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Schicksal und Aufgabe der Nationen, Seite 33 ff. (engl.) |
verschiedenen Energiearten wurde die Menschheit aus der Bahn geschleudert, und
das ist der Grund für die gewaltigen Schwierigkeiten und Spannungen der
gegenwärtigen Weltperiode. Die heutige Krise ist jedoch nicht ausschliesslich
durch den Zusammenprall von zwei Energien bedingt, die auf alle Lebensformen mit
gleicher Stosskraft einstürmen. Zwei weitere Energien werden in den Konflikt
hineingezogen: einmal die Energie der Menschheit selbst - eine Verbindung des
vierten und fünften Strahles - und zweitens die Energie des Tierreichs - eine
Verbindung des dritten, fünften und sechsten Strahles. Hier stossen also viele
widerstreitende Kräfte aufeinander. Die Menschheit, als kollektive Arjuna-Figur
gesehen, steht vor einem gewaltigen Kampf, der sich in zyklischer Folge immer
wieder abspielt. Aber in der jetzigen Epoche naht die Entscheidung in dem
uralten Konflikt zwischen Materie und Geist, die um die Vorherrschaft ringen.
Die Kräfte, die derzeit auf den Planeten wirken, sind von grösster Bedeutung.
Wenn man bedenkt, dass der sechste Strahl sich durch das Sonnengeflecht
betätigt, (das enge Beziehungen zur Astralebene, der sechsten Bewusstseinsstufe
hat) und dass der siebte Strahl das Geschlechtszentrum beherrscht, dann versteht
man ohne weiteres, warum so viele Gefühle, Wunschgedanken und idealistische
Bestrebungen in den Weltkonflikt hineinverwoben sind. Das erklärt auch, warum -
ausser den Stürmen in der politischen Arena und auf religiösem Gebiet - die
Sexualsphäre mit ihren vielgestaltigen Problemen solch starkes Interesse im
menschlichen Bewusstsein erweckt. Eine Lösung dieser Probleme, ein besseres
Verstehen der kausalen Zusammenhänge und eine ungeschminkte Darlegung der [34]
Sachlage ist unumgänglich notwendig und in absehbarer Zeit zu erwarten.
Vier Probleme harren in den nächsten zweihundert Jahren ihrer Lösung: 1. Das Problem territorialen Besitzes. Innerhalb der Völkerfamilie spielt Gruppenbesitz dieselbe Rolle wie materieller Besitz eines Einzelbürgers. 2. Das Geschlechtsproblem. Hier ist ein besseres Verständnis für das Gesetz der Anziehung vonnöten. 3. Das Todesproblem. Das Wesentliche ist hierbei die Beziehung zwischen innerer und äusserer Welt, zwischen körperhaftem und körperlosem Zustand und zwischen Lebensäusserung und Formgestaltung. Dieses Problem wird von der Psychologie gelöst werden und zwar durch die wissenschaftliche Erkenntnis des wahren Wesens des Individuums (der Seele) einerseits und der «Person» oder Verkörperung in der menschlichen Persönlichkeit andererseits. 4. Das Problem der Juden. Symbolisch gesehen ist dies das Problem der Gesamtmenschheit. Es ist heute zum erstenmal ein ausgesprochen humanitäres Problem, eng verknüpft mit dem vierten Naturreich, dem Sammelbecken der drei göttlichen Aspekte. Seit vielen Jahrhunderten ist der Jude in seiner leidenschaftlich betonten Rolle als Mitglied des «auserwählten Volkes» ein lebendes Symbol der wandernden inkarnierenden Seele, aber das jüdische Volk hat die symbolische Mission, mit der seine Rasse betraut war, niemals bewusst erfasst, während es Ruhm und Ehre als Gottes «auserwähltes Volk» für sich in Anspruch nahm. Das war sein Fehler und als orientalische Rasse bewies es dem Orient gegenüber seine Unfähigkeit, die göttliche Natur der Gesamtmenschheit zu bekunden, denn alle Menschen sind Gottes Kinder und alle sind Auserwählte des Herrn. Den gleichen Fehler machten Calvin und alle seine Gefolgsleute. Die Juden hätten den Menschen des Westens die [35] Erkenntnis bringen sollen, dass jene, die ihre wesenhafte Gottesnatur erkannten, diese Erkenntnis symbolisch für alle Gottessöhne auf dem Weg von Inkarnation und Evolution erlangten. Statt dessen betrachteten sie sich als das «Auserwählte Volk» und alle, die ihre Meinung nicht teilten, als verlorene Schafe. Wenn einmal Juden und engstirnige religiöse Fanatiker einsehen werden, dass sie von andern Menschen nicht verschieden sind und wenn sie diese Einsicht durch rechte Beziehung zu ihren Mitmenschen bekunden, dann wird für uns die Welt ein anderes Gesicht annehmen. Das Weltproblem ist seinem innersten Wesen nach ein religiöses und hinter allen im Streit liegenden modernen Denkbewegungen wirkt ein religiöser Impuls. Wenn man einmal die Wurzeln des gegenwärtigen Konflikts besser versteht und die tief-inneren anstelle der oberflächlich-äusseren Motive in Betracht zieht, dann wird die Menschheit einen wesentlichen Schritt zur Befreiung aus Knechtschaft und Enge der gegenwärtigen Zivilisation getan haben. Der Einfluss der Kräfte und Energien, die für die gegenwärtige Situation verantwortlich sind, wird schwinden. Bei richtigem Verständnis und rechter Handhabung werden sie in die Bahn gelenkt, die dem erwünschten Aufbau dient. Bei diesem ganzen Geschehen darf man nicht vergessen: Das fundamentale Gesetz «Auf jeden Gedanken folgt Energie» bleibt ehern und unwandelbar bestehen. Eine der Ursachen, welche die gegenwärtigen Spannungen und Belastungen hervorrufen, ist die Tatsache, dass so viele Menschen zu denken beginnen. Das will besagen, dass die alte geistige Einfalt, die sich bis vor fünfhundert Jahren behauptet hat, geschwunden und die heutige Lage ungleich verwickelter geworden ist. In alter Zeit waren es die Herren der Materie - von unwissenden und voreingenommenen Esoterikern auch «schwarze Kräfte» genannt -, die überwiegend die Macht in Händen hatten. Die Kräfte des Geistes und die Gedankenbilder einer Handvoll fortgeschrittener Menschen in den einzelnen Ländern waren damals nicht so stark und tonangebend wie heute, und das [36] machte die damalige Lage verhältnismässig einfach. Es war im Evolutionsplan vorgesehen, dass Materie und Substanz eine Zeitlang vorherrschen und die geistigen Kräfte lernen sollten, «auf die Schulter der Materie zu steigen», wie es in der Alten Weisheit ausgedrückt ist. Doch heute, dank der weltweiten Erziehung der Massen und der vielseitigen Propagandamethoden, die sich über die ganze Welt erstrecken, denken diese Massen für sich selbst. Entweder geschieht dies unabhängig oder unter dem Einfluss von starken Persönlichkeiten, die es überall gibt und die durch ihr Denken den Weltenlauf bestimmen wollen. Daher wird das Problem immer schwieriger, sowohl für die Herren der Materie, als auch für die Mitglieder der Grossen Weissen Loge. Dies ist ein beachtenswerter Gesichtspunkt, dem man nachgehen sollte. Die Menschheit selbst kommt schnell dem Punkt näher, wo ihr geeinter Wille der bestimmende Faktor im Weltgeschehen sein wird. Der Grund liegt darin, dass die Denkfähigkeit im Lauf des evolutionären Prozesses erfolgreich entwickelt wurde. Gerade auf diesem Gebiete werden viele Experimente unternommen werden (und schon heute gemacht), die naturgemäss auch mancherlei Fehlschläge mit sich bringen. Daher ist das wichtigste Erfordernis der heutigen Zeit, der Menschheit schnellste Aufklärung zu geben über den Plan und das Wesen der Kräfte, welche die Evolution und deren