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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 542 ff. (engl.) |
guten und schlechten, materiellen und geistigen Folgen) besser verstanden werden
wird, dann werden wir unser Problem vollständiger erfassen und ein besseres
Programm für die Entfaltung des Menschen aufstellen können.
Ich möchte nun den Grund angeben, warum ich in diesem Abschnitt unserer Abhandlung die Bezeichnung «Mystiker und [543] mystisch» gebrauche. Ich wünsche nämlich, dass meine Darstellung das Interesse derer erweckt, welche zwar die Tatsache anerkennen, dass es eine mystische Annäherung an Gott und ein mystisches Leben der Seele gibt, die aber noch nicht gewillt sind, ihre Vorstellung darüber in der Hinsicht zu erweitern, dass sie auch den intellektuellen Weg zur Einswerdung mit dem Göttlichen mit einschliesst. Die Leitmotive, die der Mystiker gegenwärtig anerkennt, und die auch der religiöse Schriftsteller und Denker gelten lässt, sind Empfindungen, Empfänglichkeit für Gottes Existenz, das mögliche Erschauen Gottes, das schon genügt, um einem persönlichen Notstand abzuhelfen und damit Erleichterung, Frieden und Verständnis zu bringen; dazu kommt die Erkenntnis, dass es göttliche Kräfte ausserhalb des Menschen und in seinem inneren Wesen gibt, und dass der Mensch eine Beziehung zu einem Aussenfaktor hat, den man Gott oder das Selbst oder Christus nennt. Diese Einstellung ist jedoch stets mit einem Dualitätsgefühl vermischt. Es führt zur Erlangung einer Vereinigung, für welche die eheliche Verbindung immer noch das beste Symbol und Beispiel ist, wie es die Schriften der Mystiker aller Zeiten und Nationen bezeugen; dabei bleibt das Bewusstsein der beiden Wesenheiten gesondert erhalten. Die Leitmotive oder Grundprinzipien des Okkultisten sind stets (und mit Recht) diejenigen des Wissens, der mentalen Einstellung zum Problem der Göttlichkeit, die Anerkennung der Immanenz Gottes und die Tatsache gewesen, dass «wie er ist, so sind auch wir». Bei dieser Einstellung fehlt jedoch das Empfinden einer Zweiheit. Der Okkultist hat sich als Ziel die Erlangung des bewusst wahrgenommenen und erkannten Eins-Seins gesetzt, damit er zu dem wird, was er im Grunde ist - ein Gott und letztlich ein sich manifestierender Gott. Das ist nicht dasselbe wie die mystische Vereinigung. Dennoch ist das ganze Thema mystisch und von Natur aus seelisch-subjektiv. Die Zeit muss kommen, da der Mystiker die Eingebungen seines Kopfes, und nicht nur die seines Herzens schätzen und ihnen folgen wird. Er wird zur Einsicht kommen, dass er sein Empfinden für den seelisch Geliebten austauschen muss gegen die Erkenntnis, dass er und das, was er verehrt und liebt, eins sind, und dass die mystische Schau der Dualität verschwinden muss und verschwinden [544] wird, sobald er sich in dem grössten aller Identifizierungsprozesse, im Einswerden durch Einweihung, darüber hinaus erhebt. Der Okkultist wiederum muss lernen, die Erfahrung des Mystikers verständnisvoll und als eine kurz zusammenfassende Übung miteinzubeziehen, bevor er über die mystische Erfahrung hinausgeht und zu einer Synthese und Allverbundenheit kommt, der gegenüber die mystische Annäherung nur der Anfang ist, und die dem Mystiker gar nicht bewusst wird. Der Mystiker neigt zu leicht zu der Ansicht, dass der Okkultist den Weg des Wissens überschätzt; und er zitiert gedankenlos und leichthin den Satz, dass das Denkvermögen die Wirklichkeit vernichte, und dass der Intellekt ihm nichts zu bieten habe. Der Okkultist ist gleichermassen geneigt, den Weg des Mystikers gering zu achten und die mystische Methode als etwas anzusehen, «das er längst hinter sich gelassen hat». Beide jedoch müssen lernen, den Weg der Weisheit zu gehen. Der Mystiker muss und wird mit Naturnotwendigkeit ein Okkultist werden, ganz gleich, ob er diesen Werdegang liebt oder nicht. Auf die Dauer kann er diesem Prozess nicht entgehen. Der Okkultist wiederum ist erst dann ein richtiger Okkultist, wenn er sich die Erfahrung des Mystikers aufs neue zu eigen macht und im Sinne von Synthese umwandelt. Man beachte die Wortwahl in diesem Absatz, denn sie trägt mit dazu bei, Licht in mein Thema zu bringen. Ich gebrauche also die Worte «Mystiker und mystisch» in diesem Abschnitt der Abhandlung, um den intelligenten, stark mental eingestellten Menschen und seinen Werdegang auf dem Pfad der Jüngerschaft zu beschreiben. Was die Probleme und Krankheiten jener Mystiker anbelangt, die in ihrer Entwicklung so weit gekommen sind, dass eine grössere Kraftübertragung stattfindet, so muss betont werden, dass in den Anfangsstadien eine lange Zeit verstreichen mag zwischen dem ersten Versuch, Energien umzuwandeln und zu übertragen, und jener besonderen Lebenszeit, in der die Energien endgültig angesammelt und - wie man in esoterischer Sprache meistens sagt - «erhoben» werden. Gerade in diesem Zeitpunkt konzentrierter Aktivität [545] (nicht wie bei früheren stossweisen Anstrengungen) stellt sich eine ganz deutliche Krise im Leben des Mystikers ein. Häufig wird die Frage gestellt: Wieso trifft man unter den Heiligen dieser Erde und unter denen, die sich klar zum Licht wenden, so viele Krankheiten, Nervenstörungen und vielerlei pathologische Zustände an? Die Antwort lautet: Die Belastung oder Spannung, welcher der Körper durch die Kräfteverlagerung ausgesetzt wird, ist meist übermässig gross und verursacht so diese unerwünschten Zustände. Oft verschlimmert der Aspirant noch diese Zustände durch törichte Versuche, seinen Körper in seine Gewalt zu bekommen. Es ist jedoch bei weitem besser, wenn die unerwünschten Folgen sich im physischen Körper, statt in dem astralen oder mentalen auswirken. Dieser Punkt wird selten erkannt, und daher versteift man sich auf die Vorstellung, dass Krankheit, schwache Konstitution und Verlust der Gesundheit typische Kennzeichen dafür sind, dass der Betreffende Irrtümer, Unterlassungen oder sogenannte Sünden begangen hat. All das kann natürlich dabei eine Rolle spielen, aber im Fall eines ernsthaften Aspiranten, der bemüht ist, ein diszipliniertes und beherrschtes Leben zu führen, bestehen diese Ursachen oft überhaupt nicht. Es sind vielmehr die unvermeidlichen Folgen des Zusammenpralls von Kräften, - einerseits der Kräfte, die erweckt und im Begriffe sind, einem höheren Zentrum zuzustreben, andererseits jener in dem Zentrum, in das die Energien emporgehoben werden. Dieser Zusammenstoss ruft Überanstrengung und physisches Unbehagen hervor, und er bringt (wie wir gesehen haben) vielerlei beunruhigende Beschwerden mit sich. Die weite Verbreitung von Krankheiten und gestörter Gesundheit, die heute überall anzutreffen ist, hat ihre Ursache in der massenhaften Kräfteübertragung, die ständig in der ganzen Menschheit vor sich geht. Infolge dieser Kraftübertragung wird das Zentrum des Solarplexus in eine abnorme Tätigkeit versetzt, wobei alle Arten von astralen Kräften ins Bewusstsein des Menschen eindringen: - Angst, Wünsche falscher Art und zahlreiche Kennzeichen eines gestörten Gefühlslebens, die dem Menschen so viel zu schaffen machen. Der Vorgang ist folgender: zuerst werden diese astralen Eindrücke vom Bewusstsein aufgenommen, dann werden sie in Gedanken formuliert und so kommt - da jedem Gedanken Energie folgt - der physische Körper in eine ungesunde Zwickmühle. In dem Tumult, der aus dem Zusammenprall der Kräfte entsteht, die a) von unten in das Sonnengeflecht emporsteigen, [546] b) aus der Astralebene in das Sonnengeflecht strömen, c) auf die magnetische Anziehungskraft der höheren Zentren reagieren, wird das innere Leben des Menschen zu einem Wirbelstrom widerstreitender Energien, die eine unheilvolle Wirkung auf das Verdauungssystem, die Leber und andere Organe unterhalb des Zwerchfells ausüben. Bekanntlich leidet der Mystiker oft an Magenbeschwerden, die nicht immer durch falsche Ernährung und schlechte Essgewohnheiten bedingt sind. In vielen Fällen sind es Übertragungsprozesse, die dieses hervorrufen. Eine andere Schwierigkeit, welche die Spannung erhöhen kann, ist die Unfähigkeit des Durchschnittsmystikers, seine Gedanken von seinem körperlichen Zustand abzulenken. Jedem Gedanken folgt unvermeidlich Energie; die Gedanken scheinen sich mit aller Gewalt zu jener Körperregion hinzudrängen, die sich gestört zeigt, was die Situation nicht verbessert, sondern ganz gewiss verschlechtert. Für alle Mystiker gilt als beste Regel, die Gedanken von der Region, von der aus die Übertragung im Gang ist, fernzuhalten