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Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 418 ff. (engl.) |
Die Hauptmerkmale von Manas könnte man unter drei Überschriften zusammenfassen: a. Kritisches Unterscheidungsvermögen. b. Ordnungsmässige Betätigung. c. Anpassungsfähigkeit. Darauf wollen wir etwas näher eingehen und dabei feststellen, was sich daraus in kommenden Tagen und Zyklen entwickeln dürfte. a. Kritisches Unterscheidungsvermögen. Diese Feststellung ist natürlich fast ein selbstverständlicher Gemeinplatz. Jeder Leser kennt die unterscheidende Qualität des Manasprinzips und seine Fähigkeit zur Auswahl; jeder kennt die Fähigkeit im Menschen, in intelligenter Weise zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst zu unterscheiden. Was wir dabei aber leicht vergessen ist die Tatsache, dass diese Fähigkeit auf allen Ebenen besteht und in dreifacher Weise zur Manifestation kommt: Erstens. Unterscheidungsvermögen zwischen dem Ich-Bewusstsein und dem, was in der Aussenwelt erkannt wird. Das ist die Fähigkeit, zwischen sich selbst und allen anderen vorhandenen Formen zu unterscheiden. Sie ist allgemein entwickelt und hat eine ziemlich hohe Evolutionsstufe erreicht. Zweitens. Unterscheidungsvermögen zwischen dem Ego und der Persönlichkeit. Das bringt den Begriff in den engeren Bereich des eigenen Bewusstseins eines Menschen hinein und befähigt ihn zur Unterscheidung zwischen seinem subjektiven Selbst oder der Seele, den Körpern, welche diese Seele eingeschlossen halten. Diese [419] Fähigkeit ist durchaus nicht so allgemein entwickelt. Die meisten Menschen können noch keinen genauen Unterschied machen zwischen sich selbst, dem Denker, der in Zeit und Raum verharrt, und dem Träger, durch den sie denken, der kurzlebig und vergänglich ist. Die wirkliche Erkenntnis dieser wesentlichen Zweiheit und ein wissenschaftliches Verständnis dafür findet man bei den Mystikern, den fortgeschrittenen Denkern der Rasse, den bewussten Aspiranten und denen, die der Pforte der Einweihung nahe sind. Drittens. Unterscheidungsvermögen zwischen Seele und Geist, oder die Erkenntnis des Menschen, dass er nicht nur sagen kann «Ich bin», dass er nicht nur das «Ich bin Das» erkennt, sondern dass er zu einer weiteren Erkenntnis vorzudringen und zu sagen vermag «Ich bin Das ich bin». Bei all diesen Bewusstseinsausdehnungen und Bewertungen kommt das kritische Unterscheidungsvermögen des Manasprinzips zur Anwendung. Daraus können wir unsere eigenen Schlüsse auf die künftige Entwicklung ziehen und erfahren, wohin sie die Menschheit führen wird. Der Mensch erkennt sich jetzt als eine getrennte Bewusstseinseinheit; er unterscheidet jetzt zwischen sich selbst und allen anderen materialisierten Selbsteinheiten; er weiss sich verschieden von allen anderen tätigen Sphären der Materie, vom materialisieren Logos bis zur Zelle in seinem eigenen physischen Körper und den Zellen aller Körper auf der physischen Ebene. Dieser Trennungsinstinkt, dieses sich selbst in den Mittelpunkt stellende Ich-Bewusstsein ist die Kinderstube gewesen, in der das Menschenkind sich abgesondert hat, bis es die Vollkraft und die Fähigkeit erlangt, am Werk seiner Gruppe Anteil zu nehmen. Nur die freiwillige Einordnung der eigenen Belange und Ziele hat wirklichen Wert, und dazu kommt es beim Menschen erst dann, wenn er sich der Endstrecke des Evolutionspfades nähert. Dazu gehört zunächst einmal ein Vorstadium von intensivem Geltungsbedürfnis und intensiver Selbstgewahrwerdung. In diesem Stadium befinden wir uns jetzt; es kennzeichnet alle Manifestation und ist die Grundlage für die Aufrechterhaltung der eigenen Identität. Es ist bezeichnend für: den Logos [420] und alle Formen innerhalb seines Körpers, die planetarischen Logoi und alle Formen innerhalb ihrer Körper, den Menschen und alle Formen innerhalb seines Körpers. Was dabei betont werden muss, ist die wenig bekannte Tatsache, dass dieses Geltendmachen des «Ich bin» nicht nur für den Menschen bezeichnend ist, sondern das mantrische Wort ist, das gleichfalls die Integrität aller Gruppen wahrt. Sobald der Mensch «Ich bin Das» sagen kann, beginnt sich in ihm das Gefühl seiner Einheit mit seiner Gruppe zu regen. Wenn Gruppen zur gleichen Behauptung gelangen, dann regt sich in ihnen die Erkenntnis ihrer Wesenseinheit mit allen anderen Gruppen. Wenn ein planetarischer Logos die Worte «Ich bin Das» wiederholt, dann nähert Er sich der Stunde der Synthese oder der Absorbierung. Wenn ein Sonnenlogos diese Worte ausspricht, dann geht ein Brahmajahr seinem Ende zu, und es kommt die Stunde des bewussten Eingehens in seine grössere Gruppe. In grossen Zügen lässt sich (in bezug auf den Menschen) sagen: «Ich bin» bezieht sich auf das Persönlichkeits-Bewusstsein auf den drei niederen Ebenen oder auf alles, was man als geringer als den Kausalkörper ansieht. Es bezieht sich auf das Stadium, in welchem der Mensch seiner Stellung auf dem Globus innerhalb einer Kette gewahr wird. «Ich bin Das» bezieht sich auf sein egoisches Bewusstsein und auf die Ebenen der Triade. Es betrifft das Stadium, wenn er seiner Stellung innerhalb der Kette und seiner Beziehung zur Gruppe gewahr wird, deren Teil er ist. «Ich bin das ich bin» bezieht sich auf das monadische Bewusstsein eines Menschen und sein Verhältnis zu den Ebenen der Abstraktion. Es betrifft die Gewahrwerdung seiner Stellung innerhalb des Grundplanes. Wenn der Eingeweihte «Ich bin Das ich bin» sagen kann, dann hat er sich mit seiner göttlichen Essenz verschmolzen und ist von der Form befreit. Die erstgenannte okkulte Behauptung kennzeichnet seine Emanzipation von den drei niederen Naturreichen und seine bewusste Betätigung in den drei Welten. Dazu kam es bei [421] der Individualisierung mit Hilfe von Manas. Die zweite okkulte Behauptung kennzeichnet die allmähliche Loslösung des Menschen aus den drei niederen Naturreichen, und seine vollkommene Befreiung aus dem Banne der niederen Formen bei der fünften Einweihung. Bei der letzten Behauptung unterscheidet der Eingeweihte nicht nur zwischen dem Selbst und allen anderen Manifestationsformen; er unterscheidet nicht nur zwischen seiner eigenen Identität und der Seele sowie der gestalteten Materie, sondern er weiss alle drei - Geist, Seele und Materie - auseinanderzuhalten; und mit dieser Erkenntnis ist er für die Dauer des gegenwärtigen grösseren Zyklus von jeglicher Manifestation befreit. Dieses dem Manasprinzip innewohnende kritische Unterscheidungsvermögen führt den Menschen auf immer höhere Spiralwindungen in die Materie und die Form hinein, durch alle Formen der Materie auf allen Ebenen hindurch bis zur schliesslichen Abstraktion, hinweg von allen Formen und aller Materie, aber unter Beibehaltung der Gesamtsumme alles umgewandelten Wissens, das der Evolutionsprozess ihm eingebracht hat. b. Ordnungsmässige Betätigung. Hierbei kommt intelligente, zielbewusste Absicht zur Geltung, die einem festgelegten Plan folgt ein vorgefasstes Ideal in Zeit und Raum zur Verwirklichung bringt. Der Mikrokosmos kommt aufgrund eines Impulses zur Inkarnation, der in seinem Fall auf der Mentalebene, der Ebene des Manasprinzips, entsteht. Hier lässt sich ein interessanter Punkt einschalten. Die fünfte (mentale) Ebene nimmt im grossen Massstab im Fall eines Himmlischen Menschen eine Stellung ein, die symbolisch derjenigen entspricht, welche die Kausalkörper der auf seinem Strahl befindlichen Einheiten innehaben. Einige von diesen Kausalkörpern befinden sich auf der dritten, und andere auf der zweiten Unterebene; infolge ihrer ausserordentlichen Kompliziertheit und Verschiedenheit erzeugen sie geometrische Formen, die in gewisser Beziehung den in den beiden Diagrammen dargestellten Figuren ähneln. Bei allen handelt es sich um eine ordnungsmässige Betätigung der Einheiten (wobei jede einzelne ihrem selbstsüchtigen Vorhaben und der Neigung des niederen Selbstes folgt, dessen Losung «Ich bin» ist). Danach kommt es dann allmählich zur [422] ordnungsmässigen Betätigung von Gruppen, innerhalb derer die einzelnen die Gemeinsamkeit ihrer Eigeninteressen erkennen und deshalb verständig und zweckbewusst zugunsten der Körperschaft wirken. Die Schwingung, die im okkulten Sinn hervorgerufen wird, wenn Einheiten auf der physischen Ebene die Worte «Ich bin Das» anstimmen, macht sich eben erst ganz schwach bemerkbar. Hier und da erregen einzelne diese Schwingung aufgrund ihrer Lebensaktivität, behalten sie auf diese Weise bei und bringen sie so ein Gegensatz zur gröberen Schwingung des «Ich bin». Die Zeit, in der ordnungsmässig tätige Gruppen das letzte Mantram anstimmen werden, kommt erst in der sechsten und siebenten Runde, und diese Schwingung wird ihre volle Kraft im jetzigen Sonnensystem überhaupt nicht erreichen. Im jetzigen dualistischen System wird «Ich bin Das» in vollendeter Errungenschaft ertönen, denn schon die dritte Einweihung genügt zum vollen Verständnis dieses Mantrams und seiner Wirkungskraft. Dagegen werden Eingeweihte sechsten und siebenten Grades im jetzigen System nie überwiegen. Wenn die fünfte Runde vorüber ist und zwei Fünftel der menschlichen Familie in vorübergehende Verdunkelung eingegangen sind, werden die übrigen Einheiten etwa folgende Evolutionsstufen erreichen: Ein Fünftel wird die mantrischen Worte «Ich bin das ich bin» in sich erklingen lassen. Zwei Fünftel werden die fünfte Einweihung erreichen und sich als «Ich bin Das» wissen. Gleichzeitig werden sie auf die höhere Note zu reagieren suchen. Anderthalb Fünftel werden die dritte Einweihung erreichen und sich ebenfalls in vollem Bewusstsein als «Ich bin Das» erkennen. Die übrigen Einheiten werden aus denen bestehen, die auf dem Pfad sind und sich allmählich als Gruppe erkennen. Im Zusammenhang [423] mit dem, was als zweites Merkmal von Manas gesagt wurde, ist im Lauf der nächsten Jahrhunderte eine sehr interessante Entwicklung zu erwarten. Dabei handelt es sich um eine straffere, zweckmässige Koordinierung und um die Unterordnung des gesamten Lebens von Familien und Gruppen von Familien, Städten und Städtegruppen, Nationen und Gruppen von Nationen unter Gesetz und Regel, bis die menschliche Familie sich auf jedem Gebiet ihres exoterischen Lebens - freiwillig und aufgrund von manasischer Erkenntnis des Gruppenbedürfnisses - der allgemeinen Regel anzupassen weiss. Während der nächsten Unterrassen werden sich alle mentalen Anstrengungen auf die Vereinheitlichung aller Bestrebungen richten und damit das Wohl der betreffenden Körperschaft sicherstellen. Viel Interessantes wird sich ereignen, und mancherlei Experimente (von denen einige sich als erfolgreich und andere als Fehlschläge erweisen dürften) werden notwendig sein, ehe Manas oder zweckbewusste, ordnungsgemässe und intelligente Aktivität das Leben der Völker dieser Welt bestimmt. Das Gebiet ist jedoch zu umfangreich, als dass ich auf nähere Einzelheiten eingehen könnte. Damit kommen wir zum dritten Merkmal von Manas und dessen künftiger Auswirkung. c. Anpassungsfähigkeit. Bekanntlich ist dieses das Hauptattribut, das dem dritten Strahl oder dem Brahma-Aspekt zugeschrieben wird. Man könnte es demnach im Grunde als das Attribut der Intelligenz betrachten, ein der Materie selbst innewohnendes Merkmal, das den Aspekt der Materie an den Aspekt des Geistes anpasst. Es folgt den zwei Gesetzen der Ökonomie und der Anziehung und Abstossung, und der Mahachohan wirkt hauptsächlich in diesem Sinn. Folglich sind dabei grundsätzlich die vier geringeren Attribut-Strahlen beteiligt, die im dritten Aspekt-Strahl der Anpassungsfähigkeit oder aktiven Intelligenz zur Synthese kommen; und die Zukunft des Manasprinzips ist deshalb eng verbunden mit dem wachsenden Einfluss dieser vier Strahlen: a. Harmonie, Schönheit, Kunst oder Einheit. [424] b. Konkretes Wissen oder Wissenschaft. c. Abstrakter Idealismus. d. Zeremonielle Magie. 2. Entwicklung des menschlichen Denkvermögens. Wenn der Leser sich über die künftigen Auswirkungen der vier erwähnten Arten von Kraft einigermassen klar geworden ist und über die Rolle nachdenkt, die sie bei der Anpassung der Materie an den Geist (durch Gestaltung zur Form) spielen, dann wird er manches erahnen, was von tiefer Bedeutung ist. Die Voraussage mentaler Entwicklungen nach diesen vier Richtlinien und die Prophezeiung bestimmter Errungenschaft gestattet auch einige Andeutungen in bezug auf den Kurs, den die konkrete Wissenschaft einschlagen könnte. Wir wollen deshalb diese vier Arten von Kraft oder von planetarischen Einflüssen getrennt vornehmen und |
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