Vollzugsorgane steuern. Die Tatsache, dass es eine Hierarchie gibt, muss klar und deutlich verkündet werden, damit das öffentliche Interesse, die öffentliche Forschung und die allgemeine Anerkennung geweckt und angeregt werden. Im Verlauf dieser Bestrebungen wird man viel über jene Gruppe von Eingeweihten und Adepten hören, die sich ausschliesslich mit der materiellen Seite des Lebens befassen und so eine Art Gegengewicht darstellen. Der Seelenaspekt, der Aspekt der Liebe, bleibt bei ihnen in diesem zweiten Sonnensystem völlig unentwickelt, wohingegen sich das Denkvermögen in stärkstem Masse betätigt. Wenn der Leser noch einmal überdenkt, was ich an früherer Stelle über höhere und niedere Wesensäusserungen der Strahlen mitgeteilt habe, so werden die beiden Arbeitsfelder in ihrer Art und engen Beziehung zueinander klar hervortreten: auf [37] der einen Seite die von Liebe geleitete Hierarchie und auf der andern Seite ihr Gegenpol, die Schwarze Loge, die lediglich durch das Denkprinzip und die Substanz wirkt. Man wird dann erkennen, dass der Spielraum des Unterschieds nur sehr gering ist und einzig und allein in der Absicht und in den zugrunde liegenden konkreten Zielen besteht, die sich diese materialistische Gruppe gesetzt hat. Die Schwarze Loge wirkt in der Hauptsache durch die Formen schaffende Denkkraft, die Meister der Weisheit dagegen durch die Kraft der Liebe, die von innen heraus zusammenschweisst. Dennoch haben diese auf der dunkleren Seite des Lebens Tätigen ihre nützliche Rolle im natürlichen Ablauf des Evolutionsgeschehens. Da sie sich vorwiegend des mentalen Prinzips bedienen, können sie auf den Denkprozess der ungeschulten Massen einen Druck ausüben. Es hat sich gezeigt, wie leicht diese Massen gelenkt und gleichgeschaltet werden können; sie sind nicht fähig, selbständig klar zu denken. Infolgedessen ist ihr Denkapparat wie Wachs unter dem Druck der gewaltigen Kraftströme, die von den beiden Gruppen ausgehen, die auf diesem Planeten zur Fortentwicklung des Bewusstseins wirken: den edlen Helfern der geistigen und den dunklen Kräften der materiellen Sphäre. Da das Bewusstsein der breiten Massen noch im Materiellen verwurzelt ist, stossen die von Materie geleiteten Kräfte auf der Linie des geringsten Widerstandes vor, ein Weg, der den Meistern der Grossen Weissen Loge verschlossen ist. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wird jedoch eine Verschiebung der Kräfte erfolgen, so dass diese Gefahr allmählich abgeschwächt wird. Ich möchte diese Tatsache an Hand der beiden Strahlen beleuchten, mit denen wir uns hier beschäftigen. Diese Strahlen haben - und das ist ein ehernes, unabänderliches Gesetz - die Möglichkeit, sich in höherer oder niederer Form (oder Formen) auszuwirken. Eine höhere Auswirkung des schwindenden sechsten Strahls zeigt sich im Christentum, dessen Geist und Prinzipien sich für uns im Leben des Meisters Jesu verkörperten. Dieser war seinerseits inspiriert und überschattet von seinem grossen Ideal Christus, der in und durch Jesus wirkte. «Idealismus» ist das Leitmotiv dieses Strahles, ein [38] Idealismus, der Form annimmt, zum lebenden Beispiel wird und der Menschheit die Wege weist zur Entfaltung des in ihr selbst schlummernden göttlichen Kerns. Mit Christi Erscheinen wurde das göttliche Ideal zum ersten Mal vor aller Welt und für die Gesamtmenschheit sichtbar gemacht. Andere Gottessöhne, die früher auf Erden weilten, zeigten den Menschen verschiedene göttliche Eigenschaften und Wesensmerkmale. Unter ihnen waren drei, die in