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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 128 ff. (engl.)
haben meine Entscheidung beeinflusst, dich, einen Jünger, zu bitten, zusammen mit mir und meiner Jüngergruppe zu arbeiten.

In deinem speziellen Fall waren der Beitrag, den du dieser Gruppe aus deinem reichhaltigen Rüstzeug tiefen Verlangens und Verständnisses liefern kannst sowie eine sehr alte Beziehung mit mir, die entscheidenden Gründe. Dieser letzteren bin ich mir natürlich mehr bewusst als du es sein kannst.

Es ist erforderlich, dass ich dir diese Punkte klarmache, weil das Verstehen von Ursachen einer deiner stärksten mentalen Impulse ist, und ein solcher Impuls darf nicht unbeachtet gelassen werden. Es ist keine leichte Sache für dich, dieser Gruppe beizutreten. Du stellst deine Fähigkeit in Frage, den Anforderungen zu entsprechen und dich der unvermeidlichen, obwohl freiwilligen, Gruppendisziplin zu unterwerfen. Ich habe mich dies ebenfalls gefragt, nicht deshalb, weil ich die Aufrichtigkeit deiner Zielsetzung und deines Lebenszwecks bezweifle, denn das tue ich nicht; noch ziehe ich deine beharrliche Entschlossenheit in Zweifel, den Pfad zu verfolgen und auf dein Ziel hin vorwärtszuschreiten. Das ist für dich ein unabänderlicher und unerschütterlicher Entschluss. Du hältst um jeden Preis daran fest, trotzdem es dir zuweilen nicht gelingt, deinen eigenen Anforderungen geistigen Lebens gerecht zu werden. Meine Zweifel sind darauf begründet, dass du zu einer gewissen Zerstreutheit neigst und dir der zeitliche Orientierungssinn fehlt. Dies ist häufig der Fall bei den reinen Mystikern, wie du einer gewesen bist. Ich bin auch überzeugt, dass du dir dessen selbst bewusst bist. Es ist für jemanden deines Typs nicht leicht, auf den Vorschlag eines anderen, wie ich z.B., einen Kurs in Selbstzucht anzutreten. Um diese Schwierigkeit aus dem Weg zu räumen, möchte ich dich daran erinnern, dass deine Einwilligung in der Angelegenheit ganz freiwillig gewesen ist, und dass du deine Bereitschaft, die erforderliche Anstrengung zu machen, angekündigt hast, nachdem du die Sache über ein Jahr lang erörtert hast. Das ist alles, was ich von dir erwarte. Ich möchte dich auch daran erinnern, dass ich in meiner Haltung meinen Jüngergruppen gegenüber (von denen einige seit vielen Jahren mit mir gearbeitet haben) einfach von einem starken Verlangen getrieben bin, euch allen, vom [129] Gesichtspunkt meiner gründlicheren Erfahrung aus, zu helfen und Vorschläge zu machen. Diese können befolgt werden oder nicht, je nach Wunsch des Jüngers.

Es ist jedoch weise, die Anstrengung zu machen und mir durch eine vorübergehende Einwilligung und einen freiwilligen Gehorsam die Gelegenheit zu geben, dir zu beweisen, dass meiner vorgeschlagenen Ausbildungstechnik ein Zweck und ein geplantes Verständnis zugrunde liegen. Willst du deshalb willens sein, meine Anregungen auszuprobieren und meine Vorschläge lange genug zu befolgen, um ihre Weisheit zu bestätigen? Im geistigen Leben erfordert es Zeit, Anpassungen zu machen und die notwendigen Entfaltungen herbeizuführen. Zwei oder drei Monate sind nicht genug um die Neigungen und Gewohnheiten einer Lebenszeit oder womöglich vieler Lebenszyklen zu überwinden. Aber du hast Mut und einen standhaften Willen und kannst in diesem Leben viel erreichen.

Dein Problem ist dasjenige eines vielseitig begabten, fortgeschrittenen Typs auf dem zweiten Strahl. Du hast eine ausgesprochene Fähigkeit, viele Dinge gut auszuführen und eine entschiedene Begabung, Menschen, ihre Motive und ihre Impulse zu verstehen. Du hast eine besondere Gabe, Kontakte herzustellen und bist von Natur ein guter Psychologe. Du neigst auch dazu (infolge deines alles umfassenden zweiten Strahls) die Menschen zu hoch einzuschätzen und persönlich hast du ein starkes Minderwertigkeitsgefühl, das in der Hauptsache auf deinen Sinn für das Göttliche und nicht auf Versagen begründet ist. Denke über diesen Gedanken nach, den ich dir hier übermittle. Du musst lernen, die Menschen so zu sehen, wie sie wirklich sind und obwohl du, wie bisher, das Göttliche in ihnen zu würdigen weisst, musst du, im Bemühen ihnen zu helfen und mit ihnen und für sie zu arbeiten, Abstand von ihnen halten. Du neigst dazu, deine Fähigkeit, in so vielen Richtungen Gutes zu leisten, für eine gewisse Belastung anzusehen. Du musst lernen, sie vielmehr als ein Anzeichen der vielen Möglichkeiten, durch die du andere erreichen kannst, und als etwas entschieden Nützliches auf dem Pfad zu betrachten.

Mit dir kann und muss ich völlig offen sein; deine angeborene Ehrlichkeit erkennt diese gleiche Eigenschaft in anderen und du würdest keine Hochachtung vor mir haben, wenn ich dich mit Handschuhen anpacken würde, wie man sagt. Es ist nicht meine Aufgabe, dir zu sagen, was an dir auszusetzen ist oder dir viele Richtlinien zu geben. Die Fehler kennst du und du verfolgst instinktiv den richtigen Kurs, selbst wenn du zuweilen den längeren zu deinem Ziel hin wählst.

Du musst zweierlei [130] tun, was wenn es dir gelingt deine Leistungsfähigkeit im Dienst ausserordentlich erhöhen und sowohl dein inneres als auch dein äusseres Leben umgestalten wird. Du musst gewissenhaft mit dem Zeitfaktor arbeiten und erfolgreiche Arbeit muss sich viel stärker in deinem Leben ausdrücken. Du solltest auch die Geisteshaltung, die ausgebildete Haltung des Beobachters des Lebens, der Menschen und deiner selbst, viel entschiedener kultivieren als du es tust. Du musst die Aufmerksamkeit des Einen entwickeln, der das Leben und den Lebenskampf anderer beobachtet. Es ist erforderlich, dass du es vermeiden lernst, dich so eng mit den Menschen zu identifizieren und es unterlässt, so bewusst mit ihnen zu leiden, um ihnen besser zu dienen und ein besserer Freund und Helfer zu sein. Deshalb ist innerer Abstand für dich eine ausserordentlich notwendige Eigenschaft, die kultiviert werden sollte. Es handelt sich nicht um den Abstand zum Zweck des Selbstschutzes oder einer Selbstimmunisierung oder Unnahbarkeit, sondern um jenes Losgelöstsein der Seele, die von den Stufen der Seele aus arbeitet und weil sie das ganze Leben in dem Licht sieht, das aus der Seele strömt alles vom Gesichtspunkt der Ewigkeit aus betrachtet. Dann wirst du die wahren Werte, um die es sich handelt, erkennen und das Bild in seiner wahren Perspektive erschauen. Es ist notwendig, dass du die Qualitäten des Fragens und des Verstehens, die du dann anzuwenden versuchst, wenn du deine Kunst ausübst, auf Menschen und Umstände anwendest. Du musst die Menschen wirklich sehen, und so wie sie sind, mit ihren Fehlern und ihren Tugenden, ihrer Göttlichkeit und ihrer Menschlichkeit. Habe ich nicht recht, mein Bruder?

Mit der Zeit können wir die Analyse erweitern und vertiefen, aber zuerst suche ich dir gegenüber nur diese beiden Punkte oder vielmehr diese zwei Erfordernisse zu betonen die rechte Ausnützung der Zeit und ihre richtige Anpassung in deinem Leben und die Kultivierung einer Haltung inneren Abstands. Ich kann dir oder irgendeinem meiner Jünger nicht helfen, wenn ich nicht spezifisch und offen sein kann. Die Arbeit, die ich dich zu tun bitten werde, sollte dazu dienen, gewisse dieser erforderlichen Anpassungen herbeizuführen.

Ich möchte dich bitten, deiner Morgenmeditation eine abendliche Rückschau über Loslösung hinzuzufügen. ... Was deine Meditation anbelangt, so verfolge wenigstens vorläufig dein gewöhnliches Verfahren, nur füge jeden Morgen eine bestimmte Zeit hinzu, in der du deine Mitjünger (diejenigen, die du zufälligerweise kennst) zum Licht emporhebst und dich bemühst, dich bewusst mit ihnen zu verbinden, wobei du all deine Liebe und Weisheit über [131] sie ergiesst. Dies führt entschieden zur Gruppenintegrierung. ...

Du bist in der Lage, vielen Menschen beizustehen und ihnen zu helfen. Trage Sorge, mein Bruder, dass du mit Weisheit, Urteilskraft und Takt hilfst, und dass du deine Bemühungen dort anstellst, wo die besten Resultate erlangt werden können. Richtige Urteilskraft in bezug auf Hilfeleistung ist selten, aber dir steht sie zur Verfügung. Du wirst dich natürlich bemühen, dich den Gruppenerfordernissen anzupassen, nicht wahr? Aber dies muss aus freien Stücken und zum Zweck der Gruppenintegrität geschehen.

Februar 1938

MEIN BRUDER!

Es wird dir klar angezeigt worden sein, dass du eine definitive karmische Verbindung sowohl mit deinen Mitjüngern als auch mit mir hast. Beides ist jedoch ein und dasselbe. Eben dies hat dich in unsere Richtung geführt und es dir ermöglicht, dich mit diesen anfänglichen Gruppen zu verbinden, die mit den Ashramen der Meister verbunden sind, welche den Versuch machen, die Arbeitsmethoden des kommenden Zeitalters zu verkörpern. Früher hast du mit einer anderen Gruppe gearbeitet. Dann haben der Druck des Lebens und der Umstände sowie der Wunsch, dich in einem selbsterwählten Tätigkeitsfeld auszudrücken, dich vorübergehend aus dem Gruppenleben ausgeschaltet und ein anderer hat deinen Platz eingenommen. Nun ist in einer Gruppe, die sich mit der Vernichtung der Weltverblendung befassen soll, Arbeit für dich gefunden worden. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dich in dieser Gruppe arbeiten zu lassen, weil du relativ frei von Verblendung bist. (Ich habe nicht gesagt, frei von Fehlern oder von den mentalen Aspekten der Verblendung, die wir Illusion nennen). Dieses Freisein sollte der Gruppe von Nutzen sein. Du kannst klar denken und weisst gewöhnlich, warum du auf eine besondere Art und Weise handelst, denn du handelst selten, ohne vorher zu denken oder ohne hinlänglichen und angemessenen Grund (nicht Gefühlsbewegung) für deine Handlungsweise. Willst du dir dies, wenn du in meiner Gruppe arbeitest, vor Augen halten? Und willst du später, wenn die Gruppe gemeinsam arbeitet, um vorhandene Verblendungen zu vernichten, auf intelligente Art und Weise und voller Kraft mit den Gruppenmitgliedern arbeiten, wenn sie mit dir lernen, in ihrem eigenen Leben Herr über Verblendung zu werden? Wenn ein Mensch gelernt hat, die Umstände durch die Kraft seiner Seele zu beherrschen, kann er unberührt und konstruktiv inmitten [132] der Umstände arbeiten. Willst du versuchen, dessen eingedenk zu sein?

Diese Gruppenarbeit ist entweder von Bedeutung und nützlich oder sonst ist sie nichts als ein Hirngespinst und Zeitverschwendung, weil sie keinen wirklichen Sinn hat und keinem nützlichen Zweck dient. Wenn die Jüngergruppen auf der äusseren Ebene, welche die Meister jetzt in der ganzen Welt bilden, als zu den Saatgruppen des Neuen Zeitalters gehörig betrachtet werden und während des Stadiums der anfänglichen vorbereitenden Arbeit, in dem wir uns jetzt befinden, gleichfalls von unmittelbarem Nutzen sein können, dann lohnt es sich von vielen Gesichtspunkten aus, der Erfüllung der Anforderungen Zeit und Mühe zu widmen (um konstruktiv mitzuarbeiten, wenn die Zeit kommt). Da du mehrere Jahre später als die Mehrzahl der Jünger eingetreten bist, um D. A. O. zu ersetzen, muss ziemlich viel Information durchgearbeitet werden und du musst dich mit vielen vorhergegangenen Unterweisungen vertraut machen. Wenn du dies willst, wirst du imstande sein, verständnisvoll mit deinen Mitjüngern zu arbeiten. Nimm dir wenigstens ein Jahr dazu, die früheren Lehren über Maya, Verblendung und Illusion durchzugehen. Du wirst vieles finden, was für dich von Interesse ist. ...

Du bist ein schöpferischer Arbeiter und besitzt auch die Fähigkeit, auf mehrere schöpferische Arten zu arbeiten. Du bist sowohl Künstler als auch Schriftsteller. Dies bedeutet, dass deine Seele auf zwei Wegen Ausdruck finden und sich nützlich machen kann. Du bist daher im Besitz zweier bestimmter wertvoller Fähigkeiten, mit denen du einen Beitrag zum Weltdienst leisten kannst, und hast zwei Ausdruckspunkte, durch die deine Seele und dein Gehirn in Verbindung stehen. Solche Kanäle sind notwendigerweise Bindeglieder und durch sie kann Licht herabströmen und dunkle Orte erleuchten. Ich möchte darauf hinweisen, dass gerade schöpferische Arbeiter, auf irgendeinem beliebigen Gebiet, in erster Linie die Verblendungen vernichten können, zu denen die Menschheit neigt. Diese sind auf jenen illusorischen Tätigkeitsgebieten zu finden, welche die Menschen selbst geschaffen haben. Du übernimmst den Posten eines schöpferischen Arbeiters, der aufrichtig und ehrlich der Verblendung einer «freien und unabhängigen Seele» erlegen ist, eine paradoxe Idee, welche das Vergessen der Tatsache zeigt, dass die Irrlehre der Getrenntheit, des Alleinseins und der Unabhängigkeit ein Teil der Weltverblendung ist. Dieser Bruder war daher nicht imstande, mitzuarbeiten und legte mehr Wert auf seine «persönliche Freiheit» als auf die geplante Gruppentätigkeit und hat auf diese Weise zwei Jahre lang diese Gruppe von Arbeitern davon abgehalten, die beabsichtigte Tätigkeit zu [133] erreichen. Willst du dich deshalb schnell zu integrieren suchen, um die erwünschte Vollendung zu beschleunigen?

Um dir hierbei zu helfen, werde ich dir nicht viel persönliche Arbeit zuweisen oder viel individuelle Betätigung für dich umreissen. Ich will jedoch die drei Energiestrahlen andeuten, die deine Persönlichkeit bilden. Wie du bereits weisst, ist dein Seelenstrahl der zweite und dein Persönlichkeitsstrahl der vierte. Ein Studium dieser fünf Strahlen und derjenigen deiner Mitjünger, wird dir zeigen, wo Verbindungspunkte vorhanden sind, wo die Wege des geringsten Widerstands zu finden sind und wo du schnelles Auffassungsvermögen und verständnisvolle Mitarbeit erwarten kannst.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.