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Schicksal und Aufgabe der Nationen, Seite 13 ff. (engl.) |
Die Tatsache der ersten Krise ist bekannt: es war die Individuation oder Menschwerdung, durch die der Mensch zu einer lebendigen Seele wurde. Der zweite Wendepunkt ist die bevorstehende Einweihung der Gesamtmenschheit. Man darf dies als Tatsache hinnehmen; sie wird ermöglicht durch die vielen Einzeleinweihungen jener Mitglieder der menschlichen Familie, die ihrer Zeit voraus waren, das geistige Zukunftsbild erschauten und bereit waren, den Preis dafür zu zahlen. Diese besondere und in gewisser Beziehung ungewöhnliche Strahlenenergie [14] wirkt sich auf zweierlei Art aus. Vielleicht wäre es richtiger zu sagen: auf zweierlei Art, die der Mensch erkennen kann, denn man sollte nicht vergessen, dass diese Strahlkräfte sich in andern Naturreichen genau so stark betätigen wie im Menschenreich. Ein Beispiel für den zerstörenden Aspekt des ersten Strahls ist die systematisch und wissenschaftlich betriebene Ausrottung von Tieren, wie sie der Mensch als Träger der Zerstörungskraft handhabt. Ein anderer Aspekt des gleichen Strahls zeigt sich im Verhältnis des Menschen zu den Haustieren. Hier wirkt, als Folge von Bewusstseinsverfeinerung, ein machtvoll-fördernder Einfluss ein. Die Entwicklung der Tiere wird beschleunigt und ihre Instinkt-Natur zu höherer Tätigkeit angespornt. Ich erwähne diese beiden Aspekte als Beispiele für die Wirksamkeit des ersten Strahles auf das Tierreich, wie sie der Mensch als Mittler ausübt. Die Menschheit selbst wird von dieser Strahlenenergie, die sich auf zweierlei Art auswirkt und zu zwei Ergebnissen führt, auf folgende Weise beeinflusst: 1. Zur Zeit treten gewisse starke und tonangebende Persönlichkeiten des ersten Strahls auf die Bühne des Weltgeschehens. Diese Menschen sind in direktem Kontakt mit dieser Shamballa-Kraft und reagieren feinfühlig auf die Stosskraft des göttlichen Willens. Je nach der Art ihrer Persönlichkeit und der erreichten Evolutionsstufe wirkt sich bei ihnen diese Kraft aus und dementsprechend ist auch ihre Brauchbarkeit für den Herrn der Welt bei der Entfaltung seiner Pläne. Die Energie des göttlichen Willens wirkt durch sie, freilich oft in abgeschwächtem Masse und in missbrauchter und falsch angewandter Form. Der Grund liegt in der unausgeglichenen und charakterlich begrenzten Veranlagung dieser Menschen, deren unentwickeltes Bewusstsein naturgemäss unbefriedigend auf diese Energie reagiert. Solche Menschen wirken heute auf [15] allen Gebieten menschlichen Schaffens. Überall sind sie die führenden Persönlichkeiten und die Diktatoren auf jedem Gebiet menschlicher Daseinsform - politisch, sozial, religiös und erzieherisch. Wer kann sagen, ob ihr Einfluss und ihr Wirken gut oder schlecht gewesen ist? Es müsste schon ein Jahrhundert verflossen sein, bevor man sich ein Urteil erlauben kann. Dort, wo sie offenkundig das Gesetz der Liebe mit Füssen treten, mag ihr Einfluss wohl stark sein, aber er ist nicht von Dauer und sehr unerwünscht, wenigstens soweit er diese Phase ihrer Tätigkeiten betrifft. Wenn sie aber des Menschen Not und Armut lindern, wenn sie grundsätzlich wiederaufbauen und die zum «Zusammenschluss strebenden Einheiten» zusammenhalten, dann ist ihr Einfluss gut und konstruktiv. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass wirkliche Gruppenliebe sich niemals in Hass gegenüber einzelnen Menschen äussert. Sie mag sich als Hemmschuh für individuelle Tätigkeit auswirken, wenn die Gruppeninteressen es erfordern und die Betätigung dieses Mitglieds als nachteilig für das Wohl der Gruppe empfunden wird. In jedem Fall sind die Folgen nicht schädlich, sondern im Gegenteil erzieherisch aufbauend. Solche Menschen, die fest im ersten Strahl verankert und für diese Kräfte von Shamballa geöffnet sind, werden bei ihrer Tätigkeit stets das Wohl der Gruppe tief in ihrem Herzen und Bewusstsein wahren. Ihr Denken ist auf die Gesamtheit und nicht auf Teilabschnitte gerichtet; sie sind bestrebt, gerade diese Einstellung dem Bewusstsein der Menschheit einzuprägen. Dies mag zeitweise zu Rücksichtslosigkeit, ja Grausamkeit führen, wenn die Persönlichkeit des betreffenden Menschen noch nicht unter der Herrschaft des Seelenimpulses steht. Solche Fälle können häufig festgestellt werden. Ein Beispiel dafür findet sich in der Geschichte der Juden im Alten Testament. Damals, als der erste Strahl vorherrschte und sich, was selten der Fall ist, einen ganzen Zyklus hindurch manifestierte, metzelten und mordeten die Juden alle ihre Feinde nieder - Männer, Frauen und Kinder. Das Schwert [16] ist stets das Symbol des ersten Strahls, genau so wie die Feder das Sinnbild des zweiten Strahls ist. Ich möchte hier daran erinnern, dass ich das Wort «Energie» gebrauche, um den spirituellen Charakter eines Strahls zu kennzeichnen, und das Wort «Kraft», um anzudeuten, welchen Gebrauch der Mensch von dieser spirituellen Energie macht. Noch weiss er nicht sie richtig anzuwenden. Ein Beispiel für die rechte Anwendung ist Atatürk, der türkische Diktator. Trotz einiger unwesentlicher Charaktermängel verstand er es, die Energie des ersten Strahls in die Tat umzusetzen. Erst spätere historische Forscher werden voll und ganz erfassen, wie weise, klar und selbstlos er diese Art von Kraft zur Erreichung der Ziele des ersten Strahls benutzt hat. Hierher gehört auch der Hinweis, dass solche Exponenten der Kraft des ersten Strahles oft missverstanden und gehasst werden. Sicherlich mögen sie oft die zur Verfügung stehende Energie falsch anwenden, aber ebenso oft benützen sie diese aufbauend innerhalb der Grenzen, die für die unmittelbaren Ziele des Planes gegeben sind. Ich möchte ferner betonen, dass das Los eines Jüngers des ersten Strahles ein hartes und schwieriges ist. Es gibt sowohl Jünger von Shamballa wie auch Jünger der Hierarchie, - eine Tatsache, die bisher nicht bekannt war und worauf die okkulten Schriften noch nicht Bezug nahmen. Es wäre ratsam, sich dies vor Augen zu halten. Diese Shamballa-Jünger haben einen starren Kopf und sind oft grausam. Sie setzen ihren Willen durch und verwirklichen ihre Wünsche mit Gewalt. Sie machen Fehler, aber trotzdem sind sie wahre Jünger von Shamballa. Sie strahlen Gottes Willen in die Welt, im gleichen Masse wie die Jünger und Meister der Hierarchie die Liebe Gottes manifestieren. Für manche Jünger ist dies wohl ein hartes Wort, aber ihr Unvermögen, die Wahrheit zu erkennen und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen, ändert nichts an der bestehenden Tatsache. Es macht nur das Einzelschicksal härter und vergrössert die Schwierigkeiten. Hier ist [17] noch eine weitere Feststellung von Belang. Wenn die Energie des ersten Strahls in den ersten Stadien zur Anwendung kommt, so bedeutet das stets Zerstörung. Das ist ein unvermeidlicher Vorgang, ebenso wie die späteren und Endergebnisse Verschmelzung und Vereinigung bedeuten. Von diesem Gesichtspunkt aus studiere man die heutigen Nationen. Es wird dann klar, wie diese Shamballa-Energie sich machtvoll durch gewisse grosse überragende Persönlichkeiten auswirkt. Aus Liebe zum Lebensaspekt, aus tiefer Verbundenheit mit dem Plan und aus Liebe zur Menschheit sendet in dieser kritischen Zeit der erhabene Herr von Shamballa diese dynamisch-kraftvolle Energie in die Welt. Sie bewirkt Zerstörung der Formen, sie bringt Tod jenen materiellen Formgebilden und Organisationen, die den freien Ausdruck von Gottes Leben behindern. Alles muss schwinden, was sich der kommenden Kultur in den Weg stellt und die Saat der künftigen Zivilisation gefährdet. Vor diesem Feuerwerk von Energie schreckt die gedankenlose Menschheit angstvoll und widerstrebend zurück. Menschen, die voll von Hass und Eigenwillen sind, suchen diese Energie oft ihren eigenen selbstsüchtigen Zwecken dienstbar zu machen. Wenn Erdenmenschen - und selbst die Besten unter ihnen - nicht so oberflächlich in ihrem Urteil und so unentwickelt in ihrer geistigen Schaukraft wären, würden sie die grosse Linie hinter dem Weltgeschehen erfassen. Sie würden inne werden, dass neue und bessere Lebensbedingungen sich anbahnen und dass die lange geliebten, aber nun langsam zerfallenden Formen allmählich von der Bühne verschwinden. So neu und seltsam ist jedoch die Energie von Shamballa, dass es den Menschen schwer fällt, deren wahre Natur zu erkennen, nämlich die Bekundung des Gotteswillens in neuer kraftvoller Lebendigkeit. 2. Noch auf eine zweite Weise macht sich dieser machtvolle Willensimpuls bemerkbar. Es geschieht durch die Stimme der grossen Menschenmassen auf der ganzen Erde. Dieser Wille [18] findet seinen Ausdruck durch Ton, so wie sich Bewusstsein oder Liebe durch Licht bekunden. Der Ton der Nationen wurde zum erstenmal als Ruf der Massen vernommen. Diese Stimme kann heute nicht mehr überhört oder verkannt werden; sie spricht von den Werten, die eine Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen bedeuten. Sie verlangt nach Frieden und gegenseitigem Verstehen. Sie stellt sich immer mehr gegen die Anwendung von Gewaltmassnahmen. Diese «Stimme der Völker», die in Wirklichkeit die Stimme der öffentlichen Meinung ist, wird zum erstenmal, ohne dass man sich über diese Tatsache klar ist, von dem Willen Gottes bestimmt. Die zweite grosse Energie, welche die gegenwärtige Weltsituation so entscheidend beeinflusst, ist die des zweiten Strahls der Liebe-Weisheit, des Strahles Christi. Diese Energie strömt in die Welt hinein durch das zweite grosse planetarische Zentrum, das wir die Hierarchie nennen. Die in diesem Zentrum zusammengeballte Energie, die von den Eingeweihten und Meistern gehandhabt wird, wirkt als zyklische Strahlwelle auf die Erde ein. Gleichzeitig leitet sie - wie aus Band II der «Abhandlung über die Sieben Strahlen» hervorgeht - eine ihrer zyklisch bedingten Hauptannäherungen an die Menschheit ein. Die Energie, die derzeit durch die Hierarchie strömt - die Energie der Liebe - sucht sich mit der von Shamballa ausgesandten Energie zu vereinen. Damit ist ein praktischer Zweck verbunden. Das Problem der Hierarchie besteht zur Zeit darin, die Verschmelzung der Shamballa- und hierarchischen Energie in solch wohlbedachter Weise durchzuführen, dass zerstörende Wirkungen abgeschwächt und aufbauende Kräfte in den Vordergrund gedrängt werden. So werden die positiven und heilenden Kräfte des zweiten Strahls in Bewegung gesetzt. Die Shamballa-Energie ist der Wegbereiter