus diesem Grunde wird Schütze esoterisch als ein Zeichen des Gleichgewichts ohne Extreme angesehen; es gibt keinen grossen Fall und keine Erhöhung. Diese Tatsache zeigt an, dass der Jünger einen ebenen Weg zwischen den Gegensatzpaaren wandern muss, weder von der «Kraft der Erhöhung noch von der Wirkung dessen, was fällt» beeinflusst. Weder das Tal noch die Höhen haben irgendeine sichtbare Wirkung.

Merkur, die Ausdrucksform des vierten Strahles und auch der Gott der Gedankenvorgänge, wird in diesem Zeichen in seiner Macht deutlich geschwächt und zwar esoterisch gesehen aus zwei Gründen:

Erstens [192] muss der Jünger endgültig aufhören, sich mit seiner eigenen menschlichen Persönlichkeit und deren Vorgängen oder auch mit dem Menschenreich zu identifizieren, ehe er die Einweihung erlebt. Für die Zukunft liegt sein Schwerpunkt auf der Geistseele und dem fünften Naturreich; im Schützen beginnt er, diese erste Stufe zum Ausdruck zu bringen. Dazu gehört - im Sinne der Persönlichkeit - ein vollständiges Zurückziehen von der Formseite des Lebens. Dies wiederum bringt (an einem bestimmten Krisenpunkt) einen Gleichgewichtszustand mit sich.

Zweitens beginnt die Macht des Denkvermögens, die entwickelt und im Zeichen Skorpion geprüft und für wahr befunden wurde, in ihrer Wirksamkeit zu schwinden und an ihre Stelle tritt die Intuition. Das ist sehr wesentlich und notwendig, ehe der Jünger in das Zeichen Steinbock eintritt und sich auf die Einweihung vorzubereiten beginnt.

Was die drei Dekanate des Schützen betrifft, so nennt uns Sepharial als die drei herrschenden Planeten Merkur, Mond und Sonne, während Alan Leo Jupiter, Mars und Sonne angibt; damit betont Alan wie immer den Weg der Esoteriker. Er stimmt sich gewöhnlich auf die esoterischen Bedeutungen ab, jedoch nicht immer. Jupiter gibt Ausdehnung und verdrängt Merkur, denn das merkuriale Denken ist immer eine Begrenzung, wenn auch nur eine vorübergehende. Der Mond weicht dem Mars, der die Qualität der Devotion oder Hingabe und die Fähigkeit verleiht, für ein Ideal zu kämpfen. Diese idealistische Vorstellung und Arbeitsmethode ist stets ein Merkmal der Jüngerschaft während der frühen Entwicklungsstadien auf dem Pfad. Die Sonne als Symbol des Sonnenengels bleibt sowohl in den exoterischen wie den esoterischen Vorgängen konstant, weshalb die Astrologie sie als ständige Bedrängung und Gegenwart wertet. Diese Tatsache weist an sich schon auf eine bedeutsame Wahrheit hin. Die Seele bleibt ewig gegenwärtig - in der Vergangenheit, Gegenwart und weiter bis in die Zukunft.

Zum Abschluss will ich einfach die beiden Leitworte dieses Zeichens [193] zitieren, sowohl für den Fortschritt auf dem gewöhnlichen wie auf dem umgekehrten Rad. Ihr Sinn und ihre Bedeutung sind so klar, dass ich sie nicht zu erläutern brauche. Der Mensch auf dem orthodoxen Rad erhält folgendes Geheiss:

Und das Wort lautete: «Es werde Nahrung gesucht.» An den Menschen auf dem umgekehrten Rade ergeht folgendes Wort:

«Ich sehe das Ziel. Ich erreiche das Ziel und sehe dann ein weiteres.»

Mögen die Worte dieser letzten Weisung dem Jünger deren Bedeutung im Herzen und Denken erschliessen.

DER SKORPION

Wir kommen nun zu einem Zeichen, das von ausserordentlicher Bedeutung im Leben des sich entwickelnden Menschen ist. Bestimmte Zeichen stehen - durch das Ein- und Ausströmen von Energie - in sehr enger Verbindung mit gewissen grossen Sternbildern. Diese sind in einigen Fällen in besonderer Weise mit den Tierkreiszeichen verbunden. Es gibt vier solcher Zeichen, die in geheimnisvoller Art mit dem zu tun haben, was man die «Persönlichkeitsäusserung» (wenn ein solch unpassender Ausdruck in Ermangelung eines besseren verwendet werden darf) des Sonnenlogos selbst nennen könnte; oder die zu tun haben mit der Göttlichen Vierheit, der vierfachen Manifestation der Gottheit.

Diese vier Zeichen sind Widder, Löwe, Skorpion und Wassermann; diese bringen mit sich die Energieäusserung eines Kardinalzeichens und dreier Zeichen, die zum Fixen Kreuz am Himmel gehören. Wir könnten diese Wahrheit auf andere Weise ausdrücken: Gott-Vater, der Wille zur Manifestation, leitet den Schöpfungsprozess ein, der durch die Aktivität des Gott-Sohnes, des kosmischen Christus, der am Fixen Kreuz des Himmels gekreuzigt ist, ausgeführt [194] wird. Die Aktivität von Gott-Heiliger Geist, die im Veränderlichen Kreuz inbegriffen ist, hängt eng mit dem vorigen Sonnensystem zusammen, und die Energie dieses göttlichen Aspektes ist praktisch völlig damit beschäftigt, mit den von jenem System übernommenen Kräften, die im Wesen der Substanz selbst liegen, umzugehen. Dieser göttliche Aspekt ist für die ganze, allgemeine göttliche Manifestation das, was die niedere Natur (das Formleben oder die Persönlichkeit in den drei Welten der menschlichen Evolution) für die Seele ist, soweit es sich um das individuelle Menschenwesen handelt. Hinsichtlich dieser drei Personen der

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.