dieser Weltperiode eine gewisse Vollkommenheit der sichtbaren Darstellung erreichten, die niemals übertroffen werden kann. Diese drei sind: Herkules, der vollkommene Jünger, aber noch nicht der vollkommene Gottessohn; Buddha, der vollkommene Eingeweihte, der Erleuchtung erreichte, aber noch nicht alle Attribute der Gottheit zur Vollkommenheit entfaltete; und Christus, der für diesen Evolutionszyklus die Gottnatur zum vollendeten Ausdruck brachte, daher sein Name: Lehrer der Engel und Menschen zugleich. Es ist gewisslich wahr, aber schwer in Worten auszudrücken, dass in ferner Zukunft die Menschheit eine noch höhere Stufe von Vollkommenheit erreichen kann als die, wie sie sich in jedem Einzelnen dieser Künder göttlichen Wesens offenbarte. Denn noch wissen wir nicht, was Göttlichkeit wirklich bedeutet, wenn auch durch diese drei ein Grad von Vollkommenheit erreicht wurde, der für die meisten Menschensöhne noch in nebelhafter Ferne liegt. Bei allen dreien waren der sechste und zweite Strahl die entscheidend bestimmenden Einflüsse, während der erste Strahl seine höchstmögliche Wirkungskraft erreichte. Idealismus, Liebe-Weisheit und ein unbezwinglicher Wille erstrahlten in ihrer ganzen göttlichen Herrlichkeit. Es dürfte gewiss von Interesse sein, wenn ich die Strahlenformel bekannt gebe, die für diese Gottessöhne bestimmend war: Herkules, der Sonnengott, hatte eine Seele des ersten Strahls, eine Persönlichkeit des zweiten Strahls und einen Astralkörper des sechsten Strahls. Diese Kraft- und Energie-Verteilung war hinreichend stark, um ihn durch alle Prüfungen und Aufgaben des Jüngers sicher hindurchzubringen. Buddha hatte eine zweite-Strahl-Seele, eine erste-Strahl-Persönlichkeit und ein Denkvermögen des sechsten Strahls - eine sehr seltene Kombination. Christus hatte eine Seele des zweiten Strahls, eine Persönlichkeit des sechsten Strahls - dies erklärt seine enge Verbundenheit mit dem Meister Jesus - und ein Denkvermögen des ersten Strahls. Diese drei verkörperten [39] die Quintessenz des Lebens im Geiste. Alle drei prägten die Geschichte und die Herzen der Menschen, hauptsächlich durch die Ausdruckskraft des sechsten Strahles. Sie alle waren Träger eines neuen geistigen Impulses, den die jeweilige Zeit benötigte. Sie brachten durch die Stärke ihrer lebendigen Liebeskraft für viele Jahrhunderte die Vision und Aspiration der Menschheit wieder näher zu jenen wesentlichen Grundsätzen des Geistes, die für jedes Menschenleben richtunggebend sein müssen. Alle drei gehören zu dem Kreis der grossen geistigen Führer, die Gottes Pläne, auf der Liebe Gottes aufgebaut, zur irdischen Vollendung bringen. Buddha und Christus sind immer noch mit der Hierarchie verbunden und arbeiten mit ihr aufs engste zusammen. Herkules ist in das Shamballa-Zentrum hinübergegangen, arbeitet aber immer noch in enger Verbindung mit Buddha, der zum Kreis derer zählt, die als Mittler zwischen Shamballa und der Hierarchie wirken. Religion in ihrer reinsten Form, unverfälscht und ganz auf Geist begründet, ist die höhere Wesensäusserung des sechsten Strahls, der stets unter dem kraftvollen Einfluss des zweiten Strahls wirkt. Für uns war das Christentum in seinen ersten Anfängen das grosse und inspirierende hohe Symbol. Im gleichen Zusammenhang kann man unter den niederen Aspekten des sechsten Strahls alle Formen dogmatischer, autoritärer Religion finden, wie sie durch organisierte Religionsverbände und orthodoxe Kirchen zum Ausdruck kommen. Alle |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |