Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 237 ff. (engl.)

Ich möchte eure Aufmerksamkeit auch auf die Worte «einmütige und gleichzeitige Meditation lenken; sie sind nicht grundlos [238] gewählt worden. Eine Situation, die einmütig ist, ist - vom geistigen Standpunkt aus gesehen - nicht auferlegt. Sie ist ihrer Natur nach eine spontane, gemeinsame Reaktion - eine Reaktion, die durch den unmittelbaren Widerhall der Seele, die mit ihrer Persönlichkeit in Fühlung steht, auf eine geistige Wahrheit oder Intuition hervorgerufen worden ist, und es ist dem konkreten Denkaspekt nicht möglich, ihr zu entgehen. Der Begriff einer Einmütigkeit, wie er in Sowjet-Russland dargestellt worden ist, widerspricht völlig der Wahrheit. Ihre Idee ist, dass der Begriff, die Idee, die Entscheidung und die Auslegung einer Gruppe mächtiger Menschen die Wahrheit festlegt und die fügsamen Massen sich dieser Wahrheit verschreiben. Dies ist eine grundlegend falsche Auffassung, und kein Mitglied der Neuen Gruppe der Weltdiener wird ihr huldigen; sie werden diese Einsperrung der menschlichen Seele bis zu ihren letzten Zügen bekämpfen. Wahre Einmütigkeit ist eine freie Entscheidung als Reaktion auf eine Darstellung der Wahrheit, die der erlangten Realität so nahe wie möglich kommt. Deshalb liegt die Sicherheit für alle Menschen in der Verkündigung der Wahrheit. Dies macht naturgemäss eine tief geistige Darstellung wesentlicher Tatsachen notwendig. Das Prinzip der Gleichzeitigkeit steht damit in Beziehung, denn ein wechselseitiges Erkennen einer identischen Annäherung zur Wahrheit macht eine übereinstimmende Tätigkeit unvermeidlich.

Der ganze Punkt ist, mein Bruder, dass der Antrieb zur Tätigkeit in beiden Zusammenhängen vom einzelnen abhängig und dass keine Autorität vorhanden ist, die etwas auferlegt. Die einzige Autorität, die anerkannt wird, ist die Wahrheit, die in irgendeinem Welt- oder historischen Zyklus im menschlichen Bewusstsein in Erscheinung tritt. Heute wird mehr Wahrheit erkannt (und als Folge davon verworfen) als zu irgendeiner anderen Zeit in der menschlichen Geschichte. Die Menschen haben den Punkt in der Evolution erreicht, wo sie fähig sind, die Wahrheit zu erkennen, wenn und wann sie dargeboten wird, weil das konkrete menschliche Denken jetzt stärker für abstrakte Wahrheit und daher für die nächste evolutionäre Darlegung empfänglich ist. Hiergegen kämpfen die totalitären Mächte, die unbewussten (und ich meine dies, mein Bruder) Agenten der Schwarzen Loge; sie werden nicht gewinnen; auf die Dauer können sie es nicht, denn der menschliche Geist ist ewig gesund.

Ich möchte, dass ihr diese Vorschläge sorgfältig als Meditationsthema betrachtet und euch auf diese Weise für eine Aufklärung über die geistigen Gesetze und Prinzipien vorbereitet. Ich übergebe [239] euch hiermit sechs Themen für Gruppenmeditation; dies ist wesensgemäss eure nächste Betrachtung, wenn die «einmütige und gleichzeitige Meditation», die unmittelbar wirksam sein kann, organisiert und entwickelt wird.

DRITTER ABSCHNITT

UNTERWEISUNGEN ÜBER EINWEIHUNG

UNTERWEISUNGEN [243] ÜBER EINWEIHUNG

ERSTER TEIL

Es ist für die Mehrzahl der Aspiranten und Jünger äusserst notwendig, eine andersartige Haltung in bezug auf die Gelegenheit anzunehmen, sich für die Einweihung vorzubereiten, der sie alle gegenüberstehen, ehe sie Nutzen aus weiteren Auskünften ziehen können und dadurch erhöhte Verantwortung auf sich laden. Die Fortgeschritteneren unter ihnen sind sich der bevorstehenden Möglichkeiten bewusst. Die Bedeutung der angebotenen Ausbildung hat wohlbegründeten Anklang bei ihnen gefunden. Andere sind so in den Prüfungen und Schwierigkeiten verwickelt, die mit der Klärung der Vision vor dem Einweihungsvorgang verbunden sind, dass sie weder Zeit noch Kraft haben, mehr zu tun, als die Prüfungszeit zu durchleben und zugleich nach bestem Können zu dienen. Sowohl die Vision als auch der Dienst leiden, weil es ihnen nicht gelingt, jene göttliche Gleichgültigkeit zu entwickeln, die das Kennzeichen des wahren Eingeweihten ist. Zu all diesem kommt noch die Weltsituation mit ihrer unvermeidlichen allumfassenden psychischen Atmosphäre, mit der mit ihr verbundenen Überanspannung und ihrer beständigen zermürbenden Besorgnis sowie dem Einfluss, den Kriegsgeschädigte auf alle Herzen und Sympathien haben. Die meisten Aspiranten und Jünger glauben, dass sie genug zu tragen haben und bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit auf die Probe gestellt sind. Dies ist nicht der Fall. Ihre tieferen inneren Kraftquellen sind noch nicht herbeigerufen worden, und die Spannung, unter der sie von einem Tag zum anderen handeln und leben sollten, ist bis jetzt nur schwach - sie erfordert noch nicht alles. Denkt über diese letzten Worte nach.

Die objektiven Anforderungen, die an alle Jünger und daher an euch alle gestellt werden, bestehen nicht einfach darin, euch instandzusetzen, die gegenwärtige Periode so erfolgreich wie möglich zu durchleben - gefühlsmässig, mental und geistig. Sie gehen viel tiefer oder sollten es tun. Abgesehen von den Anforderungen an eure geistigen Reserven (die mit der besonderen Einweihung, von der wünschenswert ist, dass ihr sie erlangen solltet), verbunden sind, wird auch noch von allen Jüngern verlangt, dass sie sich an [244] dem Bemühen der Menschheit als Ganzes beteiligen, die erste Einweihung zu empfangen, mit all dem physischen Verzicht und der Qual, die stets der Geburt des Christus im Herzen des Einzelnen vorangehen - nur handelt es sich diesmal um die Herzen der ganzen Menschheit. Als Vorbereitung für diese erste Einweihung muss die Persönlichkeit - individuell und jetzt zum ersten Mal alle gemeinsam - stets das niedere Ich verleugnen und den Verlust aller materiellen Faktoren, welche die Seele im Schoss der Zeit in Gefangenschaft gehalten haben, mit leidenschaftlichem Eifer auf sich nehmen.

Daher, meine Brüder, das grosse Mass materieller Zerstörung, die überall zu sehen ist, die Tiefen physischer Armut, in die alle Menschen gestürzt worden sind und noch gestürzt werden, die Loslösung von der Vorherrschaft von Dingen, die den Menschen aufgezwungen wird, und die Notwendigkeit, das menschliche Leben auf gesünderen Werten als den irdischen neu aufzubauen. An all diesem sind Jünger und Eingeweihte heute beteiligt, und (wenn Verständnis und richtige Orientierung vorhanden sind) die Hilfe, die diejenigen geben können, welche die erste Einweihung bereits empfangen haben, ist gross. Hierzu seid ihr berufen, und von eurer verständnisvollen Reaktion auf die kollektive Not wird die Schnelligkeit abhängen, mit der ihr in den Stand gesetzt werdet, die nächste Bewusstseinserweiterung oder die Einweihung zu erlangen, die für euch als Einzelwesen möglich sein mag. Ihr müsst daher eure persönliche Reaktion auf die Forderungen eurer eigenen Seele und eure gemeinsame Reaktion auf gemeinsame Not in Betracht ziehen. Der Eingeweihte in euch, der Christus in euch, der jetzt zu diesem gemeinsamen Dienst berufen ist, und die heutige Ausstrahlung des Christusgeistes, der in den Herzen aller Jünger wirksam vorhanden ist, ist das einzige, was die Menschheit erretten, was sie in den Stand setzen kann, auf den Pfad der Jüngerschaft vorzurücken und dadurch jenen neuen Geist herbeizurufen, der die neue Welt erbauen kann und wird.

Ich möchte hier das Thema betreffs der Haltung des angenommenen Jüngers seinem Meister und dem allgemeinen Gegenstand der Einweihung gegenüber ein wenig behandeln und dann die unmittelbaren Schritte vorwärts betrachten, die der Jünger unternehmen muss, dort, wo er ist, und mit der Ausrüstung, die er besitzt. Dies ist der erste und notwendige Schritt. Jünger müssen sich über ihre Stellung klar werden und fortfahren, von ihrem Meister zu lernen, trotz der Krisen der Einweihung. Wenn sie nicht nach der [245] angebotenen Anweisung handeln und kein Vertrauen zu seinen okkulten Absichten haben, dann ist alles, was der Meister sagen oder tun mag, von geringem Nutzen. Es dient dann nur dazu, eine schwerwiegende Verantwortung mit den sie begleitenden Verpflichtungen zu erhöhen; Kenntnisse und der Druck geistiger Energie werden zur Gefahr, wenn sie nicht gebraucht werden. Dies ist eine grundlegende und wichtige Feststellung.

Meine Brüder, es sind zwei Hauptbedingungen vorhanden, die ihr alle im Zusammenhang mit Gruppenintegrierung nötig habt, und sie folgen dem, was euch früher gegeben worden ist, als ich danach trachtete, euch zu helfen, euch mit euren Brüdern zu integrieren. Ich gab euch, wie ihr euch erinnern werdet, als Teil eurer Gruppenmeditation die folgende einfache integrierende Formel:

«Ich bin eins mit meinen Gruppenbrüdern,

und alles, was ich habe, gehört auch ihnen.

Möge die Liebe, die in meiner Seele ist,

sich über sie ausgiessen.

Möge die Kraft, die in mir ist,

sie emporheben und ihnen helfen.

Mögen die Gedanken, die meine Seele erschafft,

sie erreichen und ermutigen.»

Von den zwei Vorbedingungen, die ich jetzt berühre und die für euch alle erforderlich sind, bezieht sich eine auf eure Integrierung in meine Gruppe von «praktizierenden Chelas», und die andere steht im Zusammenhang mit eurer Befähigung, nach Willen mit mir Kontakt aufzunehmen - etwas, was bis jetzt nur dreien von euch erlaubt ist, und zwar, weil sie selten von diesem Vorrecht Gebrauch machen. Unsere erste Aufgabe ist deshalb, uns mit diesen Anforderungen zu befassen, die eine rechte Haltung Eurerseits und den Gebrauch der ersten der alten Formeln erforderlich machen, die ich euch zu tiefer Betrachtung und schliesslich zu versuchsweisem Gebrauch zu übergeben beabsichtige. Ehe ich jedoch diese Formel gebe, möchte ich eine Frage behandeln, die sicher in den Gedanken von denen unter euch auftauchen wird, welche die Ältesten in dieser Gruppe sind.

Die Frage könnte folgendermassen in Worte gefasst werden: «Wenn ich in der Vorbereitung für die zweite oder dritte Einweihung stehe, so muss ich wenigstens einige Leben lang in einer Gruppe von Jüngern gewesen sein - vermutlich in der des Tibeters. Warum besteht also die Notwendigkeit für eine integrierende Formel?»

Mein Chela, sie besteht deshalb, weil es, obgleich du schon vorher in einer Gruppe von Jüngern gewesen bist, nicht meine [246] Gruppe war, sondern entweder die des Meisters M. oder die des Meisters K. H. Infolge der Tatsache der dringenden Weltverhältnisse und der Unermesslichkeit der Arbeit, die sie leisten müssen, und auch infolge der Tatsache, dass sie sich darauf vorbereiten, eine der höchsten Einweihungen zu empfangen, haben diese beiden Meister mir und zwei ihrer eingeweihten Jünger, die selbst Adepten oder Meister sind, alle mit Ausnahme einiger ihrer ältesten Jünger übergeben. Sie haben auch diejenigen, welche in einem früheren Leben unter ihrer Leitung besondere Arbeit begonnen haben, und einige Jünger, die sich in dieser Weltperiode verkörpert haben und deren Gehirn und Denkvermögen sich ihrer Beziehung zu diesen Meistern bewusst wurden, in ihrer Jüngergruppe behalten. Diese Bedingungen sind in dieser Gruppe in Beziehung mit mir, dem Meister, der gewählt wurde, euch weiterzuführen, nicht vorhanden. Doch (obgleich ihr euch nicht daran erinnert) haben alle von euch mich gut gekannt, als ihr mit den beiden Chohanen arbeitetet, und es wurde daher entschieden, dass ihr unter meiner Anweisung und Führung arbeiten solltet. Es hat sich bis jetzt gut und ohne Verzögerung ausgewirkt.

Ein weiterer Grund für den Gebrauch dieser Integrationsformel seitens derer, die Erfahrung in Gruppenarbeit gehabt haben, besteht darin, dass einige in dieser Gruppe sind, die bis jetzt weit von wahrer Integrierung entfernt sind, und die Erfahrung der älteren Chelas kann von unschätzbarem Wert sein, wenn sie der Gruppe und mir auf diese Weise dienen wollen. Viel von dem, was ich in meinen früheren Unterweisungen (Band I) über die Beziehung von Jüngern zu ihrem Meister gesagt habe, könnte hier gut und zu eurem Vorteil angewandt werden.

DIE FORMELN

Es gibt sechs alte Formeln oder symbolische Formen, die in den Archiven für Jünger gefunden werden können. Sie befassen sich mit den sechs grundlegenden Vorbedingungen für Einweihung. Sie werden vor allen grösseren Einweihungen gebraucht und haben daher fünf Bezeichnungen oder Bedeutungen, die erst dann offenbar werden, wenn jede dieser Einweihungen empfangen wird. Bald sind sie in symbolische Form und bald in Worte gekleidet, und sie gehören zu den ältesten Formeln der Welt. Sie sind durch alle Zeitalter hindurch von allen Jüngern und Eingeweihten der Grossen Weissen Loge gebraucht worden. Sie befassen sich mit dem, [247] was als «die sechs Beziehungen» bezeichnet wird. Eine jede dieser Beziehungen muss im Verhalten, im Dienst und in einer tieferen

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.