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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 91 ff. (engl.)
könnten.

Widder ist eines der Sternbilder des Kardinalkreuzes am Himmel. Es ist das Kreuz Gottes, des Vaters, also das Kreuz der sich inkarnierenden Monade. Es ist Ausdruck des Willens oder der Macht, da es im grossen Schöpfungsvorgang seinen Ausdruck findet. Wenn der Eingeweihte (wie wir später sehen werden) sich auf das [92] Kardinalkreuz begibt, von dem er herabstieg, als er in die Inkarnation eintrat und das Gemeinschaftliche oder Veränderliche Kreuz bestieg, dann identifiziert er sich nicht länger mit der Form, ja nicht einmal mehr mit der Seele, sondern mit dem Willen der Gottheit, mit dem ewigen Plan und der ewigen Absicht; sie werden zu seinem Plan und seiner Absicht. Er kennt keinen anderen mehr in einem Sinne, der selbst einem Eingeweihten des dritten Grades unbekannt ist. Er betritt dann das Ratszimmer Gottes und wird ein Mitglied im Konklave von Shamballa; er wirkt nicht mehr nur als Mitglied der Hierarchie auf der Mentalebene; er kann jetzt durch alle drei Weltzentren wirken: durch die Menschheit, die Hierarchie und Shamballa.

Widder leitet den ManifestationsZyklus ein. Alle Seelen kommen als individuelle Wesenheiten zum ersten Male im Zeichen Krebs in die Inkarnation; als mentale Wesen treten sie im Zeichen Widder, als emotionell-begierdenhafte im Zeichen Stier und als lebensvolle im Zeichen Zwillinge hervor, worauf sie dann im Zeichen Krebs physische Gestalt annehmen. Dies ist ein involutionärer subjektiver Zyklus. Auf diese Weise kommen sie in den Ozean physischen Daseins, in die Welt der Materie. Der erste Impuls dazu wird jedoch im Widder erweckt, denn Widder ist der Ort, wo die Anfangsidee, eine Aktivität zu entfalten, Gestalt annimmt. Er ist der Geburtsort der Ideen, und eine wahre Idee ist in Wirklichkeit ein geistiger Impuls, der sich in eine - subjektive oder objektive - Form kleidet. Hier entsteht die Resonanz der Seele auf den höchsten Aspekt oder die höchste Qualität der Gottheit, denn hier tritt der «Wille zur Inkarnation» auf. Wenn der Erste-Strahl-Aspekt der Monade auf den ersten Aspekt der Gottheit reagiert, erweckt er eine Resonanz im ersten Strahl-Aspekt der Seele; damit ist der erste Schritt zur Inkarnation auf der Mentalebene getan. Widder «erweckt den Willen, die niederste Ebene zu erreichen und dort zu herrschen, das Äusserste kennenzulernen und so alle Erfahrung durchzumachen». So lautet ein alter Spruch.

[93] Es gibt vier Leitmotive des Zeichens Widder, die alle denselben Gedanken vermitteln. Man kann sie in den folgenden vier Geboten zum Ausdruck bringen, die der sich inkarnierenden Seele in symbolischer Form gegeben werden:

1. Bringe den Willen zum Sein und zum Tun zum Ausdruck.

2. Entwickle die Kraft zur Manifestation.

3. Begib dich in den Kampf für den Herrn.

4. Erreiche die Einheit durch angestrengtes Bemühen.

Schöpfung - Sein - Aktivität - Kampf - Synthese, das sind die Wesenszüge des Herrn des ersten Sternbildes; sie befähigen ihn, unseren Planeten zu solchen Resultaten zu beeinflussen.

Und so nimmt der grosse Zyklus des Ringens nach Wesensäusserung seinen Anfang; die grundlegenden Worte der «Geheimlehre», die euch allen vertraut sind, bringen das Ziel und den Zweck des ersten Zeichens auf dem Kardinalkreuz wie folgt zum Ausdruck:

«Materie ist der Träger für das Offenbarwerden der Seele auf dieser Daseinsebene, und die Seele ist der Träger für das Offenbarwerden des Geistes auf einer höheren Ebene. Diese drei bilden eine Dreiheit, die durch das Leben, das sie alle durchströmt, zur Einheit verbunden ist». (Geheimlehre, Bd. I, S. 80, engl. Ausgabe)

Was im Widder als geistige Energie hervortritt, erscheint dann auf der Seelenstufe im Krebs, in welchem Zeichen sich die Seele zum ersten Mal in der Form inkarniert; sie erreicht dann einen Gleichgewichtspunkt in der Waage, wo Seele und Persönlichkeit zu einer gegenseitig ausgeglichenen Zusammenarbeit kommen; und im Steinbock erfüllt sich die Willensnatur, und es wird ein geistig erschautes Ziel erreicht. Im Steinbock erreicht der Mensch entweder die Höhe persönlichen Ehrgeizes, oder er wird zum Eingeweihten, der sein geistiges Ziel erreicht. Der Unterschied zwischen diesen beiden Zielen beruht auf der Art des Fortschreitens um das Rad des Lebens herum. Man sollte daran denken (wiederum allgemein und symbolisch gesprochen), dass sich die Kreuze selbst auch drehen, da sie die Speichen des grossen Rades sind. Der unentwickelte [94] Mensch geht vom Widder zum Steinbock und weiter zu Waage und Krebs, während der entwickelte Mensch den Vorgang umkehrt. Wir könnten uns um der Klarheit willen die grosse Lebenserfahrung so vorstellen, dass sie auf den drei Rädern innerhalb des grossen Lebensrades stattfindet, und wir können dies von drei Blickpunkten aus betrachten:

I.

1. Das Rad der Inkarnation.

2. Der Zyklus der gewöhnlichen Evolution.

3. Der Zeitraum der Gefangenschaft, währenddessen der Mensch auf das Rad gebunden ist.

4. Der vierfache Einfluss des Veränderlichen Kreuzes.

5. Das Leben in den drei Welten.

6. Die Entwicklung der Persönlichkeit.

II.

1. Das berichtigte oder umgekehrte Rad.

2. Der Zyklus der Jüngerschaft.

3. Der Zeitraum des Sich-erhebens, währenddessen der Mensch die Umdrehung des Rades ändert.

4. Der vierfache Einfluss des Fixen Kreuzes.

5. Das Leben in den fünf Welten übermenschlicher Evolution.

6. Die Entfaltung der Seele durch die Persönlichkeit.

III.

1. Das kontrollierte oder beherrschte Rad.

2. Der Zyklus der Einweihung.

3. Der Zeitraum der Befreiung von der Wirksamkeit des Grossen Rades.

4. Der vierfache Einfluss des Kardinalkreuzes.

5. Das Leben in den sieben Welten unserer sieben Ebenen.

6. Verschmelzung von Geist, Seele und Persönlichkeit.

Widder beginnt daher den Prozess der «ältesten Einweihung», dem sich die ganze Menschheit bereits unterzogen hat und sich noch [95] unterziehen wird. Die erste grosse kosmische Einweihung ist (soweit es die Menschheit betrifft) die Einweihung zur Inkarnation, die Einweihung der Individualisierung. Dieser Prozess gipfelt Äonen später in der Umkehrung des Rades und im Erreichen eines bestimmten Zieles im Steinbock. Er gipfelt darin, dass der Mensch den Übergang vom Fixen Kreuz zum Kardinalkreuz erreicht, was wiederum die logische Folge des Übergangs vom Veränderlichen zum Fixen Kreuz ist. Daher ist Widder in seiner niedersten Erscheinungsform der Schöpfer jener Tätigkeiten, Zustände und Vorgänge, die zur Manifestation der Seele durch das Medium der Form führen. Später ist er auch der Urheber jener höheren schöpferischen Unternehmungen, die zu gegebener Zeit zur Manifestation des Geistes durch die Seele führen. Diese Prozesse beweisen schliesslich das wahre Wesen der Dreiheit, mit der ich euch früher in dieser Abhandlung bekannt gemacht habe: Leben-Qualität-Erscheinung.

Widder liefert unserem Sonnensystem das elektrische Feuer und das dynamische Wesen Gottes, das die Qualitäten hegender und nährender Wärme enthält, aber auch das Feuer, das brennt und zerstört. Vom Standpunkt der esoterischen Astrologie aus gibt es drei wichtige Zeichen, in denen die «drei Tode» erlitten werden:

1. Im Widder, der an verschiedenen Punkten auf dem Pfad des Lebens die Seele in den brennenden Grund hinunter zwingt und sie während der Inkarnation einem Läuterungsprozess unterwirft. Durch das kleinere Feuer des Denkens werden «die Dschungel der Erfahrung in Brand gesteckt und lösen sich in Flammen auf. Dann liegt der Pfad klar vor Augen und eine ungehinderte Sicht ist erreicht». (Alter Kommentar)

Durch die Feuer von Krieg und Kampf, denen der Einzelmensch durch den Einfluss des planetarischen Regenten, des Kriegsgottes [96] Mars, ausgesetzt wird, kommt es zu einer notwendigen Reinigung. Dieselbe Reinigung oder Läuterung, diesmal jedoch durch die geistige Schau, wird dem entwickelten Menschen zuteil durch die Wirksamkeit des subjektiven Regenten, des Planeten Merkur; er ist das erleuchtende Prinzip, welches das Denken befreit, er leitet den Weg des Menschen durch das Leben und befähigt ihn, den göttlichen Plan zu erkennen, der seiner ganzen feurigen Erfahrung zugrundeliegt.

2. Skorpion, der schliesslich den Tod der Persönlichkeit bringt. Damit werden wir uns später beschäftigen, wenn wir zur Betrachtung dieses Zeichens kommen. Skorpion ist sowohl esoterisch wie exoterisch das Zeichen des Todes und des Begräbnisses in der Erde, das Zeichen des Abstiegs in die Tiefen, um dann wieder zu den Höhen emporgehoben zu werden (zum Berggipfel des Steinbock). In einigen der ältesten Bücher wird gesagt: «Die Hitze der Erde, der Mutter und der Stich des Skorpions sind wohltätige Gaben, die das Umdrehen des Rades dem Menschen am Anfang und am Ende schenkt». Wenn der Mensch diese Gaben annimmt und anwendet, führen sie ihn zur Befreiung und schliesslich fort aus der Herrschaft und dem Schmerz des Fixen Kreuzes.

3. Die Fische sehen das Zurücklassen oder den Tod aller Einflüsse, die den Menschen auf dem Rad der Geburt festhalten und seine Befreiung von der Herrschaft des Veränderlichen Kreuzes behindern.

Es ist interessant, dass jedes dieser drei Zeichen des Todes auf einem anderen Kreuz zu finden ist:

1. Widder #Kardinalkreuz.

2. Skorpion #Fixes Kreuz.

3. Fische #Veränderliches Kreuz.

Ihr Einfluss bringt die «drei notwendigen und vorbestimmten [97] Tode» im Leben des Menschen. Ich meine hier die Zeichen, unabhängig von ihren planetarischen Regenten. In der Energie, welche durch diese Zeichen hereinströmt, gibt es etwas, das im voraus einen Kristallisationsprozess und die schliessliche Zerstörung irgendeiner Form-Herrschaft bestimmt. Der «Alte Kommentar» kleidet diese Gedanken in die folgenden Worte:

«Das Feuer flammte auf, und durch dieses Feuer löste ich mich vom Leben los und wurde so zum Tode geboren. Und dann löste ich mich wieder von der Form los (Widder).

Die Hitze der Erde, das feurige Temperament der Mutter, zerstörte die Form und befreite die Seele. So wurde das kleinere Selbst getötet (Skorpion).

Die Wasser ertränkten den Menschen. Der Fisch musste verschwinden. Darauf erschien er wieder, nur um zu sterben oder anders zu sterben und Erlösung zu bringen» (Fische).

Damit haben wir hier symbolisch ausgedrückt den Tod durch Feuer, den Tod durch Erde und den Tod durch Wasser - Verbrennen, Ersticken und Ertrinken; den Tod durch Luft jedoch kennt man in diesem Welten-Zyklus nicht und versteht ihn auch nicht. Daher gibt es nicht vier Tode, da ja das Ziel unseres Systems während der Manifestation «die Einführung oder Freilassung in die Luft» ist, so dass der Vogel des Lebens frei ausserhalb von Zeit und Raum fliegen kann. Die Vorstellung, die das Gesetz der Entsprechung vom letzten Tod bringt, kommt in den Worten Befreiung, Aufgeben und schliessliche Einweihung zum Ausdruck; sie bedeutet für die Menschheit wenig, da sie den planetarischen Logos und seinen Lebenszyklus betrifft. Die drei Tode, die über den Einzelmenschen und die Menschheit als Ganzes kommen, befreien und entlassen die Seele in drei grosse planetarische Zentren:

1. Der Tod durch Ertrinken oder durch Wasser in den Fischen bringt den Menschen in jenes grosse Zentrum hinein, das wir [98] Menschheit nennen und hier wird

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.