für die Energie der Hierarchie. So war es seit Anfang aller Zeiten, nur sind die Zyklen der Hierarchie, die verhältnismässig häufig auftraten, nicht mit den Zyklen von Shamballa zusammengefallen, die nur selten und in langen Intervallen vorkommen. Dies wird sich in der Zukunft ändern. Der Vorstoss der Shamballa-Kraft wird häufiger erfolgen, da der Mensch die Kraft entwickeln wird, ihr standzuhalten und sich ihr gegenüber zu behaupten. Bisher waren [19] die Auswirkungen dieser Energie auf die Menschheit mit zu grossem Risiko verbunden, denn mit Ausnahme der ersten grossen lemurischen Krise waren die Folgen katastrophal. Ihr Wirkungsbereich beschränkte sich daher fast ausschliesslich auf die Hierarchie, deren Mitglieder fähig sind, sie nicht nur richtig zu handhaben und zu assimilieren, sondern auch dem Wohl der Menschheit dienstbar zu machen. Nun wird ein Experiment gemacht und man erlaubt dem Menschen, die ungeschwächte Energie mit all ihrer Stosskraft ohne Vermittlung der Hierarchie zu empfangen. Das Experiment mag verfrüht und vielleicht zum Scheitern verurteilt sein, aber das Endergebnis steht noch aus. Der Herr von Shamballa mit all seinen Helfern und den Mitgliedern der Hierarchie, die ihr wachsames Auge darauf richten, sind über die ersten Resultate nicht entmutigt. Die Menschheit reagiert unerwartet gut und es sind in jeder Hinsicht Erfolge zu verzeichnen. Trotzdem sieht der Mensch mit seiner ihm gegebenen Intelligenz die Ergebnisse nicht klar genug. Er klammert sich an den zerstörerischen Aspekt. Er weigert sich, etwas anderes zu sehen als das Verschwinden der Formen, in denen bisher seine Gefühle, Wünsche und Gedanken verankert waren. Noch werden die unwiderlegbaren Zeichen von aufbauender Tätigkeit und wahrem schöpferischen Wirken nicht klar erkannt. Das Neue Zeitalter ist angebrochen und mit raschen Schritten geht der Tempelbau der Menschheit vorwärts. Doch die Umrisse sind verhüllt, weil diese Menschheit so völlig verstrickt ist in persönlicher und nationaler Eigensucht, unter dem Bann von ebensolchen Instinkten und Impulsen. Ich möchte an dieser Stelle die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Tatsache lenken, dass das von Instinkten geleitete Leben der Nationen noch der wissenschaftlichen Analyse harrt. Dieses Stadium des Instinktlebens führt zwangsläufig zum individualistischen Leben der Nationen; das Thema ist von unmittelbarem Interesse. Dessenungeachtet werden die neuen Formen gebildet. Der Machtfaktor von Shamballa sowie die Führung der Hierarchie arbeiten [20] erfolgreich auf definitiv geplante Ziele hin. In engerem und innigerem Kontakt als je zuvor wirkt die Kraft der Liebe-Weisheit durch die Vermittlung der Hierarchie auf die moderne Menschheit. Die führenden Kräfte der Hierarchie suchen nach Anzeichen dafür, dass die Menschheit intelligent darauf reagiert und sich bewusst ist, worum es sich bei diesem Geschehen handelt. Meist sind die Rückwirkungen auf die Shamballa-Kraft gekennzeichnet durch Furcht und Schrecken, Überempfindlichkeit und Anfälligkeit gegenüber den Kräften von Hass und Absonderung. Nur einige wenige können das Zukunftsbild wirklich vor sich sehen und ermessen, worum es geht und welche Schönheit in dem hervortretenden Plan liegt. Nur mit diesen wenigen können die Mitglieder der Hierarchie zusammenarbeiten, weil sie, auch wenn ihnen ein volles Verständnis für den Plan fehlt, in ihrem Herzen niemandem |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |