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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 137 ff. (engl.)
vierten Strahles herein. Es sind dies die Strahlen, die ganz besonders für die Endstadien auf dem Weg des menschlichen Fortschritts wie auch für die Anfangsstadien entscheidend sind; denn sie haben zu Beginn des involutionären Pfades wie auch am Ende des evolutionären eine grössere Macht als in der mittleren Epoche. Sie bestimmen die Endstadien und die Ereignisse auf dem Pfad der Einweihung. Der siebente Strahl bringt das wichtigste Gegensatzpaar - Geist und Materie - auf der physischen Ebene zum Ausdruck und verbindet beide miteinander, so dass schliesslich ein einziges wirkendes Ganzes entsteht. Der zweite Strahl verleiht Seelenäusserung und Geistbewusstsein, dazu noch die Fähigkeit, Liebe und Weisheit auf Erden auszugiessen, wogegen der vierte Strahl das Feld des Dienstes und die Methode anzeigt, wie man das Ziel erreicht. Diese Methode besteht darin, dass man durch Kampf und Streit hindurch muss, um Harmonie zu erlangen und so alle wahren menschlichen Merkmale zum Ausdruck zu bringen; denn der vierte Strahl und die vierte Schöpferische Hierarchie bilden ihrem Wesen nach eine einzige Äusserungsform der Wahrheit.

Einige Astrologen benennen Saturn als einen der Regenten. Alan Leo verfährt [138] so, doch möchte ich darauf hinweisen, dass er in diesem Fall sich lediglich mit dem Fortschritt des gewöhnlichen Menschen auf dem Lebensrad befasst; der Saturn, den er als Herrscher über Wassermann spürt, ist der saturnische Einfluss des Steinbocks, in welchem Zeichen Saturn zwei Dekanate beherrscht. Auf dem umgedrehten Rad erschöpft sich sein Einfluss im Steinbock; der Mensch ist dann frei vom Karma und hat eine ihm gebotene Gelegenheit nicht mehr nötig, denn er ist zum freien Eingeweihten, zum wahren Meistermaurer geworden; er kann nun zum Weltdienst übergehen, ohne abgelenkt oder durch einen Gedanken an das kleine Selbst oder durch selbstsüchtiges Verlangen zurückgehalten zu werden. Er gelangt dann unter den Einfluss des Uranus, jenes geheimnisvollen, okkulten Planeten. Sein Wille ist konzentriert und entwickelt durch die uranischen Einflüsse; er entwickelt sich zum Führer. Er bringt notwendige Veränderungen hervor und schafft jene neuen Bedingungen, die der Menschheitsseele helfen werden, sich freier zum Ausdruck zu bringen. Da das Wasser das Symbol der Substanz und der materiellen Wesensäusserung sowie des emotionellen Antriebs ist, hat Wassermann folglich eine zweifache Wirksamkeit; der dritte Strahl kommt durch dieses Zeichen machtvoll zum Ausdruck und erreicht unseren Planeten über Uranus und den Mond, der in diesem Fall Uranus symbolisch verhüllt oder verbirgt. Man findet also einen doppelten Einfluss von Uranus, denn in dem einen Fall bringt er die Qualität des siebenten Strahles zum Ausdruck und bringt dessen Energien herein, im anderen vollbringt er dasselbe für den dritten Strahl. Der siebente Strahl ist im letzten Grund die konzentrierte, differenzierte Energie des ersten Strahles, insofern er den Willen des ersten Aspektes der Göttlichkeit auf Erden zum Ausdruck bringt durch die Fähigkeit, Geist und Materie zu verbinden und sie - durch einen Willensakt - in die objektive Manifestation zu bringen. Dies geschieht durch das Wirken des dritten Strahls, der sich durch die Menschheit und deren individuelle Einzelglieder zum Ausdruck bringt, obwohl er sich auch mit der Energie der drei Strahlen verbindet, welche durch die herrschenden Planeten freigelassen werden:

1. Uranus - Strahl VII - Der Wille zum Sein und [139] zu wissen, gleichzeitig auf allen Ebenen der Manifestation.

2. Jupiter - Strahl II - Die Verschmelzung von Herz und Denkvermögen, das subjektive Ziel der Manifestation. Dies geschieht durch die Wirksamkeit des dritten und siebenten Strahles auf dem exoterischen Rad.

3. Der Mond - Strahl IV - Der Wille zum Sein und zu wissen, dazu noch die Verschmelzung von Herz und Denkvermögen kommen zustande durch die Arbeit, die dauernd in der vierten Schöpferischen Hierarchie unter dem Einfluss jener Energie vor sich geht, die Harmonie durch Konflikt schafft.

Ich möchte hier eure Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass für den Mond zweierlei gilt: Insofern er hier mit einer der Schöpferischen Hierarchien verbunden ist, sehen wir in ihm die exoterischen Einflüsse für die gewöhnliche Fortschrittsart auf dem Rad des Lebens, wogegen man in dem Planeten, den er verhüllt und verbirgt (in diesem Fall der Planet Uranus), die esoterische Energie findet, welche diese Hierarchie zu subjektiver Verwirklichung bringt.

Uranus schenkt eingeborene, spontane Aktivität und dies führt zu evolutionärer Entwicklung - sowohl natürlicher wie geistiger Art. Es ist der Drang nach besseren Gegebenheiten.

Jupiter verleiht eine innewohnende Neigung zur Verschmelzung, die nichts aufhalten kann. Unvermeidlich kommt es einmal zur letzten Synthese und dies wird durch Jupiter gefördert.

Der Mond bewirkt die Neigung, jene Vorbedingungen zu schaffen, die zu den grossen, kritischen Umformungen des Instinkts in den Verstand (Intellekt) führen. Dies ist die Wirkung des Mondes; Uranus jedoch bewirkt im menschlichen Bewusstsein den grossen Übergang von intellektueller Wahrnehmung zu intuitiver Erkenntnis. Man berücksichtige, dass sich die esoterischen Kräfte mit den Kräften der exoterischen oder orthodoxen Planeten vereinigen und dass sie deren Einfluss nicht unwirksam machen. Sie ergänzen sie nur und gewinnen die Herrschaft über sie. Der Mensch wird [140] dadurch bereichert, seine Erfahrung nimmt zu und sein Bewusstsein erweitert sich durch die neuen Energien; während der ganzen Zeit jedoch verändern sich die Wirkung und die Vorbedingungen nicht, die unter den alten Einflüssen erreicht und gewonnen wurden. Sie haben sein Wesen «determiniert» und seine Qualitäten festgelegt, behalten also ihr Beharrungsvermögen und ihre Energie doch werden in Zukunft die neuen, tieferen Einflüsse und Wirkungskräfte auf dem Fixen Kreuz alle seine Tätigkeiten allmählich und stetig bestimmen und motivieren. In Zukunft werden wir bei der Behandlung der planetarischen Einflüsse anstatt nur von orthodoxen, von exoterischen und esoterischen Planeten sprechen und damit unseren Wortschatz und die Definitionen in eine bessere Übereinstimmung mit der inneren Lehre bringen. In der Astrologie befassen wir uns dauernd mit den Energien, die eine Bewegung und subjektive und äussere Aktivität bewirken; wir beschäftigen uns mit dem Ansturm vieler Kräfte auf die Lebensäusserung und die Absichten des Menschen, unseres Planeten und unseres Sonnensystems sowie mit den daraus sich ergebenden Wirkungen. Sind diese Wirkungen und Tätigkeiten rein objektiv (und darunter verstehe ich alle Ereignisse und Geschehnisse in den drei Welten der menschlichen Erfahrung - der physischen, astralen und mentalen Ebene), dann manifestiert sich die Persönlichkeit. Haben sie eine bewusste Beziehung zur Welt der Ursachen und sind sie das Ergebnis «rechter, bewusster Lenkung» des Ausstrahlungszentrums der Seele, dann werden die Persönlichkeitskräfte von den Seelenenergien durchdrungen und die Persönlichkeit oder Formnatur wird in einer anderen Weise magnetisch; sie zieht so Energien an sich, die von einer höheren, dynamischeren Ebene kommen, als diejenigen sind, mit denen der Mensch bisher zu tun hatte und die er beherrschen und anzuwenden gelernt hat. In anderen Fällen verstärken die Seelenenergien bestimmte Kräfte der Persönlichkeit, und die Wirkung der exoterischen Planeten wird ergänzt durch ein sich ständig steigerndes Einströmen der Energien von den esoterischen Planeten; [141] und diese beginnen, eine beherrschende, esoterische Wirkung auszuüben. Im Steinbock zum Beispiel ist der Einfluss des Saturn sowohl exoterisch wie esoterisch; im Stier hat Vulkan sowohl eine esoterische wie hierarchische Wirkung, während im Löwen die Sonne alle drei beherrscht - das exoterische, esoterische und hierarchische Leben. Dies werden wir ein wenig später in diesem Abschnitt studieren, wenn wir zur Besprechung des Sternbilds Löwe kommen. Die planetarischen Einflüsse sind während dieses Weltenzyklus im Wassermann ungewöhnlich mächtig, denn dieses Zeichen ist in einer besonderen Weise ein Höhepunkt für die meisten Menschen, die auf dem Fixen Kreuz vom Widder zu den Fischen wandern. Nur ganz wenige vollenden ihre Lebenserfahrung auf den drei Kreuzen im Zeichen Fische und werden so zu Welterlösern. Sie erkennen dann - und erst dann - den höchsten Aspekt des ersten Strahles, insoweit er durch das Wirken des Todes zum Ausdruck kommt. Die meisten Welteingeweihten jedoch erreichen den Höhepunkt ihrer Erfahrung im Wassermann und werden befreite Weltdiener. Sie wenden sich in diesem Zyklus von allem weiteren Fortschritt für sich selbst und von aller Befriedigung ihres eigenen geistigen Strebens ab; sie werden zu Trägern des Wassers des Lebens für die Menschheit und gliedern sich so in die Hierarchie ein. Diejenigen, die ihre Vollendung in den Fischen erreichen und den höheren, weiteren Schritt in ihrer Entwicklung vollziehen, gehen in jenes Zentrum über, dem wir den Namen Shamballa gegeben haben; die Mehrheit der Eingeweihten und Jünger jedoch bleibt mit dem zweiten Zentrum, der Hierarchie des Dienstes, verbunden.

Wassermann ist ganz besonders ein Zeichen ständiger Bewegung, wechselnder Aktivität und ständig wiederkehrender Veränderungen; sein Symbol ist ein augenfälliger Ausdruck für diesen Tätigkeitszustand. Es ist daher ein Zeichen, in dem der Eingeweihte die Bedeutung der Zyklen erkennen und verstehen lernt. Die Ergebnisse der Tal-Erfahrung (die wohlbekannte Ausdrucksweise der Mystiker aller Zeiten) und des Bergesgipfels mit seiner Vision und seinem [142] Licht, werden hier sehr lebhaft geschildert. Der Wassermann kann die Tiefen der Niedergeschlagenheit und der Selbst-Geringschätzung erfahren oder aber jene Erhebung der Seele und das Gefühl geistiger Macht kennenlernen und erleben, welche die Seelenherrschaft verleiht; er kann erkennen, dass diese Zustände das Wechselwirken, die Aktion und Re-Aktion sind, die er zu Wachstum und vollem Verständnis benötigt. Das Gesetz solcher Aktion und Re-Aktion ist das Gesetz, das er anwendet.

Im Löwen liegt der Mittelpunkt und das Bewusstseinszentrum eines Menschen in ihm selbst; er wendet sich nur sich selbst zu und dreht sich nur um seine eigene Achse, in Hinsicht und Beziehung auf sich selbst; er ist ständig das egozentrische Einzelwesen, das alle Gedanken, Zeit und allen Dienst seinem eigenen Wohlergehen und den persönlichen Interessen widmet. Im Wassermann jedoch, dem polaren Gegenstück zum Löwen und dem Zeichen seiner (des Löwen) Vollendung, kehrt er sich nach aussen; es gibt kein Zentrum, keinen begrenzten Einflusskreis, sondern nur zwei Energien, die von ihm heraus in die Menschenwelt strömen. Die selbstbewusste Individualität im Löwen wird zum bewussten Diener im Wassermann und dies kommt in den Symbolen der beiden Zeichen treffend zum Ausdruck. Der Wassermann weiht sich dem Gruppendienst und dem Wohlergehen der Menschheit. Der durchschnittliche Wassermann-Mensch auf dem Veränderlichen Kreuz wird zum Beispiel ein gewissenhafter Angestellter, ein anhänglicher Arbeiter einer Firma oder einer Beschäftigung sein, auf deren Wirkungskreis sich alle seine Interessen beschränken und für deren Wohlergehen er alles opfert, was er hat. Auf dem Fixen Kreuz wird diese Hingabe an andere zum Weltdienst.

Es wird uns gesagt, dass Wassermann das Blutsystem und den Blutkreislauf beherrsche. Vermittels des Blutes wird das Leben über den ganzen menschlichen Körper hin verbreitet. Es ist daher ein Symbol für die Aufgabe des befreiten Wassermanns, der geistiges Leben an das ganze vierte Naturreich verteilt. Die Wassermann-Einflüsse werden auch in anderen Formen planetarischen Lebens und in anderen Naturreichen als lebensspendend wahrgenommen; [143] mit diesen werden wir uns jedoch nicht befassen, da wir unser Augenmerk auf die Menschheit beschränken.

Wie ihr wisst, ist Wassermann ein Arm des Fixen Kreuzes. Dieses ist ganz besonders das Kreuz der Jüngerschaft und der drei Haupteinweihungen, von denen in diesem Zusammenhang folgendes gesagt werden könnte:

1. Im Stier wird Verlangen in geistiges Streben verwandelt; Dunkelheit weicht dem Licht und der Erleuchtung, das Auge des Stiers wird geöffnet - das geistige dritte Auge oder das «einzelne Auge» des Neuen Testaments. Christus sagte: «Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.» Dieses «einfältige» oder einzelne Auge tritt an die Stelle der zwei Augen des persönlichen Selbstes. Die Aufmerksamkeit des Menschen konzentriert sich auf den geistigen Fortschritt. Er betritt den Pfad der Jüngerschaft.

2. Im Löwen wird der egozentrische Mensch schliesslich zur Seele in lebendiger Wesensäusserung und konzentriert sich darauf, das geistige Ziel der Selbstlosigkeit zu erreichen. In diesem Zeichen unterzieht er sich den Vorbereitungen für die erste Einweihung und erfährt sie auch hier; oder er wird unter diesem Zeichen, wenn es das aufsteigende ist, «zum Löwen, der seine Beute sucht», das heisst zur Persönlichkeit, die zum Gefangenen der Seele wird.

3. Im Skorpion durchlebt der Jünger jene Prüfungen, die ihn befähigen werden, die Zweite Einweihung zu erlangen und zu beweisen, dass die Begierdennatur unterworfen und besiegt ist; dass die niedere Natur (dadurch, dass sie in die Luft, das heisst in den Himmel, erhoben wird) fähig ist, das für diese Weltepoche gesteckte Ziel zu erreichen; und dass die Persönlichkeit aus den irdischen Grundlagen des Skorpions so geprüft werden kann, dass sie sich als geeignet erweist für den Weltdienst, der im Wassermann verlangt wird. Dies ist für uns sehr [144] schön ausgedrückt in der Legende von Herkules, dem

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.