und auf die höhere zu richten. Ausgenommen sind solche Fälle, in denen esoterische Methoden angewandt werden, um den Vorgang zu erleichtern und zu beschleunigen. Dann kann der Mystiker, der die Vorschriften kennt, unter sachgemässer Anleitung und Führung versuchen, auf das betreffende Zentrum in der Wirbelsäule einzuwirken. Die Schul- und Lehrmethode hierfür will ich in einer späteren Unterweisung andeuten. Zunächst aber möchte ich mich mit den psychischen Störungen des Mystikers befassen, denn beide Störungen (die psychische und physische) kommen aus derselben Grundursache und lassen sich daher durch dasselbe Wissen beseitigen und überwachen, das eine korrekte okkulte und psychologische Grundlage hat. Die Krankheiten, mit denen wir uns befassen, sind also die Folgen einer grossen Zahl von Ursachen, weshalb es nützlich sein dürfte, [547] wenn ich sie hier aufzähle. Ich erinnere nochmals daran, dass die Zentren aufwärts längs der Wirbelsäule und im Kopf ganz bestimmte Körperregionen beherrschen. Diese Regionen werden von den entsprechenden Zentren massgeblich beeinflusst, und eben deshalb muss man in diesen Regionen nach Anzeichen von Störungen suchen. Allgemein gesprochen kann man Krankheiten in fünf Hauptgruppen einteilen. Wir wollen uns nur mit der letzten Gruppe befassen. Die fünf Krankheitskategorien sind folgende: 1. Erbliche Krankheiten: a) Solche, die dem Planeten selbst anhaften; durch den Kontakt mit dem Erdreich und dem Wasser haben sie einen deutlich erkennbaren Einfluss auf die Menschheit. b) Solche, die sich im Lauf vergangener Zeiten in der Menschheit selber entwickelt haben; sie pflanzen sich von einer Generation zur anderen fort. c) Solche, die für eine bestimmte Familie charakteristisch sind. Sie werden auf ein Mitglied dieser Familie als Teil seines selbstgewählten Karmas weitervererbt. Seelen kommen in gewisse Familien, um eine solche Gelegenheit wahrzunehmen. 2. Krankheiten, die durch Tendenzen hervorgerufen werden, die im Menschen selber begründet sind. Diese sind von seinem astrologischen Zeichen abhängig - entweder von seinem Sonnenzeichen oder seinem aufsteigenden Zeichen. Davon wird in dem nächsten Band die Rede sein. 3. Ansteckende Krankheiten (epidemische oder endemische), von denen viele Menschen zu gleicher Zeit befallen werden, und in die der einzelne als Teil seines Gruppenkarmas verwickelt ist. Sie haben jedoch häufig keinen Zusammenhang mit seinem persönlichen Karma. 4. Erworbene Krankheiten und Unfälle, die eine Folge unvernünftigen Handelns oder törichter Gewohnheiten in diesem Leben sind. Diese schaffen in entscheidender Weise die Grundlage für des Menschen zukünftiges Karma. In bezug auf Unfälle mag hier eine interessante Bemerkung am Platze sein. Unfälle werden häufig durch Faktoren verursacht, die man als «Kraft-Explosionen» ansehen könnte. Diese werden [548] von einzelnen Menschen oder einer Gruppe von Menschen durch Hass, Eifersucht oder Rachsucht verursacht, - Eigenschaften, die wie ein Bumerang wirken und auf den Urheber zurückfallen. 5. Die Krankheiten der Mystiker. Mit diesen Erkrankungen befassen wir uns gegenwärtig. Allgemein gesprochen werden sie durch die Energie eines niederen Zentrums verursacht, das erwacht und in Tätigkeit tritt, und dessen Energie nun in ein höheres Zentrum übertragen wird. Das geschieht in drei Stufenfolgen, von denen jede einzelne ihre physiologischen Schwierigkeiten mit sich bringt: a) Das Stadium, in dem die Energie des niederen Zentrums vor ihrem Emporsteigen ausserordentlich aktiv wird. Die Folge ist eine Überaktivität jener Körperorgane, die unter dem Einfluss des betreffenden Zentrums stehen. Blutstauung in den Gefässen, Entzündung und Organstörung sind die üblichen Rückwirkungen. b) Im nächsten Stadium findet das «Emporheben» statt. Das höhere Zentrum wird stark aktiv, wogegen die Tätigkeit im niederen Zentrum nachlässt. In einem Zwischenstadium steigen und fallen die Kräfte und strömen zwischen den beiden Zentren hin und her; das ist die Erklärung für das unausgeglichene Leben des Mystikers in den Frühstadien seiner Entwicklung. Das gilt besonders beim Sonnengeflecht. Die Energie wird zunächst vom oberen Zentrum zurückgewiesen, so |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |